Et voilà que Carlos Ghosn se retrouve en prison au Japon pour fraude fiscale et pour détournement de fonds. Le PDG de Renault et président non exécutif de Nissan et de Mitsubishi va être démis de toutes ses fonctions, entraînant ainsi le leader mondial de l’automobile dans une situation précaire. Il avait été question que Renault soit encore plus puissant dans ce groupe, ce qui n’était pas du goût de Nissan, qui du point de vue de la production et de la vente dépasse de loin la multinationale française. En arrimant plus fortement les protagonistes français et japonais, Carlos Ghosn espérait pouvoir rationaliser encore plus la production et faire des économies. Cela aurait probablement amené à ce qu’on nomme d’une manière ironique le dégraissage. Des milliers de personnes auraient perdu leur emploi, ce qui par les temps qui courent, tout au moins dans l’hexagone, aurait été un coup de semonce. Probablement il sera mis un terme à ce projet. Il faudra voir maintenant ce qui se passera ces prochains jours. Il est évident que pour la France, qui est toujours encore actionnaire de Renault, devra être très prudente. Il serait inadéquat que cet incident, car cela en est un, devienne une affaire d’État. Y-a-t.il eu au sein du conseil de surveillance une certaine négligence ? A-t-on laissé trop de libertés à Carlos Ghosn ? Weiterlesen

Emmanuel Macron a prononcé un vibrant discours au Bundestag à Berlin hier après-midi. Il a plaidé pour plus d’Europe, pour lui la seule solution pour nous et pour les citoyens de demain de garantir la paix. En parlant des relations franco-allemandes, il a parlé d’amour, une amitié qui a pour lui un aspect affectif. Jamais un chef d’État est allé aussi loin dans un discours, qui a eu avant tout pour but de consolider les rapports entre les deux pays. D’après les commentateurs, ce discours a été remarquable, car contrairement à la retenue habituelle en diplomatie, il n’a pas hésité de dire aux parlementaires et avant tout à la Chancelière, qu’il fallait avoir le courage d’aller au-delà des conventions. Pourvu que le personnel politique allemand en prenne de la graine ! Angela Merkel aurait l’occasion de saisir la main que lui tend Emmanuel Macron et de se dépasser elle-même, d’œuvrer pour sa place dans l’histoire. J’ose espérer qu’elle se départisse de sa réserve, qui dans ce cas bien précis est un obstacle. Après le samedi, où les Gilets Jaunes ont barré les routes un peu partout dans l’hexagone, les évènements de hier ont été une bouffée d’oxygène. Mais un journaliste n’a pas hésité de faire le rapprochement entre le voyage de Charles de Gaulle à Baden-Baden, lors des évènements du mois de mai 68 et sa rencontre avec le général Massu. Il a fait la remarque, que le président avait dû quitter le pouvoir une année plus tard. Un oracle fatal en ce qui concerne Macron. Une fois de plus ce dernier a fait la preuve qu’il était incontournable en ce qui concerne notre avenir. Il sera obligé de redresser la barre en France, après la mobilisation d’une frange importante de la population, qui appelle de tous ses vœux son départ. Il serait temps qu’il fasse aussi une déclaration d’amour envers ses compatriotes, qu’il leur explique qu’une France forte à un avenir, mais qu’il faut faire de gros sacrifices pour y arriver. Weiterlesen

Muss ich mich komfortabel fühlen, wenn ich von unbekannten Menschen aus der ganzen Welt scheinbar gemocht und hofiert werde? Muss ich meine innersten Gedanken mit Jedermann da draußen teilen und ihnen mitteilen, dass ich ein so unglaublich feinfühliger, spannender, starker, lustiger Mensch bin, der irgendwie keine Ecken und Kanten zu haben scheint? Muss ich wirklich heimlich hinter den öffentlichen Kulissen Privatfotos versenden, nur um mir zu beweisen (und dem Anderen sowieso), dass ich es Wert bin, beachtet zu werden? Und ist es tatsächlich mein Hauptgedanke, ob nun jeder sehen kann, wieviel Unterstützung ich für meinen „geistigen Output“ im Social Media bekomme, obwohl rein gar nichts von mir selbst geschaffen wurde? Ist es wirklich so, dass ich den Anschluss an das digitale Zeitalter verpasst habe, wenn ich nicht mindestens WhatsApp, Instagram, Pinterest, Twitter, Facebook, Tumblr oder Google+ habe? Bin ich nicht völlig verknastert und völlig out, wenn ich all das nicht habe und nutze? Und absolut überholt, wenn ich nicht online mein Essen und meine Klamotten bestelle weil es so unglaublich bequem ist und ich meinen Arsch nicht mehr vom Sofa hieven muss? Dreht sich also mein gesamtes Dasein tatsächlich um das Thema virtuelle Kommunikation und mein positives Eigen-Feeling im Kreise der digitalen Welt? Ist es nicht eher so, dass das Ganze unendlich zeitraubend oder eher etwas für gelangweilte Nichtstuer, ist? Irgendwie schon, denn das alles sinnvoll und regelmäßig zu „bestücken“ kostet Zeit und wenn nicht die erwünschte Aufmerksamkeit zurück kommt, dann ist aber sehr schnell Schluss mit dem Selbstbewusstsein. Auch dieses virtuelle „Partner-Abklopfen“ ist ein völliger Unsinn, denn all die zahllosen Video-Chats oder Calls kosten ebenfalls nur kostbare Lebenszeit, die man besser mit Dingen ausfüllen sollte, die einen wirklich erfüllen. Damit meine ich natürlich auch die Damenwelt, die durch einen virtuellen Schwanz und getextete, warme Worte mit Sicherheit höchst unerfüllt bleiben dürfte. Ich kann es drehen und wenden, wie ich will… je mehr im Internet und online gechattet und gepostet wird, umso spärlicher sieht es mit der Zeit für soziale Kontakte im normalen Leben aus. Die gehen nämlich dabei sogar flöten, wenn sich alles um die digitale Parallelwelt dreht, in der man lieber Video-Chats macht als sich persönlich zu treffen. Ich sehe z.B., dass sich „Streifenhörnchen A“ selbst so beschreibt, sie sei höchst emotional, romantisch, lieb, ideenreich und phantasievoll und ich frage mich, wieso gerade solche Leute niemals etwas Eigenes schaffen sondern stets vorgekaute Kost (von anderen) als eigenes Gedankengut hervorbringen. Täglich und über Jahre hinweg sind sie damit beschäftigt, möglichst viel positive Reaktion von wildfremden Menschen zu bekommen. Aufmerksamkeits-Defizit nennt man das in der Psychologie. Und davon gibt es so unendlich viele. Genauso viele kriegen privat nichts auf die Reihe und klopfen schon mal mit Video-Chats im Vorfeld ab, ob sich die Reisekosten um den Globus lohnen würden. Heile Welt, geile Welt, verdrehte Welt…in der ich den Anschluss nur allzu gerne verpasse, weil ich Besseres zu tun habe. Und zwar sehr real, mit Haptik, Anfassen, Sehen, Riechen, Sprechen, Fühlen und der herrlichen, wahrhaftigen Nähe anderer Menschen in meinem Umfeld. Social Media, ja – und absolut notwendig für Unternehmen, Online-Shops und als Werbefläche, aber privat ist das alles reichlich umständlich, denn wer hat schon das nötige Kleingeld um mal eben 2.000 Kilometer in den Norden/ Süden zu fliegen, um dann letztendlich vielleicht feststellen zu müssen, dass rein gar nichts passt?! Der Zauber des Entdeckens geht verloren, mühsam hat man sich monatelang verzehrt nach einer Person, bei der einer von beiden schließlich entscheiden muss (wenn es denn Liebe werden könnte), in eine andere Welt zu ziehen und vielleicht sogar ohne Sprachkenntnisse dort finanziell überleben muss. Wenn´s mit dem Geld nicht klappt, hängt leider oft auch der Haussegen schief und die Vorwürfe sind vorprogrammiert. Fazit der Überlegungen (und da gäbe es noch viele): Weniger online bedeutet MEHR Freizeit, in der a) die Chancen für beruflichen Erfolg und b) die privaten Möglichkeiten leichter umzusetzen sind. Ganz nebenbei ist das auch entspannend, tut der Seele gut und schafft Raum für eigene Ideen. Das wäre doch mal ein Ansporn, oder nicht?

 

© Petra M. Jansen

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„Bloquons tout!“, lautet die Parole der Bewegung „Gilets Jaunes“, deutsch: Gelbwesten, an diesem Wochenende. Lasst uns alles lahmlegen! An mindestens 600 Orten im Land wollen Bürger aus Protest gegen hohe Lebenshaltungskosten und Steuern Straßen, Kreisverkehre oder Autobahn-Mautstellen versperren. Mancherorts stellen Betriebe vorsichtshalber die Produktion ein, zum Beispiel ein Toyota-Werk in Nordfrankreich. Innenminister Christophe Castaner sprach am Samstag von mehr als 1.000 Protestaktionen mit rund 50.000Teilnehmern (sueddeutsche.de).

Der Ärger richtet sich gegen den vermeintlich gierigen Staat im Allgemeinen und gegen Macron, den vermeintlichen Präsidenten der Reichen, im Besonderen. Den meisten Franzosen hat seine Politik bisher keine spürbaren Verbesserungen gebracht. Vielen Arbeitnehmern und Rentnern reicht das Geld zum Leben nicht mehr. „Ein Aufstand gegen die Ungerechtigkeit!“.

Für Macron ist die Gelbwesten-Bewegung die bisher schwierigste Machtprobe, seit er im Mai 2017 ins Amt kam. Denn dieser Protest wird nicht, wie bisher gewohnt, organisiert und kanalisiert von Gewerkschaften, mit denen die Regierung verhandeln könnte. Er ist in den sozialen Netzwerken entstanden – ausgehend von einem Lastwagenfahrer und einer Kosmetikerin. Anders als bei der Reform der Staatsbahn SNCF im vergangenen Frühjahr, als die ständische Verteidigung von Privilegien von der Regierung kalkulierbar war, ist die Kraft des Unmuts für Macron diesmal schwer abzuschätzen. Zudem sich die politische Opposition, vor allem die von rechts, schon zum Sprachrohr der Gelbwesten macht. Die Initiatoren wollen gar einen Marsch auf den Pariser Präsidentenpalast organisieren: Ziel ist der Elysée!

Die Regierung drohte bereits im Vorfeld mit einem harten Vorgehen der Polizei. Innenminister Castaner gab bereits Anfang der Woche eine Warnung aus. „Überall, wo es eine Blockade geben wird – und damit ein Risiko für Sicherheitseinsätze und auch den freien Verkehr –, werden wir einschreiten“, sagte er (bfmtv.com).

Premierminister Édouard Philippe ergänzte diesen Freitag, man könne demonstrieren, aber ein Land zu blockieren – wenn es notwendig sei, dass Krankenwagen durchkämen, dass jeder am Morgen zur Arbeit kommen müsse – das sei nicht akzeptabel. Das Recht, seine Meinung zu sagen und zu demonstrieren, sei in Frankreich selbstverständlich garantiert. Allerdings dürfe die Sicherheit anderer nicht gefährdet werden.

Die Wut der Franzosen speist sich zum einen aus den hohen Spritpreisen: Derzeit kostet der Liter Diesel 1,54 Euro, der Liter Super 1,56 Euro. Die Steuern auf Dieselkraftstoff sind seit Jahresbeginn bereits um 7,6 Cent pro Liter gestiegen (afp.com). Für Benzin sind demnach 3,9 Cent mehr Steuern zu zahlen. Zum anderen ist eine weitere Anhebung für das kommende Jahr geplant.

Zum 1. Januar will Präsident Macron die Dieselsteuer noch einmal erhöhen, bei Diesel um 6,5 Cent pro Liter, die auf Benzin soll um 2,9 Cent steigen. Begründet wird dies mit ökologischen Motiven – die Luftverschmutzung solle bekämpft werden – und der Autoabgasaffäre. Die Opposition wirft Macron dagegen vor, nur den Staatssäckel füllen zu wollen. 15 Milliarden Euro jährlich könnte der Fiskus nach Angaben der französischen Konservativen zusätzlich erwarten (welt.de).

Mehrere Zwischenfälle ereigneten sich, als Autofahrer versuchten, ihre Wagen durch Straßenblockaden zu steuern. Bei dem tödlichen Unfall nördlich von Grenoble geriet eine Autofahrerin in Panik, als rund 40 Teilnehmer der Straßenblockade auf ihr Dach trommelten, wie die zuständige Präfektur bekanntgab.

Vielleicht würden die Franzosen ein finanzielles Opfer für das Klima akzeptieren, wenn diese zusätzlichen Einnahmen der Staatskasse tatsächlich dem guten Zweck, nämlich der Finanzierung der Energiewende, dienen würden. Das ist jedoch nicht der Fall. Gerade mal 7,2 Mrd. Euro oder 19,1% der rund 50 Mrd. Euro Einnahmen aus der TICPE werden laut dem Staatshaushalt für 2019 dafür verwendet. 45,1% dagegen stehen dem Staat für andere Ausgaben oder zur Defizitdeckung zur Verfügung, 32,6 werden für die lokalen und regionalen Ausgaben bereit gestellt, ohne aber an irgend welche Umweltauflagen gebunden zu sein. Vom Rest (3,2%), mit dem Infrastrukturen im Verkehr mitfinanziert werden sollen, kann wenigstens der Teil für den Bau und Unterhalt der Schienen als Klimapolitik verkauft werden (nzz.ch).

Die Analyse der geplanten Verwendung entlarvt die angebliche „Ökosteuer“ auf Treibstoffe als triviale Steuererhöhung zur Sanierung der öffentlichen Finanzen.

Près de 282.000 Gilets jaunes étaient présents hier sur 2000 sites répartis dans toute la France. Il y a eu un mort et plus de 200 blessés, dont 6 grièvement. Voilà pour le bilan de ce mouvement multi-politique de personnes issues de la société civile, qu’Emmanuel Macron avait appelé de ses vœux. Des citoyens qui en ont marre qu’on les gouverne sans tenir compte d’eux. J’ai exprimé hier ma grande inquiétude que les événements puissent dégénérer. À part les victimes que je déplore, on peut dire que ce ras-le-bol a été plus ou moins pacifiste. Il n’y a pas eu à ma connaissance de débordements racistes. Il est évident que ce mouvement restera une pierre d’achoppement qu’il sera difficile d’ignorer à l’avenir. Une fois de plus je trouve que le Président a du mal à communiquer ses vues, de les faire comprendre. Comme énarque il a la tendance d’être trop théorique, de cacher ses émotions derrière le masque de sa fonction. C’est sa nature, mais il devra y travailler. Comme spécialiste des médias, je déplore une fois de plus le manque de sensibilité des services de communication de la présidence ou du gouvernement. Le principe des vases-communiquant, c’est à dire d’expliquer que les baisses pratiquées dans d’autres domaines, comme la taxe à l’habitation qui devrait disparaître d’ici peu, pourrait compenser les hausses de la taxe carbone des carburants ou de l’imposition des retraités les mieux nantis. Ce qui est théoriquement juste, ne peut pas être ressenti par le peuple comme une action équitable. Les citoyens savent que le pays est surendetté et que sans une baisse notable des sommes dues aux marchés financiers, il ne peut pas y avoir de relance. Weiterlesen

Les gilets jaunes essayeront aujourd’hui de barrer les routes, de mettre le pays en ébullition. Je suis l’avis d’un ami de Facebook, que cette situation est inquiétante, car le problème de la sécurité n’est pas assuré. La moindre étincelle peut mettre le feu aux poudres. Il est bien certain que personne ne peut garantir que tout se déroule dans le calme. La police et la gendarmerie feront probablement tout pour assurer la circulation sur les routes de France. C’est leur rôle ! L’État ne peut pas dans une telle situation montrer de faiblesse. Je suis bien sûr un partisan acharné du droit de manifester, mais dans ce cas précis, aussi justifié que puisse être le désarroi de bien des citoyens, il y a un arrière-goût rance, car ce mouvement est entrain de se faire récupérer par les populistes, pour qui le désordre est une possibilité de faire un pas vers le pouvoir. Ceci non pas pour préserver le doit de parole des citoyens, mais pour s’imposer jusqu’au moindre recoin de la République. Je ne reviendrai pas sur la lancée de pamphlets antisémites, accusant les Juifs de détruire « le pays qui les accueille » ! C’est nauséabond ! Une des raisons pour lesquels les syndicats ne participeront pas à ce mouvement. Cher amis, je vous demande instamment de ne pas émettre de provocations, de faire tout pour vos semelles ne soient pas prises dans la boue brune, qu’est le néonazisme. Je demande aussi aux forces de l’ordre de garder tout leur calme, de ne pas provoquer tous ceux qui ont été trompés. Il est évident qu’Emmanuel Macron a un très grand problème de communication, qu’il n’a pas su se faire entendre par le peuple, qu’il paraît en être très éloigné. Et comme vous le savez je soutiens son action, car c’est la seule voie possible. Il est évident que son attitude a attisé la braise. Weiterlesen

Ce qui se passe actuellement à Londres ressemble bien à de l’autodestruction. Le gouvernement de Madame May a perdu cinq de ses membres, après qu’elle ait déclaré que le cabinet avait approuvé l’accord qu’elle avait négocié avec l’UE. Un nombre élevé de députés vont même aussi loin, qu’ils réclament sa démission. Cela reviendrait à dire qu’il y aurait tout d’abord un vote de défiance au sein du groupe parlementaire des Tories. Il y a bien des risques qu’elle ne réussisse pas à passer ce cap. Au parlement elle n’aurait dans l’état des choses, pas de majorité. Tout aussi bien les pro- que les anti-brexit diront non. La gouvernance de Theresa May ne tient plus qu’à un fil. Je pense que cela ne sera qu’une question de jours et la Grande-Bretagne sombrera dans la plus grande crise depuis la dernière guerre mondiale. Ce qui de dessine-là est un désastre, un de plus dans cette période agitée que nous connaissons actuellement. Il est certain que sans un accord, le pays tombera dans un marasme économique, mais aussi pour l’UE ce serait un obstacle de taille à surmonter. « Reconstruire une relation avec l’UE pour le bien des relations futures, il n’y a pas de plus grand enjeu », a-t-elle déclaré. « Il faut respecter la volonté des Britanniques. Le 29 mars, nous quitterons l’Union européenne ». D’accord, mais ce qu’elle a évité de dire, c’est que le peuple a été trompé lors du référendum, qu’il n’a pas été vraiment mis au courant des conséquences qu’une séparation avec l’UE pouvait entraîner. Weiterlesen

Die AfD-Fraktionsvorsitzende Alice Weidel hat die illegalen, aus der Schweiz stammenden Parteispenden unter anderem verwendet, um Anwaltsrechnungen und ihren Internetwahlkampf zu bezahlen (faz.net). Demnach schickte ein Kölner Anwalt, der von Weidel beauftragt worden war, gegen Journalisten vorzugehen, seine Rechnungen an die Bundesgeschäftsstelle der AfD. Von dort wurden sie mit Weidels Einverständnis an den Kreisverband Bodensee weitergeleitet, wo die Kreisgeschäftsführerin mit der Bearbeitung von Weidels Rechnungen betraut war.

Für die Begleichung wurde ein Unterkonto verwendet, auf dem die rund 130.000,– € aus der Schweiz lagerten. Das Unterkonto wurde geschaffen, um die Wahlkampfausgaben von den übrigen Ausgaben des Kreisverbandes zu trennen. Neben dem Anwalt wurde ein für Weidels Wahlkampf in sozialen Netzwerken zuständiger Mitarbeiter instruiert, seine Rechnung direkt an den Kreisverband zu richten.

Im April 2018 wurden die Parteispenden in die Schweiz zurücküberwiesen. Zuvor „will der Partei bewusst geworden sein“, dass Spenden von Nicht-EU-Bürgern illegal sind.

Vertreter anderer Parteien äußerten Zweifel am Aufklärungswillen der AfD. Unter anderen Grünen-Parlamentsgeschäftsführerin Britta Haßelmann warf Weidel vor, sie wolle „die Öffentlichkeit für dumm verkaufen“, wenn sie behaupte, sie habe nicht gewusst, dass Parteispenden aus Nicht-EU-Staaten illegal seien. Unklar ist bis dato, wie das schon für Anwalt und Wahlkampf ausgegebene Geld ersetzt wurde. Es gab keinen Beschluss des Bundesvorstandes, dem Kreisverband die Differenz zu ersetzen (faz.net). Demnach müsste der Kreisverband das Geld aus seinem normalen Budget oder weiteren Spenden entnommen haben.

Die Staatsanwaltschaft Konstanz prüft, ein Ermittlungsverfahren gegen den örtlichen AfD-Kreisverband wegen einer Wahlkampfspende aufzunehmen. Es geht um § 31d des Parteiengesetzes (zeit.de). Darin wird demjenigen mit Strafe gedroht, der die Herkunft der finanziellen Mittel einer Partei verschleiert und so den Rechenschaftsbericht einer Partei verfälscht.

In der Affäre hat AfD-Fraktionschef Alexander Gauland die Co-Vorsitzende Alice Weidel in Schutz genommen. Er glaube nicht, dass sie sich Vorwürfe machen müsse (bild.de). Falsch gehandelt habe offensichtlich ein Schatzmeister der Partei. Eine wenig gelungene Ausrede! Ein Landesschatzmeister muss wissen, dass Spenden aus Nicht-EU-Staaten nicht angenommen werden dürfen. Die Suche nach dem Bauernopfer …

Gauland ruderte bei dem Interview argumentativ. Er räumte ein, dass das Geld „vielleicht zu spät“ zurückgezahlt worden sei. Er verwies aber auch darauf, dass mit der Rücküberweisung der Spende gehandelt worden sei, „wenn auch vielleicht etwas später, als zwingend notwendig gewesen wäre“.

Es flossen insgesamt mehr als 132.000 Euro in 18 Einzelspenden von der Schweizer Pharmafirma PWS an den AfD-Kreisverband Bodensee, in dem Weidel für den Bundestag antrat und noch Vize-Vorsitzende ist. Als Verwendungszweck war jeweils angegeben: „Wahlkampfspende Alice Weidel“ (tagesschau.de, wdr.de, sueddeutsche.de).

Die Bundestagsverwaltung erklärte auf Anfrage, dass Parteispenden aus Ländern außerhalb der Europäischen Union „grundsätzlich nicht angenommen werden dürfen“. Unzulässige Parteispenden müssten „unverzüglich“ zurückgeleitet oder an den Bundestagspräsidenten abgeführt werden. Unverzüglich heißt ohne schuldhafte Verzögerung.

Ob die AfD dies getan hat, ist mehr als fraglich. Die Partei hatte das Geld aus der Schweiz von Juli bis September 2017 bekommen, aber erst am 13. April 2018 zurückgezahlt. In der Zwischenzeit wurden im Oktober 2017 von dem Konto zum Beispiel Rechnungen der Anwaltskanzlei Höcker in Höhe von rund 16.000;– € beglichen (tagesschau.de).

Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki (FDP) geht davon aus, dass der AfD eine Strafe von bis zu 390.000,– € droht, falls der Bundestag die Zahlung und den Umgang der AfD damit als Gesetzesverstoß ansehen sollte.

Der Parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Bundestagsfraktion, Carsten Schneider, äußerte Zweifel an Weidels Aufklärungswillen. An den hohen moralischen Maßstäben, die die AfD und Frau Weidel gern an andere anlegten, müssten sie sich nun selbst messen lassen (handelsblatt.com).