Lieber Pierre,

soll ich nun empathisch oder rational reagieren? Es fällt mir in jeder Hinsicht schwer, bin ich doch geprägt von einer außenordentlich großen Sympathie und Freundschaft zu dir. Dennoch, wir verkehren hier publizistisch und dieser Funktion werde ich gerecht werden. Betrachte ich die Psyche als elementaren Halt unseres Daseins, komme ich nicht an den negativen Konsequenzen vorbei, die die Macht der nicht wahrgenommenen Gefühle haben können. Ohne Gefühlsresonanz erleben wir eine starre, stumme, nichtssagende Welt, in der Musik keine Melodie hat, Filme keine Farbe haben und unsere Wahrnehmung blass ist, von reiner Ratio gesteuert. Es fehlt die Brücke zum Leben. Gefühle sind wie Gespenster, man sieht sie nicht, man hört sie nicht, man riecht sie nicht, aber sie geben uns alles. Stimmt nun irgendwo die Balance nicht und liegt eine emotionale psychische Störung vor, sucht der Mensch einen Anker zum Festhalten und Kompensieren der nicht vorhandenen Dinge. Wir verdrängen, vertuschen, neigen zu Überarbeitung, Völlerei, Drogenkonsum und exzessivem Leben, was uns selbstzerstörerisch unabdingbar eines Tages tatsächlich zerstört. Da liegt also der Hund gegraben und zweifellos dienten der Aktivismus und die Kreativität der damaligen KZ-Häftlinge zum Kompensieren ihres Weges in den Tod.  Die Kreativität ist somit ein Puffer und tritt an die Stelle der verdrängten Gefühle. Ein Bespiel sind Menschen, die unter Schmerzen leiden und sich genau deswegen behandeln lassen. Sie gehen zum Arzt und lassen sich wegen Krankheit und Schmerzen behandeln, dabei ist es die Psyche, die sie überhaupt erst krank werden lässt oder vielmehr eventuell vorhandene Leiden verschlimmert bzw. ausweitet. Ich bin kein Psychologe, lieber Pierre, aber wann immer ich Menschen begegnete, die extrem gestresst wirkten, deren Gesundheitszustand permanent schlechter wurde, die in manisch-depressive Phasen verfallen, ist eines klar: sie haben ein offensichtliches psychisches Problem. Selbstmitleid wird nicht zugelassen (ich bin stark!), Ängste werden nicht ausgesprochen (ich bin stark!), Leistungsrückgang wird abgelehnt (ich war immer stark!) usw. Damit ist der erste Domino-Stein angeschubst, der eine ganze Kette weiterer Steinchen zu Fall bringen wird – unausweichlich, so wie der menschliche Körper eine Kombination aus Realität und Psyche ist. Beides in Harmonie wäre der Idealfall, aber um Gefühle zu akzeptieren, bedarf es Mut. Die Angst vor unseren inneren Gefühlen ist mächtig. So mächtig, dass wir sie oftmals nicht sehen und wahrnehmen wollen. Im Alltag geht es schnell, dass wir an unseren Gefühlen vorbei leben. Menschen leben, als ob sie neben sich selbst her lebten. Man folgt dem, was man gelernt hat, man tut das, was andere erwarten, man erfüllt seine Pflichten, wie man es immer getan hat usw. – dabei fühlen wir selten in uns hinein, wo wir wirklich stehen und was wir wirklich sind und wollen.

Lieber Pierre, wir wollen natürlich – speziell im künstlerischen Bereich – unangepasste und rebellische Menschen, die abseits der Norm denken und ihren eigenen Weg selbstbewusst vertreten. Ein Kind ist noch nicht in der Lage, seine Wut zu steuern und damit vernünftig umzugehen. Aber einen kleinen brüllenden Tyrannen kann man keinem Elternteil zumuten, bei aller Liebe zu Kindern. Selbstverständlich dürfen die Kleinen frei ihre Meinungen äußern, aber sie sollten auch den Respekt und die Rücksichtnahme ihren Eltern zuliebe erlernen. Ein tobendes Kind, das sich schreiend auf dem Boden wälzt ist kein schöner Anblick, wenn wir ehrlich sind. Wir bekommen mehr Freiheiten, wenn wir gelernt haben, damit umzugehen und das darf nicht auf Kosten anderer Personen sein. Das ist beileibe keine Zwangsmaßnahme, aber jedes Kind wird in der Gesellschaft ganz schnell auf die Schnauze fallen, wenn es keinerlei Umgangsregeln beherrscht. Und je besser diese sind, umso mehr Freiheit wird möglich sein. Der Vergleich zu einem Hund mag in diesem Fall vielleicht nicht so glücklich gewählt sein, aber ein Hund, der gelernt hat, beim Auslauf zu seinem Herrn zurückzukehren, wird mehr Freiheit im Freilauf haben als einer, der niemals gehorcht und dadurch gezwungen ist, stets an der Leine zu laufen. Das meinte ich, lieber Pierre 😉

Wo auch immer wir ansetzen, dürfen wir nie vergessen, dass es die Emotionen sind, die uns menschlich ausmachen und Gefühle dürfen niemals Nebensache sein. Dann quittiert uns unser Körper, dass da etwas gewaltig schief läuft. Eine Welt, in der nur FAKTEN als verlässlich gelten, haben nicht greifbare Gefühle wenig Platz. Obwohl wir das wissen, zeigen die steigenden Zahlen der psychosomatischen Erkrankungen und der psychischen Therapien, dass unsere heutige Welt als nicht natürliche Lebensgrundlage die Wurzel des Übels ist. Gefühle sind Bestandteil unseres Lebens und wenn wir Aktivismus benötigen, um uns zu spüren, lohnt es sich, ernsthaft an die Seele zu gehen und professionelle Hilfe zu suchen bevor das Umfeld darunter leiden muss oder infiziert wird.

Ich ehre Dich sehr und wünsche dir noch viele kreative und glückliche Momente, liebe Pierre.

 

Eine liebe Umarmung aus Frankfurt,

 

Petra

 

Petra M. Jansen

http://jansen-marketing.de

 

 

Seit Wochen warben Plakate für die „Mary Jane Berlin“, Deutschlands größte Hanfmesse, die vom 27. bis 29. Mai 2016 im Berliner Postbahnhof stattfand. Eine Messe mit vielen Ausstellern rund um eine hoch umstrittene Pflanze.

Trotz ihres negativen Rufes in so manchen konservativen bürgerlichen Kreisen ist Hanf einer der wertvollsten und ältesten Nutz- und Zierpflanzen der Menschheit. „Cannabis“, so der lateinische Name für die Hanfpflanze, darf in Deutschland nicht angebaut werden. Denn die harzigen Blüten der weiblichen Pflanze enthalten den Stoff Tetrahydrocannabinol (THC), der eine berauschende Wirkung hat. Er ist Grundlage der Droge Marihuana, umgangssprachlich auch als „Gras“ bekannt.

Schon mit dem Namen beflügelte die Berliner Messe die Assoziation mit der illegalen Substanz: „Mary Jane“ bedeutet nichts anderes als Marihuana …

Hanf ist nicht nur zum Kiffen da! Die Pflanze ist als solche nicht verboten; Nutzhanf ist legal in Deutschland. Er wird als Dämmstoff genutzt und beispielsweise in Autos verbaut. In jedem Bioladen bekommt man Hanföl oder Tee. Hanföl soll sehr gesund sein; aus der Szene berichtet man, dass man statt Cetirizin einzuwerfen, jeden Abend einen Teelöffel Hanföl einnehmen solle zur Bekämpfung von Allergien.

Tatsächlich tut man der Pflanze unrecht, wenn man sie auf eine Spaßdroge reduziert. Cannabis spielt in der Medizin eine große Rolle. In den Vereinigten Staaten ist es bereits seit Jahren in einigen Bundesstaaten für medizinische Zwecke erhältlich.

Jetzt bewegt sich hier auch etwas in Deutschland. Anfang Mai 2016 hat das Bundeskabinett einen Entwurf zur Änderung des Betäubungsmittelgesetzes beschlossen. Ab 2017 können Patienten Cannabis mit ärztlichem Rezept bekommen. Cannabis-Plantagen wird es dann nicht mehr nur in alten Lagerhallen geben, sondern ganz legal. Ein staatlich kontrollierter Anbau für medizinische Zwecke, um Symptome schwer kranker Menschen zu lindern, wie chronische Schmerzen oder Krämpfe.

Bisher mussten Patienten dafür eine Ausnahmegenehmigung beim Bundesamt für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) beantragen. Den Stoff bekommt man in der Apotheke – bezahlen musste man ihn bisher aber noch selbst. Die Preise sind hoch, medizinisches Cannabis wird ausschließlich aus Holland importiert, für rund 18,– € je Gramm.

Die monatlichen Behandlungskosten pro Patient liegen nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums bei durchschnittlich 540,– € bis zu 1.800,– € bei besonders hohem Bedarf. Kosten, die nicht jeder tragen kann! In Einzelfällen hat das Bundesverwaltungsgericht schon den privaten Anbau zu Therapiezwecken erlaubt.

Mit dem Anfang Mai beschlossenen Gesetzentwurf kann jeder Arzt in Zukunft Cannabis zur Therapiezwecken verschreiben; die Patienten bekommen die Kosten von den Krankenkassen erstattet, wenn sie dafür an einer begleitenden Forschung teilnehmen.

Eine eigens geschaffene Cannabisagentur wird den Vertrieb regeln. Der Konsum zum privaten Vergnügen, ebenso der Besitz und private Anbau bleiben illegal.

Befürwortern der umfassenden Legalisierung von Cannabis geht die Gesetzesänderung nicht weit genug. Sie fordern die Freigabe für den Freizeitrausch, wie er auch in Holland erlaubt ist.

Die Messe sollte einen Beitrag dazu leisten, das Image der Cannabis-Pflanze ins rechte Licht zu rücken. Jugendliche sollen keinen Zugang zu Rauschmitteln haben. Das Hauptproblem besteht darin, dass keine Aufklärung betrieben wird. Würde Cannabis vollständig legalisiert, könnte man die Steuereinnahmen aus dem Verkauf dazu nutzen, Jugendliche besser über Risiken des Kiffens aufzuklären.

Der Veranstalter will die Messe „Mary Jane“ nicht als ausschließlich politische Veranstaltung verstanden wissen. Um für die Legalisierung zu kämpfen, gebe es schließlich die Hanfparade, die in diesem Jahr im August in Berlin stattfindet. Bei aller Offenheit und Liberalisierung:

Der Besuch der Messe ist erst ab 18 Jahren gestattet!

Beiträge auf der Facebookseite von „Mary Jane“ schlagen mit einem Augenzwinkern „kleine Rauchpausen“ im Außenbereich vor.

 

Par pudeur je ne parlerai pas d’un nazi israélien, mais on en n’est pas loin. Je veux parler de Avigdor Lieberman, le nouveau ministre de la défense. Il s’est fait une gloire en fustigeant les palestiniens de tous les maux. Une diatribe raciste des plus nauséabondes. Et que fait Benjamin Nétanyahou ? Il lui donne ses lettres de noblesses ainsi qu’à Sofa Landver, chargé de l’intégration et ami politique de cette tête de béton. Le premier ministre ne remarque-t-.il pas qu’il confère à son pays un aspect digne des chemises brunes ? C’est absolument irresponsable lorsqu’on pense aux six millions de victimes du régime hitlérien. Ceux qui ont fini leur périple sur terre dans les chambres à gaz, l’ont été par le fait qu’on les considérait comme de la vermine. Il y a trop de personnes en Israël qui traitent leurs voisins arabes et musulmans de même. Lorsqu’on a des grands-parents qui sont morts dans un camp de concentration, une dérive telle que celle-là fait mal. Ma position a toujours été claire. Je soutiens les aspirations des palestiniens à avoir une terre à eux, tout autant que celles des israéliens de disposer d’un pays. Mais je refuse l’aspect idéologique, raciste et intolérant des dirigeants de Jérusalem. À mes yeux il ne pouvait rien arriver de pire. Je ne verrais pas pour quelle raison je n’élèverais pas ma voix en ce qui concerne l’extrême-droite au sein d’un peuple, qui par son histoire devrait propager au contraire la solidarité à l’encontre de ceux qui sont spoliés. Il ne sert à rien de lutter contre des hordes de crânes rasés, si on agit au sein de son propre pays ainsi. Tous arguments deviennent dérisoires avec des personnages comme Avigdor Lieberman. Une fois de plus les citoyens dans leur majorité, sont aveugles. Ne remarquent-ils pas qu’ils scient l’arbre à sa base, qu’ils se désavouent complètement ? Weiterlesen

 

Liebe Petra,

kann ich ein wenig persönlicher werden?  Es geht um ein Buch, was ich heute Nacht fertig geschrieben habe und das sich um die heikle Frage des Glaubens kümmert. Ich empfand das Bedürfnis, mich mit Grundwerten auseinanderzusetzen, um endlich zu erfahren, wer ich bin und was ich will und um das aufs Papier zu kriegen, habe ich seit Mitte März daran gearbeitet. Was daraus entstanden ist, können nur Leute von außen beurteilen. Für mich hatte ich wieder die Erkenntnis, wie „reinigend“ das Schreiben sein kann. Wie du weißt leide ich zurzeit an physischen Schmerzen, die dazu führen, dass ich kaum noch schlafen kann. Sobald ich am Laptop sitze, oft um 4 oder 5 Uhr morgens, beruhigt sich mein Körper, weil ich mich auf einen Text konzentriere – sehr wahrscheinlich ein Placebo-Effekt. Es ist schon sehr beeindruckend, was die Natur mit uns anstellen kann. Diese Arbeit hat dazu beigetragen, dass ich somit Ruhepausen hatte und es zeigt aus meiner Sicht, wie komplex unser Verhalten ist. Mit einer List können die Nerven beruhigt werden und sich wenigstens für eine Zeitlang fügen. Für meinen Teil habe ich jede freie Minute genutzt, um den Qualen zu entfliehen – ein Marathon, der mir erlaubt hat,  270 Seiten zu schreiben.

Solche Phänomene sind bekannt. Immer wieder kommen mir Erinnerungen, wie Menschen, die sich in einer schrecklichen Situation wie KZs oder Gulags befanden, es fertig gebracht haben, ein Werk auf die Beine zu stellen. Die kulturellen Aktivitäten im KZ-Theresienstadt zum Beispiel, haben das Leid und vor allem die Ängste in einem erträglicheren Maß in diesem Moment reduziert. Die Überlebenden haben oft darüber referiert, vor allem Musiker, Maler und Dramaturgen. Es ist aber klar, dass sich die Situation damit nicht verändert hatte, denn für viele bedeutete das den Tod in der Gaskammer. Dieses Beispiel zeigt mir, liebe Petra, wie stark der Mensch ist und dass er sich oft in einem Kampf – in diesem Fall mit kaum einer positiven Aussicht – erheben und von einer grausamen Maschinerie seelisch absetzen kann. Dieses Mysterium – so empfinde ich es – zeigt wie stark eine Persönlichkeit sein kann und – so merkwürdig es sein mag – sehe ich gerade hier ein Manifest gegen die Willkür, die uns klein machen will. Die Gabe, mit erhobenem Haupt das Leben in Angriff zu nehmen, ist für mich Voraussetzung, daher auch meine Haltung gegen den Schmerz. Was will ich damit aussagen? In einer extremen beängstigten Zeit, die wir heute erleben, müssen wir alles unternehmen, um das Positive zu fördern. Das heißt, sich nicht manipulieren lassen und sich für die Freiheit einzusetzen, Farbe bekennen,  wäre die Voraussetzung. Eine starke Persönlichkeit kann sich nur so entwickeln, daher meine Forderung, den Kindern Eigensinn zu vermitteln. Was in der Erziehung oft als aufmüpfig erscheinen mag, ist für mich von größter Bedeutung, weil nur damit das Leben halbwegs erträglich ist. Es bedeutet, sich die Hände schmutzig zu machen und aktiv zu sein, privat wie auch beruflich. Liebe Petra, wenn die Welt dem Anschein nach schwankt, ist für mich die Ursache die Passivität. Leute, die sich mit dem Konsum überdecken verlieren jeden Sinn, das Reale in den Augen zu fassen. Sie schweben in einer Scheinsituation, die nur mit einem bösen Erwachen stattfinden kann und darauf lasse ich mich nicht ein, wie du weißt. Mein Buch hat gerade die Aufgabe, eine Art zeitlich begrenzte Bilanz zu ziehen, um Platz für neue Energien zu ermöglichen. Das ist gerade das, was ich meinem Enkel weitergeben möchte. Seine Wutausbrüche sind aus meiner Sicht legitim und zeigen, dass er sich nicht immer anpassen will. Für die Eltern nicht immer angenehm, aber der Beweis eines starken „Ichs“. Habe ich mich verrannt, liebe Petra? Ich glaube nicht. Mein Wunsch wäre es, dass sich endlich so viele Menschen wie möglich wieder besinnen darauf, dass das Leben ein Geschenk ist, welches man mit Zuversicht erfüllen muss. Daher auch mein Versuch, mich durch die Schreibe wieder in den Griff zu bekommen.

 

In diesem Sinne.

Herzliche Umarmung aus Frankreich, wo es im Moment ziemlich krass zugeht.

Pierre

//pm

Il faut être allé à Verdun pour se rendre vraiment compte ce qui s’y est passé. J’ai tourné il y a bien des années un film à proximité des tranchées. Aujourd’hui c’est presque partout un bois. Lorsqu’on marche dans les fourrés, c’est comme si on foulait les cadavres des innombrables morts. Il y a encore un grand nombre de squelettes. Lorsque j’y étais, j’ai eu l’occasion d’interviewer un des derniers poilus encore vivant. On l’écoutant je me suis rendu compte à quel point cette guerre des tranchées était une absurdité. Des centaines de milliers de victimes pour rien ! La ligne de front n’a pour ainsi dire pas bougé. Aussi politiquement un désastre ! Hier Angela Merkel et François Hollande ont commémoré le centième anniversaire de la bataille de Verdun. Les deux leaders ont repris à cette occasion le thème de l’Europe et se sont déclarés être de chauds partisans de l’intégration et ceci dans un contexte où le nationalisme, provoqué par les populistes, semble jouer un rôle de plus en plus important. Ils ont appelé les dirigeants à la raison. Ils sont conscients qu’il faut évoluer de plus en plus, si ont veut sauvegarder la paix. Il est démontré par l’histoire à quel points les événements peuvent prendre leur dynamique et créer des conflits entre les peuples du continent. Cela a été le cas de la première mondiale, provoquée par l’attentat de Sarajevo. À leurs yeux il est grand temps de crever l’abcès. Cela ne peut que se passer que si on réinvente l’UE. Ce n’est pas en gérant plus ou moins bien le train-train quotidien qu’on gagnera les foules. Au contraire. Les méfaits de la bureaucratie ont démontré il est possible de s’enliser. À peu de semaines du Brexit il y a de quoi être inquiet. Ce n’est pas en jouant à court terme la carte du volontarisme qu’on pourra gagner les citoyens à rester européens. Les anglais n’ont à mon avis pas mesuré les conséquences que cela pourrait avoir. Verdun en est le résultat néfaste. Weiterlesen

Die Literatur kennt diesen Typus. Es ist der mimetische Doppelgänger, eine Figur, die den Empörten die eigene Emotion widerspiegelt, die Krisenangst, die Weltwut. In ihrem Doppelgänger erkennen sie sich, er sagt, was alle denken. „Er versteht uns!“. Trump, dem die plebejische Bewunderung für die Verschwendung sicher ist, wildert im Reich der niederen Dämonen. Er ist unflätig, rüde und hinterhältig, er pöbelt und hetzt. Keiner sagt so oft „f …! wie er. Trump schenkt dem Publikum den Selbstgenuss der eigenen aufgestauten Gefühle und gestattet das obszöne Genießen der eigenen Regression. „The Donald“ ist der vulgäre reiche Onkel, den die vornehme Verwandtschaft nie zum Familienfest einlädt. Plötzlich kommt das Großmaul zur Tür herein und setzt sich in den Lehnstuhl. Und unsere Kinder lieben ihn!

Trumps Versprechen lautet, den gordischen Knoten der komplizierten Gegenwart zu zerschlagen, damit die Welt wieder so übersichtlich wird wie im Kalten Krieg. Das Land soll seine alte Stärke zurückgewinnen, und deshalb löst alles, was mit dem „schwächlichen“ demokratischen Liberalismus zu tun hat, bei ihm Übelkeit aus. Für Trump ist der Staat eine Firma und er deren Boss. Doch nicht alle Bürger gehören dazu. Unablässig erfindet er Sündenböcke (Muslime, Mexikaner), selbst das Washingtoner Establishment ist für Trump ein Sündenbock, weil es den Niedergang Amerikas zu verantworten habe. Er inszeniert sich als authentischer Außenseiter der eigenen Klasse. Er verspricht, gegen das Establishment eine Politik durchzusetzen, die den „Zukurzgekommenen“ endlich gibt, was ihnen zusteht.

Die neuen Rechten Europas haben noch keinen Trump, aber sie teilen mit ihm die „rohe Bürgerlichkeit“, den Hass auf alles Unübersichtliche und Schwierige, auf alles, was sich nicht mit einem Faustschlag auf den Tisch lösen lässt. Als ein Delegierter auf dem AfD-Parteitag es wagte, aus Lessings Nathan der Weise zu zitieren, hätte man ihn fast aus dem Saal gejagt. Und wie Trump, so inszeniert sich die Internationale der Nationalen als Anwalt der kleinen Leute. Sie fischt bei jenen, die den verlorenen Sicherheiten der alten Bundesrepublik nachtrauern oder das Gefühl haben, sich abzustrampeln, während der Reichtum der Reichen sich in sonnigen Steuerspar-Oasen leistungslos eincremt.

Doch während Trump den amerikanischen Patriotismus missbraucht, der seine Wurzeln in der Idee der Gleichheit hat, benutzt die europäische Rechte einen reaktionär vergifteten Volksbegriff. Das Volk, predigen sie, sei „in seinem tiefsten Grunde“ immer schon mit sich identisch, und noch bevor es im Parlament repräsentiert werde, wisse es schon, was es wolle. Gemessen an der ursprünglichen Identität des Volkes, bleibt Demokratie deshalb immer nur an der Oberfläche, und damit ändert sich auch die Rolle des Politikers. Im rechten Weltbild ist er nicht der Repräsentant der Staatsbürger, sondern der personalisierte Wille der Volksgenossen. „Ich bin ihr, ihr seid ich.“ Bekannte Zirkelschlüsse und Phrasen …

Auf den ersten Blick sind diese neofeudalen „Demokratien“ auf groteske Weise widersprüchlich. Sie bekämpfen die gesellschaftliche Ungleichheit, indem sie sie ideologisch zementieren, sie kritisieren den Kapitalismus und heizen ihn durch Deregulierung weiter an. Sie besingen die nationale Volksgemeinschaft und zeigen Sympathien für den Sozialdarwinismus. Die AfD wollte anfangs sogar den Mindestlohn abschaffen, einige Rechtsdenker würden „unproduktiven“ Arbeitslosen am liebsten das Wahlrecht entziehen. Und Donald Trump ist schon als Person eine paradoxe Synthese. Er klagt, das System sei kaputt, er müsse Politikern Geld zahlen, um seine Geschäftsinteressen durchzusetzen.

Solche Widersprüchlichkeiten sind kein Versehen, sie sind Kalkül. Kein anderer als Silvio Berlusconi hat das rechte Betriebsgeheimnis ausgeplaudert, wonach Irrationalität und Unberechenbarkeit eine Gesellschaft besser zusammenschweißen als die demokratische Vernunft. Berlusconi beruft sich dabei auf Erasmus von Rotterdam und dessen Lob der Torheit.

Diese Irrationalität wäre das perfekte Biotop für die postliberale Demokratie: Keiner weiß, welche Maßnahmen die Regierung als Nächstes plant, ihr Leader handelt situativ und unberechenbar. Eine aggressive Aura gewinnt man nicht aus Einhaltung, sondern aus der Übertretung von Regeln.

Die Voraussetzung für diese neue Form von Herrschaftsausübung wäre allerdings eine massive kulturelle Regression, genauer: eine Selbstvulgarisierung des Bürgertums, die in Donald Trump („Ich liebe die Ungebildeten“) bereits zu erkennen ist. Niemand anders verkörpert so die Einheit aus Realkapitalismus und Medienkapitalismus, und keinem anderen könnte es – wenn gewählt! – gelingen, die Wirklichkeit so lange zu fiktionalisieren, bis sie als Mythos ihrer selbst erscheint und der Unterschied zwischen Wahrheit und Lüge verschwindet. Den Rest erledigt die Polizei!

La finale de la Ligue des champions a eu lieu hier soir au stade de San Siro à Milan. Comme il était à prévoir le Real de Madrid l’a gagné malgré l’équipe adverse de l’Atlético, qui, il faut le reconnaître, a bien joué. Ce n’est que le tir au buts qui a pu départager les deux équipes madrilènes. Un succès de taille pour Zinédine Zindane qui entraîne l’équipe depuis le mois de janvier de cette année. Il a su redonner à son onze une cohésion et un esprit de camaraderie qui lui faisait cruellement défaut. Il l’a bien mérité. Mais malgré cela, je trouve le succès d’une telle équipe parfois exaspérant. Les Espagnoles, contrairement à leur état de santé économique et politique, domine de loin le continent. Pour moi l’occasion de me poser quelques questions. Karl Marx a dit que la religion était l’opium du peuple. Ce n’est plus le cas sous nos latitudes. Elle a été remplacée par le foot, qui semble être un baume efficace pour faire oublier le marasme, dans lequel se trouve plongé une nation. Il fait office de planche de salut bien qu’il soit terriblement volatil. C’est humain et inquiétant à la fois que le succès de deux équipes, comme cela a été le cas hier, puisse à ce point masquer la réalité. Bien en est, car si ce n’était pas le cas, il y aurait de quoi avoir des insomnies. Le taux de chômage des jeunes est encore terriblement haut. Toute une génération semble être perdue, car elle n’a plus les moyens de se lancer avec certaines chances dans l’avenir. Il en résulte un grand marasme qui plonge bien des familles, non seulement dans la précarité, aussi dans la dépression. Ce qui se passe dans les grands clubs, où l’argent ne semble jouer aucun rôle, tient du cynisme. C’est la démonstration flagrante que des valeurs comme le travail ne jouent aucun rôle. Des sommes gigantesques passent d’une main à l’autre afin de doter les équipes de joueurs hors-pairs. Le contraste est nauséabond lorsqu’on est conscient de ce qui se passe au sein du peuple espagnol. Weiterlesen

Malgré une certaine hésitation, la classe politique anglaise semble être dans sa majorité pour le maintien de Grande-Bretagne dans l’UE. Cela ne veut pas dire grand chose, car ce vote sera dicté par des émotions et la nostalgie d’un temps révolu. Celui où le pays avait l’impression de dominer le monde. Comme le démontre l’Autriche, les relents du passé existent toujours. Dans ce cas-là c’était la monarchie dominatrice des Habsbourg qui régnait sur une bonne partie de l’Europe. Passer d’une grande puissance à une république alpine, cela n’est pas du goût de tout le monde. La poussée de l’extrême-droite résulte aussi de ce malaise. Que cela soit le brexit ou la montée vertigineuse du FPÖ, les électeurs voudraient revenir en arrière. Une tendance dangereuse qui risque de mener l’UE à son déchirement. C’est-là où le pragmatisme est défaillant. Le peuple agit viscéralement au lieu de se poser des questions réalistes sur son état des lieux. C’est la raison pour laquelle il est permis de craindre, que les anglais se déclarent dans leur ensemble pour un départ dans l’inconnu. Les syndicats ont beau dire que dans un tel cas de figure bon nombre d’emplois passeraient à la trappe, il n’est pas dit que cela suffise pour convaincre les récalcitrants à changer d’attitude. L’esprit de clocher est souvent plus fort que la logique. L’idée idyllique qu’il soit aujourd’hui possible de vivre enfermé dans un espace hyper-nationaliste est une illusion. Mais malgré ce constat, les européens se dirigent malheureusement dans une telle direction. Comment l’expliquer psychologiquement ? Lorsqu’il y a un mal-être, il est plus facile de chercher les responsables à l’extérieur au lieu de se remettre en question. Cet état est particulièrement visible au Royaume-Uni qui a galvaudé au cours des années une grande partie de son industrie, et ceci pour se soumettre à la merci de la City. Weiterlesen