So richtig angekommen sind wir alle noch nicht in der Adventszeit. Das, obwohl der Advent dieses Jahr Verspätung hat, er beginnt erst im Dezember. Wenn mal einer mit der Deutschen Bahn reist …
Die erste Kerze brennt! Gerade jetzt ist es entscheidend, sich auf die Bedeutung der Adventszeit zu besinnen! Wo kommt Advent her? Was ist die Bedeutung dieser Zeit? Ein Essay …
Advent (lateinisch: adventus „Ankunft“), eigentlich adventus Domini (lat. für Ankunft des Herrn), bezeichnet die Jahreszeit, in der die Christenheit sich auf das Fest der Geburt Jesu Christi, nämlich Weihnachten, vorbereitet (Wikipedia). Die Adventszeit steht nicht für sich allein, sondern sie zielt auf Weihnachten hin. Um dieses Fest richtig zu begehen, ist eine Vorbereitung nötig – ganz wie bei der Planung einer großen Geburtstagsfeier. Bei einem religiösen Fest geht es dabei nicht um organisatorische Arbeiten, sondern um eine geistige Vorbereitung. Diese geistliche Vorbereitung wurde klassisch mit Fasten und Gebet durchgeführt. Das Fasten wird vom katholischen Kirchenrecht für den Advent aber bereits seit 1917 nicht mehr gefordert, das Gebet rückte dadurch mehr in den Mittelpunkt. Warum damals Fasten und Buße? Stark vereinfacht kann man sagen, dass sich nach einer Zeit des Verzichts ein Fest auch schöner und intensiver anfühlt – im Gegensatz dazu sind viele Menschen heute nach vier Adventssonntagen am eigentlichen Weihnachtsfest von Lichterglanz, Weihnachtsliedern und Lebkuchen schon übersättigt. Vor dem siebten Jahrhundert nach Christus war die katholische Adventszeit in vier bis sechs Adventssonntage uneinheitlich eingeteilt. Papst Gregor der Große räumte damit auf und legte im 7. Jahrhundert vier Sonntage als Adventssonntage fest (weihnachtszeit.net). Die Zahl Vier steht symbolisch für die viertausend Jahre, die die Menschen nach damaliger Lesart nach dem Sündenfall auf den Erlöser Jesus Christus zu warten gehabt hätten. Der Brauch des Adventskalenders entwickelte sich Mitte des 19. Jahrhunderts. Einen richtigen „Erfinder“ gibt es nicht – vielmehr kamen um 1840 in den Familien unterschiedliche Formen auf, die Wartezeit auf Weihnachten greifbar zu machen (erzbistum-koeln.de). Die ersten einfachen Adventskalender waren 24 Kreidestriche an der Wand. Täglich wischten die Kinder einen Strich bis Weihnachten weg. Noch früher, in der Antike, gedachte man in dieser Zeit der Geburt der römischen Mithras-Gottheit, einer mythologisch-kultischen Personifizierung der Sonne. Das Schmücken eines Baumes zur Wintersonnenwende gehörte im Mithras-Kult ebenso bereits zu den Bräuchen. Dann geriet der Brauch in Vergessenheit, bis er als Weihnachtsbaum in der Reformationszeit Wiederauferstehung feierte. Christen übernahmen oft solche Anleihen, um fortan die Geburt Jesus Christus mit ihnen zu feiern. Der Zeitpunkt der Wintersonnenwende nach altem julianischem Kalender bot sich dafür förmlich an. Schönen ersten Adventssonntag!

Der Führerschein hat Geburtstag. Ich bin – wie so viele andere – auch dabei. Der Lappen ist weg, „Hallo Karte!“. Die Lizenz zum Fahren ist nicht mehr grau oder rosa, es ist eine Card. Schwer, sich dran zu gewöhnen, aber: „ O tempora, o mores!“. Vor 120 Jahren führte Preußen als erstes deutsches Land eine „Prüfungspflicht für Wagenlenker“ ein. Damit ist die Führerschein-Pflicht 120 Jahre alt. Seitdem werden die Führerscheine immer wieder den politischen Umständen angepasst. Momentan werden EU-weit einheitliche Führerscheine ausgegeben. Trotzdem haben viele noch den grauen oder rosa Führerschein, auch den aus der DDR. Die Umtauschpflicht
läuft …
Die Geschichte des Führerscheins beginnt kurz nach der des Automobils. In den frühesten Jahren brauchte es zum Führen eines Motorwagens keine Prüfung oder Tests. Die ersten Dokumente zur Berechtigung zum Fahren wurden von den Herstellern selbst verliehen. Dafür mussten die Fahrwilligen nur nachweisen, dass sie die grundlegenden physikalischen Zusammenhänge kannten und ihre Technik beherrschten. Am 29. September 1903 führte Preußen als erstes deutsches Land eine Prüfungspflicht für Wagenlenker ein – zwei Jahre nach Österreich. Auch hier wurden von der prüfenden Behörde, dem Dampfkessel-Revisions-Verein technisch-praktische Kenntnisse geprüft. Verkehrsregeln spielten keine Rolle. Daraufhin wurden auch in anderen deutschen Ländern Berechtigungen mit Bezeichnungen wie Lenker-Ausweis, Velociped-Fahrkarte oder Motorwagen-Erlaubnis-Schein eingeführt. Diese
waren jedoch nur für das jeweilige Landesgebiet gültig, was bei Grenzüberschreitungen häufig zu Problemen führte.
Weil die Nachfrage nach gut ausgebildeten Fahrern wuchs, eröffnete Rudolf Kempf im November 1904 in Aschaffenburg die erste Fahrschule (SPON, 31.07.2008). Die Königlich-Sächsische Verordnung über den Verkehr mit Kraftfahrzeugen vom 10. September 1906 schrieb vor, dass Autofahrer mit einem Zeugnis nachzuweisen hatten, ob sie „mit den Einrichtung und der Bedienung des Fahrzeugs völlig vertraut sind“. Dieses konnte durch „eine sachverständige Behörde oder eine behördlich anerkannte Stelle“ ausgestellt werden (mdr.de, 29.09.2023). Die Fahrer mussten den Schein jederzeit mit sich führen und auf Verlangen vorzeigen. Das Reichsgesetz über den Verkehr mit Kraftfahrzeugen vom 3. Mai 1909 vereinheitlichte die von Land zu Land unterschiedlichen Gesetze im Deutschen Reich. Hier wurden auch erstmals allgemeingültig Verkehrsregeln und Geschwindigkeitsgrenzen definiert. Darüber hinaus löste es die bisher geltende Ausweispflicht ab und legte die Fahrerlaubnisklassen fest. Den Führerschein bekam, wer „seine Befähigung durch eine Prüfung dargetan hat und nicht Tatsachen vorliegen, die die Annahme rechtfertigen, dass er zum Führen von Kraftfahrzeugen ungeeignet ist“. Der erste Führerschein für eine Frau wurde 1909 in Leipzig auf die Gohliserin Amalie Hoeppner ausgestellt. Mit Genehmigung ihres Ehemannes, denn so wollte es dasGesetz.