Sie kamen von Ferne, waren der Überlieferung nach an der Krippe, als das Jesuskind geboren wurde. Man sagt, Kaspar sei der älteste, Balthasar der mittlere und Melchior der jüngste König gewesen. Die Drei Könige versinnbildlichen die drei damals bekannten Erdteile Europa, Asien und Afrika. Ferner repräsentieren sie die drei Lebensalter Jüngling, Mann und Greis. Die Weisen bringen Gold, Weihrauch und Myrrhe. Um besser zu verstehen, wer diese drei Symbolfiguren waren und durch welche Herkunft sie vor inzwischen mehr als 2.000 Jahren zu Ruhm und Ehren gelangten, ist ein tieferer Blick in die Weihnachtsgeschichte erhellend. Von besonderem Interesse ist dabei vor allem das Matthäus–Evangelium (weihnachtszeit.net). Wenngleich sich seine Symbole und Mythen mit denen anderer Evangelien längst vermischt haben, so stammt die Geschichte der drei Herren aus dem Osten fraglos aus diesem Evangelium des Neuen Testaments. Streng genommen waren jene Könige Weise aus dem Morgenland, genauer: Sterndeuter, die ihrem neugeborenen König die Geschenke Myrrhe, Gold und Weihrauch darbrachten, Somit haben sie nichts im Krippenspiel zu suchen. Nur im Matthäus–Evangelium, als „Jesus zur Zeit des Königs Herodes in Bethlehem in Judäa geboren worden war, kamen Sterndeuter aus dem Osten nach Jerusalem“. Könige waren sie also nicht. Als solche wurden sie wohl erstmals vom Kirchenlehrer Tertullian (ca. 160 bis 225 n. Chr.) bezeichnet (ardalpha.de). Wenn wir am 6. Januar nun das Dreikönigsfest feiern, müssten wir eigentlich das Drei-Magier- bzw. Astrologen-Fest zelebrieren. Denn im Matthäus-Evangelium ist präziser Weise nirgendwo die Rede von drei Königen, nur von Magiern oder eben Sterndeutern aus dem Osten. Mit „Osten“ ist das Morgenland gemeint – die Region, für die inzwischen die Bezeichnung Naher Osten gebräuchlich ist. Ob nun Könige, Magier oder Sterndeuter, ältere persische Quellen meinen sogar, dass es nicht nur drei, sondern gar zwölf
Personen waren. Erst im 6. Jahrhundert nach Christus erwähnten Quellen der Westkirche erstmals drei Könige. Und noch später erst im 8. Jahrhundert erhielten die Könige ihre liturgischen Namen Caspar, Melchior und Balthasar (wikipedia.org).
Die Gaben der Magier: Gold: das Metall der Könige und Fürsten. Die Beständigkeit des Goldes ist nicht nur
Symbol, sondern auch Geschäftsprinzip. Weihrauch: Symbol der Reinigung und Reinheit. Wirklich wissenschaftlich
nachweisen lässt sich diese Wirkung allerdings nicht – es ist eher ein Symbol. So wurde in früherer Zeit auch Kleidung mit Weihrauch parfümiert und er wurde wie Kaugummi gekaut – für guten Atem! Myrrhe: Ein Einsatzgebiet für Myrrhe war die Herstellung von Öl, mit dem zum Beispiel Könige gesalbt wurden. Deshalb heißt Jesus auch „Christus“, also „der Gesalbte“. Der Wein, der ihm am Kreuz angeboten wurde, war übrigens auch mit Myrrhe angereichert – als Betäubungsmittel. Übrigens: bei der Grippe stehen noch mehr Symbolgestalten: Der Ochse zum Beispiel steht für das Abendland, der Esel für das Morgenland. Frohe und friedvolle Weihnachten!