Gerade gelesen: „Hanf im Glück!“ (business-punk.com). Freies Hanf für alle? Trugschluss, gibt ́s dann doch nicht!
Zeit für einen Blick ins Archiv. Ich will herausfinden, warum Cannabis damals in den 1930ern verboten wurde. Ich
stelle fest: Niemand hat es wirklich verstanden! 1929 übernahm ein Mann namens Harry Anslinger das Ministerium für Prohibition in Washington. Die Prohibition von Alkohol war ein Desaster. Verbrecher kontrollierten ganze Landstriche. Alkohol— kontrolliert von Kriminellen war auf einmal noch viel giftiger als vorher. Also wurde die Alkohol-Prohobition endlich gestoppt – und Harry Anslinger hatte Angst. Er war plötzlich verantwortlich für ein riesiges Ministerium, das nichts zu tun hatte. Bis dahin hatte er immer gesagt, dass Cannabis kein Problem sei. Es schade den Menschen nicht, erklärte er und es gäbe keinen „absurderen Trugschluss“, als den, dass es aggressiv mache (businessinsider.de)Es galt also, die Arbeitslosigkeit für ein ganzes Ministerium zu vermeiden. Nota bene:
Wir befinden uns in den 1930er Jahren! Die neue These lautete also: Marihuana verwandle einen Menschen in ein wildes Biest. Wenn Marihuana im Treppenhaus auf Frankensteins Monster treffe, so Anslinger, würde das Monster tot umfallen vor Angst (a.a.O.)Harry Anslinger war besonders von einem Fall besessen. In Florida hatte ein Junge
namens Victor Lacata seine Familie mit einer Axt getötet. Anslinger verkündete, so etwas passiere, wenn man den „Dämon Gras“ rauche. Der Fall wurde berühmt. Eltern in den USA hatten Panik. Welche Beweise hatte Harry Anslinger? Es hat sich inzwischen herausgestellt, dass er den 30 führenden Wissenschaftlern auf diesem Gebiet schrieb und sie fragte, ob Cannabis gefährlich ist und es verboten werden sollte. 29 schrieben zurück und sagten: neinAnslinger suchte sich den einen Wissenschaftler heraus, der ja sagte und präsentierte ihn der Welt. Die Presse —besessen von Victor Lacatas Axt —bejubelte ihn. Panik machte sich im Land breit und Marihuana wurde verboten. Die USA sagten anderen Ländern, sie sollten das Gleiche tun. Nicht alle folgten. Heute sind wir weiter. Und wir sollten bei aller Euphorie kritisch bleiben. Manches ist heute doch bewiesen! Wir wissen, dass Cannabis hirnorganische Veränderungen hervorruft, zu Verhaltensauffälligkeiten bei Jugendlichen führt sowie Abhängigkeiten und psychische Veränderungen auslösen kann (Dr. Günther Matheis, Präsident der Landesärztekammer Rheinland-Pfalz, byc-news.de). Diese bekannten Probleme werden in der politischen Diskussion ausgeklammert, verharmlost oder gegen ordnungspolitische Argumente wie zum Beispiel Entkriminalisierung der Konsumenten aufgewogen. Dr. Matheis stellt auch die kritische Frage, welchen Grund es gäbe, neben den beiden legalen Drogen Tabak und Alkohol noch eine dritte einzuführen. Entkriminalisierung ist ein guter Gedanke – man beachte aber auch die Erfahrungen aus der Prohibitionszeit. Das wird der Grund sein für „freies Hasch“ . Halt nur light!

Bevor das Christentum nach Europa kam, feierten viele Naturreligionen hier und in Asien den Beginn des Frühlings in Zusammenhang mit Festen der Fruchtbarkeit, des Lebens und des Neuanfangs. In diesen Festen entwickelten sich verschiedene Symbole. Eines wurde z.B. der Hase. Er war das Symbol der Fruchtbarkeit im alten Ägypten. Bei uns wurde er viel später zum Osterhasen. Auch das Ei als Symbol hat in Ägypten und Persien seinen Ursprung. Es war Brauch, sich unter Freunden bemalte Eier zu schenken, um das neue, fruchtbare Jahr mit dem
Symbol zu feiern, aus dem neues Leben hervorging. Allerdings wurden auch in der frühen Christenzeit verstorbenen Christen Eier mit ins Grab gegeben. Im Nahen Osten übernahmen Christen später diese Symbolik und bezogen sie auf das Grab Jesu, dass nach seiner Auferstehung ebenfalls leer war. Christen in Europa
griffen dieses Symbol erst ab dem 13. Jahrhundert auf und fingen an, Eier zu bemalen. Nochmal nach oben: Wie passt der Hase zum Osterfest? Abgesehen von den oben genannten heidnischen Ursprüngen erwähnte bereits Kirchenvater Ambrosius (* 339 n. Chr.) den Hasen als Auferstehungssymbol. Anderen Auffassungen nach gilt er als
Gottesbote und wird als Fruchtbarkeits- und Lebenssymbol verstanden. Gerade im germanischen Raum herrschte der Glaube an die Frühlingsgöttin Ostara, die immer von einem Hasen begleitet wurde. Mit ihrer Weihung feierte man Frühling als Zeit der Fruchtbarkeit und des Lebens. Diese Gedanken des Lebens und der Fruchtbarkeit verbanden sich mit dem Symbol des Hasen und wurden von Christen weitergeführt: Fortan tauchten sogar drei Hasen in der Symbolik auf, um die Verbindung zur Dreifaltigkeit herzustellen. Neuere Vergangenheit: Der Osterhase erfreut sich immer noch großer Beliebtheit – Er versteckt nach populärem Mythos die Eier, die Kinder dann suchen können. Aber das war nicht immer so: Vor rund 100 Jahren brachten in Mitteldeutschland unter anderem Auerhahn, Fuchs und Storch die Eier. Oder sogar das Christkind (mdr.de)Wann war das erste mal Ostern? Als beweglicher Feiertag fällt das Fest jedes Mal auf ein anderes Datum. Auf dem Konzil von Nicaea, 325 nach Christus, wurde das Osterfest vermutlich von Erzbischof Athanasius (planet-wissen.de) auf den Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond festgelegt. Insofern bewegt sich das Osterdatum zwischen dem 22. März und dem 25. April. Was tat man 1923 an Ostern in einer ganz normalen Arbeiterfamilie? Die wirtschaftliche Lage war schlecht. Hyperinflation! Ein Kilogramm Roggenbrot kostete im November 1923 233 Milliarden Mark (statista.com).
In den Dresdner Nachrichten vom 01. April 1923 stand unter anderem: Es war natürlich allen bewusst, dass letztendlich nur der Spaziergang an die Elbe übrig blieb. Man konnte doch mal träumen, sagten sie sich. Das kostete nichts. Und Ostermittag wartete der marinierte Hering“ (neustadt-ticker.de „Ostern für Bescheidene“).
Modern betrachtet: Ist der Osterhase also ein rein wirtschaftliches Phänomen, dass wir ein wenig romantisieren, weil es Kinder glücklich macht? Natürlich hat der Kapitalismus den Hasen stark unterstützt, aber ganz so kulturpessimistisch darf man das nicht sehenOder?! Na, jedenfalls: Frohes Osterfest!

Heute, am 2. April, ist ihr Geburtstag. Im Jahre 1963 haben sie das Licht der Welt erblickt. Kaum zu glauben: sie sind älter als ich, haben mich durch meine Kindheit und Jugend – erst schwarz-weiß, dann in Farbe – begleitet. Und: sie sind so spritzig wie am ersten Tag! Anton, Berti, Conni, Det, Edi und Fritzchen heißen sie, die kleinen Kerle. Für lustige Unterhaltung waren – und sind bis heute – im Zweiten Deutschen Fernsehen aber eigentlich andere zuständig: Bereits einen Tag nach dem Sendestart des ZDF am 1. April 1963 sprangen sechs muntere Gesellen über den Bildschirm – und zwar zwischen den Werbespots. Tatsächlich wurden die Mainzelmännchen
entwickelt, damit für die Zuschauer eine klare Trennung zwischen Programm und Werbung erkennbar war. Das sah der Rundfunkstaatsvertrag vor. Die Mainzelmännchen waren ursprünglich also reine Werbetrenner. Nicht nur ihre Vornamen und ihr Aussehen dienen dazu, die Wichtel auseinander halten zu können. Auch ihre Charaktere wurden im Lauf der Jahre unterschiedlich angelegt und ausdifferenziert. Anton ist als Handwerker im Blaumann zum Beispiel sehr geschickt mit Werkzeugen. Berti im grünen Shirt gilt als Kommunikationsprofi und innovativer Tüftler.
Conni trug früher mal einen Overall und wirkte am kindlichsten. Heute ist er der universelle Allrounder, als Trendsetter und im orangefarbenen Shirt bekannt. 2018 durfte er mit Astronaut Alexander Gerst auf der Raumfähre ISS ins All fliegen. Det – mit weißem Hemd und blauem Pullunder – ist der Nerd mit der Brille. Außerdem führt er als väterlicher Chef die Männer-Truppe. Der unbemützte Edi mit blauem T-Shirt ist verträumt, sensibel und erfreut sich an den schönen Dingen des Lebens. Fritzchen – ebenfalls ohne Mütze – ist der dynamische Sportler im Sechser-Team. Jede Disziplin macht er sich zu eigen, meist in einem roten Trikot. Geschaffen wurden die Männchen einst von dem Filmarchitekten und Bühnenbildner Wolf Gerlach (1928-2012). Er arbeitete in den 1960ern für die von Franz Thies gegründete Filmproduktionsfirma NFP. Heute ist Thies‘ Sohn Stefan Geschäftsführer der Animationsfirma, die die Mainzelmännchen nach wie vor produziert (stern.de)Grundsätzlich werden in der Welt der Mainzelmännchen Themen wie Geschlecht, Religion, Ethnie, jegliche Formen von Beeinträchtigungen, kulturelle oder soziale Unterschiede, sowie die sexuelle Identität bewusst nicht thematisiert. Die Geschichten
der kleinen Figuren dienen ausschließlich der Unterhaltung. Ja, „Guud’n Aamd!“ und allerherzlichste Glückwünsche!

Die russische Opposition sieht sich einer doppelten Strategie des Regimes gegenüber, die einerseits aus Kooptation oder Einbindung und andererseits aus Repression besteht. So gibt es im Parlament neben der Regierungspartei Einiges Russland durchaus Oppositionsparteien, die sich regierungskritisch äußern und regelmäßig ernstzunehmende Stimmenanteile auf sich vereinen. Dazu gehören etwa die Kommunistische Partei als zweitstärkste Kraft oder das
sozialdemokratische Gerechte Russland. Sie können jedoch ihre Oppositionsarbeit vor allem ausüben, da sie sich bei wichtigen Abstimmungen an die Regierungslinie halten und somit keine wirkliche Herausforderung für die politische Agenda des russischen Regimes darstellen. Anders stellt sich die Lage bei politischen oder explizit regierungskritischen Themen
dar. Hier sind Akteure Repressionen ausgesetzt und werden systematisch in ihrer Arbeit eingeschränkt. In den letzten Jahren ist auch im zivilgesellschaftlichen Bereich ein Trend zur Isolation zu beobachten. So müssen sich beispielsweise
Nichtregierungsorganisationen, die finanzielle Unterstützung von internationalen Partnern erhalten, seit 2012 in eine Liste eintragen lassen, die den bewusst diffamierenden Namen „Liste Ausländischer Agenten“ trägt (lpb-bw.de). In den folgenden Jahren wurde diese Gesetzgebung bis heute wiederholt verschärft. Die russische Menschenrechtsorganisation Memorial, die aufgrund ihrer Arbeit und ihres Einsatzes für die Wahrung der Menschenrechte und politische Gefangene in Russland selbst auf der Liste der Ausländischen Agenten steht, zählt per 04/2021 351 politische GefangeneAktivisten in Russland drohen lange Haftstrafen. Kreml-Kritiker wie der Moskauer Kommunalpolitiker Ilja Jaschin und der Oppositionsaktivist Wladimir Kara-Mursa wurden zunächst zu kurzen Haftstrafen verurteilt, bevor sie wegen schwerwiegenderer Vergehen angeklagt wurden. Jaschin ist kürzlich wegen der Verbreitung von „Falschinformationen“ über den Ukrainekrieg zu achteinhalb Jahren Gefängnis verurteilt worden. Russische Oligarchen, die eigentlich als Unterstützer Putins gelten, sind mittlerweile nur noch „Geldbörsen“ für ihn, die den Krieg finanzieren. Viel Einfluss auf die russische Politik haben sie nicht mehr. Ein Elitenkonflikt droht mit großer Wahrscheinlichkeit. Dass es bereits Spalten im System Putins gibt, ist daran zu erkennen, dass viele Oligarchen unzufrieden damit sind, dass ihr Leben durch die Sanktionspolitik des Westens eingeschränkt ist. Deshalb suchen einige nach alternativen Wegen für eine Zukunft Russlands und nehmen sogar Kontakt zur russischen Opposition auf. Der koloniale Blick ist ein Erbe der sowjetischen Schulbildung. Der Geschichtsunterricht, die Schullektüren beeinflussen auch die liberalen Eliten bis heute“ (Maxim Kurnikow, russischer Journalist).