Heute, am 2. April, ist ihr Geburtstag. Im Jahre 1963 haben sie das Licht der Welt erblickt. Kaum zu glauben: sie sind älter als ich, haben mich durch meine Kindheit und Jugend – erst schwarz-weiß, dann in Farbe – begleitet. Und: sie sind so spritzig wie am ersten Tag! Anton, Berti, Conni, Det, Edi und Fritzchen heißen sie, die kleinen Kerle. Für lustige Unterhaltung waren – und sind bis heute – im Zweiten Deutschen Fernsehen aber eigentlich andere zuständig: Bereits einen Tag nach dem Sendestart des ZDF am 1. April 1963 sprangen sechs muntere Gesellen über den Bildschirm – und zwar zwischen den Werbespots. Tatsächlich wurden die Mainzelmännchen
entwickelt, damit für die Zuschauer eine klare Trennung zwischen Programm und Werbung erkennbar war. Das sah der Rundfunkstaatsvertrag vor. Die Mainzelmännchen waren ursprünglich also reine Werbetrenner. Nicht nur ihre Vornamen und ihr Aussehen dienen dazu, die Wichtel auseinander halten zu können. Auch ihre Charaktere wurden im Lauf der Jahre unterschiedlich angelegt und ausdifferenziert. Anton ist als Handwerker im Blaumann zum Beispiel sehr geschickt mit Werkzeugen. Berti im grünen Shirt gilt als Kommunikationsprofi und innovativer Tüftler.
Conni trug früher mal einen Overall und wirkte am kindlichsten. Heute ist er der universelle Allrounder, als Trendsetter und im orangefarbenen Shirt bekannt. 2018 durfte er mit Astronaut Alexander Gerst auf der Raumfähre ISS ins All fliegen. Det – mit weißem Hemd und blauem Pullunder – ist der Nerd mit der Brille. Außerdem führt er als väterlicher Chef die Männer-Truppe. Der unbemützte Edi mit blauem T-Shirt ist verträumt, sensibel und erfreut sich an den schönen Dingen des Lebens. Fritzchen – ebenfalls ohne Mütze – ist der dynamische Sportler im Sechser-Team. Jede Disziplin macht er sich zu eigen, meist in einem roten Trikot. Geschaffen wurden die Männchen einst von dem Filmarchitekten und Bühnenbildner Wolf Gerlach (1928-2012). Er arbeitete in den 1960ern für die von Franz Thies gegründete Filmproduktionsfirma NFP. Heute ist Thies‘ Sohn Stefan Geschäftsführer der Animationsfirma, die die Mainzelmännchen nach wie vor produziert (stern.de). Grundsätzlich werden in der Welt der Mainzelmännchen Themen wie Geschlecht, Religion, Ethnie, jegliche Formen von Beeinträchtigungen, kulturelle oder soziale Unterschiede, sowie die sexuelle Identität bewusst nicht thematisiert. Die Geschichten
der kleinen Figuren dienen ausschließlich der Unterhaltung. Ja, „Guud’n Aamd!“ und allerherzlichste Glückwünsche!