Bevor das Christentum nach Europa kam, feierten viele Naturreligionen hier und in Asien den Beginn des Frühlings in Zusammenhang mit Festen der Fruchtbarkeit, des Lebens und des Neuanfangs. In diesen Festen entwickelten sich verschiedene Symbole. Eines wurde z.B. der Hase. Er war das Symbol der Fruchtbarkeit im alten Ägypten. Bei uns wurde er viel später zum Osterhasen. Auch das Ei als Symbol hat in Ägypten und Persien seinen Ursprung. Es war Brauch, sich unter Freunden bemalte Eier zu schenken, um das neue, fruchtbare Jahr mit dem
Symbol zu feiern, aus dem neues Leben hervorging. Allerdings wurden auch in der frühen Christenzeit verstorbenen Christen Eier mit ins Grab gegeben. Im Nahen Osten übernahmen Christen später diese Symbolik und bezogen sie auf das Grab Jesu, dass nach seiner Auferstehung ebenfalls leer war. Christen in Europa
griffen dieses Symbol erst ab dem 13. Jahrhundert auf und fingen an, Eier zu bemalen. Nochmal nach oben: Wie passt der Hase zum Osterfest? Abgesehen von den oben genannten heidnischen Ursprüngen erwähnte bereits Kirchenvater Ambrosius (* 339 n. Chr.) den Hasen als Auferstehungssymbol. Anderen Auffassungen nach gilt er als
Gottesbote und wird als Fruchtbarkeits- und Lebenssymbol verstanden. Gerade im germanischen Raum herrschte der Glaube an die Frühlingsgöttin Ostara, die immer von einem Hasen begleitet wurde. Mit ihrer Weihung feierte man Frühling als Zeit der Fruchtbarkeit und des Lebens. Diese Gedanken des Lebens und der Fruchtbarkeit verbanden sich mit dem Symbol des Hasen und wurden von Christen weitergeführt: Fortan tauchten sogar drei Hasen in der Symbolik auf, um die Verbindung zur Dreifaltigkeit herzustellen. Neuere Vergangenheit: Der Osterhase erfreut sich immer noch großer Beliebtheit – Er versteckt nach populärem Mythos die Eier, die Kinder dann suchen können. Aber das war nicht immer so: Vor rund 100 Jahren brachten in Mitteldeutschland unter anderem Auerhahn, Fuchs und Storch die Eier. Oder sogar das Christkind (mdr.de)Wann war das erste mal Ostern? Als beweglicher Feiertag fällt das Fest jedes Mal auf ein anderes Datum. Auf dem Konzil von Nicaea, 325 nach Christus, wurde das Osterfest vermutlich von Erzbischof Athanasius (planet-wissen.de) auf den Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond festgelegt. Insofern bewegt sich das Osterdatum zwischen dem 22. März und dem 25. April. Was tat man 1923 an Ostern in einer ganz normalen Arbeiterfamilie? Die wirtschaftliche Lage war schlecht. Hyperinflation! Ein Kilogramm Roggenbrot kostete im November 1923 233 Milliarden Mark (statista.com).
In den Dresdner Nachrichten vom 01. April 1923 stand unter anderem: Es war natürlich allen bewusst, dass letztendlich nur der Spaziergang an die Elbe übrig blieb. Man konnte doch mal träumen, sagten sie sich. Das kostete nichts. Und Ostermittag wartete der marinierte Hering“ (neustadt-ticker.de „Ostern für Bescheidene“).
Modern betrachtet: Ist der Osterhase also ein rein wirtschaftliches Phänomen, dass wir ein wenig romantisieren, weil es Kinder glücklich macht? Natürlich hat der Kapitalismus den Hasen stark unterstützt, aber ganz so kulturpessimistisch darf man das nicht sehenOder?! Na, jedenfalls: Frohes Osterfest!

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