Monat: Oktober 2015
La Turquie et l’UE
Recep Tayyip Erdogan mène sa campagne électorale à Strasbourg. Il n’a aucun complexe à s’adresser aux membres de la diaspora turque en dehors de son pays et de faire de la politique intérieure, à l’étranger. 12 000 personnes sont venues l’applaudir. Cette manière de faire me gêne considérablement, d’autant plus que son discours est en premier lieu adressé contre les Kurdes de toutes obédiences. Il n’a pas seulement fustigé le PKK. Il ne manque pas une occasion pour nous faire comprendre qu’il est un nationaliste, n’ayant aucun scrupule à discriminer cette minorité. Je trouve que de tels propos n’ont pas leur place dans l’UE. Mais il est en position de force par rapport à nous. Le flux des immigrés ne tarit pas. Une majorité d’entre-eux transitent aujourd’hui par la Turquie pour atteindre la Grèce. Erdogan sait parfaitement bien, qu’à la longue nous aurons des conflits intérieurs à ce sujet, que nous sommes tenus à réduire l’arrivée des réfugiés. Si le gouvernement turc bouclait ses frontières à l’Ouest, cela nous rendrait service. Mais il n’est pas prêt à le faire sans de grandes concessions de notre part. Serions-nous pris en otage par ce politicien avide de pouvoir ?
Zaunklatsch
Die Flüchtlinge werden uns noch überrennen. Sag ich Dir! Wo wollen die denn alle hin?!
Jetzt mach mal langsam! Es sind viele, und wie die Ministerpräsidenten der Länder sagen, gibt es ein großes Unterbringungsproblem. Das ist der Hauptgrund, warum die Lage momentan so prekär ist. Der Flüchtling als solcher ist null Problem. Eher eine Chance …
Chance?! Die werden uns noch die restlichen Arbeitsplätze wegnahmen! Kommen und unsereiner hat das Nachsehen. Die werden eingestellt, denen wird das Geld hinterhergeworfen und wir gammeln auf dem Arbeitsamt rum …
Warum bist Du denn so aggressiv und unsachlich?
Weil´s mich aufregt! Kommen hierher und wollen nur …
Die wollen etwas, ja! Frieden, Sicherheit, eine Zukunft für sich und ihre Kinder! Was Dich betrifft: Stehst Du bei Deinem Arbeitgeber auf der Abschussliste, weil Du so viel von der Bundesagentur redest?!
Nein, war so auf die Gesellschaft bezogen …
Und was ist da? Hast Du irgendwelche Nachteile wegen der Menschen?
Ich doch nicht. Aber Deutschland wird sich verändern.
Ja, das wird es!
Genau! Deswegen sind die von Pegida doch auf die Straße …
Die „guten Deutschen“ … Was ist das eigentlich? Deutsch?
Was soll das jetzt?
Was ist deutsch? Wer ist deutsch? Nicht nach juristischen Begriffen … Einfach mal: Was ist für Dich deutsch?
Blöde Frage! Ja, halt die, die hier sind, hier leben.
Tun Ausländer auch …
Na gut! Die, die hier halt geboren wurden …
Ok.! Kinder von Ausländern, die hier geboren wurden, sind Deutsche …
Mensch, nimmst Du es aber genau!!!
Tu ich! Weil ich entdeckt habe, dass ich nichts und niemanden von etwas ausgrenzen kann, wenn ich den Maßstab noch nicht einmal definieren kann.
Ach, und Pegida ist also Mist????
Einfache Geister, die die Veränderung fürchten! Nichts was heute ist, kann morgen so sein. Wir verändern uns ständig. Oder willst Du so leben wie im Mittelalter oder gar in der Steinzeit?
Du übertreibst!
Nein! Nimm Australien und vor allem die Vereinigten Staaten. Deren Völker sind ein Gemisch aus verschiedenen Nationen.
Bleib mir mit den Amis weg!
Wieso?
Halt so, …
Aha! Das zerbombte Deutschland hat in den End-1940ern 14 Millionen Menschen, die auf der Flucht waren, aufgenommen. Allein das damalige Thüringen 800.000! Als dritt- oder viertreichstes Land der Erde sollten wir ein Zehntel davon heute stemmen können, oder?!
Immer die Deutschen, immer wir!
Die anderen nehmen doch auch welche auf! Lass die Kirche mal im Dorf! Stand wieder etwas in der Bildzeitung?
Werd nicht frech, ja?! Wer soll denen denn Arbeit geben? Die können doch nichts …
Falsch! Die tatsächliche Einschulungsrate in Syrien lag vor dem Krieg bei Mädchen mit 98 Prozent knmapp unter der der Jungen von 99 Prozent. Mehr als zwei Drittel der Kinder besuchten dann weiterführende Schulen. Frankreich hatte zwischen 1922 und 1943 ein Völkerbundmandat für Syrien und damals das Land stark geprägt.
Heißt was?
Die Syrer haben einen sehr hohen Bildungsgrad. Ich bezweifle, dass mancher von Pegida einen Satz in deutsch geradeaus schreiben kann.
Puuh, starker Tobak!
Die deutsche Bevölkerung nimmt ab. Es sterben mehr, als geboren werden. Wer soll unsere Rente bezahlen?
Keine Ahnung. Sollen die in Berlin machen …
Ja klar!
Wir brauchen Beitragszahler, sonst sind wir „alten Säcke“ finanziell nicht mehr tragbar …
Toll! Syrer etwa?
Mir egal. Ich will meine Rente. Wer sie bezahlt, ist mir wurscht!
Darauf trink ich ein Bier!
Gehe mit!
© Thomas Dietsch
Tilt, il n’y a qu’une race humaine !
Génétiquement, il n’existe qu’une race humaine. La pigmentation de la peau est due aux conditions climatiques. Dans des latitudes où le soleil brille moins, le blanc domine. Il faut que Nadine Moreno, « la grande théoricienne du racisme » s’en face une raison. Mais je ne veux pas aborder dans cet article les questions scientifiques, plutôt tout ce qui concerne l’étique. Je peux bien m’imaginer que « la différence » peut perturber les esprits. D’autant plus qu’avec la démocratisation des déplacements les échanges sont de plus en plus nombreux. Un fait objectif qu’aucune barrière ne pourra plus modifier. L’être humain a peur d’aborder l’inconnu, de le prendre en compte. Les habitudes et le comportement prédominent. Sont-ils un gage de qualité ? Non, mais il faut en tenir compte. La mondialisation devrait nous inciter à plus de flexibilité, mais c’est le contraire qui est en train de se dérouler. En Allemagne, après un enthousiasme assez démesuré envers les migrants, la réalité se pointe à nouveau. La peur que l’exil puisse créer un déséquilibre est au centre des discussions. Il est vrai que dans ce domaine épineux il peut y avoir deux manières de le prendre en compte. D’une part l’empathie pour tous ceux qui sont poursuivis d’une manière ou d’une autre, les réfugiés auxquels il faut absolument apporter de l’aide. C’est la touche idéaliste. De l’autre il y le pragmatisme. Il est une entrave à la bonne volonté, parce qu’il met en évidence le côté pratique de l’immigration. Et il n’est pas toujours au beau fixe comme le prouve les problèmes de l’intégration. Cela demande un effort de tous, tout aussi bien des hôtes que des autochtones. Weiterlesen
Brief vom 3.10.2015 – Petra & Pierre im Gespräch
Lieber Pierre,
Wir haben bereits in vielen Briefen genau über das geschrieben – egal in welchem Land und egal mit welch verwerflichen Auswüchsen. Es heißt keineswegs, dass ich die Augen verschließe und den Kampf gegen Diskriminierung und Fremdenfeindlichkeit nicht weiterhin kämpfen werde. Ich stoße an die Grenzen des guten Geschmacks und der Toleranz in dieser Gesellschaft und sie sind entweder unverblümt offen oder verdeckt agierend. Ob es nun dieses Thema ist oder ein anderes, wo der ungebildete Pöbel seinen Senf dazu gibt, weil die hochgepriesene Meinungsfreiheit auch denen die Freiheit gibt, sich zu äußern, die besser die Klappe halten sollten. Du wirst die verschiedenen Interessen, Gesinnungen und Meinungen der Menschen niemals auf ein gleiches Niveau bringen und man darf auch nicht hoffen, dass der Dumme plötzlich schlau wird. Das wird nicht der Fall sein und die derzeitigen Bedingungen – wie das Internet – tragen zur Hetze, Hass, Verbreitung schlechter Dinge auch bei. Auch das werden wir nicht ändern können und wir beide wissen – wie auch viele da draußen – dass wir nur eines tun können: Aufklären, ermutigen, auffordern, informieren und unsere ganze Kraft in menschlich gute Arbeiten stecken. Ob es die Korruption, die Diskriminierung, der Hass, der Neid, die Egozentrik sind, es spielt nicht wirklich eine Rolle. Unsere Aufgabe ist eine journalistische Tätigkeit oder die Literatur und genau das tun wir. Erschwerend kommt hinzu, dass wir in Deutschland arbeiten, einem Land, in dem die Negativ-Denker, Meckerer und Besserwisser in der Überzahl sind (zumindest was das Volk anbelangt) und leider auch wirklich Jeder der Meinung ist, er habe etwas Interessantes zu sagen. Ich erlebe es immer wieder, dass Menschen aufgrund unserer Texte versuchen, mich zu bekehren oder dumme, unqualifizierte Kommentare abgeben. Selbstverständlich schiebe ich dem einen Riegel vor, weil ich negatives Gedankengut nicht zulassen werde und distanziere mich, anders ist das geistige Elend nicht zu ertragen. Suchen wir uns nun ein Mauseloch und verkriechen uns darin oder gehen wir an die Front und gleichen einem Individualisten, der als irrsinniger Träumer bezeichnet wird? Die Künste und Taten international zwischen den Menschen, die miteinander grenzübergreifend etwas Wunderschönes schaffen, sind die Antwort. Lieber Pierre, sie haben oft aufgebeben, diese Menschen, die zutiefst enttäuscht sind von sich persönlich oder der politischen, wirtschaftlichen Situation. Manchmal hassen sie sich selbst und sind misanthropisch. Wohin also mit der Brut der bösen, niederträchtigen Gedanken? Es ist das abgrundtief Schlechte in diesen Leuten, die keine Toleranz, keine Akzeptanz, keine Empathie und auch keinen Humanismus in sich tragen. Wir beide werden niemals von unserer Einstellung abdrehen und auch niemals einen Zentimeter zurückweichen und genau das tue ich mein Leben lang und ist der Grund, warum ich immer wieder kollidiere mit inakzeptablen emotionalen, sozialen, ethischen Äußerungen, die mir nur zeigen, dass das Wort Respekt offenbar für viele leider nicht mehr als ein Wort ist.
Herzliche Grüße und eine Umarmung,
Petra
© Petra M. Jansen
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Un citoyen sans arme ?
Pour les Américains, les armes à feu sont le symbole de la défense des libertés. Elles marquent l’individualité de chaque citoyen et son indépendance face à l’État. Lorsque les premiers pionniers sont arrivés dans le nouveau monde, ils étaient voués à eux-même. Pour pouvoir mener leur croisade contre les Indiens, ils n’avaient que leurs fusils et leurs colts. Chacun faisait plus ou moins sa loi, tant que les institutions n’existaient pas. Plus on s’aventurait à l’Ouest, moins il y avait de structures communes. La loi de la jungle était de mise. Les partisans d’une législation plus que libérale envers le commerce et la possession des armes, prétendent qu’avec des lois plus strictes, il y aurait une grave perte de liberté et ceci parce que chaque homme doit être armé pour assurer sa légitime défense. La fusillade de Roseburg dans l’État de l’Oregon est une fois de plus la preuve, qu’entre la nostalgie du passé et la réalité, il y a un fossé infranchissable. Le meurtrier était un fétichiste des armes à feu. Il en a fait usage dans un campus et a tué dix personnes et blessé d’autres avant d’être abattu. Une fois de plus une grande consternation dans le pays, mais qui ne servira une fois de plus pas de leçon. Barak Obama a beau s’insurger contre la législation régissant la possession des armes, rien ne bougera. Le lobby des fabricants tient en otage les députés et sénateurs des deux grands partis. Ils risquent de perdre leur mandat en s’insurgeant, car ils seraient considéré par le peuple comme de mauvais citoyens dans l’incapacité de défendre leurs libertés et celles de leurs électeurs. Il est pour tout observateur étranger mystérieux que de tels arguments puissent être tenus au 21ème siècle et ceci dans un pays qui se targue d’être à la tête du progrès. Weiterlesen
Une phrase assassine
Lorsque Nadine Morano affirme que la France est un pays de race blanche, cela peut être considéré comme une constatation, mais cela n’est pas le cas, car son but est de provoquer, de marquer une différence, finalement de discriminer. Et c’est là que le bât blesse. Ce genre « de dérapage » n’en est pas un, car derrière tout cela se cache une stratégie, celle de la haine. La députée européenne réfutera sûrement une telle interprétation de ma part. Elle niera qu’elle est raciste ! C’est ce que font la plupart qui profèrent de telles paroles. Même s’ils ne feraient pas mal à une mouche, ils contribuent à empoisonner l’atmosphère, qui n’est pas au beau fixe en Europe. Ils donnent un forum à des éléments d’extrême-droite, pour qui la philosophie nazie n’appartient en aucun cas au passé. C’est justement cette frange de la population qui se dit respectable, que j’attaque. Elle se dit modérée, correcte jusqu’au bout des ongles. Mais elle ne proteste pas, lorsque des injustices sont commises. Rien vu, rien entendu… Weiterlesen
Brief vom 1.10.2015 – Petra & Pierre im Gespräch
Liebe Petra,
heute will ich die Sau herauslassen, aber nicht wie Jeder meinen könnte. Eines möchte ich im Voraus sagen: Ich mag sehr gerne Schweinefleisch und habe nichts gegen einen saftigen Braten, gespickt mit zahlreichen Knoblauchzehen, aber wenn ich lese, was sich in einer Stadt wie Chalon-sur-Saône abspielt, bekomme ich eine Sau-Wut. Die Stadträte dieser kleinen Stadt, durch ihre Weine weltbekannt, haben sich vorgenommen, in den Schulkantinen kein Essen mehr für die Kinder islamischen Glaubens anzubieten, wie es seit Jahrzehnten immer der Fall war. Wie jeder wissen sollte – im Koran, wie auch für die Juden in der Thora – ist der Konsum des Schweinefleisches untersagt. Darüber kann man streiten, aber dieses Verbot war aus Seuchengründen damals gerechtfertigt und dass es zum Dogma erhoben worden ist, kann stören, sollte aber respektiert werden. In dieser kleinen Provinzstadt wird somit die Meinungs- und Religionsfreiheit ins Absurdum getrieben, mehr noch: Sie wird verletzt, was gar nicht im Einklang mit der Verfassung ist, aber niemand geht auf die Barrikaden, weil es sich „nur um Araber handelt“ – für viele ein Störenfried, der unsere so tolle abendländische Zivilisation durchmischt und Frankreich sollte den Weißen gehören. Das behauptet Nadine Morano, eine europäische Abgeordnete der Republikanischen Partei von Nicolas Sarkozy. Deswegen wurde sie gerügt und wird wahrscheinlich bei den Regionalwahlen nicht als Spitzenkandidatin aufgestellt werden, aber eines ist nahezu sicher, sehr viele Franzosen denken wie sie.
Stelle dir vor, liebe Petra, wenn die Vegetarier und die Veganer keine Ess-Auswahl mehr hätten – und das ist in Chalon der Fall – würde das Volk in Deutschland auf die Barrikaden gehen und das mit Recht, weil es ganz einfach eine Provokation ist. Das Argument, dass in einem laizistischen Schulsystem – wie es in Frankreich der Fall ist – solche religiösen Dogmen nicht beachtet werden sollten, widerspricht die Grundregeln der Toleranz. Die Trennung von Kirche und Staat begrüße ich, das heißt aber noch lange nicht, Menschen wegen ihrer Wurzeln zu quälen, im Gegenteil. Es geht darum, religiöse Debatten vom Schulhof fernzuhalten, das Prinzip der Gleichheit, egal zu welcher Gemeinde man gehört, zu fördern und den Glaubenskrieg zwischen den Schülern möglicherweise fern zu halten. Eine humanistische Haltung, die total im Sinne der Aufklärung betrachtet werden kann.
Solche Schikanen wie in Chalon-sur-Saône, haben die Qualität der Hetztiraden des „Stürmers“ von Julius Steicher vor und während des Dritten Reiches. Ich würde ab sofort den Stadträten empfehlen, die Parkbänke nur für die Weiße frei zu halten und weiterhin den Zutritt für Hunde und für Araber – Juden gibt es zu wenige – zu untersagen. Die Schulen könnten dann folgen und um den Mob zu befriedigen, könnte man eine neue „Reichskristallnacht“ inszenieren – natürlich mit einer Menge Fackeln, um die Moscheen in Brand zu setzen. Dann könnten die KZ folgen und logischerweise auch die Endlösung, wie in Birkenau. So weit wird es hoffentlich nicht kommen, aber diese Grundstimmung erfüllt mich mit Sorge. Die Geschichte hat gezeigt, wie schnell der Mensch jede Zurückhaltung verliert, wenn sein Herz mit Hass gefüllt ist und niemand ist dagegen immun, egal ob Proletarier oder Intellektueller.
Die Stadträte von Chalon, sind in ihrer Mehrheit keine Nazis – nur Kleinbürger mit einem beschränkten Rundhorizont. Das war auch der Fall bei denen, die Adolf Hitler unterstützt haben. Leute, die keiner Fliege etwas antun könnten und die nach außen den Anstand hoch zelebrieren. Liebe Petra, ich ziehe waschechte Nazis vor, weil man dann wenigstens weiß, woran man ist. Die sogenannte „stille Mehrheit“ ist in ihrer Engstirnigkeit viel gefährlicher, weil sie Demagogen die Toren der Macht eröffnet, wie es 1933 für die NSDAP der Fall war. So etwas könnte uns in Europa blühen, wenn wir nicht verdammt aufpassen.
In diesem Sinne.
Ich umarme dich, liebe Petra.
Pierre
//pm