Dass Deutschland langsam die Fachkräfte ausgehen und viele gute Stellen nicht oder nur sehr schwer mit qualifiziertem Personal besetzt werden können, hat sich ja überall herumgesprochen. Ob es nun an geburtenschwachen Jahrgängen liegt oder Abwanderung von Top-Leuten oder die enorm hohen Hürden der Qualifikation, lasse ich jetzt außen vor. Es hat verschiedene Gründe und eigentlich fehlt es ja nicht wirklich an Leuten, sondern viele sind in andere Berufszweige abgewandert, wo die Arbeitsbedingungen und Gehälter besser sind. Ich weiß, wovon ich spreche und habe schon ein langes Berufsleben hinter mir. Wenn ich zurückblickend schaue, startete ich einst mit Marktforschung und schmiss das hin, als ich feststellen musste, was das „Kumulieren der Zahlen“ und Statistik wirklich bedeuten. Nichts für mich. Also wechselte ich und fing an Marketing, Betriebswirtschaftslehre und Kommunikation zu studieren in einem Fachhochschulstudium, während ich nebenher und auch später in verschiedenen, großen Frankfurter Werbeagenturen Kampagnen, Texte und Konzeptionen entwickelte. Irgendwann sah ich meinen kreativ-geistigen Output als Thekendisplays, in Prospekten, auf Werbeplakaten, in den Magazinen, auf Messeständen oder hörte meine Spots im Rundfunk. Dass ich damals alles an den Mann bringen musste (egal, was es war), störte mich in jungen Jahren nicht. Kinderkekse züchteten die Diabetes-Patienten von morgen, Gewässerverunreinigung interessierte bei den coolen Klamotten niemanden, CO2-Belastung war ein Fremdwort, Kinderarbeit…naja, da drückte man ein Auge zu. Das war wohlgemerkt damals! Bis heute hat sich dahingehend wirklich viel getan. Weiter ging es mit Verpackungen und wie diese den Kaufanreiz der Verbraucher steigern sollten. Auch hier schaute zu dieser Zeit niemand nach dem anfallenden Müll und dem Plastikkonsum. Wegwerfzeit. Irgendwann im Laufe meiner beruflichen Karriere wollte ich keine Kampagnen, Slogans, Konzepte mehr machen. Ich begann, die Dinge mehr und mehr zu hinterfragen und auch die Versprechen, die hinter der Werbung an den Mann gebracht werden müssen. Wohin also nun? Ich sattelte um und beschäftigte mich mit der Verkaufsförderung und neuen Medien. Holographie, Veranstaltungsmanagement im großen Stil für große Unternehmen. Nach einigen Jahren kam der Moment, wo mir klar wurde, wie dekadent Menschen sein können, wenn sie losgelassen werden – auf Kosten anderer. Je älter man wird, umso wichtiger wird es, dass wir hinterfragen, was wir tun. Es passte hinten und vorne nicht mehr und ich begann, mich selbständig zu machen, erfolgreich Literatur zu schreiben und mich mehr und mehr mit meiner Medienfirma mit Kunst und Künstlern zu beschäftigen, deren Freiheitsgedanke und ihr Hinterfragen der Dinge meiner Sichtweise sehr ähnlich war. Im Job galt ich als kreativ, aber schwer einzuschätzen und zu direkt. Ich konnte mich nicht unterordnen und wenn Dinge keinen Sinn ergaben, machten sie für mich auch keinen Sinn. Mein Anspruch war von Natur aus schon immer sehr hoch, aber er stieg mit zunehmendem Wissen, Erfahrung und Alter weiter. Zudem galt ich als zu direkt, straight und als jemand mit enormem Durchsetzungsvermögen. Das sind alles tolle Eigenschaften, aber im Berufsleben oft nicht einfach, wenn man die Pobacken zusammenkneifen muss und entgegen den ethischen und sozialen Interessen handeln soll. Es kam eine Kehrtwende, die nun gar nichts mit meinem Beruf und meiner Ausbildung zu tun hatte, aber mir finanziell erst einmal den Rücken freihielt, ohne dauerhaft weiterhin in dem Schlamassel von Werbung, PR, Marketing, Medien etc. ersticken zu müssen – ich wurde Security Guard und legte bei der IHK die Sachkundeprüfung ab, um im öffentlichen Raum arbeiten zu können. Gefahrenabwehr, Brandschutz, Diebstahlschutz, Alarmverfolgung, Selbstverteidigung, Geländekontrollen und vieles mehr. Da stand ich nun jahrelang Tags und Nachts mutterseelenallein und kam mir vor, wie ein Soldat zur Verteidigung seines Landes (obwohl das natürlich nicht zu vergleichen ist bei der Qualifikation). Ich kämpfte gegen Raub, Diebstahl, betrunkene LKW-Fahrer – für das Hausrecht, für die Chefs der großen Unternehmen, die sich hundert Prozent darauf verlassen konnten, dass ich Alarm schlug, wenn etwas passierte. Nun, als Frau fand ich das irgendwann nicht mehr so toll, mit Taschenlampe im Regen und Sturm nachts durch dunkle Hallen zu laufen oder mich von Männern aus der Reserve locken zu lassen (um mal zu testen, ob das „Mädchen“ das auch tatsächlich kann). Ich konnte. Und ich tat es. Aber ich tue es nicht mehr. Zwölf Stunden am Stück zu arbeiten, für einen niedrigen Lohn und miserable Arbeitstarifvertrag-Regelungen, die einen Würgereiz auslösten, war nicht akzeptabel. Zudem ist man für die Kunden, für die man als externer Dienstleister arbeitet, ein jederzeit austauschbarer Mitarbeiter, der sowieso nie wirklich dazugehört. Ein ernstes privates Problem zwang mich zudem umgehend mit dieser Arbeit aufzuhören, weil ich einen familiären Pflegefall betreuen musste und dafür keiner meiner damaligen Chefs Verständnis hatte. Menschlichkeit und Liebe zu den Angehörigen ist für mich stets wichtiger als jeder Job! Das ist auch jetzt noch so, leider hat die Arbeitswelt dafür keine Zeit. Pflegekassen unterstützen einen Angehörigen finanziell nicht, man ist lediglich kranken- und rentenversichert. Das Risiko war hoch für mich, denn ich hatte auf unbestimmte Zeit kein Einkommen und auch hatte ich meinen Job aufgegeben. Rückblickend das Beste, was ich je habe machen können, denn es versteht sich von selbst, dass man seiner Familie hilft, wenn es nötig ist!

In dieser Zeit dachte ich oft darüber nach, wie schön es ist, anderen Menschen helfen zu können. Ich wunderte mich über all die Menschen in der Pflege oder im Krankenhaus, die einen harten Job machen und dachte: „ Eigenartig. Die haben so eine harte Arbeit, aber wieso sehen sie alle so glücklich aus? Wieso lachen sie und haben eine tolle Lebenseinstellung, während meine früheren Kollegen in anderen Jobs immer nur gestresst wirkten?“ Nach und nach befragte ich sie und fühlte diese Bewunderung für ihre Einstellung zum Leben, zum Tod, zur Arbeit, zu ihrer Berufung. Die besten Menschen habe ich in dieser Zeit kennengelernt und nachgefühlt, wie es sein müsste, auch etwas Soziales für andere Menschen real tun zu dürfen. Es reifte etwas in mir und mir wurde klar, dass ich genau in diesem Bereich meine Befriedigung finden würde. Und nun bilde ich die Schleife zum Beginn meines Artikels: Ich bin weder studierte Sozialpädagogin noch Psychologin oder Erzieherin. Zwar habe ich studiert und einen langen, erfolgreichen Weg hinter mir, aber in diesem Berufsbereich findet das zunächst keine Fachkraft-Anerkennung. Also schaute ich mich um, um auf eigene Kosten eine erste Zertifizierung zu bekommen und war fest entschlossen, meine letzten Berufsjahre einer sozialen Arbeit und der Hilfe für Menschen zu widmen. Sieht man sich nun die Stellenanzeigen in diesem Beruf an, ist man fast am Rande der Verzweiflung. Weil… man will ja helfen und verfügt über jede Menge Empathie und Erfahrung, aber…

Ich hatte wirklich das große, große Glück, dass ich eines Tages eine Stellenanzeige sah, die mich förmlich ansprang und griff sofort zum Telefon. Es folgte ein über zweistündiges Gespräch, bei dem ich heute noch sage „Danke“. Gibt es Schicksal? Ein Zufall? Bestimmung? Ich weiß es nicht, aber es fügte sich ein Stückchen ins andere und ich bekam die wundervollste Chance meines Lebens. Dieser Arbeitgeber setzt das um, was viele andere auch tun sollten. Sie schauen sich die Menschen an, hören ihnen zu und nutzen ihre Lebenserfahrung, um herauszufinden, ob der potentielle Bewerber in Frage kommt. Die Vita interessiert sie herzlich wenig – vielmehr der Mensch, der dahinter steht und seine Einstellung. Chapeau! Davon sollte es viel mehr geben, die gute Leute postum anstellen und an sie glauben. Es gibt genügend Wege der Weiterbildung, ausreichend Fortbildungs-Möglichkeiten, sodass nach und nach der Wissensstand und die notwendigen Qualifikation nachgeholt werden können. Warum tun andere das in ihren Bereichen nicht, obwohl sie wissen, dass solche neuen Mitarbeiter nicht nur überaus motiviert sondern mit Herz und Seele dabei sind und niemals grundlos enttäuschen würden? So viel Vertrauen, das einem entgegengebracht wird, enttäuscht keiner. Liebe Personalchefs, versuchen sie es mal, ihre straffen Strukturen zu durchbrechen, wo es möglich ist und nehmen sie Menschen, die einen Job wollen und dafür kämpfen, ihn zu behalten! Das kostet zwar am Anfang etwas mehr Geld, aber es lohnt sich. Es kommt mir in unserem Land so vor, dass bei den Stellenangeboten eine exakte „to-have-Liste“ existiert, von der kein Zentimeter abgerückt wird und wer nicht alles auf der Liste vorweisen kann, fliegt raus. Schade. Es könnten viel mehr wirklich gute Fachkräfte und Arbeitnehmer beschäftigt werden in Berufen, wo es Engpässe gibt. Wir sehen es aktuell an der Politik, die nun einen Schwerpunkt auf Umschulungen und Bildungsangeboten für Erwachsene in den Fokus setzt. Straffe Strukturen sind überholt und wer sagt ihnen, dass der Bewerber, der eine passende Vita hat, auch ein guter Mitarbeiter sein wird? Vielleicht wirft der nach einem Jahr das Handtuch? Aber Menschen, denen sie Vorschusslorbeeren geben und die sie fördern, die wissen das ganz genau und werden sich noch mehr ins Zeug legen, um sie nicht zu enttäuschen. Was mich angeht, ich fühle, dass ich nach Jahren endlich im richtigen Beruf angekommen bin. In meiner gesamten Literatur habe ich über soziale, menschliche, ethische Dinge geschrieben, weil ich immer feststellen musste, dass Wertschätzung, Respekt, Hilfe, Liebe, Empathie verloren gehen in unserer Gesellschaft. Helfen und anderen Menschen etwas zu geben, macht wirklich glücklich. Dafür büffel ich gerne in diversen Fortbildungsmaßnahmen und hole mir die notwendigen Abschlüsse und Zertifikate. Es gibt einen Satz „Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg“ und das muss selbstverständlich für beide Seiten gelten.

 

© Petra M. Jansen

LiteraTour.Poetic.Text (literatourpoetictext.blogspot.com)

Da stehst du nun und sie erkennt dich nicht mehr. Sie weiß nicht, dass du sie ein Leben lang begleitet hast. Sie weiß nicht, dass sie dich einst geboren hat. Unwiderruflich verloren. Du hast keine gemeinsame Erinnerung mehr für sie und es schmerzt, es tut so weh.

Da versuchst du nun, ihre Hand zu streicheln. Sie wehrt das energisch ab, fühlt sich bedroht von einer Fremden und wirft mit greifbaren Gegenständen nach dir, um ihre Angst auszudrücken. Es ist noch nicht lange her, da teiltest du mit ihr Bilder der Vergangenheit, du erzähltest Geschichten, wo sie dir als Kind oft den Arsch gerettet hat. Ihr konntet gemeinsam lachen, streiten, lieben. Da konnte sie noch sprechen, da konnte sie noch essen, trinken und laufen. Du schaust sie an, voller Liebe … doch diese wird von ihr nicht mehr – für dich wahrnehmbar – erwidert. Angewidert musst du wegschauen, wenn ihr der Sabber aus den Mundwinkeln läuft. Du unterdrückst den aufkommenden Ekel, wenn der Geruch ihrer Exkremente in deine Nase kriecht. Wozu das alles? Warum ist das bloß passiert? Ein Mensch, der sein Leben so wundervoll gelebt hat, so wunderschöne Dinge geschaffen hat, so ein liebenswerter Mensch war? Warum? Diese Frage beantwortet dir niemand, höchstens die Tatsache, dass Menschen durch medizinische Hilfe heute sehr, sehr alt werden. So alt, wie sie früher niemals wurden und niemand den Verfall des Gehirns so deutlich sehen konnte, wie heute. Es erschreckt dich, du fürchtest dich, auch einmal so zu enden. Hilflos, entmündigt, mit dem Hirnstand eines Säuglings, obwohl du vielleicht bereits 85 Jahre alt bist. Es gleicht einem Zombie, was du da siehst. Dieser Mensch – deine Mutter – ist unwiderruflich verloren und sie kommt nie mehr wieder! Unsere Schaltzentrale im Gehirn ist – wie alles andere auch – einem natürlichen Verschleißprozess unterworfen. Genetische Disposition, Lebensstil, Narkoseschäden, Medikamente, Drogenkonsum und vieles mehr, sind die möglichen Ursachen.

Da stehst du nun und sie schreit. Sie schreit dreißig Mal in der Minute Laute, die keinen Sinn ergeben. Sie hämmert auf dem Tisch herum und zuckt mit den Augenlidern. Gestern saß sie in ihrem Zimmer und hatte vergessen, wo die Toilette ist. Sie weiß es einfach nicht mehr und auch nicht mehr, wofür eine Toilette überhaupt ist. Grausam. Das Absterben der erlernten Fähigkeiten, das Absterben der Gehirnzellen, das Absterben der Impulse… grausamer geht es nicht.

Da stehst du nun und möchtest so gerne mit ihr reden. So wir früher, als ihr so schöne, interessante Gespräche führen konntet und sie dir eine große Hilfe war. Da stehst du nun und schaust auf einen Menschen, dessen Schicksal dem lebendigen Begräbnis gleicht. Und hoffst, dass du niemals so dasitzen wirst. Entscheidest in diesem Augenblick, dass dir jedes Mittel Recht ist, dich vorher um die Ecke zu bringen. Es riecht nach Erbrochenem. Du rufst nach einem Pfleger, wie so oft, wenn du zu Besuch kommst, um deine Mutter zu sehen. Unwiderruflich weg ist sie. Diese Krankheit kennt kein Erbarmen, kennt kein Zurück. Es ist Siechtum, Sterben in kleinen Schritten, nahe der Geisteskrankheit (was es nicht ist). Können Menschen überhaupt noch schlimmer enden? Nein! Und es steht die berechtigte Frage im Raum, ob es wirklich eine echte Errungenschaft der Medizin ist, Menschen immer älter werden zu lassen…

 

© Petra M. Jansen

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Der Duden definiert Promiskuität als eine psychische Störung, bei der häufig wechselnder Sexualkontakt mit verschiedenen Partnern stattfindet und langfristige Bindungen oft nicht von Dauer sind. Es geht umgangssprachlich also um „Männer- oder Frauen-geile Menschen“, die erst aufleben, wenn sie Geschlechtsverkehr erleben und sich dadurch erhaben, selbstbewusst und gewollt fühlen. Das genau ist das Problem – in Wahrheit steckt dahinter eine schwere psychische Erkrankung (teilweise bipolar). Menschen fühlen sich nur dann vollwertig und komplett, wenn es einen Mann oder eine Frau an ihrer Seite gibt. Alleine sind sie nichts und fühlen sich nicht vollwertig, innerlich minderwertig. Mit echter Liebe hat das Ganze nichts zu tun, obwohl sich die Betroffenen das einbilden. Nicht selten schlagen diese Personen über die Stränge und treiben es nicht nur mit einem Partner sondern mehreren oder sind noch verheiratet und suchen sich in kürzester Zeit einen Ersatz-Geschlechtspartner. Auffällig ist, dass die Betroffenen – in Zeiten eines vorhandenen Sexpartners – extrem laut, überdreht und anderen gegenüber rücksichtslos agieren (die sind verständlicherweise genervt und müssen sich bemühen, nicht unangemessen zu reagieren). Es spielt nichts mehr eine Rolle außer der neue Partner, mit dem die gesamte Freizeit verbracht wird. Andere soziale Kontakte werden vernachlässigt, ausgegrenzt oder gar als Feinde betrachtet, die in ihren Augen ohnehin nur neidisch sind und ihnen nichts gönnen. Ob es schlichtweg lächerlich oder einfach nur traurig ist, wenn aus einer fast 60jährigen über Nacht ein überdrehter Teenager wird, der sich wie eine läufige Hündin oder brünstiger Bulle verhält und sich jeglichem Ballast entledigt, der einer neu errungenen Liebessucht im Wege steht, steht als Frage im Raum. Für Betrachter von außen wirkt das Ganze extrem befremdend, aber die Sex-gierigen Menschen merken nichts mehr, außer, dass sie sich übermäßig sexy fühlen und sich rücksichtslos alle Rechte nehmen, die ihnen ihrer Meinung nach unbedingt zustehen. Schließlich sind sie unwiderstehlich und die Welt soll sehen, wie umwerfend sie sind. Das Tragische ist nicht nur die Unterwürfigkeit, die sie in ihre Liebesaffären stecken und ein Verhalten wie eine Klette zeigen (der/ die wird pausenlos bombardiert und man kann nicht mehr ohne) sondern, dass auf das Hoch garantiert ein Absturz in das Tief – die Depression – folgt. Wissenschaftlich widmete man sich schon oft diesem Thema, um dem Trauma als Auslöser, der genetischen Disposition oder den psychischen Auswirkungen näher zu kommen. Früher war Vielmännerei oder Geschlechtsverkehr mit wechselnden Partnern in kurzer Zeit oder Verkehr während einer noch geschlossenen Ehe verboten und wurde streng bestraft. In unserer heutigen, aufgeklärten Gesellschaft scheint alles möglich, doch die Toleranz hat hier seine Grenzen und ein Mensch, der unmoralisch seine „Geilheit“ zur Schau stellt, wird nicht respektiert. Gleichstellung hin oder her – schnell hat eine Frau den Ruf einer Hure, der Mann taugt leider auch nichts. Fest steht: In den Familien Beziehungssüchtiger waren die Grenzsetzungen und Erfahrungen emotionaler Art nachweislich sehr rigoros, extrem und mit starren moralischen Normen oder zu hohen Anforderungen geführt. Vielleicht spielte sogar eine harte, streng religiöse Erziehung eine Rolle, unter der die erwachsenen Beziehungs- und Sex-süchtigen unterbewusst immer noch leiden und durch ihr extremes Verhalten nun versuchen, zu kompensieren. Wenn sie gar keinen Partner finden, probieren sie es rastlos über Internet-Portale, Anzeigen oder via Partnerbörsen – Hauptsache sie bleiben nicht alleine (denn dann fühlen sie sich nicht). Alleinsein ist für diese Menschen unerträglich und sie verfallen oftmals in einen wilden Aktivismus, Kaufrausch oder andere Zwangshandlungen, um nicht in eine depressive Stimmung abzurutschen.

Der Preis ist hoch. Diese Menschen gehören dringend in eine psychologische Behandlung, damit sie nicht noch mehr Unheil anrichten (bei sich selbst oder auf sie hereingefallene Partner).

Untersuchungen haben ergeben, dass bei der sexuellen Betätigung nicht nur Sexualhormone ins Blut ausgeschüttet werden, sondern auch Neurotransmitter im Gehirn wie Dopamin, Serotonin und endogene Opiate wie Endorphine und Enkephaline. Diese gehören zum zerebralen Belohnungssystem des Menschen und können unter anderem eine Angst-abbauende, schmerzstillende, Euphorie erzeugende Wirkung haben . Genau das passiert im Hirn der betroffenen Dauer-Beziehungssüchtigen und erklärt, warum sie so unendlich überdreht, laut oder rücksichtslos sind und sich für unwiderstehlich halten ((bei einer psychischen Störung – wie hier genannt – funktionieren diese Mechanismen ohne Medikamente nicht mehr – bipolar/ manisch/ depressiv. Die verschiedenen Abarten und Zwangshandlungen der Betroffenen sind sichtbare Auswirkungen).

Leider passiert das auf Kosten anderer Menschen in ihrem Umfeld, die wahrscheinlich erst mal eine Weile brauchen, um überhaupt zu realisieren, dass die betroffenen Personen tatsächlich psychisch sehr krank sind und dringend Hilfe benötigen. Doch, wer von ihnen will das schon hören, wenn sie sich gerade in Jubellaune befinden oder in einer manischen Euphorie-Phase Bäume ausreißen könnten? Sicher ist: Eine solide Basis für zwischenmenschliche Beziehungen ist das nicht. Absturz, Trennung und erneutes Leid sind vorprogrammiert. Immerhin gibt’ s Pillen. Amen.

© Petra M. Jansen

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Zählen nur die Zahlen oder zählt das, was du erzählst? Erzählst du, weil du nicht enttäuschen willst, weil du nicht den Mut hast, deine Karten offenzulegen? Zählt es überhaupt noch, wenn man ernsthaft auf dich zählt? Zählt der gute Zufall oder zählst du heimlich schon die Vorteile und Nachteile, die du gewinnen oder verlieren würdest? Zählt dein Wort oder ist dein Erzählen nur eine Zahl, wie so vieles, sich in unendlichen Zahlenreihen verliert? Kann man auf dich zählen? Ich zähle auf dich! Was immer du erzählst, es zählt für mich. Abgemacht ist abgemacht und nicht nur bloß dahin gedacht.

Da steht etwas im Raum… „kann man auf dich zählen?“ Etwas Einfaches, dem einfach nur die Ehre, die Ethik und das vage Versprechen zugrunde liegen. Und doch alle Hoffnung erweckt, dass man wirklich auf dich zählen kann. So unglaublich wichtig, so sehr es auch Alternativen geben mag. So wichtig, dass vielleicht ein Leben davon abhängt, eine Seele, die auf dich zählt und sich für dich verbürgt. Es zählt, was du erzählst. Worte sind keine Zahlen. Auf Worte ist Verlass, sie zählen. Sie zählen und erzählen eine Geschichte, vorbei an rationalen Zahlen. Bei Zahlen kannst du dich leicht verzählen. Deine Worte, die zählen, zählen viel mehr als eine Zahl. Ich zähle auf dich, du zählst auf mich. Eine Sache der Ehre.

Zählt es also, was du in die Luft geworfen hast und dadurch ein Gefühl der grenzenlosen Euphorie erschaffen hast? Zählt die Tatsache, dass es bei einigen Wenigen noch zählt, wie kostbar du bist? Nicht auszurechnen in Zahlenreihen, die vor Logik vollkommen an der Nuance der menschlichen Feinheit vorbeigehen. Wegrationalisiert. Dazu addiert. Mensch weg radiert. Mensch hinzugefügt. Die Zahl verspricht, was der Mensch vielleicht gar nicht mehr selbst entscheiden kann. Auf was kannst du noch zählen? Zählen deine Erfahrungen, deine Augen, deine Gefühle, deine Visionen nicht? Zählst du nicht auch auf das, was andere dir sagen? Was zählt denn noch? In einer Welt, in der dein Wort nicht mehr zählt? Was ist das für eine Welt, in der dein Erzählen nicht mehr zählt? In der niemand mehr auf das Wort des anderen zählen kann? Wozu reden wir dann, wenn man sowieso auf nichts mehr zählen kann? In Zahlen ausgedrückt ist dies die Logik Null. Worte, die nicht zählen. Aber ich nehme dich beim Wort und zähle auf dich. Und du zählst auf mich. Eins plus eins ist zwei. Somit hat das Wort die Zahl schlichtweg überrumpelt. Es lebe die Zahl. Es lebe das Wort! Ich nehme dich beim Wort.

© Petra M. Jansen

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Er kann es nicht mehr ertragen, diese Egomanie, den Narzissmus, den Hass, den Neid, die Rücksichtslosigkeit. Sie tun jeder, was sie wollen. Ganz egal.

Er ist es leid, diese Ausdruckslosigkeit der Neandertaler-Gesichter, die beim Laufen nicht ihre Arme baumeln lassen, sondern stocksteif, leicht nach vorne gebeugt, laufen.

Er ist es so leid, diese hinterhältigen Sätze, die nach Intrigen riechen und mehr Schaden anrichten als irgendwem zu nützen.

Er ist es leid, dass er täglich sein Bestes gibt und es mit Füssen getreten wird.

Er ist es leid, dass es Klassen-spezifische Unterschiede angeblich nicht gibt und er dem doch täglich neu ausgesetzt ist.

Ihm ist es zuwider, dass sie vögeln wie die Hasen, zu viele Kinder zeugen, den Sozialstaat ausbeuten und sichtbar ihre fetten Bäuche vollfressen.

Er kann es nicht mehr sehen, wie sie vor lauter Einsamkeit und Suche nach Liebe degenerierte und demolierte Haustiere halten, sie vermenschlichen und stinkenden Unrat hinterlassen. Die Ersatz-Partner „Hund“ und „Katze“ werden auf die Couch gelassen, pupsen, rülpsen, tragen Flöhe. Und dahin sollte er sich setzen?

Er ist es so leid, dass er stets der Mann zwischen den Fronten ist, die Drecksarbeit der Sauberen umsetzen muss, damit sie ihre Finger nicht beschmutzen.

Er kann es nicht mehr sehen, wie sie sich tuschelnd zur Seite drehen, wenn er kommt.

Er ist es leid, dass der verwöhnt-neurotische Köter von denen ihn stets Sonntags früh aus dem wohlverdienten Schlaf reißt.

Er ist es überdrüssig, dieses dümmliche Geplapper auf den Internet-Communities. Der Scheiss geht ihm am Arsch vorbei.

Er erinnert sich, als er lachend den Neandertaler beim Laufen beobachtete. Es gibt ihn noch wahrhaftig, auferstanden und Reinkarnation? Der lacht nicht, der gleicht einer Marionette, aber der ist böse. Er sieht sehr genau sein Gift. Und er ist es so leid.

Er ist es leid, dass jedermann glaubt, er bräuchte dringend eine Frau. Sicher nicht. Sicher braucht er kein Weib, das ihm sagt, was er für eine Niete ist.

Er ist es so verdammt leid, diesen Neid all derer, die ihn vordergründig bemitleiden wollen.

Sie tun das nur, um sich selbst nicht mies zu fühlen.

Und er ist es nicht leid, dass er oft lächelnd durch das Leben läuft. Wie in einem Chondrit die Chondren die Weisheit des Universums und des Lebens in eine feinkörnige Grundmasse eingebetten, hütet er tief in sich den Schatz des Wissens, dass sie alle dem Leben wirklich überdrüssig sind.

Dass sie all das tun, was sie tun und nicht wissen, was sie wirklich tun.

Petra M. Jansen

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Lieber Pierre,

der Tod spricht mit dem Leben. Es ist nicht etwa eine multiple Persönlichkeitsstörung, die dich überfallen hat sondern schlichtweg der Schwebezustand zwischen dem Realisieren, dass wir alle endlich sind und dem Aufbegehren gegen unseren irdischen Abschied. Verstehen kann ich das absolut und oft schon habe ich mich gefragt, wie souverän ein Mensch mit seinem Dahinvegetieren und der Verinnerlichung, dass es stets weiter bergab geht, überhaupt umgehen kann. Einigen hilft der tiefe Glauben dabei und sie bilden sich ein, dass ihre Seele ins Paradies aufgenommen wird. Blödsinn, völliger Blödsinn ist das. Denn das Paradies ist das Leben, das ja in deinem Brief Aufbegehren zeigte und nicht klein beigeben will und doch müssen wir mit Demut der Tatsache ins Auge blicken, dass es bei allem ein Anfang und ein Ende geben wird. Bei dem einen schnell, abrupt und ohne Vorwarnung. Bei dem anderen als längerer Prozess, der  mit viel Schmerzen und Leid verbunden ist.

Pierre, ich kenne dich nun schon so viele Jahre und selbstverständlich auch deine innewohnende Dynamik, deine Freude am Leben, deine zähe Beharrlichkeit und deinen brillanten Geist. Umso schmerzlicher und trauriger mit anzusehen ist dein Kampf, den du dir vielleicht in Vielem erleichtern könntest. Ich sehe es so: Wir haben unsere Aufgabe erfüllt und nicht nur einen guten Teil zur allgemeinen Gesellschaft beigetragen sondern auch viele Menschen glücklich gemacht und Nachkommen bezeugt bzw. geboren. Evolutions-technisch haben wir unser Bestes getan und sind quasi „durch“. Insofern wäre es nicht schlimm, wenn wir den Platz für Neues und Jüngeres frei machen und die nächste Generation zum Zuge kommen lassen, oder? Es ist natürlich kein wirklicher Trost, aber es ist eine notwendige Folge des Prozesses von Erneuerung und Weiterexistenz.

Was uns zu schaffen macht ist diese Ungewissheit. Wie lange dauert es noch bis ich den letzten Atemzug tue und mit welchen Gebrechen, Schmerzen und Gedanken muss ich das noch wie lange ertragen? Wäre es nicht schön, du würdest einfach abends ins Bett gehen und einschlafen wie ein Baby? Nichts spüren, nichts mehr sagen, nicht mehr denken müssen?

Niemand möchte sterben und ich denke, dass jeder (mit Ausnahme der streng Religiösen, die sich in ihren Glauben flüchten) Angst vor den letzten Jahren hat. Wie wird es? Kann ich mich noch alleine versorgen? Werde ich ein Pflegefall? Wie ist es, wenn mein Körper verfällt, aber mein Geist noch wach ist? All diese Fragen können wir zuvor nicht beantworten und sie machen uns Angst. Aber in Würde und in Dankbarkeit die unvermeidlichen Dinge zu akzeptieren, können die allerwenigsten. Mediziner wissen das alles und auch die Palliativmedizin bzw. die Sterbebegleiter. Sie können Krankheiten und Leiden nur bedingt nehmen, aber letztendlich versuchen sie, dem Menschen bis zum Schluss einen möglichst erträglichen Abgang zu verschaffen.

Deine beiden fiktiven Männer (Pierre und Mathias) in dir sind ein Zeichen, dass der Prozess des Auseinandersetzens mit der letzten Etappe im Gange ist und es ist deine Art, dies zu verarbeiten.

Was immer nun geschieht, wie auch immer du damit umgehst und wie oft und wie lange wir beide noch vieles gemeinsam erleben werden, weiß niemand. Ich hoffe und wünsche jedenfalls, dass es noch eine längere Zeit sein wird und du verstehen kannst, dass Loslassen kein Versagen oder Scheitern ist. Würde, Respekt vor dem Leben und dem Tod, Demut. DAS sind die Worte, die ich mir heute bei diesem Thema vorstelle. Aber wer weiß, vielleicht geht mir in einigen Jahren auch der Arsch auf Grundeis, wenn ich merke, dass ich nicht mehr kann wie ich will und dass mein Leben leider auch nur noch sehr begrenzt ist. Lass uns philosophieren, lass uns leben, lass uns soweit Spaß haben, wie es noch geht. Der Rest kommt ohnehin ausnahmslos auf uns alle zu.

 

Ich umarme dich,

 

Petra

© Petra M. Jansen

 

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Fühlt sich anders an, irgendwie verloren.

Trotz aller Hoffnung auf Besserung und trotz aller Maßnahmen,

ist irgendwie nicht mehr das Gleiche.

Zieht dir den Boden unter den Füssen weg,

stellt deine einst rosige Zukunft in Frage.

Lässt dich beim Amt anklopfen.

Unverschuldet.

In die Schulden.

Was nun?

Es ist geschehen, was passiert.

Es legte dich flach und dein Tagesablauf gleicht dem eines Rentners.

Kleiner Trost ist, dass es ja nicht endgültig ist.

Es kommt Hoffnung auf.

Ein weiterer Hieb? Den verkraftest du nicht.

Der Gürtel ist so eng, dass du keine Luft mehr kriegst.

Alles auf den Kopf gestellt, alles neu sortiert.

In die Hände klatschen, wenn die, denen du zuarbeitest, nach Atem ringen?

Milliarden, die deine Kinder bezahlen müssen.

Millionen, die die Reichen haben und nichts davon teilen werden.

Wie heißt der Super-Gau, der uns alle in die Knie gezwungen hat?

Fleischfressende Menschenmassen, die wie Kannibalen rohe Viecher essen.

Und sich wundern, wenn die Erde schreit.

Sie war verloren. Verloren wie du.

Sie holt zurück, was sie verdient.

Da stehst du nun, verloren.

Ja, verloren.

Weil du für nur für dich der Verlierer bist.

Doch Verzicht und Entschleunigung –

sind die wahre Not!

 

© Petra M. Jansen

 

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Lieber Pierre,

ich verstehe das Zwiegespräch in dir. Das eine ist die spontane Reaktion auf eine Kränkung, das andere die Selbstreflexion, die eine Balance erzeugen muss. Heute tue ich es dir nach und vereinfache meinen Antwortbrief indem ich nur einige Thesen in den Raum stelle. (Die Diskussion und Überlegung dazu liegt bei den Lesern).

Die Gesellschaft. Irrtum und Aufgabe.

  • Wir sind eine Gesellschaft, die wieder Maß nehmen muss inmitten der Maßlosigkeit.
  • Das klappt nicht. Heute ist alles ist auf Produktivität ausgelegt und die Geschwindigkeit spielt eine enorme Rolle. Zeit ist Geld.
  • Sind wir nicht immer ein Produkt unserer jeweiligen Gesellschaftsform? Und ist es nicht so, dass wir die Werte verloren haben, die uns früher einen Sinn gaben?
  • Quatsch. Es gibt genügend Leute, die von Respekt und Wertigkeit sprechen – die gibt´s heute genauso wie früher. Eben ein bisschen angepasster und effizienter.
  • Kann das klappen, wenn man nur darüber redet und nicht gleichermaßen handelt? Schauen wir doch mal, wie die Leute wirklich miteinander umgehen. Lauter Egomanen, Narzissten oder Depris. Es legt doch niemand mehr jedes Wort auf die Waagschale und überlegt sich, wie es in dem anderen wirklich aussieht. Der Zeitgeist gibt heute den Ton an.
  • Aber wer will denn als arme Sau enden, die sich nichts leisten kann und ständig den Cent rumdrehen muss? Geht ja nicht anders als Ranklotzen und da bleibt keine Zeit für Samthandschuhe. Wer das erwartet, träumt.
  • Wie sieht es mit der Generation der Alten aus?
  • Das sind halsstarrige und unhöfliche Säcke, die – je älter sie werden – immer rücksichtsloser werden. Scheint fast so, als ob sie ihren ganzen Frust, dass sie bald abnibbeln, an anderen auslassen wollen.
  • Sind nicht immer beide Seiten beteiligt? Könnte es nicht sein, dass die starre, unterschiedliche Wahrnehmung ein Einvernehmen von Grund auf erschwert? Und eine Konfliktlösung dadurch gänzlich ausgeschlossen ist? Ich bin nicht schuld an dem Dilemma, sagen das nicht immer alle?
  • Und wie stehst du zu den Jugendlichen? Finden sie den Rückhalt, den Sinn, ihren Platz und ihre wichtigen Auseinandersetzungen, die sie brauchen, um Wertigkeit zu erhalten? Oder werden die einfach ruhig gestellt durch überforderte Eltern, die der Schule, Playstation und dem Handy die Erziehung überlassen?
  • Die Hippiezeit hatte Kult-Charakter und war eine Jugendbewegung. Nicht in jedem Punkt nachahmenswert, aber immerhin waren nicht alle so „aggro“ mit Waffen im Amoklauf. Fehlt also eine wichtige Stufe im Leben, die uns zu genau dem macht was wir bemängeln?
  • Es fehlen verdammt nochmal die echten Werte! Der Wahrheitsgehalt lässt Zweifel offen, das Boot schwimmt irgendwo auf dem Wasser – unfähig den Kurs zu halten.
  • Umso dringend notwendiger die Begriffe „Ethik, Moral, Werte, Tugenden“, denn sie sind es, die eine Gesellschaft ausmachen. An der Wurzel packen bedeutet, das bestehende System ständig zu hinterfragen und zu entschleunigen. Sonst geht der Mensch darin verloren.
  • Komm runter, lieber Pierre – auch du musst schauen, wo der Verbindungspunkt zwischen Kränkung (Eitelkeit) und Akzeptanz eines anderen liegt. Irgendwo in der Mitte liegt bekanntermaßen der richtige Weg.
  • Es möge uns bitte, bitte möglich sein, Tugenden zu entwickeln und unsere wichtigen, alten, guten Werte ganz unten an der Basis zu beginnen, sie aufzugreifen und unabdingbar verfolgen. Ein Baum knallt ohne Wurzel im Sturm um. So ist es mit Menschen auch. Gesunder Boden, gesunde Wurzel, gesundes Wachstum.
  • Zeitgeist des einundzwanzigsten Jahrhunderts: Zur Pflege und Geduld eines gesunden Waldes bedarf es viele, viele Jahre der Geduld und Hingabe. Zur Pflege der Gesellschaft bleibt kaum Zeit. Wachstumsfördernde Mittel pushen effizient, damit der Verderb schnell wieder dem Kreislauf des Recyclings zugeführt werden kann. Aber ja, wir wollen alle leben. Fragt sich nur wie.

 

© Petra M. Jansen

http://literatourpoetictext.blogspot.com/