Lieber Pierre,

Ich beantworte deinen Brief heute mal weniger journalistisch sondern höchst menschlich und gebe meine Gedanken preis, die ich kaum in der Öffentlichkeit im direkten Gespräch äußern kann, denn die Leute, die mir oft gegenüber sitzen, sind schon fertig mit ihrem Leben oder haben scheinbar innerlich abgeschlossen. Oder sie haben ganz einfach nicht den inneren Anspruch, sich mit kritischen Themen auseinander zu setzen, ihnen hinterfragend zu begegnen und Kritik zu äußern. Gerade vorgestern hatte ich ein Gespräch, das mich ehrlich gesagt schockiert hatte. „Irgendwie hat bei ihr jeder einen Schuss. Könnte es sein, dass sie nur von dem Eigenen ablenken will?“ Das brachte mich zum Nachdenken. Nun, einen Tag später fiel mir wieder ein wundervolles Zitat meiner sehr respektierten und geschätzten Lieblingsschriftstellerin Ayn Rand ein. Zitat: „Die Person, die alle liebt und überall zu Hause ist, ist der wahre Hasser der Menschheit. Sie erwartet nichts vom Menschen, also kann keine Form der Verderbtheit sie entrüsten.“ (Ayn Rand). Und genau darum geht es, lieber Pierre.
Man könnte schon sagen, wir sind von seelenlosen Zombies umgeben, denen es wichtiger ist, dass vielmehr der fettgefressene Kater einen Platz im Ehebett hat, als rebellisch an die Front zu gehen oder sich über irgendwas aufzuregen. Ich nenne es die „alles-egal-Haltung“ mit extremen Auswirkungen, denn die Vogel Strauß-Mentalität hat uns schon einmal bewiesen, welche fatalen Folgen das haben kann. Mein Gegenüber argumentierte mit den Worten: „Du kannst nicht die ganze Welt retten, du kannst nicht immer alles zum Positiven wenden wollen… es wird nur schlimmer, das wirst du sehen. Das Einzige, was du dagegen tun kannst, ist dich mit Leuten zu umgeben, mit denen du klar kommst und alles andere lässt du einfach außen vor.“ Hm, was soll ich dazu sagen? Vor lauter Höflichkeit, habe ich mir den Tritt in seine Eier erspart.
Würden alle die Klappe halten, niemand sozialkritisch aufrütteln, kein Journalist mehr für Aufklärung und Wahrheit kämpfen, kein Künstler mehr in seinen Arbeiten verpacken, wo es stinkt, dann könnten wir allesamt einpacken. Mein „Unterhalter“ hat keine Kinder, aber viel Geld und ein sorgenfreies, bürgerliches Leben. Man geht also den bequemen Weg. Lieber Pierre, ich spreche hier von intelligenten Menschen, die ihr Leben lang brav gearbeitet und Steuern bezahlt haben, die artig an Heilig Abend in die Kirche gehen und schöne Geschenke machen. Alles glatt, alles nobel, alles prima, aber innerlich tot und diese „alles-egal-Haltung“ ist unser Untergang. Mögen sie mich für irre halten, dass ich mich ein Leben lang rebellisch und kritisch verhalten habe, es ist mir in diesem Fall einfach auch mal egal. Diese Menschen werden keine Veränderungen herbeiführen, sie ecken auch niemals an, es sind keine Querdenker, aber die muss es unbedingt geben! Wir schlucken die uns vorgesetzten und bereits sortierten Nachrichten, wir lassen uns leiten von den Medien, aber oft geht es um Ablenkungsmanöver, damit Vordergründiges in den Hintergrund rückt. Es geht darum, eine Meinungsflut zu beeinflussen und eine bestimmte Stimmung zu schüren, die Aufmerksamkeit auf etwas anderes zu leiten, um uns die Augen zu verkleben, damit wir nicht wirklich wissen, worum es wirklich geht. Um das zu verhindern brauchen wir Menschen, die kritisch sind. Dazu gehört eine knallharte Erfassung der Missstände (egal welcher Natur), kritische Leute, die ihren Verstand benutzen und sich auch ebenso klar ausdrücken. Sympathie darf dabei keine Rolle spielen.
Die verdammte Katze im Bett ist uninteressant, wohin der nächste Skiurlaub geht ist uninteressant, denn die Entwicklung der Weltgeschichte derzeit ist wesentlich für unsere nachkommenden Generationen. Wenn sich dann Leute, über nichts mehr aufregen und alles, aber auch alles tolerieren – egal wie – dann ist das sträflicher Leichtsinn, Verblendung, Egoismus in Bestform. Klappe halten wäre also der falsche Weg, aber ich gebe zu, lieber Pierre, dass nicht alle Menschen so vehement für Freiheit und Gerechtigkeit kämpfen, wie wir es tun. Ich denke, lieber Pierre, wir haben einen Schuss…in einer Zeit, in der alles drunter und drüber geht, unser Engagement in eine Höhle voller Säue zu stecken. Komm´, lass uns Weihnachtsplätzchen backen, wozu denn über alles aufregen? Hallelujah, so hab ich´s mir immer vorgestellt 😉

 

Herzliche Grüße von einem rebellischen Weib, die dennoch versucht, der Welt etwas Gutes zu geben,

Petra

© Petra M. Jansen
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Lieber Pierre,

die „Leichtigkeit des Seins“ ist mir ebenfalls abhandengekommen, jedoch möchte ich keine weitere Weltuntergangsstimmung verbreiten. Ich fange mal bei den Religionen an, die ständig als verantwortliche Kräfte vergewaltigt werden. Ich bin nicht religiös, d.h. ich ordne mich keiner Religionsgemeinschaft unter, weil in erster Linie tatsächlich der Mensch zählt und n u r der Mensch, egal welcher Hautfarbe, Religion und Sprache. Der Humanismus ist das Einzige, was uns helfen und weiterbringen kann. Ich brauche dir nicht zu sagen, dass mein komplettes literarisches Schaffen der vergangenen Jahre nur auf Einem beruht: Der Appell an die Menschlichkeit, an die Ethik, die Wahrnehmung, der Respekt, die Werte und im Mittelpunkt immer wieder unser Verstand und unsere Sinne. Genau darauf kommt es an – Menschlichkeit! Wo ist denn die Menschlichkeit, wenn in Deutschland Flüchtlingsheime angezündet und hilfebedürfte Menschen eingepfercht oder in den gleichen Topf geworfen werden wie die radikale IS? Die IS hat ein nur Ziel: Die Errichtung eines Kalifats und dabei verfolgen sie auf eine brutale Weise Andersgläubige weltweit.
Wir denken, dass Menschen vernunftgesteuerte, emotionale Wesen sind, die nahezu alle tief im Herzen wissen, dass Gewalt der falsche Weg ist, aber es gibt Terror und Gewaltakte, bei denen viele, viele Menschen ihr Leben lassen müssen und die (nicht nur die westliche) Welt in Angst versetzen sollen. Ich mache es nicht an der Religion des Islam fest, es wäre verkehrt und absolut falsch. Es sind wieder Menschen, die Religion für radikale Zwecke benutzen und Tausende Menschen (und Muslime) sind vor der Gewalt der Dschihadisten geflohen.
Wir müssen wissen, dass es Gut und Böse, Engel und Teufel, Schwarz und Weiß gibt und der Kampf um Gerechtigkeit, Freiheit und Glaube besteht, seitdem es Menschen gibt. Fazit: Wir müssen uns die Frage stellen, ob der Mensch in der Evolutionsgeschichte mit dem, was er zerstört, produziert, tut überhaupt fähig ist, bestehen zu bleiben. Er wird es… solange es die Erde gibt und genauso lange wird der Kampf zwischen Gut und Böse nicht aufhören.
Niemand kann einen Terroranschlag 100% ausschließen und es wird nicht einmal mit allen Sicherheitsvorkehrungen der Welt möglich sein, einen absoluten Weltfrieden zu erreichen. DAS ist die Kehrseite des Menschen, wenngleich wir alle von Humanität und Ethik sprechen. Ich gebe dir Recht, dass nur die vollkommene Integration einen Ausweg bieten könnte, aber niemand kann auch hier ausschließen, dass es Überläufer geben wird. Schauen wir einmal unser Deutsches Volk genau an: Wir sprechen von „frei leben“, „in Frieden leben“ … aber die Rassisten Deutschlands tun genau das nicht – den anderen Menschen diesen Freiraum ebenfalls zuzugestehen. Also haben auch wir das Böse direkt in unserem Land, keinen Deut besser, lediglich mit anderen Mitteln ausgestattet und – da wir es in diesem Fall weitestgehend mit ungebildeten, frustrierten, radikalen Idioten zu tun haben – nicht so umfassend zerstörerisch wie die IS (was auch nie passieren darf). Beide können sich die Hand reichen, keiner ist besser als der andere und die Strömungen, Intentionen, Absichten sind ähnlich. Die IS strebt das Kalifat an, die Rechtsradikalen einen Deutschen Staat n u r für Deutsche. Wo liegt der Unterschied? Ich sehe keinen, denn beides ist abgrundtief zu verurteilen, höchst intolerant und hat mit Menschlichkeit nicht das Geringste zu tun.
Wo wir dringend ansetzen müssen ist, der Kommerzwelt einen Riegel vorzuschieben, wieder bewusst mit unserem Leben umzugehen, die Sinne einsetzen und die negativen Eigenschaften, wie Hass, Gier, Neid ablegen, aber das wird leider ebenso wenig gelingen, wie den Weltfrieden zu erreichen, denn das große Problem ist der Mensch selbst. Es ist immer der Mensch, der hinter allem steht, immer! Wenn es schon in familiären, privaten Beziehungen nicht klappt, wenn es schon mit dem Nachbarn nicht funktioniert, wenn es schon überall an den Kassen Gedränge gibt, wie soll das dann global möglich sein? Dazu gehört verdammt viel Zivilcourage, Mut, Selbsterkenntnis, Liebe zu dem Leben und wer hat denn noch wahre Liebe zu vergeben? Menschen sprechen von Liebe aber tragen sie nicht im Herzen und genau das brauchen wir.
Mag ich ein Idealist sein, denn das werden wir nie erreichen und der Dämon lauert in der Hölle, in der wir entweder eines Tages gemeinsam verrecken oder es schaffen werde, das Blatt zum Guten zu wenden. Alaaf? Ich bin kein Karnevalsfan und werde es auch nie werden, lieber Pierre. Eine Farce zum Fröhlich-Sein auf Kommando und eigentlich nur der Freischein zum Saufen, Ficken und in-eine-andere-Rolle-schlüpfen. Dem Weihnachtsfest kann ich leider auch wenig abgewinnen, es ist in heutzutage nur noch Kommerz und Konsum im Namen Jesus Christus. Wichtiger ist es, zu lieben, gemeinsame Zeit miteinander zu verbringen und sich gegenseitig zuzuhören! Hast Du schon bemerkt, dass eigentlich keiner mehr zuhört? Die Gesellschaft krankt einfach an sich selbst oder dem Zuviel Mensch auf einem begrenzten Planeten, den wir zerstörerisch ausrotten und kampfeslustig nieder trampeln. Amen. Im Namen keiner Religion… LOVE=PEACE!

In guten Gedanken dennoch eine Umarmung,
Petra

© Petra M. Jansen

Du strebst nach Sicherheit? Dein heimeliges Häuschen warm, gefüllt von Liebe, Geborgenheit, ein sicherer Ort deiner Seele? Vergiss es! Es gibt heutzutage keine Sicherheit. Wirtschaftlich, politisch, privat – nichts ist sicher, wenn du es mit Menschen zu tun hast. Sicher ist sicherlich deine Angst um deine Sicherheit und sicher ist auch die Tatsache, dass wir und nichts unendlich sind. Das irrsinnige Streben der Deutschen nach Sicherheit ist zum Kotzen. Wie schnell ist der gut bezahlte Job weg, wenn du zum alten Eisen gehörst und wie vergänglich ist deine Beziehung? Es gibt keinerlei Sicherheit und deshalb ist unser extremes Bedürfnis nach Sicherheit auch mit Sicherheit Blödsinn. Unlängst haben uns die politischen Ereignisse in Paris die Sicherheit genommen, dass wir gemütlich in einem Café sitzen können oder ein Rockfestival besuchen. Kaum haben wir die Kohle ein wenig zinsbringender angelegt, kommt garantiert das Schreiben, dass der Zins leider nun nur noch bei 0,01% liegt. Mit Sicherheit aber profitieren weiterhin die Finanzinstitute und Banken, die uns abzocken und mit unserem sicheren Geld wirtschaften. Die Drecksäcke waren schon immer schlau. Sicherheit? In den sicheren Armen der Liebsten angekommen und ausgebreitet, stellst du fest, dass du nicht der Einzige bist, den sie mit Sicherheit belügt. Und sind die heimischen Katakomben wirklich sicher? Wie die neueste Statistik bewiesen hat, gibt es in Deutschland aktuell alle 1,5 Sekunden Wohnungseinbrüche, die mit Sicherheit nicht alle aufgeklärt werden können – Tendenz steigend. Reisen wir sicher durch die Welt mit dem sichersten Verkehrsmittel, dass es gibt? Es könnte sein, dass genau dieses – mit allen Sicherheitsvorkehrungen ausgestattete Flugzeug – einen höchst unsicheren, psychologisch desolaten Piloten hat, der es zum Absturz bringt oder genau dieser Jet wird von der IS bombardiert. Was also ist schon sicher?
Sicher ist, dass die Versicherungen mit unserem Sicherheitsbedürfnis einen Haufen Geld verdienen und sicher ist auch, dass mit der Angst vor der Altersarmut Profite gemacht werden. Was mit Sicherheit passiert, ist, dass wir derzeit höchst verunsichert die Weltlage beobachten und keinerlei Sicherheit mehr haben. Eine vorgegaukelte Sicherheit ist unser erspartes Altersgeld, unsere Immobilien, unser Zuhause. Stimmt das denn? Mit Sicherheit nicht, denn die Gefahren steigen und es gibt heute kaum ein solides Geschäft, bei dem wir nicht über den Tisch gezogen werden. Der Abgasskandal von VW zeigte unlängst ebenfalls deutlich, wie die Verbraucher verarscht werden. Sie wollten etwas Gutes tun und hatten ein sicheres Gefühl bei dem Führen eines abgasfreundlichen, sparsamen Autos. Sicherheit bedeutet gar nichts und alles, was bisher sicher erschien, steht entweder später auf wackeligen Beinen oder hat sich mit Sicherheit nicht bewährt. Das extrem hohe Sicherheitsbedürfnis des Menschen zwingt sie, ungewohnte Bahnen nicht! auszuprobieren und lieber auf Nummer sicher zu gehen, als sich rebellisch gegen die Norm zu stellen. Das führt zu einem „auf-der-Stelle-Treten“ und man kann mit Sicherheit sagen: Das hilft niemandem weiter und führt mit Sicherheit weder zu einem beglückenden Gefühl noch zu neuen Wegen. Im Zeichen der Sicherheit stagniert und stolpert vieles, was mit Sicherheit großartig wäre. Überraschungen übrigens nahezu ausgeschlossen. Sicherheit ist eine Farce. Es gibt sie nicht. Scheiß auf die Sicherheit! Die einzige Sicherheit, die wir haben, ist die, dass wir alle endlich sind und mit Sicherheit eines Tages in der Kiste landen werden. Und seien sie versichert: auch dort gibt es keinerlei Sicherheit vor Wurmfraß und Verwesung. 😉

 

© Petra M. Jansen

 

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Lieber Pierre,

ich kann den degenerierten Sauhaufen unserer „feinen Gesellschaft“ nicht mehr ertragen und so gerne ich Hunde mag – sie scheißen eigentlich alle auf die Straße und wedeln blöd mit ihrem Schwanz. Filzt man die virtuelle Welt durch, so ist das ein Tummelplatz für hirnlose, degenerierte Affen, die sich groß und wichtig fühlen, wenn sie mit ihrem begrenzen Schwachhirn diskriminierend sind und sich über andere Menschen lustig machen.
Inzucht gab es früher auf den Dörfern reichlich und außer geistig Geschädigte und Generkrankungen ist nicht viel übrig. Deppen ficken Deppen und Deutschland wird verrecken. Das Idealbild dieser Schwachköpfe ist nicht nur der Deutsche Schäferhund sondern auch der Dobermann und ich frage mich, ob sie die Köter in Ketten legen würden, käme einer auf den Gedanken eine Afghanen-Hündin besteigen zu wollen.
Nicht nur das… es ist in der Tat eine makabre Tatsache, dass solche Leute Musik, Kunst, Filme, Kino etc. aus fernen Landen verschlingen. Unsere Aufgabe ist es, dagegen zu agieren und diese erbarmungswürdigen Schwätzer auszuschalten, sich zu distanzieren und aufzuklären. Der Horst übrigens…also „der Horst“ vom See, lieber Pierre, sollte ernsthaft seinen Standpunkt überdenken und es gibt keine Grenze, die eine Masse von Menschen nicht nieder reißen könnte. Inwieweit der Verstand bei rassistischen Äußerungen ausgefallen ist, darüber sind wir uns einig. Es war abzusehen, was passieren wird und ein Ende ist noch lange nicht in Sicht. Es gibt nur eine Lösung, wie Frau Merkel es sehr deutlich sagte:„ Ein Miteinander, da muss ganz Europa miteinander arbeiten.“ Es wird nicht nur in Europa sondern weltweit eine große Veränderung kommen. Nun ist ein globales, grenzübergreifendes, internationales Arbeiten und Menschlichkeit gefragt.
Ich wollte jedenfalls nicht mit dem Nachbarn aus dem Dorf nebenan vögeln und Kinder kriegen und ich mag Essen aus fernen Ländern, Kulturen aus fremden Ländern und die Welt bereisen. Viele der rassistischen Schwachköpfe sind nicht einmal über ihre Landesgrenzen hinaus gekommen, was sollen wir also mit denen diskutieren, wo sie ein furchtbar einfältiges und eingeschränktes Leben haben? Mag das der Grund dafür sein, dass sie nicht fähig sind, über ihren Tellerrand zu schauen? Eines steht fest: es sind arme Säue, voller Hass und sehr dumm. Wie sie dazu kommen, sich für was Besseres zu halten? Keine Ahnung, lieber Pierre, aber gehen wir davon aus, dass ihre Gene wohl aus einem deutschen Rottweiler-Fick entstanden sind. Bekanntermaßen sind Rassehunde mehr krank als gesund 😉

 

In diesem Sinne,
eine herzliche Umarmung von mir und meinem Mischlingsköter
Petra
© Petra M. Jansen

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Ohnehin fällt es schwer, die neuen Zeiten und die ganze Welt zu verstehen. Aber ich verstehe tatsächlich die grotesk anmutende Schizophrenie der Menschen (aktuell hier zu Lande) nicht. Wer kann es auch verstehen, was uns ein elektronisch-digitales Medium in aller Brillanz vormacht und uns etwas zeigt, was wir bremsen sollen? Es geht nicht. Wie kann es denn gehen, wenn die internationale Welt via Internet bis in den letzten Winkel vernetzt ist und sich somit die Menschen weltweit und grenzübergreifend miteinander austauschen? Ich halte es für erbärmlich blöd, dass man genau in diesem weltweiten Netz so tut, als ob es Grenzen gäbe. Das world wide web macht uns schon lange vor, was der dämliche Mensch an den Landesgrenzen nicht verstanden hat. In der „Parallelwelt Internet“ gibt es keine Grenzen – es gibt ein wundervolles Miteinander. Ich selbst kommuniziere mit Menschen aus Israel, Indien, Australien, Afrika, Griechenland, den Vereinigten Staaten, Skandinavien und aus vielen anderen Ländern der Welt und finde dann im Netz einen „Deutschen“, der auf seiner Seite Musiklinks aus der ganzen Welt tauscht und gleichzeitig etwas von „wir-Deutschen-werden-es-schon-sehen-was-wir-da-mit-den-Flüchtlingen-uns-eingebrockt-haben“ verlauten lässt. Gestatten Sie mir, der Typ ist ein elender Spinner, der nichts begriffen hat und so derart zwei-dreigleisig fährt, dass es einem die Fußnägel hoch biegt. Menschenhasser dürfen ihrem inneren Frust freien Lauf lassen und es gibt sogar noch genauso Bekloppte, die das gutheißen. Traurig ist das und ein Armutszeugnis für den aufgeklärten Menschen. Meistens geht es denen zu gut, die im Internet ihren beschissenen intoleranten Unsinn verbreiten oder sich auf Kosten anderer lustig machen. Schaurige Vorstellung, solche Menschen jemals lebendig vor sich stehen zu haben oder ertragen zu müssen, denn ich wüsste nicht, was ich zuerst täte: Ihnen eins in die pervertierte Fresse geben oder sie gnadenlos auslachen. Liebe Menschen da draußen – es gibt Grenzen, die sind so sinnlos wie der eingefangene Unterwasser-Furz einer Weinbergschnecke.

 

© Petra M. Jansen

 

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Sollen sie doch machen,
die gemacht haben,
was man
nicht macht.

Lass sie machen.
Solche Machenschaften
macht man
nicht.

Sollen sie doch machen,
was du nicht machst.
Macht nichts.

Sollen sie doch machen,
was du nicht machst.
Macht gar nichts,
wenn es nun
gemacht ist.
Macht gar nichts.

Lass sie machen,
die Sachen,
die uns
nicht glücklich machen.

 

© Petra M. Jansen

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Lieber Pierre,

Wir haben bereits in vielen Briefen genau über das geschrieben – egal in welchem Land und egal mit welch verwerflichen Auswüchsen. Es heißt keineswegs, dass ich die Augen verschließe und den Kampf gegen Diskriminierung und Fremdenfeindlichkeit nicht weiterhin kämpfen werde. Ich stoße an die Grenzen des guten Geschmacks und der Toleranz in dieser Gesellschaft und sie sind entweder unverblümt offen oder verdeckt agierend. Ob es nun dieses Thema ist oder ein anderes, wo der ungebildete Pöbel seinen Senf dazu gibt, weil die hochgepriesene Meinungsfreiheit auch denen die Freiheit gibt, sich zu äußern, die besser die Klappe halten sollten. Du wirst die verschiedenen Interessen, Gesinnungen und Meinungen der Menschen niemals auf ein gleiches Niveau bringen und man darf auch nicht hoffen, dass der Dumme plötzlich schlau wird. Das wird nicht der Fall sein und die derzeitigen Bedingungen – wie das Internet – tragen zur Hetze, Hass, Verbreitung schlechter Dinge auch bei. Auch das werden wir nicht ändern können und wir beide wissen – wie auch viele da draußen – dass wir nur eines tun können: Aufklären, ermutigen, auffordern, informieren und unsere ganze Kraft in menschlich gute Arbeiten stecken. Ob es die Korruption, die Diskriminierung, der Hass, der Neid, die Egozentrik sind, es spielt nicht wirklich eine Rolle. Unsere Aufgabe ist eine journalistische Tätigkeit oder die Literatur und genau das tun wir. Erschwerend kommt hinzu, dass wir in Deutschland arbeiten, einem Land, in dem die Negativ-Denker, Meckerer und Besserwisser in der Überzahl sind (zumindest was das Volk anbelangt) und leider auch wirklich Jeder der Meinung ist, er habe etwas Interessantes zu sagen. Ich erlebe es immer wieder, dass Menschen aufgrund unserer Texte versuchen, mich zu bekehren oder dumme, unqualifizierte Kommentare abgeben. Selbstverständlich schiebe ich dem einen Riegel vor, weil ich negatives Gedankengut nicht zulassen werde und distanziere mich, anders ist das geistige Elend nicht zu ertragen. Suchen wir uns nun ein Mauseloch und verkriechen uns darin oder gehen wir an die Front und gleichen einem Individualisten, der als irrsinniger Träumer bezeichnet wird? Die Künste und Taten international zwischen den Menschen, die miteinander grenzübergreifend etwas Wunderschönes schaffen, sind die Antwort. Lieber Pierre, sie haben oft aufgebeben, diese Menschen, die zutiefst enttäuscht sind von sich persönlich oder der politischen, wirtschaftlichen Situation. Manchmal hassen sie sich selbst und sind misanthropisch. Wohin also mit der Brut der bösen, niederträchtigen Gedanken? Es ist das abgrundtief Schlechte in diesen Leuten, die keine Toleranz, keine Akzeptanz, keine Empathie und auch keinen Humanismus in sich tragen. Wir beide werden niemals von unserer Einstellung abdrehen und auch niemals einen Zentimeter zurückweichen und genau das tue ich mein Leben lang und ist der Grund, warum ich immer wieder kollidiere mit inakzeptablen emotionalen, sozialen, ethischen Äußerungen, die mir nur zeigen, dass das Wort Respekt offenbar für viele leider nicht mehr als ein Wort ist.

Herzliche Grüße und eine Umarmung,

 

Petra
© Petra M. Jansen

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Lieber Pierre,
ich mag Deine Verbalironie, findet sie denn nicht nur auf dem Papier statt sondern ebenso real. Du siehst, auch Top-Manager legen ihre faulen Eier irgendwo ab und Rücktritt her, Rücktritt hin – Herr Winterkorn möchte doch noch ein paar Fäden in der Hand halten bei der Porsche Automobil Holding SE. Inwiefern unsere extrem gut bezahlten Topmanager zur Imageschädigung beitragen, ist klar und klar ist auch, dass 2,8 Millionen Autos zudem auch in Deutschland manipuliert wurden. Korruption überall, schlimmer als ein Schweinestall (ist aus einem meiner Gedichte) – sie findet statt und wir wissen es eigentlich auch. Dürfen wir überrascht sein? Es geht wieder einmal um Geld, Prestige, Macht, Kommerz, wie so oft und egal, wohin wir schauen, es tritt uns immer wieder ein gehässiges, fieses Monster ins Gesicht. Skandale bei Unternehmen, bei Banken (wie gerade in Frankfurt am Main mit der Fiskus-Geschichte), bei den Politikern und überall. Kommt also gerade Recht, der deutsche Skandal, steht doch das Thema Klimaschutz in den USA aktuell ganz oben. Deutschland präsentierte sich als „grüne“ Vorkämpfer und nun offenbart sich eine extrem kontraproduktive Tat, die alles in Frage stellt. Die Glaubwürdigkeit der Verbraucher steht ebenso auf dem Spiel wie die Ernsthaftigkeit zum Thema Klimaschutz, dass Merkel unlängst in den USA zur gemeinsamen Sache machte. Made in Germany hat seinen Ruf als Qualitätssiegel verzockt, da hast du vollkommen Recht und es dürfte schwer sein, die jetzt herrschende Skepsis einzudämmen oder weg zu räumen. Insofern wäre die Schaffung einer autonomen Kontrollbehörde/ – Instanz ein guter Zug, damit Politikern und Wirtschaft ein Riegel vorgeschoben wird. Der Welt zuliebe und der Sicherheit unserer Kinder zuliebe. Für die Japaner, die als deutsch-liebend gelten, was unsere Autos anbelangt, blutet das Herz. Sie sind tief erschüttert in ihrem Vertrauen zu der deutschen Top-Qualität. Wie eine Ironie erscheint es, dass nur einen Tag später andere deutsche Autobauer ähnliche Machenschaften von sich weisen, um ihren Konzern rein zu waschen. War das nur die Spitze des Eisbergs? Wir dürfen gespannt sein.
Ob Winterkorns „Freundschaft“ mit den Russen der Grund dafür ist, dass sich Russland in dieser Angelegenheit eher uninteressiert und unbeteiligt zeigt? Der „Prachtmensch“ Winterkorn, wie Putin den Manager bezeichnet, hat Mist gebaut, sehr großen Mist, den niemand ungeschehen machen kann und für eine langfristige Image-Abwertung eines Weltkonzern mit guter, deutscher Qualität. Es sollte in einem Produkt auch drin sein, was die Werbung verspricht, das ist oberste Regel eines Managements und die dürfte auch bei Winterkorn mit Sicherheit schon in jungen Jahren angekommen sein. Was passierte? Eine Marketing-Strategie, die miserabler und zerstörerischer nicht hätte sein können. Aufgabe verfehlt!
Lieber Pierre, Skandale kommen und gehen und solche Skandale gehen immer zu Lasten unserer Bevölkerung und der vielen Arbeiter, die Federn lassen müssen. Wieso gibt es kein Gericht, das solche Täter anklagt für ein Verbrechen, um das sie sicher wussten, aber bewusst vertuschten, wie viele Mitwisser übrigens. Stellen wir sie vor Gericht? Nein. Traurig, aber es gelingt es ihm noch bei Porsche Vorstandsvorsitzender zu sein und seine Kohle hat er ohnehin im Trockenen. Kann das wirklich wahr sein? Mir fehlen die Worte, wie bei vielen Themen, die über die Köpfe der Menschen entschieden und vermasselt werden. Nur mal am Rande: Das Jahresgehalt des Herrn Winterkorn betrug bei VW 16 Millionen Euro. Ja, wir sind in einem eigenartigen „Spiel“, bei dem am Ende jedes Lebewesen ein Verlierer ist. Denk mal an die Honigbienen und an Einstein: Gibt es die Bienen nicht mehr, gibt es 4 Jahre später den Menschen nicht mehr. Wäre das nun eine wünschenswerte oder absurde Vorstellung?

 

Einen herzlichen Gruß aus der Bankenmetropole,
die heute wieder mal Kopf steht,

Petra
© Petra M. Jansen
http://jansen-markting.de