„Rien ne va plus – nichts geht mehr“, so das ZDF. Geht es nach dem Willen der Klima-Aktivisten der „Extinction Rebellion“ (Rebellion gegen das Aussterben, kurz: XR) gilt das für ganz Berlin. Unter dem Motto „Aufstand gegen das Aussterben“ hat die Bewegung dazu aufgerufen, zu Tausenden die Straßen und Plätze in der deutschen Hauptstadt „gewaltfrei, friedlich, kreativ, bunt und entschlossen“ (zdf.de) zu blockieren.

Die Aktionen sollen mindestens eine Woche lang andauern. Wie genau die Bewegung dabei vorgeht, soll erst wenige Minuten vor Beginn der größtenteils unangemeldeten Aktionen bekannt gegeben werden. Zu den Blockaden erklärt die Gruppe: „Wir stören den alltäglichen Betriebsablauf, der unsere Lebensgrundlagen zerstört. Wir setzen den Protest so lange fort, bis die Regierungen angemessen reagieren“ (wr.de).

In Berlin wollen die Aktivisten heute mit einem Marsch gegen das Artensterben aufmerksam machen. Mittags soll es dann auch am Potsdamer Platz eine zentrale Veranstaltung geben, von der aus weitere Aktionen ausgehen sollten. Zur gleichen Zeit soll an einem zunächst nicht bekannt gegebenen Ort im Regierungsviertel eine pinke Arche aufgestellt werden, die an das Artensterben erinnern soll.

Frust und Enttäuschung über das im September vorgestellte Klimapaket der Bundesregierung, haben offenbar dazu beigetragen, dass sich nun auch ein Teil der Kulturschaffenden des Landes in Klimafragen radikalisiert und sich mit den Zielen und Protestformen der „Extinction Rebellion“ solidarisch erklärt.

Anders als Greta Thunbergs Bewegung „Fridays for Future“ sind die Aktivisten von „Extinction Rebellion“ bereit, Gesetze zu brechen, um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen. Legale Demonstrationen und parlamentarische Prozesse hätten in den vergangenen 30 Jahren nicht zu den nötigen Veränderungen im Klimaschutz geführt. Dabei betonten sie allerdings stets, dass sämtliche Aktionen friedlich ablaufen sollen. Dafür sollen Mediatoren sorgen, deren Aufgabe es ist, Konflikte zwischen den Aktivisten und anderen – zum Beispiel Polizisten und aufgehaltene Autofahrer – während der Aktionen zu vermeiden.

Die Forderungen der XR gehen über die Forderungen der Klimabewegung „Fridays for Future“ hinaus. Die Gruppe verlangt etwa, die „anthropogenen Emissionen von Treibhausgasen“ bis 2025 auf Netto-Null zu reduzieren. Auf ihrer deutschen Website fordern sie unter anderem, die Regierungen sollen „die Wahrheit über die tödliche Bedrohung durch die ökologische Krise“ (rbb24.de, 30.09.2019) offenlegen.

Die Basis beider Bewegungen ist richtig. Das System gewinnbasierten Wirtschaftens muss infrage gestellt werden. Durch die Art, wie wir wirtschaften, wird global gesehen die Hälfte der Menschheit ausgebeutet. Diese Art zu leben kann keinen Bestand haben. Der „fossile Kapitalismus“ (Luisa Neubauer, „Fridays for Future“-Aktivistin, welt.de, 18.09.2019) wird in seiner jetzigen Form das 21. Jahrhundert nicht überleben.

XR wird auch als die „militante Schwester“ der „Fridays for Future“-Bewegung bezeichnet.

Die Proteste für Umweltschutz und Klimagerechtigkeit bestimmen vielerorts die Agenda der „Extinction Rebellion“. Aber selbst unter Progressiven stoßen nicht alle Aktionen auf Zustimmung. Sogar in Teilen der radikalen Linken Deutschlands wird die junge XR-Bewegung kritisiert. In vielen Fällen auch zu Recht: Die Besetzung der verbündeten Berliner LINKE-Zentrale war strategisch Quatsch, das Verständnis der Aktivist*innen von Gewaltfreiheit und Staatsmacht ist bestenfalls naiv und führt schlimmstenfalls zu unsolidarischem Verhalten. Die Bewegung versteht den Zusammenhang von Klimakrise und Kapitalismus kaum, und die soziale Frage scheint ihr egal. Ihr Weltuntergangs-narrativ wirkt verstörend.

Zudem gefährden die Aktivisten die breite Akzeptanz der Bewegung. Der Ärger über die Blockaden könnte sich auf die Sache übertragen und die Unterstützung für mehr Klimaschutz abnehmen. Das wäre fatal für unsere Gesellschaft und alle Erfolge, die „Fridays for Future“ bereits verzeichnen konnte. Thunbergs Bewegung ist ein beeindruckendes gesellschaftliches Phänomen, das später in den Geschichtsbüchern vorkommen wird.

Der Umweltbewegung droht jetzt die Spaltung.

Le PS portugais a remporté près de 37 % des voix aux législatives qui ont eu lieu hier. Le premier-ministre sortant, Antonio Costa, a réussi l’impossible. Au bord de la banqueroute en 2010, le pays est ressorti de ses cendres, sans acculer ses citoyens à la misère, comme cela a été souvent le cas en Grèce. Un pari à première vue utopique. Il a réussi à relancer l’économie. Les investisseurs n’ont pas fait la sourde-oreille, au contraire. Un secteur comme le tourisme boom actuellement. Sa réélection est plus que méritée. En s’alliant avec la gauche, il ne se renie pas. Il ne se soumet pas à des compromis, qui pour les partis-frères un peu partout en Europe, sont du poison. Que ce soit en France, où le PS est passé aux oubliettes ou en Allemagne, où le SPD risque de le suivre. Antonio Costa n’est pas sombré dans le triomphalisme après sa victoire, fils d’une famille de Goa, aux Indes, il est un fin politique. Il est connu comme étant un négociateur hors-paire. L’ancien maire de Lisbonne est pour les socialistes un fanal. Peut-être la preuve que tout n’est pas perdu pour eux. Il a déclaré hier soir : « Nous sommes conscients que le contexte international nous met face à des défis importants. Il y a des réalités qu’aujourd’hui, personne ne peut ignorer, comme les bouleversements climatiques qui imposent des décisions urgentes et déterminantes pour notre futur et exigent une stabilité politique ». Weiterlesen

Weihnachten nähert sich, aber es geht in der Sache um etwas anderes als das Plätzchenbacken. Ein wenig Recht:

Internetnutzer/-innen müssen aktiv der Speicherung sogenannter Cookies zustimmen. Dies hat der Europäische Gerichtshof (EuGH) geurteilt. Demnach ist die voreingestellte Zustimmung zum Speichern der Daten unzulässig.

Die Verbraucherzentrale Bundesverband hatte gegen den Online-Gewinnspielanbieter Planet49 (Az.: C-673/17) geklagt, der eine solche Voreinstellung auf seiner Website nutzte. Auf der Anmeldeseite des Gewinnspiels gab es ein Kästchen, bei dem bereits ein Häkchen zur Zustimmung gesetzt war, sodass Internetnutzer/-innen automatisch in die Anwendung von Cookies einwilligten.

Zwar kann der bereits gesetzte Haken entfernt werden, doch die Verbraucherzentrale hielt dieses Vorgehen für unzulässig. Sie bemängelte, dass diese Praxis den Verbraucher/-innen oft keine aussagekräftigen Informationen vermittle und keine rechtskonformen Wahlmöglichkeiten ermögliche.

Die Richterbank des EuGH folgte dieser Argumentation. Durch ein voreingestelltes Ankreuzkästchen werde die erforderliche Einwilligung in die Verwendung von Cookies nicht wirksam erteilt, hieß es in dem Urteil. Die Nutzer/-innen sollen vor jedem Eingriff in seine Privatsphäre geschützt werden. „Ein voreingestelltes Ankreuzkästchen genügt nicht“, so die Richter/-innen.

Cookies enthalten individuell vergebene Kennungen, die in erster Linie einer Wiedererkennung eines bestimmten Endgerätes dienen. So sorgen sog. Session-Cookies beispielsweise dafür, dass sich der Nutzer in einem Online-Shop nicht auf jeder besuchten Artikelseite immer wieder neu einloggen muss. Der Online-Shop kann sich mittels des Session-Cookies den einmal erfolgreichen Login eines bestimmten Endgerätes für die Dauer des Besuches „merken“.

Entgegen landläufiger Meinung enthalten die Cookies selbst häufig keine nennenswerten Informationen. Allerdings nutzen große Tracking-Anbieter, wie z.B. Google Analytics (lto.de), Cookies, um den Nutzer/-innen über verschiedene Webseiten hinweg wiederzuerkennen und auf diese Weise dessen Surfverhalten zentral zu erfassen. Nach Auffassung des EuGH-Generalanwaltes dürfen solche Cookies nur gesetzt werden, wenn der Nutzer vorher aktiv durch Setzen eines Häkchens einwilligt. Gemessen an den europarechtlichen Vorgaben ist das voreingestellte Ankreuzkästchen keine taugliche Einwilligung. Denn eine solche setze nach den Vorgaben der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) eine aktive Handlung des/-r Nutzers/-innen voraus. Wer das Häkchen nicht selbst setzt, willige eben nicht aktiv ein. Auch der Klick auf den Teilnahme-Knopf stelle keine aktive Erklärung des darüber angezeigten Einwilligungstextes dar. Denn mit dem Klick wolle der Nutzer am Gewinnspiel teilnehmen und nicht eine Einwilligung erklären.

Deutschland hätte die seit 2009 geltende Cookie-Richtlinie längst umsetzen müssen. Die Richtlinie sah prinzipiell ein sog. Opt-In-Verfahren (datenschutzbeauftragter-info.de) vor, bei dem Nutzer für den Einsatz von Cookies ihre Einwilligung geben müssen. Die Bundesregierung war dabei aber der Auffassung, dass die Cookie-Informationspflichten durch das Telemediengesetz (§ 15 TMG) bereits EU-rechtskonform umgesetzt seien. Diese Interpretation war äußerst „sportlich“, da das TMG im Gegensatz zur Forderung der EU-Cookie-Richtlinie eine Opt-Out-Lösung ausreichen ließ. Das Urteil ist als klare Ansage an den deutschen Gesetzgeber zu verstehen, das deutsche Recht an die EU-Regeln anzupassen. Das Bundeswirtschaftsministerium kündigte bereits eine Änderung des Telemediengesetzes an.

Alternativ könnte auch der europäische Gesetzgeber zuvorkommen, indem es doch zu einer baldigen Verabschiedung der ePrivacy-Verordnung kommt. Gerade weil der EuGH in seinem neulichen Urteil einen relativ harten Kurs fährt, dürften nun deutlich mehr Parteien an einer Regelung in der ePrivacy-Verordnung (heise.de) interessiert sein. Im Interesse der Rechtsklarheit wäre eine solche Lösung wünschenswert.

Die deutsche Datenschutzkonferenz (DSK), deren Mitglieder über die Einhaltung der Datenschutzregeln in Deutschland wachen, hatte bereits vor einiger Zeit klargestellt, dass sie das TMG für nicht anwendbar hält. Webseitenbetreiber müssten sich stattdessen auf die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) berufen.

Bußgelder von Datenschutzbeauftragten sind damit zumindest im Bereich des Möglichen. IT-Anwälte empfehlen deshalb schon länger die mit EU-Recht konforme Einwilligungslösung.

Qu’il est aisé après le meurtre de quatre policiers à la préfecture de Paris de lancer l’anathème sur le ministre de l’intérieur. Ceux qui le critiquent se sentent évidemment parfaits et auraient à coup sûr évité ce massacre. Sans hésiter je soutiens Christophe Castener dans sa démarche. En 2018 le service national des enquêtes administratives de sécurité a réalisé « plus de 300 000 investigations. Dans la police, ces dernières années, une vingtaine de situations ont donné lieu à des mesures pour écarter des personnes dont le comportement n’était pas compatible avec leurs fonctions ». Il est très difficile de filtrer le personnel. On ne peut pas seulement au vu d’un comportement religieux prétendre qu’il mènera à la violence. De vouloir faire une chasse aux sorcières serait une source de conflits, d’intolérance, dont les effets seraient imprévisibles. Bien sûr il est fatal que l’auteur de cet horrible drame soit resté inaperçu, mais cela démontre à quel point il est difficile de filtrer le personnel. « On me dira que le risque zéro n’existe pas, c’est vrai, mais c’est notre responsabilité de ne jamais accepter d’éventuels défauts et de toujours resserrer les mailles du filet » a dit le premier-ministre. Weiterlesen

Le 3 octobre Mickaël Harpon, 45 ans, a poignardé quatre de ses collègues à la préfecture de police de Paris. Il a été ensuite été abattu. Maintenant il ressort au cours de l’enquête que cet homme, jusqu’à présent assez terne, avait été récupéré par le salafisme, une tendance extrémiste de l’Islam. Le parquet national antiterroriste (PNAT) a repris de ce fait l’enquête et a déclaré qu’il y avait eu : « assassinat sur personne dépositaire de l’autorité publique en relation avec une entreprise terroriste », « tentative d’assassinat sur personne dépositaire de l’autorité publique en relation avec une entreprise terroriste » et « association de malfaiteurs terroriste criminelle » Il s’est donc agi d’un cheval de Troie. Cela revient à dire que l’attentat a eu lieu de l’intérieur. Cela a une nouvelle qualité, si je puis m’exprimer ainsi. Je trouve cette « montée en puissance » du terrorisme international des plus inquiétantes, car elle a pour but de déstabiliser nos institutions, de les rendre vulnérables. Cela peut aussi se passer au sein des centrales atomiques avec les conséquences qu’on sait. Il faudra sans aucun doute revoir sa copie en ce qui concerne la sécurité des cibles sensibles. La préfecture de police en est une. Vous pouvez vous imaginer que la suspicion sera de plus en plus à l’ordre du jour. Que tout le monde se méfiera de tout le monde. Le résultat sera une atmosphère viciée, qui risque d’entraver l’efficacité des services concernés. Le pire dans tout cela, c’est que personne ne peut vraiment se défendre efficacement contre les sous-marins. Vous passez vos journées avec des collègues, allez de temps en temps boire un verre pour en arriver là. Un cauchemar. Weiterlesen

Au cours d’une conférence de presse que Donald Trump a donné en l’honneur du président finlandais Sauli Niinistö, il est sorti de ses gonds au sujet de l’affaire de autour de Joe Biden. Il accuse son fils Hunter de corruption en Ukraine et a demandé au président Wolodymyr Selenskyj de faire une enquête à ce sujet, lors d’une conversation téléphonique. Il a réitéré sa demande aux Chinois hier. Cela a amené le parti Démocrate de lancer une procédure de destitution de président. Comme un fauve acculé, Donald Trump a été grossier, vulgaire et vantard en présence de son hôte. « Les démocrates-qui-ne-font-rien devraient se concentrer sur notre pays, plutôt que de faire perdre à tout le monde du temps et de l’énergie sur des CONNERIES » (BULLSHIT). Cela ne correspond évidemment pas au comportement diplomatique. Un peu plus tard, dans le bureau Ovale, il s’en prend au président de la commission de renseignement de la chambre Adam Schiff qu’il considère comme étant impuissant. « Schiff le sournois » (Shifty Schiff) et de « voyou ! » Ces diatribes parce que l’élu californien a exigé que la Maison Blanche remette à la Chambre tous les documents concernant l’affaire. Toute opposition « sera considérée comme de nouvelles preuves d’entrave à la justice ». « On ne plaisante pas ici. Nous ne voulons pas que cela traîne pendant des mois et des mois, comme cela semble être la stratégie du gouvernement », a ajouté Adam Schiff. Weiterlesen

Lieber Pierre,

Selbstreflexion ist dringend von Nöten und manchmal hilft das auch. Um mich herum sind viele Menschen mit diversen Auffälligkeiten. Dem einen machen sie zu schaffen, der andere merkt es gar nicht und denkt, er sei völlig normal. Was immer wir tun im Leben, wir sind angewiesen auf eine harmonische Balance zwischen unserem Seelenleben (der Psyche) und der körperlichen bzw. geistigen Funktionalität. Ob es nun Sinnesfindung, Esoterik, Schamanismus, Yoga oder Selbstfindungs-Workshops sind oder der geschulte Psychologe, spielt keine Rolle, denn jeder muss seinen eigenen Weg finden, um mich sich selbst im Einklang zu sein. Ich halte weder etwas von Schamanismus und Globuli, noch von esoterischen Dingen und eigentlich auch wenig von Psychologen. Wenn jemand etwas ändern und bewegen kann, dann zweifellos immer nur der Mensch selbst. Dazu bedarf es einer kritischen Fokussierung auf das, was, wie und warum man so oder so ist. Man muss einen Schritt zurücktreten und versuchen, sich objektiv zu betrachten. Das fällt den meisten Menschen wirklich schwer, obwohl ein Außenstehender mit einer Portion Menschenkenntnis und Empathie den Knackpunkt schon längst erkannt hat. In deinem Fall, lieber Pierre – und ich möchte dir wahrhaftig nicht zu nahe treten, aber ich kenne dich nun viele, viele Jahre – steht an erster Stelle stets dein „Ich“. Jeder Satz beginnt mit „ich“ und jede Zeile beginnt mit „ich“. Und weil das „Ich“ wohl kaum wahrgenommen wird, setzt du hinter jede deiner Aussagen ein Ausrufezeichen, so als ob deine Worte keinerlei Gewichtung hätten. Dabei bist du ein ausgezeichneter Unterhalter, ein kluger Mann und ein hilfsbereiter Mensch, dem es nicht an Einfühlungsvermögen und Wissen fehlt. Doch du spürst dich nicht. Du spürst dich nur, wenn du Leistung bringst und nur dann, wenn du einen sichtbaren Output hervorbringst. Bist du als Mann tatsächlich nur anerkannt, wenn du etwas Kluges tust und leistest?

Es ist nicht neu, aber die Lösung liegt im Verstehen, sich fühlen, entspannen, loslassen, sich Fehler eingestehen, einmal nichts tun und auch um Hilfe bitten. Ich fühle mich nicht unbrauchbar, wenn ich einen freien Tag im Bett verbringe und Musik höre. Und wenn es mal einen Tag gibt, an dem ich nicht besonders produktiv war, dann ist es eben der nächste, na und? Es ist der „Flow“, den man zulassen muss und alles Erzwungene lässt den Menschen scheitern.

Sicherlich kommen mehrere Faktoren zusammen. Depressionen oder psychische Erkrankungen kommen häufiger innerhalb des familiären Umfelds vor, das ist erwiesen. Kommt es jedoch zu ernsthaften psychosomatischen Störungen – wie in deinem Fall – werden die Ärzte nichts Organisches finden können, denn es ist in der Tat psychisch bedingt und liegt mit seiner Wurzel sehr lange zurück.

Was soll ich dir raten? Ich lebe nach dem Prinzip „Think positive“ und nutze die Kraft der positiven Gedanken. Das heißt, du musst etwas verinnerlichen und wirklich fühlen, sonst klappt es nicht. Niemals konzentrieren auf das, was Angst macht oder blockiert, das steht fest. Eine gesunde Abwägung ist ok…aber alles Negative macht krank. Lieber Pierre, ich kann dir leider ebenso wenig helfen wie alle Ärzte, die du in den vergangenen Jahren besucht hast. Das Problem liegt in deinem Kopf und so lange du dich sträubst, das „Ich“ mehr in den Hintergrund zu rücken, also der narzisstischen Auffälligkeit entgegenzuwirken, wird es weitergehen. Zudem bedeutet „loslassen“ echte Entspannung und auch tatsächlich loslassen. Das sind keine Worte, es sind Gefühle, die befreiend sind und Raum für Selbstreflexion bzw. „sich-selbst-Gutes-tun“ zulassen. So lange solche besprochenen Dinge aber nicht emotional nachgefühlt werden können, ist es schwierig.

Schau dir einen Drogensüchtigen an, der genau weiß, welchen Raubbau er mit seiner Gesundheit betreibt und sich bewusst in den Zustand des sich-zugrunde-Richtens gebracht hat. Wir wissen, dass hinter nahezu 90% der Fälle ein mangelndes Selbstwertgefühl steckt und eine starke Tendenz sich schlecht zu behandeln (unterbewusst). Aber jeder Mensch hat es verdient, dass er gut mit sich selbst umgehen kann und sich auch den nötigen Freiraum verschaffen darf, einmal „Nein“ zu sagen oder sich zurückzuziehen bzw. einfach mal nichts zu tun. Lass los, lieber Pierre und fühle deine eigene Wertigkeit, die man dir vielleicht vor vielen Jahren unbeabsichtigt genommen oder auch nie gegeben hat. Traue dir zu, dass du weiterlebst und gemocht wirst, auch wenn du nicht funktionierst wie sie es alle gewohnt sind. Nimm dir Zeit, in dich zu fühlen und das genau in dem Moment, an dem du rein gar nichts tust. Fühlt sich das schlecht an? Bringt es dich durcheinander und hast du das Gefühl, du musst sofort in blinden Aktivismus verfallen? Das hatten wir schon, du erinnerst dich? Blinder Aktivismus als Kompensation, um sich nicht ehrlich fühlen zu müssen. Wenn du dort ansetzt und mehr an dem „Du“ interessiert bist als an dem „Ich“, dann glaube ich – ohne ein Psychologe zu sein – dass du auf dem besseren Weg bist.

Siehst du meine gedrückten Daumen?

 

Herzliche Grüße

Petra

 

© Petra M. Jansen

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Von 1954 bis 1990 war der 17. Juni in der Bundesrepublik Deutschland zum Gedenken an den Volksaufstand 1953 in der DDR gesetzlicher Feiertag, ebenfalls mit dem Namen „Tag der deutschen Einheit“ (mit kleinem „d“). Seit 1963 war er durch Proklamation des Bundespräsidenten Heinrich Lübke „Nationaler Gedenktag des deutschen Volkes“.

Als Aufstand vom 17. Juni 1953 (auch Volksaufstand oder Arbeiteraufstand) wird der Aufstand bezeichnet, bei dem es in den Tagen um den 17. Juni 1953 in der DDR zu einer Welle von Streiks, Demonstrationen und Protesten kam, die mit politischen und wirtschaftlichen Forderungen verbunden waren. Er wurde von der Sowjetarmee gewaltsam niedergeschlagen; 34 Demonstranten und Zuschauer starben, sowie fünf Angehörige von Sicherheitsorganen wurden getötet (wikipedia.org).

Seither feiern wir den 3. Oktober. Am 3. Oktober 1990 trat der Einigungsvertrag in Kraft, mit dem die frühere DDR der Bundesrepublik beitrat – damit war die Teilung Deutschlands nach 45 Jahren überwunden. Ost- und Westdeutschland sind dieses Jahr seit 28 Jahren (ab Mauerbau gerechnet) wieder vereint.

Nach Ende des 2. Weltkrieges teilten die Siegermächte USA, England und Frankreich, sowie die Sowjetunion, Deutschland in vier Besatzungszonen auf. Auch die Hauptstadt Berlin wurde in vier Sektoren unterteilt. 1949 kam es dann zur Gründung zweier deutscher Staaten: Der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik (DDR). Weil es fortan zu Massenabwanderungen der DDR-Bürger in die BRD kam, entschloss die DDR-Regierung den Bau der Mauer, der am 13. August 1961 begann.

Am 9. November 1989, nach jahrelangen Protesten der DDR-Bürger und verstärktem politischen Druck, verkündete Günter Schabowski bei einer SED-Pressekonferenz die Änderung im Reisegesetz, die es den Menschen ermöglichte, fortan in die BRD einzureisen.

In der Nacht zum 3. Oktober 1990 trat nach über 40 Jahren der Teilung Deutschlands in DDR und BRD und ein Jahr nach dem Fall der Mauer das Bundesgesetz auch in den neuen Bundesländern in Kraft – die Wiedervereinigung Deutschlands war somit vollendet.

Anfänglich wollte man den Tag des Mauerfalls (9. November) als Tag der Deutschen Einheit festlegen. An diesem Datum fand jedoch 1938 die Reichspogromnacht statt, woraufhin man sich für den 3. Oktober entschied.

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat in ihrer Rede beim Festakt zum Tag der Deutschen Einheit in Kiel an die Opfer der SED-Diktatur in der DDR erinnert. „Sie sollten wir nie vergessen. Auch an einem Tag der Freude wie heute nicht“, sagte Merkel. 30 Jahre nach dem Mauerfall bezeichnete sie die Geschehnisse in der DDR im November 1989 als „Revolution im Geist der Freiheit“. Die friedliche Revolution sei damals gelungen, weil sich die Menschen „die Mündigkeit nicht mehr länger vorenthalten lassen wollten“ (SPON).

Der 3. Oktober, ein historischer Tag, der sich nicht historisch anfühlt. Weil das Datum 1990 den Verwaltungsakt markierte, als die revolutionäre DDR ganz unrevolutionär der Bundesrepublik beitrat. Ein Feiertag, der uns Jahr für Jahr vor Augen führt, dass Deutschland eben noch nicht einig ist – wirtschaftlich nicht, politisch nicht, gefühlt ohnehin nicht. Aber heute können wir uns daran erinnern, wie viel Herzblut in der Einheit steckt. Und wie viel Deutschland von mutigen Menschen, insbesondere im Ostteil des Landes und seiner Hauptstadt, lernen kann. Von denen, die sich Risiken ausgesetzt haben: wirtschaftlichen, politischen, gefühlten. Gerade im politisch aufgeladenen Mauerfall-Gedenkjahr schauen viele Augen wieder öfter ostwärts. Blicke treffen sich …

Von der Euphorie der Wiedervereinigung ist nicht viel geblieben. Über die Hälfte der Ostdeutschen fühlt sich als Bürger zweiter Klasse. Und nur ein reichliches Drittel hält die Wiedervereinigung für gelungen.

Aber wirtschaftlich gibt es auch Zuversicht: Letztes Jahr erreichte die Wirtschaftskraft im Osten 75 Prozent des Westniveaus. Zum Vergleich: 1990 waren es 43 Prozent. Arbeitslos waren im vergangenen Jahr knapp 7 Prozent der Ostdeutschen und knapp 5 Prozent der Westdeutschen. Die Wirtschaft brummte, es wurden Fachkräfte gesucht.

Das sah in den 1990er Jahren ganz anders aus. Die Abwicklung vieler Betriebe im Osten hatte die Arbeitslosigkeit stetig steigen lassen, bis auf über 17 Prozent im Osten. Im Westen lag die Quote zwischen 8 und 9 Prozent.

Das sollten wir – bei allem Trübsal – nicht vergessen.