Warum denn immer nur Sinnvolles? Geht nicht mal der blanke Unsinn, der uns so sinnvoll durch den Tag begleitet? Mehr davon! Staubtrocken grübelt die gealterte Rosine über die letzte sexuelle Bauchlandung nach, grottenernst lässt er das ganze Dilemma seiner Ehe Revue passieren. Na und? Manchmal gibt es Wichtigeres. Die Gesundheit zum Beispiel oder der Frieden. Oder die Natur. Oder, oder. Der Deutsche grübelt lieber bis es raucht und hat gar nicht verstanden, dass der blanke Quatsch hochkreativ sein kann. Je mehr schräges Zeug umso freier der Geist und je zick-zackiger die Gedankenkurven umso größer der Output. Einige Philosophen haben uns gelehrt, die Dinge mit Humor zu nehmen, mögen sie auch noch so ernst sein. Ernst ist ja immer alles und ernsthafter als in Deutschland geht es kaum noch. In vielen südlichen Ländern geht es den Menschen keineswegs besser – eher schlechter – aber sie leben und sie tragen es mit einer an den Tag getragenen Leichtigkeit, die für uns erbarmungswürdig scheint. Loriot war ein exzellenter, feinsinniger Beobachter, der sehr wohl die Fehler und Probleme der Menschen kannte. Aber er verpackte sie in eine einzigartige Situationskomik, die seinesgleichen sucht. Mögen wir Monty Python? Na klar, der schwarze Humor hat uns schon immer unter´ m Tisch landen lassen, vor lauter Lachen. Und? Wo ist denn der Humor, wenn sie ihr Bankkonto betrachten? Wo ist der Spaß, wenn es in ihrem Leben ans Eingemachte geht? Verschwunden. Wie wäre es, das alles mit einem befreienden Lächeln zu betrachten und sich nicht niedermachen zu lassen von den düsteren Gedanken? Denken wir nun an Hängetitten und graust es uns bei der Vorstellung, dass das schier entsetzlich aussieht? Na und? Geht es nicht jedem eines Tages so? Sacken nicht alle Murmeln irgendwann nach unten? Nehmen wir also ein wenig Abstand von Verurteilungen und intoleranten Schönheitsidealen oder davon, wie man leben oder sein muss! Es gibt keine Regeln im Leben, außer der, etwas zu respektieren. Damit meine ich den Respekt vor dem Leben, dem Individuum, der Pflanze, dem Großen und Ganzen. Respektieren wir einfach wie es ist und nörgeln wir nicht an allem rum. Wer Spaß versteht, muss ein gesundes Selbstgefühl haben und sogar Verstand, denn das setzt der Humor voraus. Und genau daran hapert´ s wohl. In den Communities auf deutschen Seiten finden wir staubtrockene, gähnend langweilige Fotos, Statements und Shares. Schauen wir über den Tellerrand unseres Landes, wird´s ein wenig abwechslungsreicher. Sketche entstehen nicht, indem wir gradlinig und tunnelblickend denken, sondern verrückt und irre wie ein Rüde, der die Duftmarke einer läufigen Hündin riecht und seinen letzten Schuss abgeben möchte. Die ganzen „schlimmen Dinge“, die wir so alle im Laufe des Jahres hinter uns gelassen haben, sollten uns nicht traurig stimmen. Spaß ist, wenn die Müslischale auf den Boden klatscht und ihre Wände mit Vollkornflocken übersät sind. Nein? Doch! Weil es immer schlimmer kommen könnte, es gibt immer ein Schlimmer. Ist es wirklich so wichtig, wenn die Möpse nach unten rutschen oder der Slapstick tatsächlich schlapp macht? Verrückte Sachen richten das Chaos und sind kein Widerspruch. Humor ist eine der wichtigsten Eigenschaften und öffnet Herzen, warum also in Deutschland so bitterernst? Geht es uns denn wirklich so scheiße, dass wir stets mit einer angepissten Fresse durch die Gegend laufen? Jedes Problem ist leichter zu ertragen, wenn wir es ein bisschen locker sehen, über uns lachen können und auch über die schwierigen, absurden Situationen. Das Lachen vergeht uns nämlich tatsächlich, wenn wir gnadenlos alles stets n u r mit Verstand, Ernsthaftigkeit und straffen, geordneten Strategien regeln wollen und wir Menschen sind tatsächlich die Einzigen, die Humor als Charaktereigenschaft haben – nutzen wir sie! Sinnloses Zeug zeigt uns durchaus den sinnvollen Weg.

 

© Petra M. Jansen

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Die Bilder dieser Tage gleichen sich. Viele Jüngere haben solche Massenwanderungen noch nie, die Älteren unter uns schon lange nicht mehr gesehen. Was kommt mit diesen Menschen auf uns zu, hier in Europa, bei uns in Deutschland? Die Leute, die da kommen, waren es gewohnt, in ihrem Zuhause anders zu leben als wir es hier tun. Die Angst vor Überfremdung – im Alltag, in der Religion, in der Kultur – zieht durch unsere Straßen und unsere Köpfe. Die überwiegende Mehrheit ist den Ankömmlingen gegenüber freundlich gesonnen, sogar sehr hilfsbereit. Wenn mehr als vorher die gleichen Ressourcen an Raum und Nahrung benötigen, dann muss man teilen. Und der Wille zu teilen ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Sind wir doch alle Egoisten, auf die eine oder andere Art. Ähnlich wie bei der Energiewende ist unsere „Leidensfähigkeit“ oft sehr beschränkt. „Strom brauche ich, ja. Ohne geht es nicht!“, „Rückbau der Atomkraftwerke? Ja!!!“, „Windenergie und Solarparks? Ja!!!“, „Aber nicht in unserer Nachbarschaft, bitte!“. Mögen manche die Flüchtlinge noch begrüßen und sie erst einmal mit dem Nötigsten versorgen. Das gebietet die Mitmenschlichkeit! Lassen wir Millionen kommen. Die Unterbringung wird zum Problem werden! Wer von uns ist bereit, Menschen bei sich Unterkunft zu geben? In der eigenen Wohnung oder dem eigenen Haus?! Na? Wir haben verlernt zu teilen. Wir haben verlernt, was Glücklichsein bedeutet. Heute heißt das, ich kann mir leisten, was ich möchte. Anno dazumal war man glücklich mit den Dingen, die man besaß. Ständigen Konsum kannte man nicht. Das Glück begann früher, war vielleicht dauerhafter. Warum der Sermon? Gehen wir zurück in die Jahre 1945 bis 1947. Flüchtlingstrecks aus dem Osten überfluten die Reste des Deutschen Reiches. In den letzten Wochen wird die damalige Hilfsbereitschaft so sehr gepriesen. Die gab es! Selbst unter Ausgebombten, die nur noch einen Torso ihrer ehemaligen Behausung hatten, trat man ein Zimmer an die Neuankömmlinge ab. Der Heimatfilm entstand, um jenen ein neues Heimatgefühl zu geben. Aber es gab auch andere Stimmen. Man hatte kaum genug für sich selbst. Und die damaligen Zeiten waren härter als heute, um ein Vielfaches! Phrasen wie: „Das Flüchtlingspack aus dem Osten (Pommern, Schlesien, Ostpreußen)!“, „Diese angeblichen Großgrundbesitzer! Nichts ist ihnen gut genug!“ und einige mehr waren an der Tagesordnung. Viele der Siedlungen mit den kleinen Häuschen und den Gärtchen sind in den folgenden Jahren entstanden. Es war hart, aber die Menschen in Deutschland haben es geschafft. Heute wird das scheinheilige Argument gebracht, dies seien ja Deutsche gewesen! Abgesehen davon, dass man das vor siebzig Jahren noch anders sah, sei die provokante These aufgestellt: Nein, es sind keine Deutschen! Aber wir haben mit diesen Leuten Handel betrieben, Geschäfte gemacht. Die viel gepriesene Marktwirtschaft, Globalismus. Als Gobal Player haben wir uns alle auf dem internationalen Schachbrett gesehen. Und jetzt, da einige Mitspieler Hilfe brauchen, ziehen wir uns auf unser Quadrat zurück?! Denken auf einmal wieder national? Sind die Rosinen im Kuchen besser als jener selbst? Willkommen, Ihr Heuchler! Schach spielen heißt nicht immer gewinnen. Wirtschaften heißt auch, Mitbewerbern wieder auf die Füße zu helfen. Deutschland, nein, ganz Europa ist gefragt. Wir haben 2015, die Jahrtausendwende ist doch schon ein Stück her. Wir leben im dritten Jahrtausend nach Christus, im 21. Jahrhundert. Und wir haben neue Herausforderungen. Um ehrlich zu sein: Wir drücken doch momentan alle, fast alle, noch ganz fest die Augen zu. Was nicht sein soll, kann doch nicht sein, oder!? Dümmliches Gewäsch wie „Eine neue Völkerwanderung!“ und „Das sind keine Flüchtlinge!“ gehen durch die Nachrichten und die Presse. Die letzte Völkerwanderung der Germanen war 376 bis 568. Die Hunnen fielen nach Osteuropa ein. Heute sind wir 7.36 Milliarden Menschen auf der Erde, 500 nach Christus waren es noch 190 Millionen. Wer wandert wohin? Nach dem Motto: „Wenn die am Ziel sind, ist das Problem gelöst“?! Das bringt nichts! Und auch diese Political Correctness. „Man sagt nicht mehr ´Flüchtling´!“. Dazu bitte ein erhobener Zeigefinger. Dämlicher Moralismus! „Was man nicht erwähnt, ist nicht oder tritt nicht ein!“. Leute, lasst uns die Augen öffnen. Wir haben ein Problem mit Migration in Hunderttausenden, vielleicht werden es Millionen. Und das Problem gilt es zu lösen. Was die Probleme angeht, sind wir mitten im Anfang des 21. Jahrhunderts. Wir brauchen politische Konzepte, die die weltweiten Konsequenzen unserer jetzigen Entscheidungen berücksichtigen. Schluss mit nationalem Gerede, die Welt ist nicht so einfach! Wir müssen europäisch und global denken und handeln!

© Thomas Dietsch

 

Alexis Tsipras mène sa campagne électorale, tout en sachant que ses plus grands adversaires seront les conservateurs de la Nouvelle Démocratie (ND). Le Syriza est au coude à coude avec ce parti de droite, qui risque de gagner les élections. Il ne lui reste rien de plus à faire que d’aller glaner des voix à gauche. Mais quelle gauche ? Celle qui louche au centre ou celle qui se s’acharne à croire que c’est dans le dogmatisme qu’elle pourra renaître ? Il est malheureusement évident qu’entre l’idéologie et le pragmatisme il y a un fossé presque infranchissable. Cette question doit se poser ce matin François Hollande au cours de sa conférence de presse. Il est évident, tant pour les régionales que pour les futures présidentielles, il lui manquera les voix du Parti de Gauche de Jean-Luc Mélanchon. La gauche démocratique, qui a toujours vocation de mener les affaires, se trouve constamment en proie à des attaques venant de la part des dogmatiques. C’est du pain blanc pour les partis de droite et les populistes. Une fois de plus les socialistes se rongent de l’intérieur. Alexis Tsipras a dû constater qu’entre les vœux pieux et la réalité, il a été forcé de choisir l’avenir de la Grèce. Pas celle qu’il imaginait ! Allant de compromis en compromis, ces vues se sont édulcorées, laissant derrière lui ce que je pourrais nommer la Bérézina de son parti. Il n’a pas eu tort d’opter pour les décisions qu’il a prises, mais il faut reconnaître qu’elles n’ont plus rien à voir avec le programme initial qu’il a préconisé. Weiterlesen

Elle s’est roulée dans la farine, Marine, et ceci pour paraître plus respectable que son père. La querelle qui les sépare aujourd’hui est d’ordre oratoire, pas idéologique. Il ne fait à mes yeux aucun doute, que les visées du FN sont restées les mêmes. Que l’on s’exprime avec plus de retenue ne change en rien les propos racistes « du premier parti de France ». J’ai rencontré au cours de ma carrière de journaliste à trois reprises Jean-Marie Le Pen. Pour faire « un bon mot » il n’hésitait pas a dire des horreurs. Au moins avec lui tout le monde sait où il en est ! N’allant pas par quatre chemins, il n’hésite pas « à casser du sucre » sur tous ceux qu’il considère comme ses ennemis. Des immigrés aux musulmans, ils passent tous à la casserole. Aussi étrange que cela puisse paraître, je préfère ce genre de langage à celui policé des adhérents de sa fille. Il a au moins l’avantage d’être direct et non alambiqué. Je considère que Marine le Pen est diablement plus dangereuse que lui. Elle a bien compris que la communication ne pouvait pas se résumer à des diatribes diffamatoires contre « les adversaires jurés de la patrie », comme par hasard des basanés. Sachant que la France, au grand dam de ses amis, est une nation multiculturelle, elle devait mettre sa politique au diapason. Plus dans la forme que dans le fond ! Weiterlesen

L’attitude de Viktor Orbán envers les juifs, les roms et les migrants venant de Syrie et d’ailleurs est franchement insupportable. C’est du fascisme pur et dur. Dans de telles conditions, la Hongrie devrait, tout au moins pour quelques temps, quitter l’UE. Avec un tel gouvernement elle perd toute crédibilité et se met complètement en touche face à nos valeurs. Je ne vois pas pourquoi je soutiendrais un tel pays avec mes impôts. À force de ménager la chèvre et le chou, l’Europe perd toute sa crédibilité. Un homme qui jette son venin sur des personnes cherchant à sauver leur vie, devrait avoir honte. Prétendre que l’occident risque de perdre son identité chrétienne est du cynisme. Veut-il dire par là, que le fascisme, l’antisémitisme et l’exclusion sauveront notre civilisation ? Seul un sinistre personnage peut proférer de telles horreurs. Non, je ne peux pas m’identifier à une UE qui ne réagit pas plus violemment contre de telles diatribes. Il faudrait séance-tenante couper toutes les aides communautaires et mettre la Hongrie sous quarantaine. Elle ne mérite pas mieux ! Weiterlesen

Lieber Pierre,
… und wir betrachten wieder einmal ein ernsthaftes Problem, was sich aber nicht als rein deutsches sondern als europäisches und internationales Problem darstellt. Was wir hier sehen ist nur ein Teil dessen, was der Wahrheit entspricht und auch die mediale Berichterstattung erscheint mir derzeit sehr fokussierend zu sein. Interessanterweise steht parallel das transatlantische Freihandelsabkommen TTIP im Raum – mit vielerlei Vor- und Nachteilen, auch kulturell. Nun frage ich einmal als Otto-Normal-Bürger: Sind nicht tatsächlich die USA die treibende und be-treibende Kraft? Stellen wir einmal die Ursache in den Raum, die bei genauem Hinschauen nicht zu verleugnen ist und vielleicht helfen mag, dieses Elend zu verstehen und in einen Zusammenhang zu bringen. Hast irgendjemand den amerikanischen Nachrichten-Journalisten einmal die Frage gestellt, ob es die sogenannte „Europe´s refugees crisis“ wie das in den USA bezeichnet wird, überhaupt gäbe, fielen nicht gerade die US-Bomben auf den Nahen Osten? Gäbe es denn Millionen Kriegstote bisher, wenn es die aggressive Herrschaft der USA mit ihrem Drang zur absoluten Weltmacht, nicht wäre? Ist es nicht so, dass die USA schon immer ausbeuterisch und kriegerisch waren und ist es nicht so, dass Merkel brav wie eine Marionette vor den Amis herum hampelt? Lieber Pierre, das ist natürlich alles keine Entschuldigung für das verachtenswerte Gebahren der Rechtsradikalen, aber sie kommen natürlich gerade recht in dem verheerenden „Spiel“ um Spaltung, Aufruhr, Zersplitterung und einem Teilen der Nation in Gut und Böse. Dass es sich hierbei zweifellos um geistig minderbemittelte, schlecht gebildete und perspektivenlose, frustrierte Leute handelt, dürfte unstreitig sein. Die Amis reiben sich die Hände und schauen zu, aber – sei sicher – Hilfe wird von ihnen niemand bekommen. Was tun die USA mit den Mexikanern und mit den Latinos? Ist das etwa ein Unterschied? Und geschieht das nicht überall auf der Welt? Wir könnten Ungarn nennen, wir könnten über Großbritannien sprechen usw… aber das alles sind selbstverständlich lediglich die Auswirkungen und Reaktionen. Geht es nicht eigentlich wieder mal um etwas ganz anderes und wird uns nicht Sand die Augen gestreut mit der aktuellen Berichterstattung, die uns alle ablenken und auch lenken will? Ich verurteile jeden Übergriff auf Menschen und jegliche diskriminierende Äußerung ebenso wie du und werde es niemals zulassen, dass in meinem Umfeld menschenfeindliche und verachtende Taten oder Worte ungestraft vollzogen werden, aber ich mache mir ernsthaft Gedanken, ob wir nicht alle wenig global denken und uns mehr den Auswirkungen anstatt der Wurzel allen Übels hingeben. Die USA waren, sind und bleiben eine Kriegsmacht und sie würden in meinen Augen alles tun, um ihre Reserven und Bedürfnisse zu sichern – egal, wie. Es geht hier um Macht, Rohstoffe, Geld – was sonst…schauen wir einfach mal sehr genau hin, was von den USA tatsächlich getan wird und wofür sie verantwortlich sind. Ebenso, was sie n i c h t tun und auch, w i e sie es tun.

Lieber Pierre, das hier ist erst der Anfang und wie ich sagte, ein internationales und gesamt-europäisches Problem. Was ist Europa, wenn ein Teil die Schotten dicht macht und sich aus der Verantwortung zieht? Ein künstlich zusammen gewürfelter Dreckshaufen, der nicht an einem Strang zieht, wenn es um die Gemeinschaft geht. Und da stehen wir wieder am Anfang unserer Korrespondenz: Der Mensch ist machthungrig, gierig und nicht zum Überleben bestimmt, sondern um sich zugrunde zu richten und das, fürchte ich, wird auch passieren. Ob ich richtig liege, weiß ich nicht und bin auch nicht in Stimmung, mir die Zukunft meiner Kinder auszumalen, aber eines werde ich versprechen: Jedem, der ethisch verwerflich und unsozial handelt, werde ich die rote Karte zeigen und alles tun, was in meiner Macht steht. Doch letztendlich sind die Bürger immer die Angeschissenen und es haben immer die armen Menschen darunter zu leiden – weil wir überall verdammt unfähige Politiker haben und das Wort MACHT unser Denken diktiert. Sollte ich mit allem hier falsch liegen, korrigiere mich bitte – dafür ist unser Gedankenaustausch und auch für unsere Leser da draußen, die einmal kritisch hinter die Fassade der internationalen Politik schauen müssen!
Herzlichst,
Petra
© Petra M. Jansen

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Liebe Petra,

auf meiner Fahrt nach Frankreich habe ich Radio gehört. Bei einer Reportage ging es um die seelischen Belastungen von Journalisten, die in einem Online-Kanal tätig sind. Auf ihre Artikel kommen so haarsträubende Äußerungen, dass man nur noch Lust hat zu kotzen, meldeten Einige. Ein belgischer Kollege berichtet über ein Blog, in dem der Autor mit Freude registrierte, das mehr als 70 Asylsuchenden in einem Lastwagen erstickt umkamen. „Nur eines ist schade, dass dies nicht öfter vorkommt!“ Rassistischen Beschimpfungen, Morddrohungen, einem ganzen Repertoire von Scheußlichkeiten sind die Redakteure ausgesetzt. „Was sollen wir darauf antworten?“, so die Frage. Sie werden als antipatriotisch betrachtet, nur weil sie sich für mehr Empathie für die Flüchtlinge engagieren und nach mehr Toleranz bitten. Solche Worte kommen beim Mob nicht gut an. Kein Wunder, dass sie als Heimatfeinde angegriffen werden. Drohungen, die sie sehr wohl ernst nehmen müssen. Auch wenn in unserem demokratischen System die Meinungsfreiheit groß geschrieben ist, in den Taten kann es anders, wie bei „Charly hebdo“, zu Ende gehen. In einem Blutbad! Machen wir uns nichts vor, die Neos haben die gleiche Einstellung wir die Islamisten: Jeden mundtod machen, der sich gegen ihre „Lehre“ stemmt. Ein guter Journalist ist eine Leiche! So einfach ist das.

Auf einem anderen Kanal ging es um ein Gespräch mit den Zuhörern über die Haltung Ungarns, was die Haltung der Regierung angeht. Darunter waren auch manche, die das Vorgehen Viktor Orbán priesen. Er würde seiner patriotischen Pflicht nachgehen, in dem er Stacheldraht an der Grenze anlegen ließe und die Asylsuchenden beschimpfe. Dass er auch antisemitische Parteigänger nicht zurück pfiff, störte die „gute anständige Bürger“ keineswegs. Schon ganz schön befremdend, wie die Aussage des bayerischen Innenministers, Joachim Herrmann, der bei „Hart aber fair“ Roberto Blanco als einen wunderbaren Neger bezeichnete, die farbigen Spieler des FC Bayern als völlig integriert betrachtete. Gut gemeint, aber trotzdem diskriminierend. Das war sicherlich ein Ausrutscher, aber passt ganz gut in die heutige Konstellation. Alle Hemmschwellen scheinen eingeebnet zu sein. Was zuerst verbal geschieht, kann sich ganz schnell in Hass verwandeln, wie es im Internet immer mehr geschieht.
Dann gab es eine Debatte auf dem Sender der französischen Schweiz. Es wurde über den Begriff „das Boot ist voll“ diskutiert. Das war die Meinung vieler Eidgenossen während des Zweiten Weltkrieges. Aus diesem Grund wurden zahlreiche jüdische Flüchtlinge, darunter auch Kinder, den Deutschen übergeben und jeder wusste, was dann geschehen würde. Durch das Rote Kreuz war seit 1942 die Existenz der Vernichtungslager bekannt. Bis heute ein Schandfleck! Nachdem alle vergast wurden, bat man um Vergebung – das hätte man doch nicht gewollt… und das in Verbindung zur aktuellen Lage. Es wurde in diesem Beitrag klar, dass die humanitären Gesichtspunkte immer Vorrang haben sollten. Für mich eine klare Sache, liebe Petra, aber empfinden dies auch die Bürger deiner Stadt, zum Beispiel? Die Geschichte hat uns gelehrt, dass auch hier mit Stolz über die Tatsache referiert wurde, dass Gelnhausen endlich judenfrei sei und das am 1. November 1938. Ich denke, dass eine Mehrheit der Bürger heute anders vorgehen würde, aber ist es auszuschließen, dass einige davon eine gewalttätige Rückführung der Immigranten in ihre Ursprungsländer nicht befürworten, auch mit dem Bewusstsein, dass sie dort umgebracht würden? Man kann es nicht ausschließen.

Diese Beispiel gebe ich, um zu demonstrieren, dass Eigeninteresse und Egoismus jede Art von Menschlichkeit wegfegen kann. Ich finde den ethischen Verfall beim Bürgertum erschreckend – mehr noch als die Ewiggestrigen. Leute, die unter dem Glanz der Anständigkeit, die Taten der Schläger heimlich befürworten. Menschen, die niemals die Eier hätten, selbst sich nach vorne zu wagen. Feiglinge! Nur sie können Schurken wie Hitler an die Macht verhelfen und dann, nach dem großen Zerfall, nur aussagen, dass sie damit nichts zu tun gehabt hätten. Deshalb die große Notwendigkeit einer umfangreichen Aufklärung. Das Bewusstsein, der Bevölkerung eintrichtern zu müssen, dass sie sehr wohl ihre Schuld an Morden trägt, wenn sie sich passiv verhält. Von Gelnhausen über München bis nach Berlin muss sichergestellt werden, dass es eine kollektive Verantwortung gibt und – auch wenn uns die massive Einwanderung von Flüchtlingen stört – ist es unsere verdammte Pflicht, die Ankömmlingen dezent zu behandeln. Sonst verdienen wir es nicht, als zivilisiert eingestuft zu werden. Letztendlich geht es um unsere Seele, liebe Petra!

Im diesen Sinne.

Herzliche Umarmung aus Frankreich,

Pierre

//pm

La photo de ce petit garçon retrouvé mort sur une plage de Turquie a bouleversé des milliers de gens. Cela a incité Angela Merkel et François Hollande de prendre des décisions afin que l’UE s’entende enfin sur une politique commune concernant le flux migratoire. Il était temps ! Mais ce n’est pas seulement de ce coup de téléphone dont je veux parler. Beaucoup plus des initiatives personnelles qui se prennent de part et d’autre. Ce qui se passe actuellement à nos frontières et sur nos terres, ne peut pas nous laisser indifférents. Ayant surfé ce soir sur internet, je suis tombé sur une conférence de presse du FC Bayern. Le club a décidé de soutenir activement les enfants des migrants et a mis en route tout un programme d’intégration. Il est question de leur donner la possibilité de s’entraîner et de jouer avec les juniors. L’aide financière est généreuse, mais il ne s’agit pas que de cela. Bien plus d’une initiative personnelle qui a pour but de rapprocher les jeunes et de faire en sorte qu’ils apprennent à se connaître. Une occasion aussi d’aller à l’école et d’apprendre l’allemand. Une clef indispensable pour survivre ici. Weiterlesen