Es ist an der Zeit für klare Worte. US-Präsident Trump ist bekannt dafür, seine meist subjektive und wenig fundierte Meinung über Twitter in die Welt zu posaunen. Inzwischen gibt es sogar ein Trump-Twitter-Archiv, in welchem man in einer Schatztruhe aus mehr als 20.000 Tweets und Suchbegriffen wie „Crooked Hillary“ oder geistreichen Kategorien wie „Verschwörungstheorien“ oder „Vergeltung“ stöbern kann. Die Datenbank zeigt anschaulich, wie viel Bullshit der Republikaner seit 2009 denkt und auf Twitter veröffentlicht.

Die sich beinahe täglich wiederholenden Ausfälle des US-Präsidenten auf Twitter treiben inzwischen selbst Anhänger seiner eigenen Partei zunehmend in die Verzweiflung. Ganz nach alter Trump-Manier verteidigt der sein Verhalten natürlich: „(…) erinnert Euch, ich gewann die Wahl 2016 mit Interviews, Reden und sozialen Medien. Ich musste die Fake News schlagen und das tat ich“. Sein Gebrauch der sozialen Medien sei nicht präsidial, sondern „modern präsidial“, so der Präsident. Während man bei einigen Tweets wie zum Beispiel dem #covfefe nur müde lachen kann, geht ein Großteil von Trumps Tweetflut mächtig unter die Gürtellinie. Mit seinen Schimpftiraden macht der US-Präsident vor so gut wie niemandem halt. Ganz oben auf der Hassliste stehen zwei US-Moderatoren.

„Verrückter Joe Scarborough und strohdoofe Mika (Brzezinski) sind keine schlechten Leute”, so Trump in einem Tweet von einem Golfclub in Bedminster. „Aber ihre Show mit geringen Einschaltquoten wird von ihren NBC-Bossen dominiert. Sehr schlecht!”. Das Moderatoren-Paar Scarborough und Brzezinski sind in der Show „Morning Joe” des Senders MSNBC zu sehen. Trump wirf ihnen falsche und unfaire Berichterstattung vor. Muss man deshalb gleich beleidigend werden?! Der US-Präsident, der sich in die Ecke gedrängt fühlt, reagiert auf seine „Feinde“ kindisch und menschenverachtend: Die Moderatorin Brzezinski sei verrückt und hätte einen niedrigen IQ, und Scarborough sei ein „Psychopath”. Die Äußerungen sind strafrechtlich grenzwertig.

Moderatorin Brzezinski hatte Trumps Attacken neulich als „sehr alarmierend“ bezeichnet und rechtfertigte ihre Berichterstattung über Trump. „Wir berichten über seine Lügen”, sagte sie. Wir sind verärgert, wenn er nicht die Wahrheit sagt (…)“. Inzwischen können auch namhafte Republikaner wie der Senator Lindsey Graham Trumps jüngste Twitter-Ausfälle nicht mehr unkommentiert lassen; sie seien unangemessen und würdelos. Mit dieser Art von Angriffen werden ständig Schlagzeilen erzeugt, welche von der eigentlichen politischen Agenda ablenken. Da ein paar fiese, virtuelle Beleidigungen von Trumps Seite nicht ausreichen (man ist es mittlerweile schon gewohnt!), legt dieser, ungeachtet der innerparteilichen und öffentlichen Kritik, noch nach. Als Reaktion postete Trump auf Twitter einen Videoclip, welcher ihn im Faustkampf gegen „CCN“ zeigt. In dem Clip geht er als Wrestler auf einen Kontrahenten los, der den Namen „CNN“ trägt. Wüsste man es nicht besser, man könnte glauben, man sei in einem schlechten Film mit miserablen Schauspielern statt im Weißen Haus.

In Washington sorgte das Video mit dem geschilderten Aufruf zur Gewalt gegenüber den Medien für großes Entsetzen. Der US-Journalist David Corn äußerste sich bestürzt: „ … Das ist krank. Das ist verstörend. Das ist pathologisch. Das ist gewalttätig. Das ist rücksichtslos. Das ist autoritär.“ „Autoritär“ ist ein Begriff, der sich für ein Land, welches sich rühmt, die Demokratie und Meinungsfreiheit in die Welt gebracht zu haben, nicht ziemt. Der Sender CNN zeigte sich empört über Trumps Tweet und reagierte entsprechend: „Es ist ein trauriger Tag, wenn der Präsident der Vereinigten Staaten zur Gewalt gegenüber Reportern ermutigt“, so der Sender in seiner Stellungnahme. Weiterhin äußerte der Sender, Trump solle sich lieber auf seine Auslandsreise, sein Treffen mit Putin, die Krise in Nordkorea oder die Gesundheitsreform konzentrieren, statt ein „kindisches Verhalten, das weit unter der Würde seines Amtes liegt“ an den Tag zu legen. CNN werde weiter seinen Job machen und Trump solle beginnen, den seinigen zu erledigen.

Wie überall bekannt, ist Trumps Beziehung zu den meisten Medien sehr schlecht, er sieht sich meist als Opfer der Berichterstattung. Nur dem ihm wohlgesonnenen Sender FOX News gibt er inzwischen noch Interviews. CNN oder die New York Times entlarven seine Unwahrheiten täglich im Fernsehen und auf ihren Titelseiten. Inzwischen haben die New York Times und diverse Agenturen eine Website und Hotline eingerichtet, um anonyme Leaks zu untermauern.

Die Medien sorgen dafür, dass Trumps Stuhl immer mehr ins Wanken gerät. Denken wir zurück an die Nixon-Ära vor 43 Jahren. Trump wäre nicht der erste Präsident, der über die Presse stolpert.

 

Warum denn immer nur Sinnvolles? Geht nicht mal der blanke Unsinn, der uns so sinnvoll durch den Tag begleitet? Mehr davon! Staubtrocken grübelt die gealterte Rosine über die letzte sexuelle Bauchlandung nach, grottenernst lässt er das ganze Dilemma seiner Ehe Revue passieren. Na und? Manchmal gibt es Wichtigeres. Die Gesundheit zum Beispiel oder der Frieden. Oder die Natur. Oder, oder. Der Deutsche grübelt lieber bis es raucht und hat gar nicht verstanden, dass der blanke Quatsch hochkreativ sein kann. Je mehr schräges Zeug umso freier der Geist und je zick-zackiger die Gedankenkurven umso größer der Output. Einige Philosophen haben uns gelehrt, die Dinge mit Humor zu nehmen, mögen sie auch noch so ernst sein. Ernst ist ja immer alles und ernsthafter als in Deutschland geht es kaum noch. In vielen südlichen Ländern geht es den Menschen keineswegs besser – eher schlechter – aber sie leben und sie tragen es mit einer an den Tag getragenen Leichtigkeit, die für uns erbarmungswürdig scheint. Loriot war ein exzellenter, feinsinniger Beobachter, der sehr wohl die Fehler und Probleme der Menschen kannte. Aber er verpackte sie in eine einzigartige Situationskomik, die seinesgleichen sucht. Mögen wir Monty Python? Na klar, der schwarze Humor hat uns schon immer unter´ m Tisch landen lassen, vor lauter Lachen. Und? Wo ist denn der Humor, wenn sie ihr Bankkonto betrachten? Wo ist der Spaß, wenn es in ihrem Leben ans Eingemachte geht? Verschwunden. Wie wäre es, das alles mit einem befreienden Lächeln zu betrachten und sich nicht niedermachen zu lassen von den düsteren Gedanken? Denken wir nun an Hängetitten und graust es uns bei der Vorstellung, dass das schier entsetzlich aussieht? Na und? Geht es nicht jedem eines Tages so? Sacken nicht alle Murmeln irgendwann nach unten? Nehmen wir also ein wenig Abstand von Verurteilungen und intoleranten Schönheitsidealen oder davon, wie man leben oder sein muss! Es gibt keine Regeln im Leben, außer der, etwas zu respektieren. Damit meine ich den Respekt vor dem Leben, dem Individuum, der Pflanze, dem Großen und Ganzen. Respektieren wir einfach wie es ist und nörgeln wir nicht an allem rum. Wer Spaß versteht, muss ein gesundes Selbstgefühl haben und sogar Verstand, denn das setzt der Humor voraus. Und genau daran hapert´ s wohl. In den Communities auf deutschen Seiten finden wir staubtrockene, gähnend langweilige Fotos, Statements und Shares. Schauen wir über den Tellerrand unseres Landes, wird´s ein wenig abwechslungsreicher. Sketche entstehen nicht, indem wir gradlinig und tunnelblickend denken, sondern verrückt und irre wie ein Rüde, der die Duftmarke einer läufigen Hündin riecht und seinen letzten Schuss abgeben möchte. Die ganzen „schlimmen Dinge“, die wir so alle im Laufe des Jahres hinter uns gelassen haben, sollten uns nicht traurig stimmen. Spaß ist, wenn die Müslischale auf den Boden klatscht und ihre Wände mit Vollkornflocken übersät sind. Nein? Doch! Weil es immer schlimmer kommen könnte, es gibt immer ein Schlimmer. Ist es wirklich so wichtig, wenn die Möpse nach unten rutschen oder der Slapstick tatsächlich schlapp macht? Verrückte Sachen richten das Chaos und sind kein Widerspruch. Humor ist eine der wichtigsten Eigenschaften und öffnet Herzen, warum also in Deutschland so bitterernst? Geht es uns denn wirklich so scheiße, dass wir stets mit einer angepissten Fresse durch die Gegend laufen? Jedes Problem ist leichter zu ertragen, wenn wir es ein bisschen locker sehen, über uns lachen können und auch über die schwierigen, absurden Situationen. Das Lachen vergeht uns nämlich tatsächlich, wenn wir gnadenlos alles stets n u r mit Verstand, Ernsthaftigkeit und straffen, geordneten Strategien regeln wollen und wir Menschen sind tatsächlich die Einzigen, die Humor als Charaktereigenschaft haben – nutzen wir sie! Sinnloses Zeug zeigt uns durchaus den sinnvollen Weg.

 

© Petra M. Jansen

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