Du verstehst mich nicht,

es ist, als ob man eine andere Sprache spricht.

Es fängt bei dir an,

und hört bei dir auf.

Dabei hörst du nicht, was ein jemand spricht.

Du verstehst rein gar nichts,

nickst wissend mit dem Kopfe

und schweigst tief in dir drin:

„Was ist? Dich versteh´ ich nicht.“

Es sind die Worte, die nicht gleich verraten

was sich hinter ihnen noch verbirgt.

Du hinterfragst es nicht,

es interessiert dich ganz einfach nicht.

Spricht das Wort von einem andern,

wiederholt dein Wort stets dich,

dabei fragte man d i c h doch nicht!

Es wollte dir was erzählen,

du aber drehst dich stets im Kreis.

Dein armseliger Kreis um Neid, Intrige, Lüge.

Das Karussell deines langweiligen Lebens,

in dem stets DU der Kaiser bist.

Du verstehst mich nicht,

willst gar nicht wissen, was ich sage.

Hörst nur deine Stimme, die sich wiederholt.

Täglich neu erfahren wir die gleiche Scheiße,

gehst sogar heute in die Kirche.

Geistesblitze gibt es da aber nicht.

Gehirnwäsche im Namen Jesus Christus,

aber DU wäschst immerhin dein Gewissen rein.

Hörst du nicht einmal, was Menschen sagen?

Magst du denn gar nicht verstehen?

Ordentlich dein tristes Dasein manikürt,

stets das Haupt frisch frisiert,

zugehört hast du schon wieder nicht.

Geistesabwesend schaust du deinen Worten nach,

unruhig wartend bist du,

zappelnd, wippend…

wie immer,

wenn der andere spricht.

 

© Petra M. Jansen

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Gelangweilt von der Langeweile, du kannst den Trott nicht mehr ertragen und gehst auf die Flucht des Alltäglichen. Wieder einmal. Wie so oft. Wie immer. Periodisch und mit Sicherheit kommt der Moment, an den du die freischaufeln musst von alltäglichem Geplänkel und nichtssagendem Zeugs. Warum so unruhig, warum kannst du nie den Ort finden, an dem du Ruhe findest? Gewöhne dich daran, je schneller desto besser. Nimm es wie du bist und vertrage rastlose Änderungen, denn du bist ein Vagabund des Lebens. Niemand kann dich lange halten und nichts, nicht einmal die große Liebe deines Lebens, wird dich davon abhalten der ewigen Langeweile zu entfliehen. Es ist sinnlos, das jemandem zu erklären, sie spüren nur deine Energie. Zapfen dich an wie einen Hahn, aus dem dauerhaft kristallklare Positivität fließt, die ihnen ihr verrostetes Dasein so herrlich süß versüßt. Daran hast du dich schon gewöhnt. Du kennst das alles. Es sind immer nur Etappen, immer nur ein Moment des Momentes, der dich fasziniert. Dann geht es weiter und niemand kann dich halten. Sie schütteln den Kopf über dein Zigeunerleben, stets die Kisten neben dir gepackt. Es ist die Fortentwicklung, die du brauchst und das niemals wissen, was dich erwartet. Weißt du es, spürst du den Strick um deinen Hals, der dir die Kehle zuschnürt und dich auf dem Rücken zappeln lässt wie einen halbtoten Käfer. Es ist die Nase im Wind, die dir den Duft des Abenteuers zeigt. Es ist die Nicht-Wiederholung und es ist die Nicht-Sicherheit, die dich lockt. Unabdingbar. Du hast keine Chance, gewöhne dich also dran. Sage niemals, du wirst sesshaft – du wirst es nicht. Verspreche niemals die Liebe auf ewig – du willst das nicht. Sage niemals, dass es dieses Mal wahrhaftig ist – du wirst eines Besseren belehrt. Gebe niemals die Möglichkeit der Freiheit auf, dann stirbst du. Und beneide niemals Menschen, die zufrieden sind mit ihrer kleinen Welt. Du bist das nicht und du weißt es. Auch andere wissen es nur zu genau, aber sie spüren nicht wirklich deine Unruhe, die dich stets nach vorne treibt. Dein äußeres Spiel ist die Lebendigkeit, das Leben. Und du lebst es, und wie! Das „Ich-könnte-wenn-ich wollte“ mag jedem anderen reichen. Du willst nicht wissen, wie es wäre, wenn du könntest. Du willst mit jeder Faser deiner Seele spüren, wie es ist, was da auf dich wartet. Der Konjunktiv war noch nie deine Stärke, höchstens das Jetzt. Aber noch mehr als höchstens ist es das Zukünftige. Und sei es nur, weil dich wieder mal der Hafer sticht. Der unruhige Geist schafft Geistvolles und n u r der Geistvolle wird etwas verändern und bewegen. Die Masse tritt auf der Stelle, zwingt sich tagein tagaus ins gleiche beschissene Korsett, damit die Miete auch bezahlt ist. Du riskierst Obdachlosigkeit, du weißt, dass du im Alter eine arme Sau sein wirst, aber du bleibst ein Streuner. Und nun schau hin: Sind Rassehunde die Beliebten? Oder sind es vielleicht doch die kleinen Streuner, bei denen man nie genau weiß, wie sie sind, was sie sind und womit sie einen überraschen?

Ich liebe die Vagabunden, die Streuner und das mit vollem Risiko.

 

© Petra M. Jansen

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Schau dich um, da ist doch alles. Zum Niederknien diese täglichen Morde, Vergewaltigungen und Korruptionsskandale. Eine Stadt ohne Mord ist tot. Dabei schwelgst du in Sicherheit und in der Tat – Germania ist tatsächlich sicher. Hier beißt dich nichts, nicht mal eine Vogelspinne, nicht mal ein Skorpion. Lauter Sicherheitsbarrieren, Straßen-Offiziere inklusive. Sicher, es gibt Verbrechen, die sind tragisch, aber dem „Tier Mensch“ schon immer innewohnend.

Jetzt mal Tacheles. Die Gasse ist gefüllt mit Cafés und Leuten. Lautes Lachen, schwatzen, die freie Zeit mit Eisbechern und Torte füllen. Abends das Feierabendbierchen beim Public Viewing. Die Grenzen sind ohne Pass passierbar. Doch der Pöbel schreit ständig nach mehr Sicherheit. In einer Sicherheit, in der er kaum sicherer sein kann auf der Welt. Täglicher Krimi vor deiner Türe und doch muss die Realität sich nicht verstecken. Die Medien pushen Mist, Hass-Tiraden pushen noch mehr Mist. Und du glaubst den Mist?! Du mittendrin. Gar nicht wissen wollend, dass du so verdammt sicher bist. Stehst am Fließband und gibst Kollegen vor innerer Langeweile neue Namen. Machst die Schicht zum achthundertsten Mal, aber sicher! Hast einen festen Job, ein warmes Bett und was zu essen. Was willst du also mehr?

Ach nö, ich schreibe keinen Krimi. Spannender Alltag, mehr Spannung geht ja nicht. Verriegle brav deine Wohnung und schließe alles ab. Das wird wohl am besten sein, bei all dem Gesocks, was draußen rumläuft. Selbst aus Schrott wie dir machen die noch Kohle und sie könnten dich schlichtweg klauen. Sack über den Kopf und weg mit dir. Gib also Acht (Zeigefinger stets in die Luft gestreckt) und nicht vergessen: Der Krimi lauert direkt vor dir! Oder etwa nicht?

 

© Petra M. Jansen

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Lieber Pierre,

eine Einigung aller europäischen Staaten wird es kaum oder nicht geben, siehe Italien oder Österreich. Schlimm genug, dass die Ängste der Bürger der Auslöser für eine rechtspopulistische Gesinnung ist und noch schlimmer, dass die Menschen anscheinend aus der verwerflichen Geschichte der Nazis nichts gelernt haben. Und noch schlimmer als schlimm, dass jegliche Unzufriedenheit der Bürger zu einem Denkzettel an die Politiker führen und Parteien fördern, die keinerlei Lösungen und konstruktive Vorschläge haben, außer Hass und nochmals Hass gegen Andersartige. Du brauchst gar nicht weit zu schauen und der ganz normale Mensch murmelt: „Da kann man schon ´nen Hass auf die Flüchtlinge kriegen, die nehmen einem alles weg. Nehmen die Wohnungen weg, nehmen die Arbeit weg und vergreifen sich an unseren Kindern.“ Nun, lieber Pierre, ich will nicht leugnen, dass es abscheuliche Übergriffe gibt und auch kriminelle Taten, aber nun alles in einen Sack zu stecken und überhaupt nicht mehr zu differenzieren, sondern pauschal und ungefragt einfach zu verurteilen, ist saudumm. Dümmer geht es nicht und was das Allerschlimmste ist: Solche naiven Quatscher bringen der AfD und Co. einen Zulauf, den sie absolut nicht verdient haben. Sie haben weder ein interessantes politisches Programm, noch sind sie in irgendeiner Weise weltoffen und Europa-orientiert (was ein MUSS ist). Das pauschale Verurteilen muss sofort aufhören! Und ich bitte dringend, dass jeder in seinem kleinen Umfeld ein klares Zeichen gegen Nazis, Fundamentalismus, rechte Gesinnung setzt. Klar und deutlich! Wir sind ein demokratisches und freies Land und niemand, wirklich niemand hat in meinen Augen das Recht, den Menschen, die Hilfe benötigen, diese zu verwehren. Sich dabei an den Einzelfällen festzuhalten ist rundweg verkehrt. Schauen wir die Statistiken an, so sehen wir deutlich, dass die Zahl der Asylsuchenden enorm zurückgegangen ist und die Zahl der Straftaten äußerst gering ist. Sicher müssen Leute, die unser System vergewaltigen und unserem Volk schaden, sofort ausgewiesen werden – das dürfte jedermann klar sein. Wir dulden keine Verbrecher, das würde kein Land freiwillig tun. Schauen wir einmal nach Thüringen und der dortigen Ausweitung des Rechtspopulismus. Letztens sah ich eine Dokumentation und schlug die Hände über dem Kopf zusammen… ich sah lauter Inzucht-Ochsen, ungebildet, perspektivenlos, völlig frustriert und sie scheinen das Wort Holocaust noch nie gehört zu haben – sie verleugnen es.  Die Menschen dürfen sich nicht vor lauter Frust auf die derzeitige Politik dazu verführen lassen, dem Ruf der aggressiven, lauten und gewaltbereiten Rechtspopulisten zu folgen. Denn DANN haben sie keinerlei Freiheit mehr und verfallen wieder in eine Zeit, in der ein Irrer willkürlich Massenmorde veranlasste, Gräueltaten verübte, Menschen quälte und jegliche Freiheit in Grund und Boden stampfte. DAS darf nie wieder passieren und genau DAS wollen die Rechtspopulisten. DAS sollte jedem mündigen Bürger absolut klar sein, in welche Richtung er steuert und er muss aufpassen, dass der „Denkzettel“ nicht zum Selbstläufer wird, den niemand mehr aufhalten kann. Danach zu sagen: „Wir haben das nicht gewusst“, wäre eine glatte Lüge.

Bitte, liebe Bürger – denkt gut nach, plappert nicht einfach pauschales Zeug nach, nutzt euren Verstand, bleibt menschlich und vor allem WELTOFFEN. Verbrecher und Täter gibt es in jeder Nation, sie sind sogar unter uns und niemand käme auf den Gedanken, zu sagen „Schafft alle Deutschen sofort raus aus dem Land. Der Hamburger da, der hat eine 14-Jährige vergewaltigt, oder?“ Differenzierung und Abwägung, sind die Maßnahmen. Und den Rechtsradikalen sofort den Wind aus den Segeln nehmen, sie sind schädlich für unsere gesamte Wertegesellschaft und die Freiheit, für die Menschen immer und überall gekämpft haben. Aus Angst, etwas zu verlieren und einigen bornierten Menschenhassern Stimme zu geben – ist ein Riesenfehler. Angst hat schon so vieles zerstört, aber ist leider eben auch ein Zeichen von einem verunsicherten Volk. Es liegt nun an den etablierten Parteien, mit Ruhe und Besonnenheit die Zeichen in die richtige Richtung zu lenken und den Bürgern das Gefühl zu vermitteln, dass sie sich wirklich kümmern, anstatt kindische Streitigkeiten öffentlich auszutragen, bei dem alle verlieren müssen. Ich bin guter Dinge, das es den Politikern gelingen wird und n o c h ist das Volk nicht ganz verblödet. Es gibt auch kluge Denker, die den Nazis die rote Karte zeigen. Gut so!

 

© Petra M. Jansen

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Liebe Petra,

es sind sehr harte Zeiten, die wir jetzt in Deutschland erleben und wissen wir wohin uns das führen wird? Hier einige Gedanken, die ich mir mache und die mir schlaflose Nächte bescheren:

Lieber Bonsai, ich wollte dich nicht verletzen.

Wenn ich mehrere Politiker so tituliere, gehe ich davon aus, dass viele unter ihnen präpotent sind und sich größer darstellen wollen als sie es sind. Oft sind es Menschen, die nur ihr Ego im Sinn haben. Aber im Gegensatz zum Bonsai, sind sie nicht annähernd so perfekt. Ich verlange von den Menschen, die glauben, dass sie für uns eine Verantwortung tragen müssen, tiefgreifende historische, soziologische und psychologische Kenntnisse. Sie sollten wissen, wie wir funktionieren und wie es zur Katastrophe führen kann, wenn Sand im Getriebe ist. Ein Exemplar unter dieser Spezies ist Sebastian Kurz. Sicherlich ein intelligenter Junge, aber menschlich total unerfahren. Wie konnte er in seiner Regierung solche Haie an den Schaltstellen platzieren? Hat er überhaupt eine Ahnung, was das 3. Reich verursacht hat? Ich ziehe echte Extremisten solchen Pappfiguren  vor, da weiß man wenigstens mit wem man zu tun hat!

Mein Kampf ist der Kampf gegen „mein Kampf“, kapiert?

Ich habe Mühe zu akzeptieren, dass Ströme, die einmal blau waren, kackbraun geworden sind. Ich sehe zurzeit überall die Dämme brechen und dass unsere Dörfer und Städte mit diesem stinkenden Wasser überflutet werden. Und wir? Wir schauen zum Himmel und erklären uns hilflos gegen diese Plage. Anstatt zu reagieren, sind wir von der Fatalität wie gelähmt und wir lassen den Aposteln des Hasses freie Bahn. Sie können ihre Fäkalien ohne Widerstand zerstreuen. Leute, was ist in uns passiert? Funktioniert unser Motor nicht mehr? Ich hätte Gründe, gesundheitlich schlapp zu machen, tue es aber nicht. Ich bin vielleicht naiv zu denken, dass ich alleine gegen den neu erwachten Faschismus kämpfen kann, aber das nehme ich in Kauf. Ich möchte nicht in der Kiste landen ohne etwas unternommen zu haben und das in Ehre zu meinen Großeltern, die in Theresienstadt ermordet worden sind.

Ja, ich ziehe einmal wieder die Alarmglocke.

Das hatte ich bereits in Frankreich getan, als Marine Le Pen immer stärker wurde und das war der primäre Grund, warum ich auf Facebook aktiv wurde. Es ist ein Glück, dass ein kluger junger Mann – kein Sebastian Kurz – sich gegen diese Bewegung gestemmt hatte. Man kann Emmanuel Macron nie dankbar genug sein, solch eine Initiative getroffen und die Werte der Menschenrechte derart verteidigt zu haben. Klar, nicht alles ist nur ideal, was er tut, aber ich schätze ihn für seinen politischen Instinkt. Was sich zurzeit in Deutschland abspielt, scheint mir gefährlicher zu sein als damals in Frankreich. Warum? Weil die deutsche Bevölkerung beeinflussbarer ist als die Franzosen. Für mehr Ordnung würden sie eine Ehe mit dem Teufel eingehen. Und der Teufel ist der, der die Klappe ständig mit Drohungen gegen die Untermenschen aufreißt, die nur eines im Kopf haben, die braven Deutschen zu vernichten. Es fehlt einfach vielen einen Sinn für die Vergangenheit. Nicht dass sie schlechtere Menschen sind, ist so gefährlich, sondern weil sie einfach Angst haben.

Wer mit der Angst spielt, lähmt das Volk!

Es ist schon sonderbar, dass eine Ideologie immer von der Angst beherrscht ist. Das ist auch  bei den Religionen der Fall. Um Ordnung herrschen zu lassen, müssen Drohungen ausgesprochen werden. „Wir schützen dich gegen die Migranten, wenn du kuschst!“ Von Anfang an, sind die Ideologien mit Gewalt vermengt, was sie so unmenschlich macht. Jeder Mord ist berechtigt, wenn er in das Dogma passt. Kein Wunder, dass ich große Umwege mache, wenn es um die Dogmen geht. Die Dogmatiker sind Menschen deren Verstand ausgeschaltet worden ist. Das zeigen die Prozesse, die immer wieder gegen Kriegsverbrecher gehalten werden, egal woher sie stammen. Sie sind sich kaum bewusst, was sie Unschuldigen angetan haben, weil sie es im Namen einer Ideologie getan haben und wie wir wissen, ist sie immer gerecht für die Jasager. Da die anderen nur Schmeißfliegen sind, haben sie nichts anderes verdient als vernichtet zu werden. So Heinrich Himmler, der das große Werk der SS in den KZ´s lobte „Ihr habt euch für Generationen geopfert. Ihr habe die dreckige Arbeit im Kauf genommen, um das tausendjährige Reich hochleben zu lassen!“ Solche Sprüche könnte man heute wieder hören.

Das Tagebuch.

Trotz eines tollen Sommers sehe ich dunkle Wolken am Horizont. Stammt meine Melancholie aus den unerträglichen Schmerzen, die ich seit drei Jahren hatte oder weil ich unbedingt das Morphium allmählich absetzen will, da es meinem Knie immer besser geht? Anstatt mich zu benebeln, bin ich in einem  Prozess der Wachsamkeit geraten, der mich Dinge spüren lässt, die ich sonst vielleicht ignoriert hätte. Ich habe gemerkt, dass jeder Vorfall, egal in welchem Bereich, mich speziell emotional anspricht, wie die heutige politische Lage in Europa und in der Welt. Ich versuche mich nicht von den Gefühlen lenken zu lassen, weil das journalistisch anfechtbar wäre. Ich verpflichte mich, so sachlich, wie möglich zu sein, aber meinen Instinkt will ich nicht ausschalten. Ich finde es wesentlich, dass man hinter jedem Satz den Menschen spürt und gerade dieser Mensch, der ich bin, möchte nicht loslassen, im Gegenteil. Deshalb auch Lust, mich durch manchmal krude Sprüche anspornen zu lassen. À l‘attaque!!!!

 

In diesem Sinne. Ich umarme dich,

Pierre

//pm

 

 

Die Gassen sind voll, der Rand gibt auch nicht mehr viel her.

Die zweite Reihe ist schon ausgebucht.

Sie kommen und bringen, sie hupen und drängen.

Internethandel ist der neue „Bequemismus“,

Egoismus übertrumpft die Faulheit.

Musst gar nicht raus, um deinen Kaufrausch zu befriedigen.

Konsumscheiß landet kostenfrei vor deiner Tür.

Wo ist der nächste Sperrmüll?

Der Dachboden quillt bereits über, wohin soll bloß all der Kram?

Prospekte verlocken deine innerliche Vollendung.

Bist im Lot, wenn du was Neues hast.

Da parken sie, die Kurierdienste. Die Pakete sind fast immer 30 Kilo schwer.

Ach, wie einfach.

Kein Parkhaus und nichts suchen müssen.

Die Strafzettel kriegt nun auch ein anderer.

Du bist nicht schuld am Straßenchaos, hast ja nur auf die Tastatur gedrückt.

Mit einem Klick rollen sie, sie rollen haufenweise durch die Städte.

Parkt die Post-Karre etwa neben deinem kleinen Garten?

Entsetzen! Ja, kann der denn nicht woanders stehen?

Viel zu nah dran an deinem Ruheörtchen, der steht viel zu eng.

Anonym bestellt und geliefert ohne Intimität.

Bist du etwa nicht daran beteiligt?

Jeder darf sein Auto haben und alle gehen nicht mehr zu Fuß.

Auf´ s Rad geht´s nur bei schönem Wetter und wetten, dass es heute regnet?

Als drauf, auf die raren Plätze.

Zweite Reihe, dritte Reihe, verstopfte Gasse.

Kein Vorwärts und kein Rückwärts, Atemschutzmaske inklusive.

Bestell schön weiter von zu Hause aus, das ist sowieso viel bequemer.

Sei einfach faul, sei einfach sorglos – dein Paket kommt morgen sicher an.

Dafür kannst du dir auf die Schulter klopfen,

gut gemacht!

Du hast endlich einmal mitgedacht!

 

© Petra M. Jansen

 

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Da kreischt er wieder. Täglich um die gleiche Uhrzeit erschreckst du dich, er bekommt sicherlich jetzt sein Futter. So ein Papagei hat was, vor allem im häuslichen Käfig, wo er vom Fliegen träumen darf. Bunt, anmutend, exotisch. Genau das Richtige für deine kleine Hütte, in der du vom Urwald träumst. Er sitzt, er putzt sich, er schüttelt sein Gefieder und kann dir gar nicht sagen, wie glücklich er ist, bei dir zu sein. Jeden Tag exakt zur gleichen Zeit gleicht sein aufgeregtes Gekreische in etwa dem markerschütternden Schrei, als ob man eine Gans langsam stranguliert. Flattert er noch oder ist er schon an seinem Gekrächze erstickt? Fünf Minuten lang hält er die gesamte Nachbarschaft in Atem und nun weiß jedermann, der Besitzer ist ein braver Kerl, der sich wirklich um sein Tierchen sorgt. Ehrlich? Dabei könnte man fast denken, es sei ein Tierquäler. Immerhin hat er den großen Exoten illegal irgendwie von einem Schmuggler, darüber darf er aber ganz bestimmt nicht reden. Wahrscheinlich ist er furchtbar besorgt und nimmt seinen Hausgenossen auch mal auf die Schulter?! Na also, ein wahrer Tierfreund, wer dem königlichen Ara auch mal einen Blick durch´ s Fenster auf die stark befahrene Gasse gönnt. Besser könnte es dem Urwaldbewohner kaum gehen, wo er nun satt und betüttelt wurde. Ja, es ist immer wieder schön, wenn direkt nebenan ein echter Tierliebhaber mit großem Ego wohnt, der seinen Ara mit einem Schoßhund verwechselt. Kille, kille… (er tätschelt artig die Federhaube und zieht schnell die Hände weg, sonst wäre der Finger ab). Ich liebe die abendlichen Rituale, die man als Papagei-Beobachter von Gegenüber gezwungenermaßen miterleben muss! Und sei es auch nur, um klammheimlich Mordgelüste zu entwickeln und tatsächlich ohne schlechtes Gewissen Pläne schmiedet, wie der kreischende Ara nach einem gezielten Griff erwürgt am Boden liegt oder wie man den Besitzer genau dann in ein spannendes Gespräch verwickelt, wenn der 1,5 x 1,5 m-Käfig geöffnet und das Fenster weit offen stand. Flieg Vögelchen, flieg´… aber dummerweise kann der Flatterer gar nicht mehr flattern. Dem wurden die Flügel gestutzt. Schade… majestätische Anmut sieht anders aus.

 

© Petra M. Jansen

 

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Lieber Pierre,

was einem so manchmal bei einem Spaziergang durch den Kopf geht, sind ja oft die täglichen Geschehnisse, die aktuellen Tagesnachrichten, das Sinnieren über Gut und Schlecht, die reflektierenden Gedanken von früher, jetzt und heute. Sicher sind es Provokationen, die mit reiner Absicht gestreut wurden und – obwohl bereits früher schon diskriminierende Äußerungen Gaulands kurz danach als Banalität oder „nicht so gemeint“  abgetan wurden –  um seine herausgeschleuderten Boshaftigkeiten zu relativieren, klebt der Nährboden für rassistisches Gedankengut fest an der Basis und lässt sich nicht mehr entfernen. Entrüstet  nehmen die Parteien Stellung, zeigen offenkundig, dass Gaulands Ton und Worte nicht akzeptabel und hinnehmbar sind. Bereits mehrfach ist der AFD-Fraktionschef wegen Volksverhetzung aufgefallen, musste sich aber nicht verantworten, die Staatsanwaltschaft Mühlhausen stellte 2018 die Ermittlungen ein. Gauland sagte „man solle die Integrationsbeauftragte Aydan Özoguz in Anatolien entsorgen“ und gab kurz darauf zu, das sei offensichtlich doch etwas zu hart gewesen. Nun also geht es weiter, aber jetzt sitzt dieser böse Mann schon im Bundestag. Unter dem Mantel des Schutzes der freien Rede, macht er also munter weiter – höchst unbeeindruckt von Merkels Rügen und auch den Mitgliedern anderer Parteien.

Wer den Holocaust relativiert, die Ära des Hitler-Regimes als „Vogelschiss“ bezeichnet, gegen dunkelhäutige Nationalspieler hetzt und den Stolz auf deutsche Soldaten in den Himmel hebt, dem darf auch ruhig mal die Badehose geklaut werden. Klar, Diebstahl ist strafbar und auch nicht die feine Art, aber ist denn Gauland einer der feinen Art? Schmunzelt ruhig darüber, liebe Leute, dem darf auch mal die Buxe entwendet werden, wenn er schon ungestraft seinen hetzerischen Diskurs weiter betreiben darf und sich zwar alle Politiker aufregen, aber diesem verbitterten Mann keiner den Mund verbietet.

Gauland sieht auf den Fotos böse aus, der sieht aus, wie einer, der keinen Spaß mehr am Leben hat und er trägt sehr frustrierte Züge und Linien in seinem Gesicht, so jedenfalls erscheint es mir beim Anblick seiner Fotos. Ein alter, böser Mann, den ich sehe. Und einer, der nicht an die jungen Menschen denkt, nicht an die vielen weltoffenen Studenten, die sich mit allen Nationen friedlich austauschen, sich gegenseitig besuchen und zusammen arbeiten.  Er hat ein Alter erreicht,  in dem man vielleicht nicht mehr so viele Ziele und Wünsche hat – außer dem, zerstörerisch und ketzerisch zu sein und das böse Gedankengut in die Gesellschaft zu streuen. Dabei hat er aber vergessen, dass viele junge Menschen gar nichts mehr mit dem Nazi-Quatsch anfangen können oder wollen, sie haben es nie erlebt und sie betrachten dieses Kapitel als kontraproduktiv zu einer internationalen Völkergemeinschaft.

Tja, lieber Pierre, Boshaftigkeit zerstört und er ist nichts weiter als ein Zerstörer – ohne Blick auf die Zukunft.  Rechtspopulisten möchten uns alle gerne ins internationale Abseits katapultieren und zu ihrem deutschen Inzest-Ideal mit geschlossenen Grenzen zurückkehren. Aber geht Gott sei Dank nicht und ich habe auch keine Lust auf Knast im eigenen Land sondern auf eine offene Welt, in der wir uns austauschen, respektieren und jeder von jedem lernen kann. Diese derzeitigen Einzelfälle (Mord, sexuelle Übergriffe, Attentate) werden in den Medien derart hoch-gepushed, dass sie als Nährboden für solche rassistischen Äußerungen, wie Gauland es tut, dienen. Da liegt es nun auch an der Berichterstattung, den Dokumentationen, den Nachrichten, den Medien allgemein, dass klar wird, dass es sich wirklich um eine MINDERHEIT handelt und beileibe nicht um alle. Gehe ich durch Frankfurt, sehe ich ein bunt gemischtes Völkchen, interessante Menschen und ein tolles Multikulti, welches meine Heimatstadt zu einer liebenswerten Stadt macht. Gaulands haben da nix zu suchen, vielleicht ist er halt doch in Potsdam besser aufgehoben – hier würden sie ihm mehr wegnehmen als die Badebuxe.

Liebe Leute, lieber Pierre….das Gesicht von Gauland und auch von Mr. Trump, schauen Sie es sich bitte genau an. Was sehen Sie? Ich sehe zwei alte, böse, verbitterte Männer, die alles andere sind als vertrauenswürdige Politiker, denen das Volk am Herzen liegt und die an unsere Jugend denken. Ich sehe zwei alte Männer, bei denen irgendwas im Leben verdammt schief gelaufen ist, die vergiften und zerstören wollen und jedes Mittel dazu nutzen, das sich ihnen bietet.

 

Herzliche Grüße aus der weltoffenen Mainmetropole,

 

 Petra

 © Petra M. Jansen

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