Die türkische Regierung hat das Gesetz zum Hochschulrat YÖK geändert. Es ermöglicht nun dank eines Gummiparagraphen, unliebsame Privatuniversitäten zu schließen oder de facto zu enteignen.

Nach der Pressefreiheit zielt die türkische Regierung jetzt verstärkt auf die Freiheit der Bildung. Letzte Woche trat ein Gesetz in Kraft, das die Befugnisse des Hochschulrates YÖK, des zentralen staatlichen Kontrollgremiums über die Universitäten, erheblich erweitert und zur willkürlichen Schließung oder Unterstellung von unliebsamen Privatuniversitäten unter eine Zwangsverwaltung genutzt werden kann.

Nach der Änderung des Gesetzes sollen Universitäten, deren Verwaltung „Aktivitäten gegen die unteilbare Einheit des Staates durchführen oder unterstützen“ geschlossen oder im Falle, dass sie Privatuniversitäten sind, einer staatlichen Leitung unterstellt werden. Der einschlägige Satz ist ein klassischer Gummiparagraph, der in absehbarer Zeit zur Unterdrückung politischen Dissenses wird genutzt werden können. Außerdem erhält der Hochschulrat die Befugnis, bestimmte Programme (Vorlesungen, Seminare usw.) zu streichen, die Neuaufnahme von Studenten zu unterbinden oder die Hochschule vorübergehend zu schließen. Sollten im Rahmen der Ermittlungen gegen Universitäten angeforderte Unterlagen nicht rechtzeitig vorgelegt werden, hat YÖK die Ermächtigung, die Universität zu übernehmen.

Kritiker sehen die Änderung in Zusammenhang mit der Hexenjagd von Staatspräsident Erdoğan auf die Hizmet-Bewegung. Bisher hat Erdoğan die Bank Asya, die im Umfeld der Bewegung entstanden war, unter staatliche Kontrolle stellen lassen. Danach wurde der Koza İpek Konzern einem staatlichen Zwangsverwalter unterstellt, Journalisten und Verantwortliche der Zeitungen und TV-Sender unter dem Dach des Konzerns wurden entlassen. Zuletzt unterstellte man den Konzern Kaynak, der der Bewegung ebenfalls nahesteht, staatlicher Zwangsverwaltung.

In der Türkei gibt es zur Zeit 190 Universitäten. 114 von ihnen sind staatliche Universitäten, 76 private, sogenannte Stiftungsuniversitäten. 17 von ihnen werden mit der Hizmet-Bewegung in Verbindung gebracht. Nach dem Militärputsch 1980 wurde YÖK gegründet, um dem Staat die Kontrolle über die akademische Lehre zu sichern. Kritiker sehen die neue Änderung jedoch nicht nur im Zusammenhang mit der Hizmet-Bewegung. Sie könnte auch von anderen Stiftungsuniversitäten als Bedrohung aufgefasst und zur Entlassung kritischer Akademiker führen, so die Befürchtung. Die regierungsnahen Medien haben schon seit langem keine Hemmungen mehr, alle oppositionellen Stimmen als Landesverräter“ zu brandmarken. Das neue Gesetz bietet das Handwerkszeug, sich dieser Wissenschaftler an den Universitäten zu entledigen.

Der Hochschulrat YÖK war einst ein Feindbild der AKP. Er war eine Bastion der strikten Säkularisten, von dem beispielsweise das Verbot des Kopftuches an Universitäten ausging. Die AKP war in den 2000er Jahren stets gegen den YÖK aufgetreten und hatte ihn als eine Einschränkung der akademischen Freiheit kritisiert. Nun, da sie selbst die Kontrolle über den Hochschulrat hat, ist das plötzlich kein Thema mehr.

Es stellt sich immer wieder die Frage nach den Beitrittsverhandlungen der Türkei zur Europäischen Union. Nach den Aufständen im Gezi-Park im Sommer 2013 in Istanbul ist das jetzige Vorgehen des türkischen Staates ein weiterer Beweis, dass sich die Werte, die die türkische Regierung pflegt und die der Europäischen Union nicht unter einen Hut bringen lassen. Das Gesetz, beziehungsweise dessen Änderung, stellt einen frappierenden Eingriff in die akademische Freiheit der Universitäten dar – eines der vornehmsten Rechte einer Demokratie. Zensur ist eine Maßnahme einer Diktatur – unliebsame Kritiker will man mundtot machen. In einer Diktatur gedeiht kein freier Geist. Ähnlich wie in China setzt die türkische Regierung offensichtlich auf die Selbstzensur der Wissenschaftler. Die Angst vor Repressalien führt dazu, dass man nichts Unliebsames mehr veröffentlicht. Wissenschaft und technologischer Fortschritt werden ausgebremst. Die These muss lauten, dass es zu einer Abwanderung türkischer Wissenschaftler ins Ausland kommen wird.

Lorsque Angela Merkel a été élue la première fois, j’étais catastrophé. Je ne voyais pas comment une femme à première vue effacée soit en mesure de diriger un pays comme l’Allemagne. Étant de gauche, j’étais à priori opposé à sa politique. Aujourd’hui je dois reconnaître que c’est une sacrée femme. Elle a réussi malgré les clivages partisans à gagner le respect d’une grande partie de l’opinion, peu importe de quelle couleur. Sans excès oratoires, elle mène sa barque d’une manière résolue, souvent à contre-courant. Elle a la grande qualité d’avoir des principes au sujet des valeurs et de ne pas céder sous la pression de ses partisans, comme c’est le cas pour les réfugiés politiques ou pour l’adieu au nucléaire. La chancelière place l’éthique au premier plan et dit à qui veut l’entendre, qu’elle ne se discute pas. Ces dernières semaines elle était soumise à des critiques acerbes, même dans son camp. Son parti a perdu des points, mais cela ne l’a pas empêché d’agir comme elle l’entendait. Je l’admire pour cet acharnement, qui n’est pas forcément réalisable dans les faits. Madame Merkel ne veut pas entendre parler d’une limitation du droit d’asile. Comment renvoyer des personnes qui sont poursuivies, qui seraient immédiatement assassinées si elles rentraient au pays ? C’est moralement pas possible, n’en déplaise à Marine Le Pen et compagnie. Je trouve tout à fait légitime de l’admirer, même si elle n’est pas de mon camp. En Allemagne, contrairement à la France, c’est possible. Une qualité dont en devrait prendre de la graine. Je peux parfaitement m’imaginer qu’un Alain Juppé puisse prendre les rennes de l’État, même si je ne voterais pas pour les Républicain de Nicolas Sarkozy. Weiterlesen

Liebe Petra,

das Gefühl, mich in einer Geisterbahn zu befinden, erweckt bei mir keinen Kick mehr – lauter déjà-vu, die mir viel Unbehagen bereiten. Grinsende Gestalten, die aus dem Geschichtsbuch entkommen sind und die mich in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts versetzen. Darunter eine Menge braune Hemden, Hakenkreuze, üble Karikaturen, diskriminierende Reden, in denen vom Untermenschen die Rede ist. Im Gegensatz dazu, Plakate mit blonden Typen, die sich als Retter des Abendlandes würdigen lassen, die das Ungeziefer vernichten werden! Dass damit Menschen gemeint sind, scheint den jubelten Mob nicht zu stören, im Gegenteil. War es nur ein Alptraum? Als ich mich wieder unter freiem Himmel befinde, atme ich durch. „Hallo Pierre, wir befinden uns im Jahr 2015 und alles ist paletti.“ In der U-Bahn tippe ich wie üblich auf die Tasten meines I-Phones. Zuerst die neusten Nachrichten: In Frankreich ist die rassistische Nationale Front am Sonntag die erste Partei des Landes geworden und das mit Parolen, die bei mir einen üblen Nachgeschmack hinterlassen. „Nein, wir haben mit dem Nationalsozialismus nichts am Hut. Wir sind nur Patrioten, die unsere Heimat vor fremden Einwirkungen schützen wollen.“ Damit sind vor allem die Muslime gemeint. Ausgrenzung ist die Devise, aber bitte, das hat mit der Judenverfolgung keinen Zusammenhang, sagen die „wahre Franzosen.“ Viele von ihnen würden den Rat von Donald Trump folgen und „den bösen Ausländern“ die Einreise verbieten, mehr noch, sie schassen, auch wenn sie schon lange Einheimische sind.

So etwas gibt es in Deutschland nicht? Von wegen. Die herrliche Willkommen-Kultur, darf uns eine andere Realität nicht verbergen, nämlich die des Hasses gegen alles, was fremd vorkommt. Was von den französischen Rechtsradikalen geäußert wird, ist auch bei Pegida oder bei der AfD zu verzeichnen. Lauter brave Bürger, die keiner Fliege etwas antun würden, verbreiten zuerst verbale Gewalt und das im Namen einer verwirrten Gerechtigkeit. Frustrierte Menschen, die alles abblocken, was nicht in ihrem begrenzten Horizont passt. Typische Mitläufer, ohne die es keine Willkür geben könnte. Sehnsüchtig blicken sie nach „neuen Zeiten“, die eine Ähnlichkeit zum 3. Reich verweisen. „Aber nein, ich bin kein Nazi!“ Das hört man immer wieder am Rande der Montagdemos in Dresden. National-Demokraten, die die Presse als Lügnerin bezeichnen, weil sie sie enttarnen. Ewig Gestrige, die sich nach einem Führer sehnen und wenn Asylantenheime angezündet werden, versuchen sie das herunterzuspielen. Alleinige Schuld daran hat die Kanzlerin, die gehängt werden müsste.

Liebe Petra, du wirst mir vorwerfen, immer wieder meinen Pessimismus laut zu verkünden, aber diese Entwicklung habe ich als Journalist schon vor Jahren vorhergesehen. Es wird mir Angst und Bange, wenn ich sehe, dass zum Beispiel ein Nicolas Sarkozy, eine Front der Demokraten gegen die Partei von Frau Le Pen ablehnt. Schielt er zu ihr, in der Hoffnung wieder Präsident zu werden? Durch den Materialismus und den Konsum ist die Gesellschaft träge geworden. Auch wenn sie die Zustände beklagt, ist sie kaum bewilligt auf die Barrikaden zu steigen. Man will sich nicht schmutzig machen. Diese Haltung bereitet mir mehr Sorgen, als die Knallköpfe, die die Gesellschaft neu gestalten wollen. Das Beispiel Frankreich zeigt wie es mit der Widerstandskultur steht. Individualisten lassen sich ganz einfach niederwalzen, was für das Land der großen Revolution unüblich ist. Warum belagern nicht die Gegner der Nationalen Front die Straßen? Wo sind die hellen Geister geblieben? Haben sie ihre Gesinnung an die Garderobe hinterlassen und dort vergessen? So scheint es mir.
Liebe Petra, es ist fünf vor zwölf. Die Freunde, die unsere Briefe lesen, sollten endlich aufwachen. Wir haben alle sehr viel zu verlieren. Zuerst unsere Meinungsfreiheit, denn wenn es in Europa so weiter geht, wird man solche Texte nicht mehr schreiben dürfen. Wollen wir in einer geknebelten Gesellschaft leben? Wäre es uns recht, dass wir uns von Kapos leiten lassen? Leute, es geht um die Freiheit und diese ist äußerst gefährdet, habt ihr das nicht kapiert? Wacht endlich auf!

 

In diesem Sinne.
Umarmung,
Pierre
//pm

Bien sûr, je souhaite de tout mon cœur que le FN ne réussisse pas son pari : celui de devenir leader dans une des régions de France. Mais je dois en tant que démocrate reconnaître que la proportionnelle serait plus équitable. Si le réflexe des électeurs au second tour était de voter pour les partis établis à l’Assemblée Nationale, les partisans de Marine Le Pen verraient une fois de plus leurs acquis fondre comme de la glace. Ce ne serait pas le miroir de la situation politique que nous connaissons actuellement en France. Est-ce bien pour l’avenir ? Du point de vue pratique, oui ; mais en ce qui concerne l’éthique, c’est plus que contestable. Je suis dans un dilemme, je dois l’avouer. D’un côté le combattant contre toutes formes d’intolérance ; de l’autre un caractère équitable, qui n’admet pas l’injustice. Il serait à mes yeux préférable de déclarer anticonstitutionnel des déclarations racistes provoquant l’exclusion, d’obliger le FN par voie judiciaire de corriger son programme, lorsqu’il s’attaque à la dignité de l’homme. Et s’il y a récidive d’interdire toutes formations n’appliquant pas à la lettre les valeurs de la république. C’est cela qui se passe actuellement au tribunal fédéral de Karlsruhe, où le parti d’extrême-droite NPD risque de se voir interdit pour son attitude discriminatoire. Il est bien plus extrémiste que le Front National, mais son populisme peut être comparé. Weiterlesen

Die Russen werfen den Amerikanern vor, den Islamischen Staat zu unterstützen. So sollen die Amerikaner den Terroristen Waffen verkaufen. Im Irak hätten sich die USA außerdem als Komplize des IS etabliert. Irakische Befehlshaber sollen gesagt haben: „Wir erwarten mehr von den Amerikanern. Es gibt keine wirklichen Luftangriffe auf ISIS-Hauptquartiere“. Ein schiitischer Offizier wird zitiert: „Es gibt keinen Zweifel, ISIS ist fast besiegt, sie sind schwach. Wenn die USA sie nur nicht mehr unterstützen würden, könnten wir sie besiegen.“

Ist da wirklich etwas dran?! Ich selbst glaube: Nein! Jedenfalls betreiben die Vereinigten Staaten kein „doppeltes Spiel“. Ein Problem allerdings ist, dass oft zu irgendeinem Zeitpunkt gewisse Gruppierungen in einem Konflikt unterstützt werden, sei es finanziell, ideologisch und mit Waffen. Ist diese Konfliktsituation vorbei, verbleiben die Vorteile dieser Unterstützung in der Region bei der Gruppierung oder diese verkauft zum Beispiel die Waffen an andere Gruppierungen. Das leidige Lied mit Osama Bin Laden. Erst ein Zögling der USA, angeblich dort sogar ausgebildet, wandte er sich anschließend gegen die Amerikaner. Das Attentat auf das World Trade Center am 11. September 2001 ist allseits bekannt.

Bin Laden stammte aus einer wohlhabenden saudischen Unternehmerfamilie und unterstützte in den 1980er Jahren den Kampf der Mudschaheddin im Krieg gegen die Sowjetunion in Afghanistan mit Geld, Waffen, Ausbildungslagern und Bauprojekten.

Bereits im Mai 1988 begannen die Sowjets ihren bis Februar 1989 dauernden Abzug aus Afghanistan. Bin Laden und die anderen Führer der „arabischen Afghanen“ wollten ihre Männer aus einem sich abzeichnenden Bruderkrieg zwischen den Mudschaheddin-Gruppen heraushalten und den Dschihad gegen „Ungläubige“ andernorts fortführen. Bei einer Zusammenkunft am 11. August 1988 in Peschawar beschlossen sie, geeignete Männer in einer neuen Organisation namens al-Qaida („die Basis“) zu vereinen. Bin Laden zufolge bezog sich der Begriff zunächst auf das Militärübungslager, in dem Kämpfer auf Tauglichkeit für die neue arabische Elitelegion geprüft wurden.

Nach dem Zweiten Golfkrieg 1998 erklärte er in einer Fatwa das Töten von Zivilisten und Soldaten der Vereinigten Staaten überall zur Pflicht eines jeden Muslims. Er wurde zur Identifikations- und Symbolfigur verschiedener islamischer Terrorgruppen, die sich in ihren Anschlägen gegen die westliche Welt wandten.

Warum der ganze Schriebs? Im Krieg gegen die Sowjetunion in Afghanistan war Bin Laden Verbündeter der USA. Über ihn und seine Männer setzte man den Sowjets im besetzten Land zu, ohne sich selbst dort militärisch zu engagieren.

Ist das Ganze übertragbar auf die Situation mit dem Islamischen Staat im Irak?

Am 19. Mai diesen Jahres berichtete das Handelsblatt: „Irakische Soldaten auf der Flucht lassen Panzer und Artillerie stehen: Auf diese Weise kommt die Terrormiliz IS an Waffen, die eigentlich gegen sie gerichtet werden sollten. Nun steht eine neue Schlacht um Ramadi bevor“.

Die USA wollen nunmehr für den Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat zusätzliche Spezialeinheiten in den Irak entsenden. Die Spezialkräfte sollen vor allem das irakische Militär und die kurdischen Milizen unterstützen, kündigte US-Verteidigungsminister Ashton Carter an. „Mit der Zeit werden sie in der Lage sein, Übergriffe zu starten, Geiseln zu befreien, Geheiminformationen zu sammeln und IS-Führer zu fangen. Die Spezialkräfte werden auch eigene Missionen in Syrien ausüben“, kündigte Carter an.

Damit weiten die USA die Rolle ihre Bodentruppen im Kampf gegen den IS aus. Bereits im vergangenen Monat entsandte das Pentagon 50 Spezialkräfte in die Region. Zuvor hatten sich die USA stets geweigert, in diesem Konflikt Soldaten am Boden einzusetzen.

Die Strategie der USA ist zweigleisig: Zum einen sollen Stellungen des IS bombardiert, ihre Kämpfer ausgeschaltet und ihre Einkommensquellen trockengelegt werden. Zum anderen wollen die Amerikaner Partner aus der Region stärken, um das Territorium dauerhaft zu sichern.

Unter dem Strich bleibt festzuhalten:

  • die Vereinigten Staaten haben den Islamischen Staat zu keinem Zeitpunkt aktiv unterstützt
  • der Vorwurf dahingehend entspricht russischer Propaganda. Putins Trolle sind fleißig.

Schlussendlich bleibt aber eine Erkenntnis: Die Weltgemeinschaft hat den IS unterschätzt.

Man hat die Problematik militärisch viel zu lange schleifen lassen.

En voulant interdire l’accès des États-Unis aux musulmans, Donald Trump trouverait probablement l’assentiment de beaucoup d’électeurs du FN. S’il proposait d’interner ou d’expulser tous ceux qui se sont établis dans le pays, aussi. Peu importe qu’ils aillent un passeport américain ou pas. Dans quel monde nous trouvons-nous? La haine semble gagner du terrain, peu importe où nos regards se dirigent. Ne nous faisons pas d’illusions : une telle attitude mène à la guerre. Les apprentis-sorciers en sont bien conscients, mais continuent à jouer avec le feu, car cela leur apporte des voix. Celles de tous les frustrés, de tous les laissez pour compte. C’est du populisme dans toute son horreur. Mais où sont passées nos valeurs ? Tous partis qui préconisent la violence pour régler des problèmes de société, devraient être interdits. Mais ce n’est pas le cas. Les arguments des démocrates, prônant plus de justice sociale et de tolérance, sont considérés par les ultras comme des signes de faiblesse. Ce n’est que par des méthodes musclées, que les extrémistes veulent devenir maître d’une situation qui leur échappe complètement. Au lieu de s’atteler aux maux, ils les attisent par leurs diatribes intolérantes. Weiterlesen

Lorsque Nicolas Sarkozy déclare que la coalition de droite ne conclura aucun accord avec la gauche pour barrer la voie au FN, il fait une grave erreur, même plus, il prend le risque de favoriser Madame Le Pen et ses acolytes. Qu’il ne s’y trompe pas, les électeurs d’extrême-droite n’ont aucunes raisons de lui faire des cadeaux. Faisant cavalier seul, sa formation risque d’essuyer dimanche prochain un grave revers. La priorité absolue des Républicains serait de faire barrage au FN et ceci au nom des valeurs du pays. L’attitude du PS est bien plus digne. Le parti se retire du Nord-Pas de Calais et du Paca, comme l’a déclaré Jean-Christophe Cambadélis. Il est un fait évident, jamais la situation aurait dû se détériorer à ce point-là. Il est inconcevable pour moi, qu’un parti prônant l’exclusion soit arrivé en tête du scrutin. Une raison évidente de repousser toutes considérations partisanes et de s’unir sous une même bannière. Nicolas Sarkozy en est loin, malgré l’état de lieux. N’a-t-il pas compris qu’il en va de la survie de la démocratie telle que nous la connaissons ? Ou est-il plus ou moins de mèche avec le FN, même s’il le critique vertement ? Ce qu’il a déclaré ne peut que diviser le pays, le mettre en état de choc. Pour un politicien averti, un manque total de lucidité ! Veut-il être le fossoyeur de notre République ? L’exemple de Franz von Papen, un politicien conservateur allemand, devrait le faire réfléchir. Il avait l’intention d’étouffer Hitler en l’étreignant. Le contraire s’est passé. Pour sortir de l’ornière il faut parler d’une même voix, même si les opinions politiques divergent. Weiterlesen

Seit über 15 Jahren führt Wladimir Putin Russland. Sein Apparat hat eine Meisterschaft darin entwickelt, die Schwachstellen oder Bruchlinien seiner Gegner aufzuspüren und gnadenlos auszunutzen. Das ist nie so deutlich geworden wie im Januar/Februar 2014. Bis dahin gab es wochenlange Proteste von Hunderttausenden auf den Straßen Kiews. Die Menschen hatten das korrupte System Janukowitsch satt. Man war es leid, ständig Bakschisch an Polizisten, Beamte, Lehrer und Ärzte zu zahlen. Ohne Schmiergeld lief nichts.

Oligarchen hatten Wirtschaft und Politik unter sich aufgeteilt. Damit sollte endlich Schluss sein. Hauptsächlich deshalb sind die meisten auf die Straße gegangen. Es wurden Barrikaden und eine Zeltstadt auf dem Maidan errichtet, gesponsert von den Bürgern.

Dann fielen Schüsse. Wer geschossen hat, ist bis heute unklar. In drei Tagen starben auf dem Maidan mehr als 100 Menschen. Die Demonstranten stellten Präsident Janukowitsch das Ultimatum zurückzutreten, dieser floh. Die Ukraine wählte einen neuen Parlamentspräsidenten und einen Übergangspräsidenten, eine neue Regierung war im Entstehen. Mitten in diesem innenpolitischen Chaos besetzten russische Soldaten die Krim.

Völlig unter dem Eindruck der Schüsse auf dem Maidan traute sich die ukrainische Armee nicht zu kämpfen. Es herrschte maximale Verwirrung, denn die sogenannten grünen Männchen trugen keine Hoheitsabzeichen und Putin leugnete, dass Russland mit ihnen etwas zu tun hat. Korrespondenten, die in aller gebotenen Vorsicht auf Moskaus Beteiligung hinwiesen, wurde im Internet übel mitgespielt. Drei Wochen später, bei der offiziellen Einverleibungsfeier im Kreml, lobte Putin die russische Armee für die Operation. Die Annexion der Krim war vollzogen.

Zum ersten Mal in der Ukraine führte Moskau einen sogenannten hybriden asymmetrischen Krieg. Unter russischer Anleitung wurden Stadtverwaltungen besetzt und schließlich die Krim. Im Donbass wurde daraus Krieg. Zur hybriden Kriegsführung gehört die Irreführung des Feindes.

Die Krim und die Ostukraine waren als Ziele auserkoren worden, nicht weil sie am nächsten zu Russland liegen, sondern weil dort die Unzufriedenheit mit der Regierung in Kiew am größten war.

Als Faschisten und Nationalisten wurden zu Sowjetzeiten immer diejenigen beschimpft, die gegen die Moskauer Zentralregierung und die Kommunistische Partei Widerspruch zu erheben wagten und für mehr nationale Eigenständigkeit eintraten. Deswegen war es für die Demonstranten keine Überraschung, dass sie für Putin als Faschisten galten. Der Vorwurf ließ sie kalt.

Erstaunt war, dass der Westen auf diese Verunglimpfung reinfiel. Andrej Portnow und andere Historiker hatten eine andere Erklärung. Jetzt räche sich, dass sich die Ukraine seit dem Zerfall der Sowjetunion kaum mit ihrer eigenen Geschichte befasst habe. Genau genommen ist es nicht eine, sondern mindestens drei Geschichten. Die jüdische Geschichte, dann die des Ostens der Ukraine und schließlich die der Westukraine.

In der Westukraine gab es nach dem Ersten Weltkrieg das Bestreben, einen ukrainischen Nationalstaat aufzubauen, was nur möglich schien, wenn Gebiete „ethnisch gesäubert“ wurden. Zum Beispiel von polnischen Bewohnern. In Polen gab es umgekehrte Bestrebungen. Die Zeit zwischen den Weltkriegen und erst recht die Nazi-Besatzung waren unendlich blutig. Juden wurden umgebracht, so mancher kollaborierte mit den deutschen Besatzern. Ukrainer töteten Polen und umgekehrt, jeder gegen jeden. Eine komplizierte, vielschichtige Geschichte dieses multinationalen Staates.

Eine ukrainisch-polnische Historikerkommission hat nun begonnen, sie zu erforschen. Ein Anfang! Was bislang fehlt, ist die breite Diskussion in der Gesellschaft. Erst mancherorts hat sie begonnen. Erste Denkmäler sind eingeweiht worden, die an den Holocaust erinnern. Das ist in sechs Dörfern rund um Lemberg passiert und erst diesen Sommer zum ersten Mal. Dass es den Holocaust gab, dass gezielt Juden von den Deutschen vernichtet worden sind, wurde in der Sowjetunion nicht thematisiert. Es gab keine Unterscheidung unter den Opfern.

Ohne den Krieg in der Ostukraine wären die Menschen rund um Lemberg vermutlich weit weniger bereit gewesen, jetzt der jüdischen Opfer zu gedenken. Zum Teil haben sie durch diese Geschichtsprojekte, die mit der Eröffnung der Mahnmäler durchgeführt wurden, überhaupt zum ersten Mal erfahren, dass die Bevölkerung ihrer Heimatorte früher zu einem Drittel aus Juden bestand.