Liebe Petra,

abdanken, auswandern, in die innere Emigration flüchten, das ist aus meiner Sicht die fatale Haltung vieler Intellektueller – sich nur nicht mit den Begebenheiten der Gegenwart konfrontieren. Heute gäbe es Grund genug, dass diese Herrschaften endlich ihr Maul aufreißen, um das Volk auf die Gefahren des Radikalismus, des Fremdenhasses und der Ausgrenzung aufmerksam zu machen. In einer Woche findet in Frankreich die erste Runde der „Départementales“ statt. Das Ergebnis wird für die Demokratie katastrophal ausfallen, die Nationale Front liegt in den Vorhersagen bei 35%. Sie wird die erste Partei Frankreichs sein. Marine Le Pen hat die Absicht ab 2017, die Todesstrafe wieder einzuführen, zum Franc zurückzukehren und die Ausländer zu „züchtigen“. Ein Polizeistaat kann nicht ausgeschlossen werden, also aus mit der Freiheit! Und was machen die Schöngeister? Viele von ihnen schweigen und träumen von einem Exil in der Südsee. Gerade die Menschen, die Verstand haben sollten, versagen, wie übrigens der Philosoph Martin Heidegger, der sich nicht scheute, mit den Nazis, aus Opportunismus, an einem Strang zu ziehen! Liebe Petra, das ist zum kotzen, wenn die geistige Elite eines Landes sich so verhält. Anstatt die Puppen auf den Laufstegen tanzen zu lassen, sollten sich die Kreativen für die Freiheit einsetzen, aber damit ist keine Kohle zu generieren. Es wird mir übel, wenn ich diese makabre Komödie beobachte. Wellness hat unseren Verstand ausgetrocknet und wenn die Prominenten nicht rebellieren, wie soll der kleine Bürger verstehen, was sich hier abspielt?

Und dann die hirnrissige Bemerkung: „Wenn ich es gewusst hätte!“ Das haben die Jünger des großen Adolf von sich gegeben, als Deutschland in Blut und Trümmern da lag. Über Nacht haben sie sich in Demokraten verwandelt und den Spuk, den sie mitgetragen haben, vehement verurteilt. Mea culpa ohne Ende! Ich bin der Meinung, dass sie sich diese Katastrophe hätten ersparen können, wenn sie rechtzeitig gehandelt hätten, aber sie waren zu feige – wie die heutigen Pappfiguren, die mehr an ihre Karriere denken, als an die Ethik. Liebe Petra, ich habe es satt, unentwegt das akademische Geschwätz zu hören. Sich nur nicht die Hände dreckig machen, scheint eine Lebenseinstellung zu sein. Natürlich gibt es auch Menschen, die gegen den Strom schwimmen, aber ihre Stimme verstummt in der Öde der Gleichgültigkeit. Das müssen wir ändern und alles tun, um uns Gehör zu verschaffen, denn das sind wir den nächsten Generationen schuldig.

Tut mir leid Pessimismus zu verbreiten. Ich würde mich gerne mit den schönen Seiten des Lebens befassen, aber es herrscht Alarmzustand und wir müssen alles unternehmen um den Graben zwischen Arm und Reich zu verringern. Menschen, die keine Zukunft mehr sehen, neigen zum Amoklauf – in diesem Fall den rechtsextremistischen Populismus. Es geht ihnen nur noch um die Zerstörung einer Gesellschaft, die sie ausgekotzt hat und dass es noch schlimmer kommen kann, wollen sie ignorieren. Hier wären kluge Köpfe gefragt, aber sie haben die Flucht ergriffen. Klar, es gibt Demos gegen Fremdenfeindlichkeit, gegen die Willkür, aber sie verstummen sehr bald, wie wir in Frankreich beobachten können. Warum erheben sich die Millionen Menschen, die aus Solidarität für die Opfer des islamischen Terrors auf die Straße gegangen sind, nicht gegen den dialektischen Terror der Rechtsextremisten? Und das nur zwei Monate später. Ich kann das nicht erklären, vielleicht ist es nur die Angst. Trübsinn zu verbreiten ist sicherlich nicht die Lösung, aber mit Smileys ist es nicht getan.
In diesem Sinne!

Herzlichst,

Pierre
//pm

La voce da Karlsruhe

Ancora una volta, si è trattato di tessuto: il fazzoletto da testa!
In tempi passati è stato messo da vecchie signore se era un po ‚freddo fuori.
Per secoli, era un simbolo di fede per musulmane. Questo può essere volontario o forzato che una donna musulmana se indossa un velo. Ma non è il problema qui.
Non è stato fino a poco tempo, intorno alla fine del secolo scorso, il velo tornava in discorso. Questo è pericoloso! Per che cosa? Nessuno lo sa veramente. „Per la pace interiore e l’Islam e quindi …“, è possibile ottenere come risposta. Il fatto è che un pezzo di stoffa non è pericoloso! Il tedesco medio è un coniglio, paura è in! In tempi di economia di mercato, l’offerta di oggetti orribili è grande, è si è deciso per il velo. È così pratico e immediatamente riconoscibile! Sono cinico!
Ma è importante ciò che è nella testa di una persona, non sulla sua testa.
Decisione della corte costituzionale federale nel 2003: si ha permesso agli stati federati di emanare norme di legge interdicendo l´indossamento del velo. Simboli religiosi non c´entrano niente nelle scuole. Eccezione: confessioni cristiane!
In Renania Settentrionale-Vestfalia ora due insegnanti musulmani sono stati licenziati risp. ammoniti per aver indossato il velo.
La corte costituzionale federale nuovamente ha dovuto pronunciare una sentenza. Cognizione: Un pezzo di stoffa non mette in pericolo né la neutralità del paese né la quiete della scuola. C’è qualcosa di vero!

Die Stimme aus Karlsruhe

Wieder einmal ging es um Stoff: das Kopftuch!

Früher setzten es ältere Damen auf, wenn es draußen etwas frisch wurde.

Schon ewig ist es Symbol des Glaubens für Musliminnen. Das mag freiwillig oder erzwungen sein, dass eine muslimische Frau Kopftuch trägt. Aber das ist hier nicht das Problem.

Erst in neuerer Zeit, etwa ab Ende des letzten Jahrhunderts, kommt das Kopftuch wieder ins Gerede. Das ist gefährlich! Für was? Das weiß eigentlich niemand so richtig. „So innerer Frieden und Islam und so …“, bekommt man meistens als Antwort. Tatsache ist, dass ein Stück Stoff nicht gefährlich ist! Der Durchschnittsdeutsche ist ein Hasenfuß, Fürchten ist in! In Zeiten der Marktwirtschaft ist das Angebot an fürchterlichen Objekten groß, man hat sich für das Kopftuch entschieden. Ist so praktisch und gleich erkennbar! Ich werde zynisch!

Aber wichtig ist, was im Kopf einer Person ist, nicht auf deren Kopf.

Beschluss des Bundesverfassungsgerichtes in 2003: Jener gestattete den Bundesländern, gesetzliche Regelungen für ein Kopftuchverbot zu erlassen. Religiöse Symbole hatten in Schulen nichts zu suchen. Ausnahme: christliche Bekenntnisse!

In Nordrhein-Westfalen wurden jetzt zwei muslimische Pädagoginnen gekündigt bzw. abgemahnt wegen Tragens eines Kopftuchs.

Das Bundesverfassungsgericht musste erneut ein Urteil fällen. Erkenntnis: Ein Stück Stoff gefährdet weder die Neutralität des Landes, noch den Schulfrieden. Da ist etwas dran!

© Thomas Dietsch

Benjamin Netanyahu risque d’après les sondages de passer à la trappe. Le travailliste Isaac Herzog semble se trouver d’une courte tête aux premières loges. 20% des citoyens n’ont pas encore fait le choix. Jusqu’à la dernière minute les candidats ont fait campagne. Deux politiques diamétralement différentes s’affrontent. Le premier ministre voit la sécurité de son pays au premier plan et à sacrifié en son nom tous compromis avec ses voisins. Il a bombardé la bande de Gaza, a encouragé les colons à s’installer sur les terres palestiniennes et ceci avec l’aide de l’armée. On est loin de toutes initiatives pouvant engendrer un processus de paix. Sa politique belliqueuse rend tout avenir incertain. Il serait même possible qu’elle mène à l’autodestruction d’Israël. Une attitude sans une once d’espoir. Par la force il cherche à braver la réalité. À la longue cela ne sera pas réalisable. La population semble enfin se réveiller, tout au moins je l’espère. Weiterlesen

Digimania

We digitize everything: data, books, pictures, movies, music, even our whole life. Charlie Chaplin’s films on celluloid are about a hundred years old. They crumble, are very decrepit. They urgently need to be restored. But you can restore them! Or digitize. Books are facing the same fate. Paper is old, crumbling, turns yellow. One reads online. In order to read a text there is no more need to cut down a tree. The reading app crackles when turning the pages, sites have digital dog-ears. But digitizing is only possible for a limited time: in about thirty years, everything will be gray! Digital files have no history or tradition. Who is archiving old versions? Where can I see in about 50 years, how today´s websites looked like? Digital information is incorporeal. And with a push of a button constantly up to date. You always have the latest version. We do not look back anymore … What is actually mine when my new novel is disembodied? The book? No, I only have a license to read! And one at a server there might decide, how long I may do that. Just press a button, and my „book“ is gone! An online mail order company with an „A“ sends its regards. Digital data are fluid, continuously up to date. Our life will lose its traditions. Never before so much knowledge was available so quickly for so many people. Available … We know less and less, are giants of information, but knowledge dwarfs.

Digimanie

Wir digitalisieren alles: Daten, Bücher, Bilder, Filme, Musik, ja, unser ganzes Leben. Charlie Chaplins Filme auf Celluloid sind um die hundert Jahre alt. Sie bröckeln, sind sehr altersschwach. Die müssen dringend restauriert werden. Aber man kann sie restaurieren! Oder digitalisieren. Büchern droht das gleiche Schicksal. Papier wird alt, bröckelt, vergilbt. Man liest online. Um einen Text zu lesen, muss kein Baum mehr sterben. Die Lese-App knistert beim Umblättern, Seiten haben digitale Eselsohren. Aber digitalisieren ist nur begrenzte Zeit möglich: in circa dreißig Jahren ist alles grau! Digitale Dateien haben keine Geschichte oder Tradition. Wer archiviert alte Versionen? Wo kann ich in etwa 50 Jahren nachschauen, wie heutige Websites aussahen? Digitale Informationen sind körperlos. Und per Knopfdruck ständig aktuell. Man hat immer die neueste Version. Kein Blick mehr zurück … Was gehört mir eigentlich, wenn mein neuer Roman körperlos ist? Das Buch? Nein, ich habe nur eine Lizenz zum Lesen! Und da entscheidet unter Umständen einer an einem Server, wie lange ich das darf. Ein Knopfdruck, und mein „Buch“ ist weg! Ein Online-Versandhändler mit „A“ lässt grüßen. Digitale Daten sind fluid, ständig aktuell. Unser Leben verliert seine Traditionen. Noch nie war so viel Wissen so schnell erreichbar für so viele Menschen. Erreichbar … Wir wissen immer weniger, sind Informationsgiganten, aber Wissenszwerge.

© Thomas Dietsch

Avis à tous les bourreaux au chômage, ils auront bientôt un job s’il en va de Marine Le Pen. Elle plaide pour le rétablissement de la peine de mort, comme elle l’a déclaré à Europe1. 50% des Français partagent son opinion ! Si elle devait arriver en 2017 au pouvoir, elle organiserait un référendum. Il y a de quoi jubiler ! Cela démontre qui elle est vraiment : la fille de son père. Tous son maquillage pseudo-libéral est entrain de s’effriter. L’atmosphère dans le pays est propice à l’extrémisme, il faut s’en faire une raison. À une semaine des départementales de telles paroles incitent les électeurs à être de plus en plus radicaux. Malheureusement cet exercice semble porter ses fruits. Une réponse au laxisme ambiant ! Le spectre de la guillotine devrait faire réfléchir les délinquants, telle la thèse de la présidente du FN. Aux USA nous avons la preuve que la peine de mort n’a pas eu de répercussions sur le nombre des meurtres. La criminalité n’a pas diminué, au contraire. Ne nous faisons pas d’illusions, ce qui se passe ici est un terreau pouvant engendrer la mise-en-place d’un État policier profondément antidémocratique. La France pourrait dans un tel cas de figure partir dans la dérive du totalitarisme. Weiterlesen

Bernard Cazeneuve, le ministre de l’intérieur, veut rendre les frontières de l’espace Schengen plus imperméables. Ce sera chose faite, tout au moins sur le papier. Sûrement une mesure justifiée par les événements, mais je doute fort qu’il sera ainsi possible d’éradiquer le terrorisme. Les derniers attentats ont démontré que le danger venait avant tout de l’intérieur, que bon nombre de terroristes vivent chez nous. Ce sera bien entendu un moyen d’arrêter certains d’entre-eux qui ont passé un séjour en Syrie ou ailleurs. Mais ne nous faisons pas d’illusions, il est impossible de garder d’une manière efficace des milliers de kilomètres de frontières. Il y aura toujours des accès imprévisibles. Mais l’UE se devait d’agir, déjà pour calmer tous ceux qui préconisent son éclatement. La sécurité est un des arguments phares des populistes, qui voudraient construire des murs autour de leurs pays et renvoyer les étrangers, qu’ils considèrent comme des éléments perturbateurs. Lorsqu’ils clament qu’ainsi il serait à nouveau possible de vivre dans la quiétude, ils mentent. Lorsque les contrôles étaient plus rigoureux, la situation n’était guère différente qu’à l’heure actuelle. Weiterlesen

Sans aucun doute l’euro était trop cher. Il ne correspondait plus à la situation économique de l’Europe. De plus en plus d’entreprises ne peuvent plus faire face à leurs obligations et sont obligées de déposer leur bilan. Les exportations sont en régressions, car plus personne n’est prêt à payer le prix fort. Il était indispensable d’agir. Mario Draghi, le président de la Banque centrale européenne a pris les devants. Une initiative personnelle qui prend une dimension politique. En rachetant des obligations d’État, il génère de l’argent frais. 60 milliards par mois pour remettre le train en marche. Peut-être une opération qui comportent certains risques, mais il ne pouvait pas faire autrement. Le taux de chômage dans la zone euro est très élevé. Les tensions sociales se font ressentir lors des élections. Le continent est en train de devenir de plus en plus populiste, une dérive qui risque de devenir insupportable et qui met en danger tout notre système démocratique. Weiterlesen

Lieber Pierre,

weißt du, dass ein Luftballon platzt, wenn er immer mehr aufgeblasen wird? Peng!!! Raus aus deutschen Landen also mit der Kohle, sofern man sie besitzt und weg mit den maroden Papieren, es regiert das GOLD! Barren für Barren echte Qualität.

Wer langsam gegart wird, merkt vielleicht gar nicht, dass er schon kocht? Könnte es nicht sein, dass man es erst bemerkt, wenn alle rot angelaufen sind? Und wie war das mit dem Grundgesetz? „Kraft zum Wohle des Volkes, Schaden von ihm abwenden“ u.s.w.? Herrje, ich hab´s glatt vergessen: die hier in Frankfurt sind ja selbstbestimmend. Wer also heute noch Aussicht auf (Mindest-)Rente hat oder ein wenig Vermögensansparung sollte schleunigst die Kurve kratzen. Es trifft leider sowieso den armen Mann, den Kleinstanleger oder die Omi, die es gerade noch schafft, ihre Rezeptgebühren zu bezahlen und noch etwas für die Enkel übrig zu haben. Aber lieber Pierre, ich drifte ab…

Und wenn das alles umgesetzt wird, kann ich kaum noch beruhigt in die südlichen Länder fahren oder einen Kurztrip nach Südfrankreich machen. Überhaupt ist es dann irgendwie anders in Europa. Was sind denn eigentlich unsere „paar Schulden“ im Vergleich zu den Amis? Die haben erheblich mehr als wir und Schulden zahlt ja sowieso niemand zurück. Kohle weg? Schulden? Egal, da pumpt die EZB mal rasch ein wenig Zahlungsmittel in den Finanzmarkt und die Rechnung sollte aufgehen. Auf der einen Seite Wirtschaftskredite vereinfachen, Wirtschaft ankurbeln, auf der anderen Seite ein unglaublich schwacher Euro. Wäre es vermessen, wenn ich naiv frage, ob die denn beim Studium alle gepennt haben? Damals gab es die Langzeitstudenten, du erinnerst dich, Pierre?

Was soll ich als Pleitegeier-Bürger sagen? Ich denke, du hast vollkommen Recht mit den Kindern. Zuerst wollte ich meinen das Sparen beibringen (Weltspartag und Co.), dann wollte ich sie für den Geldwert sensibilisieren, frei nach dem Motto „streng dich an, schaff was, dann kannst du dein Taschengeld aufbessern“. Danach versuchte ich es mit Anlagen für das spätere Studium in Form von Aktienfonds. Davon ist leider nicht viel übrig geblieben im Laufe der Jahre und jetzt – wo sie es gebrauchen könnten – ist nichts mehr da. Ging alles für den Führerschein drauf, der heute um die 1.500 bis 2.000 Euro kostet. Jetzt sage ich ihnen, sie sollen die Preise vergleichen, Wert und Nutzen gegenüberstellen und verdammt gutes Englisch lernen. Sie werden es in dieser Welt gebrauchen können.

Ach, beinahe hätte ich es vergessen, lieber Pierre: Ich fuhr heute an der EZB vorbei. Es sah alles gut aus dort, schöne Autos, Lotuseffekt-Fenster, alles prima. Ich schämte mich fast, meine 20Jahre alte Kiste mit desolatem Verdeck daneben zu parken. So kann´s gehen in der Main-Metropole Frankfurt, in der Obdachlosigkeit mit der Geld-Regierung Tür an Tür leben und sich die „Entscheider“ im Hochhaus mit Mainblick schwer zu verstehende Dinge einfallen lassen, um die Wirtschaft und Finanzmärkte ins Lot zu bringen. Erst gesund schrumpfen, dann aufblasen und peng! Bei mir ist nichts im Lot und ich denke ab und an daran, wie ich später meine spärlichen Scheine und Münzen irgendwo in Asien oder in der Türkei „verprasse“…

 

Herzlichst,

Petra

 

© Petra M. Jansen

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