Lieber Pierre,

mit der Gleichstellung der Geschlechter ist es in westlichen Ländern zwar kein Problem, dennoch klagen Politiker und Menschen immer noch über ein Ungleichgewicht bezüglich der Lohnzahlungen im Vergleich zu männlichen Kollegen. Da klafft ein Graben und nachweislich werden Mann und Frau, die in vergleichbaren Positionen arbeiten, nicht gleich bezahlt. Das muss sich ändern. In der politischen Führungsebene setzt Frau Merkel offensichtlich und auffällig auf eine weibliche Besetzung – ein Kontra-Statement?

Es steht tatsächlich nirgends geschrieben, dass irgendwelche Diskriminierungen oder Abwertungen von Frauen gestattet sind und das tut auch nicht der Koran, wie du richtig erkannt hast. Dennoch spielte die Frau schon in früher Zeit eine untergeordnete Rolle, lassen wir die starken Herrscherinnen, wie die Heldinnen, Königinnen, Cleopatra oder auch die legendären Amazonen von Dahomey/ Afrika u.a. außer Acht. Es gab viele einflussreiche, starke, harte, autonome und unangepasste Frauen in der Geschichte – das sollten wir bei der Betrachtung dieses Themas heute nicht vergessen.

Sexuelle Übergriffe sind immer ein verwerfliches, respektloses und brutales Inanspruchnehmen von Körper, Sex, erzwungene Aufmerksamkeit, die stets mit dem Ausüben von Macht und psychischer Fehlleitung zu tun haben. Kommen wir auf die Muslime zurück (auch hier bitte nicht verallgemeinern), so ist die Frau untergeordnetes Gebärinstrument und wird – bedingt durch den fatalen Männer-Ego-Wahn – bewusst klein gehalten. Der Mann hat das Sagen, die Frau hat die Klappe zu halten! Wir sehen dieses verrutschte Bild selbstverständlich bei Übergriffen auf unsere Frauen, wie z.B. in Köln geschehen. Frauen werden nicht ernst genommen, die Arbeit einer Lehrerin für Deutsch tut sich schwer, Gehör und Akzeptanz zu finden. So ist es, wie ich von befreundeten Pädagogen erfahren habe und es dürfte schwer sein, dass in den Griff zu kriegen, so lange der „Guru Papa“ in der Familie das Sagen hat und seinem Sohn die klare Ansage gibt, „Du hast auf Frauen nicht zu hören.“

Doch ich habe auch sexuelle Übergriffe von Frauen auf Männer erlebt und die sind weiß Gott nicht besser. Wenn man denkt, der Mann könne sich leicht wehren, so stimmt das nicht immer. Es gibt Mütter, die ihre Söhne missbrauchen und Frauen, die ihre Partner demütigen und verprügeln. Jegliche Art von emotionaler und sozialer Verrohung ist leider auch an der Tagesordnung, wenngleich nicht Usus.

Männer haben – lange nach der Neandertaler-Zeit – immer noch die Jagd-Gene in ihrem Blut und sind hormonell bedingt mit mehr Testosteron ausgestattet als Frauen. Das ist ihre Natur, die allerdings nicht gestattet, dass sie sich an weiblichen Personen vergreifen.  Was manchen Mann zu einem dummgeilen Stier werden lässt, habe ich mich auch schon gefragt und immer wieder kopfschüttelnd vor dem Internet gesessen und mich gewundert, wie leicht die Herren auf rein optische Reize reagieren und wie entblößende Brüste sie anscheinend zu abspritzwilligen Hengsten macht, obwohl die Dame offensichtlich strunz doof ist. Ein wenig Contenance, ein bisschen mehr Verstand, mehr Respekt und einen Keuschheitsgürtel für den Schwanz?! Tja, lieber Pierre, wir können die Welt leider nicht wirklich ändern und alles glatt bügeln, was faltig ist, aber wir können sorgsam darauf hinweisen, dass oberstes Prinzip eines generellen Zusammenlebens und des gemeinsamen Lebens der Geschlechter wäre, sich zurückzuhalten und gegenseitige Ehre zu zeigen. Weinstein und #metoo ist ein Skandal, zweifellos!

 

 

Lieben Gruß nach München,

 

Petra

© Petra M. Jansen

 

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Liebe Petra,

es sind hier vier Aufsätze, die ich den Frauen gewidmet habe. Der Fall Harvey Weinstein bewegt noch viel mehr Dinge als einen unmöglichen sexistischen Vorfall, es ist der Anlass, uns über die Gesellschaft Gedanken zu machen. Wie konnte es sein, dass man die Augen über solche Machenschaften einfach geschlossen hielt? Dass man gewähren ließ?

Männer, kommt mir nur nicht mit dem Argument, dass die Frauen euch anmachen und dass ihr nicht anders könnt, als sie zu vernaschen. Um dieses Problem zu lösen, hat Mohammed einfach die Frauen, unter Burkas verschanzt, um sie so unattraktiv wie möglich zu machen. Er dachte, dass somit die Männer nicht sündigen würden. Wenn er glaubte, dass dieses Weinstein verhindert hätte seine Show abzuziehen, würde er sich gewaltig irren – also wurde die Express-Ehe erfunden, die nicht länger als die Zeit des Beischlafs dauern sollte. Nach Erledigung des Geschäftes kommt die Express-Scheidung zum Zuge und dann ist theologisch alles in Ordnung, was den Koran angeht, glauben „die Ficker“. Wer aber sich mit dessen Schriften befasst, wird schnell erfahren, dass der Respekt der Frau an erster Stelle steht und dass solch ein Verhalten nicht zu bewilligen ist, schon aus der Tatsache, dass man keine potentielle Mutter derart behandeln darf. Diese so wertvollen Spuren werden sehr oft übersehen. Wer sich als fromm darstellt, sollte sich jedoch daran halten. Also gab es auch in Arabien eine Menge Weinstein!

Soziale Gleichheit zwischen Mann und Frau hat nichts mit der Anpassung zu tun. Was die Menschen so interessant macht, ist die Vielseitigkeit. Es geht hier darum, dass jedes Geschlecht das Recht haben soll, sich so zu entfalten, wie es die Natur vorgesehen hat. Trotz jeder Art von genetischen Manipulationen, wird der Mann kein Kind in seinem Bauch tragen und dann gebären. Es soll seine Rolle spielen, wie seine Frau auch. Wenn ich den Satz höre, dass wer anschafft, das Sagen hat, fühle ich mich dabei nicht wohl. Umso mehr, dass es heute völlig normal ist, dass eine Gattin arbeiten geht und wo steht es, dass der Rüde in der Tierwelt die Führung hat? Von Gattung zu Gattung ist das sehr verschieden und ein Grund mehr, keinen Machtkampf durchzuführen, der ohnehin in die Hosen geht. Für mich ist die Ehe eine Partnerschaft, bei der jeder seine Freiheit haben sollte. Es würde mir nicht einfallen meiner Frau zu diktieren, was sie machen soll und das Gleiche gilt für mich. Vielleicht der Grund, dass wir 47 Jahren zusammen sind? Mit der Sklaverei kann das nicht klappen. Es ist für mich selbstverständlich, dass jeder sein Meister ist. Und ihr? Wie treibt ihr es? Ich befürchte, dass ich nicht viele Antworten bekommen werde.

Menschen drängen gegen ihren Willen Dinge zu tun, die unwürdig sind, das ist für mich eine Art Sklaverei. Wer jeden Tag fürchten muss arbeitslos zu werden und damit in die Misere gedrängt zu werden, ist jemand dessen Seele zertrampelt wird. Er lebt in einer Scheinwelt, in der er glaubt, dass er nur durch eine komplette Anpassung überleben kann. Man schiebt ihm ab und zu Bonbons in den Rachen, um ihn bei Laune zu halten, aber in Wirklichkeit, ist er ein gesteuertes Wesen, das – solange er rentabel ist – aufrecht gehalten wird und dann, wenn er rostet, einfach zum Müll weggeworfen wird. Das ist die moderne Form der Sklaverei. Der Fall Weinstein hat gezeigt, mit welchen Methoden es möglich ist, Menschen zu demütigen, um sie gefügig zu machen. Hier wäre die Hauptaufgabe rund um den Globus, diese Umstände zu bekämpfen und das würde eine totale Infragestellung des Arbeitsrechts als Konsequenz haben.  Das würde auch bedeuten, dass der Faktor Arbeit wieder den ersten Platz einnehmen sollte, nicht das Kapital. Und vor allem, dass die Selbstbestimmung, keine leere Hülse mehr ist. Wie wäre das, Freunde?

Für mich ist so eine Art von Demütigung mehr als schmerzlich. Ich kann nur wünschen, dass der Fall Harvey Weinstein sich in seiner Auswirkung nicht nur im Rahmen des Sexismus begrenzt. In Amerika „made by Trump“, in es so, dass das Macho-Gehabe überall Oberhand nimmt und es kann nicht schaden, wenn Promis die Alarmglocke ziehen. Es geht hier auch um die Diskriminierung von Menschen anderer Hautfarbe, sozial abgehängte Familien –  kurzum darum, dass der finanzielle Erfolg nicht alles zulassen darf. In der Politik spielt das Benehmen eine imminente Rolle. Wenn die Sitten nachlassen, ist die Korruption in der Nähe. Hemmungen werden zugunsten der finanziellen Potenz über Bord geworfen und das war der Fall von Weinstein, der dachte, sich alles leisten zu können. Aber das Ganze wäre vergebens, wenn es nur eine Hollywood-Angelegenheit bleiben würde, die eher die Yellow-Press interessiert. Der Umgang mit den Waffen, das Benehmen eines Präsidenten, das alles gehört eng dazu. Es wäre zu hoffen, dass dies zu einer Besinnung Amerikas führen könnte. Wer sich unterdrücken lässt, trägt dazu bei, dass keine Grenzen mehr sichtbar sind.

 

In der Hoffnung, dass es dir gut geht,

alles Liebe aus München,

Pierre

 

//pm

Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof in München hob mit seinem Urteil eine frühere Entscheidung des Verwaltungsgerichts in Augsburg auf. Eine junge Juristin hatte gegen das Verbot geklagt und 2016 zunächst gegen den Freistaat Bayern gewonnen. Das Justizministerium begründete das Verbot von Kopftüchern mit der Neutralitätspflicht der Gerichte.

Das Kopftuchverbot für muslimische Rechtsreferendarinnen in Bayern ist laut Ansicht des Verwaltungsgerichtshofes in Bayern zulässig.

Demnach hatte das bayerische Justizministerium zulässigerweise in der Vergangenheit Referendarinnen, die aus religiösen Gründen Kopftuch tragen, dies bei der „Ausübung hoheitlicher Tätigkeiten mit Außenwirkung“ untersagt. Die Juristin hatte deshalb während ihrer Ausbildung beim Augsburger Amtsgericht im Unterschied zu einer anderen Referendarin nicht mit am Richtertisch Platz nehmen dürfen.

2014, bei der Anstellung zum juristischen Vorbereitungsdienst, hatte die Referendarin vom Dienstherrn diese Auflage bekommen, dass sie „bei Ausübung hoheitlicher Tätigkeiten mit Außenwirkung“ kein Kopftuch tragen dürfe. Dies betraf insbesondere die Teilnahme an Prozessen als Vertreterin der Staatsanwaltschaft oder die Vernehmung von Zeugen. Der Freistaat will keine Zweifel an der Neutralität von Gerichten und Staatsanwaltschaften aufkommen lassen und sieht deswegen Kopftücher auf der Richterbank als undenkbar an.

Abzuwägen war im konkreten Fall das Verhältnis zwischen individueller Glaubensfreiheit und der staatlichen Pflicht zu Neutralität.

Der Fall ist ein Grenzfall. Im Gerichtssaal tritt der Staat dem Bürger mit aller Gewalt gegenüber. Wer immer vor Gericht erscheinen muss, hat das Recht auf unvoreingenommene Richter und Staatsanwälte. Es gibt Situationen, in denen jemand eine Justizvertreterin mit Kopftuch für befangen halten kann, gerade, wenn es um Fragen der Religion, Sitte und Moral geht. Aber solange Richter Menschen sind, wird es immer wieder Fälle von Befangenheit geben. So wird zum Beispiel keine Richterin objektiv über ihren eigenen Sohn urteilen können. Auch dies wäre ein Fall der Befangenheit; unabhängig von Glaubensfragen.

Der Anspruch des Bürgers auf Neutralität bedeutet aber nicht, dass er vor Gericht nur auf glaubens- bzw. überzeugungsfreie Menschen treffen darf. Ein solcher glaubensfreier Gerichtssaal ist eine Fiktion. Richter und Staatsanwälte sind konservative Christen oder gar Agnostiker, Buddhisten, Juden, Atheisten. Sie dürfen sich dazu bekennen, und das ist auch gut so. Ihre Neutralität besteht darin, dass sie sich in ihrer Verhandlungsführung und in ihren Urteilen nicht von ihrer Religion und ihren Überzeugungen leiten lassen. Sie dürfen das Recht nicht als Instrument zur Durchsetzung ihrer Weltanschauung einsetzen.

Die Neutralität ist auch ein innerer Wert, sie ist nicht an Kleidung zu messen. Man darf zum Beispiel als Zeuge nicht in jeglicher Art von Kleidung vor Gericht erscheinen. Die Grenze zur „Ungebühr“, Missachtung des Gerichtes, darf nicht überschritten werden. Gegebenenfalls kann diese sogar mit einem Ordnungsgeld belegt werden nach § 178 Gerichtsverfassungsgesetz. Unstreitig ist unter anderem aber seit Jahren, dass das Erscheinen eines Zeugen in Arbeitskleidung bei Gericht gerade keine Ungebühr darstellt.

Für die Rechtsreferendarin wäre das Kopftuchverbot ein Ausbildungsverbot – ein ungerechtfertigtes, denn es ist keine Äußerung bekannt, die an ihrer Rechtstreue zweifeln ließe. In einer pluralistischen Gesellschaft – und in Deutschland gibt es viele Facetten menschlichen Daseins – ist es wichtig, dass wir tolerant gegenüber anderen (religiösen) Überzeugungen sind.

Die Grenzen sind in der Glaubensfreiheit relativ weit. Erst wenn Richter in ihre Urteile die Scharia oder rechtsradikales Gedankengut einfließen lassen, sind sie als Urteilende nicht mehr tragbar. Dies ist aber unabhängig von einem Kopftuch. Und das Thema „Befangenheit“ betrifft die ganze Richterschaft. Hierzu gibt es notfalls auch das Mittel des Befangenheitsantrages. Kein Mensch oder Richter/-in ist aber von vornherein in jedem Fall befangen. Von dieser Angst sollten wir uns freimachen.

Hör sich einer das an: Die Gleichstellungsbeauftragte des Frauenministeriums, Kristin Rose-Möhring (SPD), will die deutsche Nationalhymne gendergerecht aktualisieren – ohne „brüderlich“ und „Vaterland“.

Mit jeder guten Idee tauchen auch Leute auf, die sie zu Tode reiten. Nehmen wir die Gleichberechtigung von Mann und Frau. Viel ist erreicht, auch wenn man hier und da noch mehr tun könnte. Aber was die Gleichstellungsbeauftragte des Frauenministeriums jetzt fordert, zieht einen richtigen Ansatz ins Lächerliche.

Die SPD-Politikerin, zugleich Vorsitzende der Gleichstellungsbeauftragten in den obersten Bundesbehörden, fordert in einem ministeriellen Rundbrief aus Anlass des Internationalen Frauentags am 8. März, den Text der deutschen Nationalhymne von „männlicher Dominanz“ zu säubern: Aus „Vaterland“ solle „Heimatland“ werden, statt „brüderlich mit Herz und Hand“ müsse es heißen „couragiert mit Herz und Hand“.

Aber fühlt sich bei „Vaterland“ jemand ausgeschlossen? Oder bei der Bezeichnung „Muttersprache“? Das Weibliche kommt im Deutschen keineswegs zu kurz bei identitätsprägenden Begriffen wie „Muttererde“ oder „Mutter Natur“. Das müsste man konsequenterweise auch alles abschaffen. Fängt man einmal damit an, landet man irgendwann beim „Sprach-Taliban“ (WELT).

Hymnentexte sind keine Behördenschreiben, sie sind das Werk von Dichtern, im Falle Deutschlands von August Heinrich Hoffmann von Fallersleben, welcher 1841 auf Helgoland seine Sehnsucht nach einem geeinten Staat in Verse kleidete.

Die dritte Strophe über „Einigkeit und Recht und Freiheit“, die wir heute singen, ist eine Dichtung von archaischer Kraft, in die man nicht einfach so ein aktuelles Modewort wie „couragiert“ hineinschmuggeln kann. Wer das will, dem ist entweder die deutsche Hymne gleichgültig oder die deutsche Sprache.

Man kann von Glück sagen, dass Hoffmann von Fallerslebens dritte Strophe ein für seine Zeit erstaunlich moderater und moderner Geist durchzieht.

Wenn die italienische Hymne anhebt, verkünden Italiener, dass sie „bereit zum Tod“ sind, und die Franzosen wollen kämpfen, „bis unreines Blut unserer Äcker Furchen tränkt“. So singen es unsere Nachbarn bis heute.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will keine Änderungen am Text der Nationalhymne vornehmen. Sie sei „sehr zufrieden“ mit der traditionellen Form der Hymne, sagte ein Regierungssprecher. Er bezog sich damit auf den Vorstoß der Gleichstellungsbeauftragten im Bundesfamilienministerium. Diese verwies auf ähnliche Änderungen in den Nationalhymnen Österreichs und Kanadas. Ein Sprecher des Familienministeriums sagte dazu, es habe sich um einen „persönlichen Beitrag“ der Gleichstellungsbeauftragten gehandelt.

Österreich und Kanada haben ihre Hymnen in jüngerer Vergangenheit gendergerecht geändert. In Österreichs Bundeshymne wurden 2012 aus Bruderchören „Jubelchöre“, sowie aus der Heimat „großer Söhne“ jene „großer Töchter und Söhne“. Das Wort „Vaterland“ blieb jedoch erhalten. In Kanada wurde die „O Canada“ Ende Januar neu gefasst. Der Passus „True patriot love in all thy sons command“ (Erwecke Vaterlandsliebe in all deinen Söhnen) lautet nun „… in all of us command“ (in uns allen).

Man lasse – wie auch bei dem Trend der Neufassung von Märchen – historische Texte einfach „in Ruhe“. Es war damals so! Mit Wischi-Waschi zerstören wir ein Stück Kulturerbe. Nein, wir sollten – „wenn´s ganz arg schlimm ist“ – unsere Nationalhymne lieber von Grund auf neu schreiben.

Für seine außerordentliche Entscheidung hat sich US-Präsident Trump Verstärkung geholt. Auf kurzfristige Einladung strömten hochrangige Firmenbosse der Stahl- und Aluminiumindustrie ins Weiße Haus, darunter CEOs der US Steel Corporation und der United Aluminium.

Die lange angedrohten Strafzölle auf Stahl- und Aluminium-Einfuhren werden kommen. Jene sollen sogar noch radikaler ausfallen, als Trumps Handelsminister Ross es dem Präsidenten nahegelegt hatte.

Trump erklärte, er wolle bereits in der kommenden Woche Importzölle in Höhe von 25 Prozent für Stahl und von zehn Prozent für Aluminium einführen. Dies gelte für eine lange Zeit.

Mögliche Ausnahmen für bestimmte Handelspartner der Vereinigten Staaten wurden bisher nicht genannt.

„Unsere Stahl- und Aluminiumindustrie sind durch Jahrzehnte des unfairen Handels und der schlechten Politik mit Ländern aus der ganzen Welt dezimiert worden“, hatte der Präsident getwittert. Amerika wolle freien, fairen und smarten Handel (Handelsblatt).

Die EU-Kommission reagierte scharf auf die Ankündigung Trumps. „Die EU wird entschlossen reagieren und ihre Interessen angemessen verteidigen“, so Kommissionspräsident Juncker. Die Behörde werde Gegenmaßnahmen vorschlagen, die im Einklang mit der WTO stünden.

Die Liste der Behörde mit möglichen Gegenmaßnahmen umfasst unter anderem Zölle auf Harley-Davidson-Motorräder und Bourbon Whiskey.

Der Handelsausschuss des Europäischen Parlaments kritisierte Trumps Ankündigung scharf. Der Präsident schlage wild um sich. Dies sei rücksichtsloser Nationalismus und Protektionismus in Reinform, der auch den Interessen der US-Bürger schade.

Kanada kündigte eigene Schritte an. Im Falle solcher Beschränkungen werde das Land mit Maßnahmen reagieren, um seine Handelsinteressen und seine Arbeiter zu schützen. Trumps angekündigte Zölle seien „absolut inakzeptabel“.

Die USA haben beim Stahlhandel mit Kanada einen Handelsüberschuss von rund zwei Milliarden kanadischen Dollar, ca. 1,3 Milliarden Euro. Kanada kauft mehr amerikanischen Stahl als jedes andere Land der Welt, was mehr als die Hälfte der US-Exporte ausmacht.

An der US-Börse kam die Nachricht nicht gut an. Der Dow-Jones-Index verlor mehr als 500 Punkte, nachdem er zuvor mehr als 100 Punkte im Plus lag und schloss deutlich im Minus. Die Angst vor einem Handelskrieg geht um.

Die Stahlaktien hingegen glänzten. Zum Teil legten sie bis zu zehn Prozent zu und pendelten sich bei sechs Prozent ein.

Auch die Branche in Deutschland ist alarmiert. Man rechnet damit, dass Strafzölle in Höhe von 25 Prozent deutsche und europäische Unternehmen eventuell vollständig vom amerikanischen Markt verdrängen würden.

Die Vereinigten Staaten sind weltweit der größte Importeur von Stahl, Tendenz steigend. Die größten Mengen kommen aus Kanada, Brasilien, Südkorea, Mexiko und Russland. Insgesamt liefert die EU rund 3,6 Millionen Tonnen Stahl in die USA. Damit ist Europa einer der großen Exporteure von Stahl, hinter China, Kanada, Brasilien und Südkorea.

Die deutsche Stahlindustrie fürchtet nach der Entscheidung aus Washington, dass sie auch unter indirekten Folgen leiden wird, wenn insbesondere asiatische Stahlhütten aus Südkorea oder China die Mengen, die sie nicht mehr in den USA unterbringen können, in erheblichem Ausmaß im relativ offenen EU-Markt abladen.

Die von den USA angestrebte Importreduzierung von 13 Millionen Tonnen droht zu einem erheblichen Teil in den EU-Markt zu fließen. Wenn die EU nicht handelt, wird die hiesige Stahlindustrie die Rechnung für den Protektionismus in den USA bezahlen. Europa wird durch Handelsumlenkungen von einer neuen Stahlschwemme bedroht, in einem Moment, in dem die Importkrise auf dem EU-Markt noch nicht überwunden ist.

Autohersteller warnen letztlich vor höheren Autopreisen in den USA. Die Entscheidung werde die Autobauer, die Autozulieferbranche und die Verbraucher benachteiligen. Durch die höheren Produktionskosten würden auch die Preise steigen.

Handelskriege werden vordergründig vom Stärkeren gewonnen. Schaut man genauer hin, gibt es keinen Gewinner. Die Zeche zahlen alle, letztlich auch die Bürger des „Siegers“ in Form von höheren Preisen. Last, not least bleibt die weltweite wirtschaftliche Entwicklung auf der Strecke.

 

Von Stutenbeisserei und anderem Trockenpflaumen-Schiss kann man gar nicht genug haben. Schon morgens früh hängt die Fresse gewölbt nach unten. Von Lachfaltenspuren keine Spur, nicht einmal bei genauer Suche mit der Vergrößerungsbrille auf der Nase. Gibt´s natürlich überall, werden sie sagen, aber es gibt Orte, an denen die bissigen Stuten vermehrt auftreten. Humor? Fehlanzeige, gibt es nicht. Stoisches Geschleime bei Chefs und Vorgesetzten ist allerdings garantiert und immer wieder beeindruckend, wie der Wind den verlogenen Dreck genau dorthin pustet, wo keine Lunte gerochen wird. Es geht ja schließlich um ganz andere Dinge als um das Zwischenmenschliche und Respektvolle – Hauptsache es läuft nicht einer davon und erträgt weiter diesen Rotz. Unsichtbare Eisberge mit spitzen Spitzen fein nach unten und innen drinnen gerichtet, aber man spürt sie deutlich und wenn´s dann rollt, dann sind es Gletschermassen mit Geröll, Schutt und Gepolter. Unerträglich diese humane Eiszeit und jeder scheint sie zu kennen. Teamwork, Warmherzigkeit, ein Lächeln… es könnte doch so verdammt einfach sein! Das weibliche Arschloch erkennst du daran, dass es früh morgens mit welkem Gesicht ohne einen eigentlich selbstverständlichen „Guten Morgen-Gruß“ auf dich zugerollt kommt und dir den gesamten Frust des eigenen beschissenen Lebens vor die Füße wirft. Du kommst nicht mal dazu, irgendwas zu sagen, da prasselt ein hasserfüllter Redeschwall, wie „auf dich kann man sich nicht verlassen. Warum hast du das nicht fertig gemacht? Wieso können die dich alle nicht leiden?“ usw. auf dich ein und du bist geschockt. Geschockt, weil das aus dem Nichts kam, ohne dass überhaupt etwas Fundamentales passiert wäre. „Naja“, deine schulterzuckende, beschwichtigende Antwort. „War eben nicht möglich.“ Aber gemeinsam hätte man es fröhlich pfeifend stemmen können, insofern? Genau. Da liegt der Köter begraben, der lausige, gemeine Angriff auf deinen sanften Seelenfrieden. Warum bloß so übel gelaunt, wenn die Sonne scheint, Lady? Zu wenig Trockenpflaumen gegessen? Sie sollen bei Verstopfung helfen…

Wir werden es nicht erfahren, was in diesen alten Klappergaul gefahren ist, aber so ist es mit den Stuten, die ihr Leben lang brav an der Trense gegangen sind und die Wild-Pferdinnen einfach nicht ausstehen können. Ganz einfach, weil ihr verkacktes Leben voller Neid und innerlichem Hass ist, das ein Ventil suchte und im schlimmsten Falle bist du es, den es trifft. Wirf´ also besser die Mähne in den Nacken, bäume dich auf und galoppiere in die Freiheit. Edle Stuten ticken anders.

 

© Petra M. Jansen

 

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Am Valentinstag hatte ein 19-jähriger ehemaliger Schüler an einer High School in Florida 17 Menschen erschossen. Die Debatte über die laxen Waffengesetze in den USA wurde dadurch neu entfacht. In einem großen Kreis saßen Überlebende und Angehörige im Weißen Haus um den US-Präsidenten, auch die früherer Massaker an US-Schulen. Sie erzählten ihre Geschichte, diskutierten Vorschläge und fragten Donald Trump innigst, was er zu tun gedenke, um solche Bluttaten zu verhindern.

Trump, grundsätzlich ein schlechter Zuhörer, riss sich zusammen. Im Umgang mit weinenden Hinterbliebenen und Jugendlichen durfte er keinen Fehler machen. Im Umgang mit der von ihm geschätzten Waffenlobby aber auch nicht, das würden ihm seine Anhänger sehr übel nehmen.

Trump markierte den Entschlossenen. Zu viele Zwischenfälle, zu viel Gerede, jetzt werde gehandelt. Strengere Überprüfungen würden jetzt ein Thema, ein höheres Mindestalter von Waffenkäufern. Schwammig äußerte sich der Präsident zu psychischen Erkrankungen. Und, als hätte es ihm die mächtige Waffenlobby NRA selbst ins Heft diktiert: mehr Waffen an Schulen, ja warum nicht?

Der „Bump Stock“ soll verboten werden. Der Schnellfeuerkolben, keine 100,– US-Dollar teuer, erhöht die Schussfolge einer Waffe – und aus einer halbautomatischen Waffe wird ein Maschinengewehr. Der Attentäter von Las Vegas nutze den Plastikaufsatz, um im Herbst letzten Jahres auf einem Konzert Jagd auf Menschen zu machen. Schon damals wurde der Ruf nach schärferen Waffengesetzen laut. Doch erst das aktuelle Massaker – ohne diese Vorrichtung – ließ US-Präsident Trump nun handeln. Der Republikaner, seit Wahlkampfzeiten eigentlich ein Verfechter liberaler Waffengesetze, will den „ Bump Stock“ aus den Geschäften verbannen. Das Justizministerium soll ein entsprechendes Verkaufsverbot vorbereiten.

Ob es dazu kommt, ist fraglich. Ein entsprechendes Gesetz müsste im Kongress eine Mehrheit finden. Und der diskutierte schon oft strengere Regelungen, ja selbst ein Verbot der Dauerfeuer-Aufsätze. Es blieb beim Debattieren …

Lehrer bewaffnen: die Lösung aller Probleme? Trump meint, Feiglinge würden abgeschreckt. Soweit, so gut! Was ist mit den anderen? Man stelle sich den Fall am Valentinstag vor. Lehrer – vielleicht auch andere Schüler – schießen zurück. Wer sagt uns, dass bei einer solchen Schießerei à la Wild West nicht noch mehr Menschen umgekommen wären?! Das Argument, man habe sich gewehrt, ist ein schwacher Trost.

Was ist mit Trumps Argument, psychisch labile Waffenkäufer besser zu kontrollieren? Das taugt wenig bis gar nichts! Was suchen Waffen in den Händen psychisch labiler Menschen? Nichts! Das hat auch nichts mit Freiheit zu tun. Die hört dort auf, wo die des anderen beginnt.

Und ein entscheidender Sachverhalt sei hier nicht unerwähnt: wir reden nicht nur über Pistolen und Gewehre aus dem 18. Jahrhundert. Wir reden über moderne Kriegswaffen, frei zugänglich für nahezu jedermann!

Es gibt in einer Zivilisation ein prägendes Merkmal: das Gefühl der Sicherheit. In einer zivilen Gesellschaft braucht es keine Waffen! Der Staat gewährleistet die Sicherheit durch Ordnungsbehörden, Polizei und Militär. Dies ist nicht nur in „Old Europe“ so, sondern auch in den USA. Sollte es jedenfalls sein. Vor 200 Jahren brauchte man in der Wildnis des Westens der USA Waffen, es gab noch keinen Ordnungsapparat. Muss man das heute eins zu eins weiterführen? Ist es nicht so, dass die Ordnungs- und Sicherheitssysteme in Demokratien schwächeln? Auch in Deutschland hört man von Zeit zu Zeit, das jemand sich überlegt, „eine Waffe anzuschaffen“. Bröckelt hier eine unserer vornehmsten Errungenschaften, das Sicherheitsgefühl? Offensichtlich! Wir müssen uns die Frage stellen, warum das so ist. Zwei Punkte sind zu diskutieren: die finanzielle Ausstattung unserer Sicherheitssysteme und ob diese modernen Gefahren noch sicher begegnen können. In Florida war das jedenfalls nicht so. Sicherheitsbeamte und Polizei kamen nicht bzw. wesentlich zu spät.

Trumps Diskussion ist nichts anderes als Augenwischerei. Ein Großteil seiner Wählerschaft rekrutiert er aus der Waffenlobby. Er kann – unabhängig vom Kongress – gar nicht „hart durchgreifen“. Darüber hinaus sind schon viel zu viele Waffen, ja Arsenale, im Umlauf. Für den unwahrscheinlichen Fall von Restriktionen würden diese durch einen florierenden Schwarzmarkt umgangen.

Schade um das Meeting im Weißen Haus: eine inszenierte Show mit handverlesenen Personen. Ein Mädchen bedankte sich gar artig für die Einladung und für die gute Arbeit des Präsidenten. Na denn …

Türkische Kampfflugzeuge und Artillerie bombardierten die syrischen Milizen in dem Moment, als sie die Grenzen zu Afrin überschritten.

Der türkische Außenminister Cavusoglu hatte Anfang der Woche angekündigt, dass man sich durch die Präsenz syrischer Soldaten nicht abhalten lassen werde. Die Offensive gegen die „kurdische Terrororganisation“ werde weitergehen, die Angriffe fortgesetzt. Unter Artilleriebeschuss seien sechs Menschen verletzt worden, darunter vier Kinder, meldeten die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Nach Angaben der Menschenrechtler flogen türkische Jets Luftangriffe.

Mit ihrer Bombardierung riskiert die Türkei einen Konflikt mit dem Iran. Er ist neben Russland der zweite wichtige Verbündete des Assad-Regimes. In Afrin wurden iranische Militärfahrzeuge und Waffen gesehen. Beobachter vermuteten iranische Waffenlieferungen an die Kurdenmiliz.

Mit dem Angriff der Türkei auf die syrische Regimetruppen verkompliziert sich der Konflikt um Afrin, Der Iran und die Türkei sind eigentlich Verbündete, hatten mit Russland in Astana und Sotschi Deeskalationspläne für Syrien entworfen. Nun stehen die Zeichen auf Konfrontation zwischen den beiden Staaten.

Wie lange Russland zusehen wird, dass syrische Soldaten bombardiert werden, ist eine große Frage. Der Kreml hatte Ankara im Januar noch grünes Licht für die Afrin-Offensive namens Olivenzweig gegeben. Aber eine bewaffnete Auseinandersetzung zwischen Ankara und Damaskus, die möglicherweise in einen offenen Krieg münden könnte, wird Russland wohl nicht riskieren.

Die Türkei ist Mitglied der NATO. Kann es aufgrund des syrischen Angriffs zum Bündnisfall kommen? Die Botschafter wurden für eine Krisensitzung ins Brüsseler Hauptquartier der transatlantischen Allianz einbestellt, wo der NATO-Rat eine Stunde lang über die Eskalation an der Grenze zwischen Syrien und dem Bündnismitglied Türkei beriet.

Die nach Artikel 4 des Washingtoner Nordatlantikpakts von der Regierung in Ankara beantragten Konsultationen mündeten schließlich in eine scharf abgefasste Solidaritätserklärung. Darin ist von „aggressiven Akten an der NATO-Südostgrenze“, einem „ungeheuerlichen Bruch internationalen Rechts“ sowie einer „Gefahr für einen der Alliierten“ die Rede. Die NATO verlangte in der Stellungnahme umgehend ein „sofortiges Ende der Gewalt“.

Die Formulierungen fallen deutlicher aus als nach dem Abschuss des türkischen Kampfjets Mitte 2017, als die Türkei zum ersten Mal Beratungsbedarf anmeldete. Von Warnungen oder Drohungen sieht das Bündnis weiterhin ab, weil es keinerlei aktives Interesse gibt, sich militärisch zu engagieren. Andernfalls hätte es genug Gelegenheiten gegeben, sich einzuschalten. So verbirgt sich hinter der Formulierung in der NATO-Erklärung, die von „anhaltendem Beschuss von Orten in der Türkei“ spricht, die Tatsache, dass es schon geraume Zeit zu Scharmützeln entlang der Grenze kommt.

Es gibt zwei Ursachen für die Zurückhaltung. Einerseits gibt es keine diplomatische Unterstützung durch die beiden Sicherheitsratsmitglieder China und Russland, was unter anderem damit zu tun hat, dass sie der NATO vorwerfen, 2011 ihr Libyen-Mandat zu großzügig interpretiert zu haben. Anders als damals, als Generalsekretär Rasmussen von sich aus vorab eine grundsätzliche Einsatzbereitschaft der Allianz feststellte, hat er dies im Falle Syrien bisher unterlassen.

Das hat andererseits auch damit zu tun, dass die NATO-Militärs von einem Engagement abraten. Die Bewaffnung des syrischen Militärs ist ungleich stärker als damals die des libyschen. Vor allem sind – laut Expertenkreisen – „die Luftverteidigungsfähigkeiten ganz anders ausgeprägt“. Aber auch die politische Lage unterscheide sich gravierend, wie das NATO-Kommando erst vor einigen Tagen in Brüssel sagte. In Libyen sei die Opposition im Land weitgehend geeint, die Unterstützung der Nachbarländer grundsätzlich vorhanden gewesen. Das könne man in dieser Form in Syrien nicht erkennen.

Fazit: Militärisch kann man – unter Abwägung aller Umstände – die Situation derzeit nicht lösen.