Wieder einmal wird deutlich, wie große der Abstand zwischen EU und Bürgern ist. Und ist wurde deutlich, wie alte Bürokraten und die junge Generation der Internetnutzer in zwei verschiedenen Welten leben.

Seiten mit leeren Suchergebnissen auf Google, die „YouTube wird gelöscht“-Panik, „Artikel 13“ und der „Merkelfilter“ oder „Upload-Filter“: Die geplante Urheberrechtsreform der EU ging eine verschärfte Debatte voraus. Doch was ist der „Artikel 13“ überhaupt und was soll dieser regeln?

Bei der neuen Regelung der Europäischen Union (EU) geht es um das geitige Eigentum und das Urheberrecht. Beides soll besser geschützt werden. Deshalb wird die Regelung auch Urheberrechtsreform genannt. Am gestrigen Dienstag fiel die Entscheidung, ob diese gültig werden soll. Politikerinnen und Politiker stimmten im Europäischen Parlament dafür. Kritikerinnen und Kritiker befürchten, dass sich das Internet dadurch sehr verändern könnte.

Nach Ansicht von Kritikern führt Artikel 13 zwangsläufig zum Einsatz sogenannter Uploadfilter, denn anders könnten Plattformen die Inhalte gar nicht auf Verstöße überprüfen. Sie befürchten, dass diese Filter auch legale Inhalte wie Parodien oder Zitate blockieren – und so die freie Meinungsäußerung einschränken. „Algorithmen können nicht unterscheiden zwischen Urheberrechtsverletzungen und der legalen Weiterverwendung wie zu Parodiezwecken“, sagt etwa Piraten-Politikerin Julia Reda (welt.de). Dieser Meinung hatten sich zuletzt Politiker aus fast allen Parteien angeschlossen.

Auch Google – und damit Youtube – hatte gegen die Reform mobil gemacht. Artikel 13 könne „unbeabsichtigte Folgen haben, die Europas Kreativ- und Digitalwirtschaft schaden könnten“, schrieb Youtube am Dienstag (twitter.com).

Gegner des Leistungsschutzrechts sehen insbesondere für kleine Verlage Nachteile. Diese seien darauf angewiesen, von Suchmaschinen gelistet zu werden und hätten eine schwache Verhandlungsposition gegenüber Google & Co. Zudem verweisen sie auf Deutschland: Hier gibt es schon seit 2013 ein Leistungsschutzrecht – doch es führt nicht zu nennenswerten Geldzahlungen an die Verlage. Außerdem wäre die Medienvielfalt im Netz nach Ansicht der Kritiker eingeschränkt.

Die großen deutschen Verlegerverbände begrüßten das Ergebnis. „Die Zustimmung zur Reform ist ein Ja zur digitalen Zukunft von Kultur und Medien und zu einer lebendigen und vielfältigen Kreativlandschaft in Europa“, teilten der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger und der Verband Deutscher Zeitschriftenverleger mit.

Artikel 13 der neuen Copyright-Richtlinie nimmt alle kommerziellen Onlineplattformen (sogenannte „Online Content Sharing Service Provider“) in die Pflicht, die im Jahr mehr als zehn Millionen Euro Umsatz machen, mehr als fünf Millionen Besucher im Monat haben und schon länger als drei Jahre existieren – also Plattformen wie YouTube, Facebook und Google.

Momentan verdienen solche Plattformen viel Geld damit, dass sie Material zugänglich machen, das eigentlich urheberrechtlich geschützt ist: zum Beispiel Musik, Fotos und Texte. Die Urheber – der Fotograf, Musiker oder Journalist – sehen von dem Geld meistens nichts.

Die gigantischen Netzkonzerne sollen nun also Geld dafür zahlen, dass sie Inhalte von anderen verbreiten dürfen. Das Geld soll dann auf die Urheber umverteilt werden und somit auf dem Konto der Fotografen, Maler oder Musikern landen. Wie sichergestellt werden soll, dass das Geld nicht bei den großen Plattenfirmen und großen Verlagen hängenbleibt, ist noch offen.

Uploadfilter sind, soweit überhaupt schon verfügbar, unausgereift und fehleranfällig. Ob rechtswidrige Verbreitung eines geschützten Werks oder zulässiges Zitat, erlaubte Satire oder eigener künstlerischer Beitrag – das können die Algorithmen nicht unterscheiden. „Zensur“ fürchten daher die Gegner der Filter. Außerdem greife die Vorabfilterung in die Privatsphäre der Nutzer ein und beschränke das Grundrecht auf Meinungsfreiheit.
Aber von Filtern stehe nichts in der Richtlinie, halten die Befürworter von Artikel 13 – jetzt Artikel 17 – dagegen. Die angestrebte Lizenzierung käme finanziell den Urhebern zugute. Sie würden endlich angemessener an den Einnahmen der Plattformen beteiligt. Und Nutzer seien künftig vor Abmahnungen geschützt. Auf den Vorwurf, man zerstöre die lebendige Netzkultur, entgegnen sie, dass Memes, Blogs, Start-Ups und nicht-kommerzielle Webseiten ausdrücklich ausgenommen seien.

Das Ergebnis von Muellers Ermittlungen ist: Kein einziger US-Staatsbürger hat sich der betrügerischen Absprache mit Russland schuldig gemacht.

Der zentrale Vorwurf, den es gegen den US-Präsidenten und sein Umfeld gab, ist damit widerlegt. Selbst wenn Mueller einzelne Indizien für betrügerische Absprachen gefunden haben sollte, reichen sie seiner Auffassung nach offenbar nicht für eine gerichtsfeste Anklage. Auch der Anfangsverdacht der Justizbehinderung, der nicht zu Muellers ausdrücklichem Ermittlungsauftrag gehörte, hat sich trotz „eingehender Prüfung“ nicht mit der für eine Anklageerhebung erforderlichen Gewissheit bestätigt – auch wenn der Sonderermittler diese Frage letztlich offengelassen hat.

Die vorliegenden Informationen stützen sich auf einen vierseitigen Brief von Justizminister William Barr an die Vorsitzenden von vier Ausschüssen in Senat und Repräsentantenhaus. Bei dem am Sonntag verfassten und publizierten Schreiben handelt es sich um die „grundsätzlichen Schlussfolgerungen“ zu dem vertraulichen Report über die Untersuchung von russischer Einmischung in die Präsidentschaftswahl 2016.

Allein 19 Anwälte und 40 FBI-Agenten waren für den Bericht tätig. Es gab demnach mehr als 2800 Vorladungen, etwa 500 Zeugen wurden interviewt und 13 ausländische Regierungen kontaktiert. Auf gut Deutsch: Der gewissenhafte Sonderermittler, der sich während seiner anderthalbjährigen Untersuchungen nicht einmal öffentlich zu Wort gemeldet hat, hat gewissermaßen „jeden Stein umgedreht“ und darunter geschaut.

Dass Russland versucht hat, die Präsidentschaftswahlen 2016 zu beeinflussen, daran gibt es wenig Zweifel. Der Kreml präferierte damals den republikanischen Präsidentschaftsbewerber Donald Trump, der öffentlich die Führungskunst von Russlands Präsidenten Wladimir Putin pries und die – infolge der Krim-Annexion gegen Moskau verhängten –Sanktionen infrage stellte. Trump war der für Moskau geschmeidige Kandidat, anders als seine Konkurrentin, die Demokratin und frühere Außenministerin Hillary Clinton.

Wie ist die Reaktion des Präsidenten auf den Bericht? Zunächst lautes Schweigen! (merkur.de) Während der US-Präsident sonst zu allen Tages- und Nachtzeiten auf Twitter aktiv ist und das Netzwerk als Kanal für Rechtfertigungen, Beschimpfungen und Selbstlob nutzt, äußert er sich bis jetzt noch gar nicht zum Bericht zur Russland-Affäre von Sonderermittler Mueller. Das ist so ungewöhnlich, dass es fast schon auffällig ist.

So eindeutig, wie der US-Präsident es darstellte, sind die Schlüsse aus dem Abschlussbericht des Sonderermittlers Mueller dennoch nicht. Bislang gibt es eine Zusammenfassung des Justizministers William Barr. Den eigentlichen Bericht soll auch Trump noch nicht gelesen haben (faz.net). Barr erklärt in seinem vierseitigem Papier: „Die Ermittlungen wiesen nicht nach, dass Mitglieder der Trump-Kampagne mit der russischen Regierung bei deren Versuchen, die Wahl zu beeinflussen, zusammenarbeiteten oder dass sie eine Verschwörung mit dieser bildeten“. Trump wurde demnach tatsächlich von dem Vorwurf einer direkten Verschwörung mit dem Kreml entlastet.

Muellers Verdienst ist es laut der Zusammenfassung von Barr, dass er detailliert herausarbeiten konnte, wie Russen versuchten, die Wahl 2016 zu beeinflussen. Die Ermittler sammelten Beweise für eine gezielte Desinformationskampagne in sozialen Netzwerken sowie für die Hacks der E-Mails der Demokraten. Trumps Kritiker wollen, dass alle Details über diese Angriffe veröffentlicht werden. Dem Bericht zufolge gab es auch Versuche von Russen, Kontakt mit Trumps Team aufzunehmen.

Die Demokraten wiederholten nach der Veröffentlichung von Barrs Zusammenfassung, dass der ganze Bericht Muellers öffentlich gemacht werden müsse. Das amerikanische Volk verdiene die ganze Wahrheit und volle Transparenz, so Nancy Pelosi, demokratische Sprecherin des Repräsentantenhauses (sueddeutsche.de). Vor rund zwei Wochen verabschiedete das Repräsentantenhaus in seltener Einstimmigkeit eine Resolution, die genau dies verlangt. Den Demokraten geht es um mehr: Sie wollen nicht nur den Bericht sehen, sondern auch das Material, das Mueller als Grundlage diente, etwa Protokolle von Zeugenbefragungen oder E-Mails.

„Widerruft Artikel 50 und bleibt in der EU“, fodert die auf der Internetseite des Unterhauses hochgeladene Petition,

Das Parlament muss den Inhalt jeder Petition mit mehr als 100.000 Unterzeichnern für eine Debatte berücksichtigen. Alle britischen Staatsbürger – auch im Ausland – und Einwohner in Großbritannien dürfen solche Online-Petitionen unterzeichnen.

Premierministerin Theresa May hatte einem „Exit vom Brexit“ erst wieder beim jüngsten EU-Gipfel in Brüssel eine klare Absage erteilt. Sie hat zudem angedeutet, die geplante dritte Abstimmung über den Austrittsvertrag mit der EU könnte auch ausfallen. Sie werde das Abkommen nach zwei früheren Nein-Voten nur dann kommende Woche abermals zur Vorlage bringen, wenn sich im Unterhaus eine „ausreichende Unterstützung“ abzeichne, so May Ende der Woche in einem Brief an die Abgeordneten (faz.net).

Viele Briten scheinen inzwischen das Gezerre um den EU-Austritt satt zu haben. Mehr als 2,2 Millionen Menschen unterzeichneten eine ans Unterhaus gerichtete Online-Petition, in der gefordert wird, den Brexit abzusagen (landeszeitung.de 22.03.2019).

Großbritannien kann die Erklärung zum EU-Austritt theoretisch einseitig zurückziehen. Den Weg hat der Europäische Gerichtshof in einem Urteil im Dezember bestätigt. Das Land bliebe wie bisher Mitglied der EU. Ein weiterer Austrittsantrag wäre damit nicht ausgeschlossen.

Beim Referendum über den EU-Austritt im Jahr 2016 stimmten 17,4 Millionen Briten für den Brexit. Kaum ein britischer Politiker will sich darüber hinwegsetzen, ohne nicht zumindest eine zweite Volksabstimmung abzuhalten.

Die britische Premierministerin Theresa May könnte laut Berichten von ihrem Kabinett zum Rücktritt gezwungen werden. Das berichteten britische Medien am Sonntag unter Berufung auf Regierungskreise.

Es gebe bereits Überlegungen, dass Vize-Premier David Lidington der Interimsregierungschef werden könnte (thetimes.co.uk). Er soll demnach einen neuen Kurs für den EU-Austritt prüfen. Im Herbst könnte dann ein dauerhafter Premierminister folgen. Die Zeitung berief sich auf elf ungenannte Regierungsmitglieder, die May stürzen wollen.

Nach ihrer ersten Niederlage im Parlament am 15. Januar hatte May mit der EU noch einmal nachverhandelt und Zugeständnisse erwirkt, wonach Großbritannien nicht auf unbestimmte Zeit an die sogenannte „Backstop-Regelung“ gebunden ist. Diese Regelung soll Grenzkontrollen zwischen der britischen Provinz Nordirland und dem EU-Mitglied Irland verhindern. Durch den Backstop würde das Vereinigte Königreich in einer Zollunion mit der EU bleiben, falls nach einer Übergangsphase keine andere Vereinbarung getroffen wird.

Das Land sollte eigentlich am 29. März aus der EU austreten. Die EU-Staats- und Regierungschefs hatten Großbritannien am Donnerstag noch einen Aufschub beim Brexit gewährt. Nimmt das britische Parlament kommende Woche das Austrittsabkommen doch noch an, wird der Brexit am 22. Mai stattfinden.

Sollte der Vertrag keinen ausreichenden Rückhalt finden, könne Großbritannien in Brüssel bis zum 12. April einen weiteren Aufschub beantragen, schreibt May. Dann müsste das Vereinigte Königreich allerdings an den Europawahlen im Mai teilnehmen. May ist nach eigenen Worten „zutiefst davon überzeugt“, dass dieser Schritt „falsch“ wäre (zeit.de).

Der Konflikt rund um den Brexit hat den britischen Parlamentarismus paralysiert. Es wird offen mit Notstandsmaßnahmen gedroht. Im Fall von „No Deal“ soll das Militär auf den Straßen patrouillieren. Die Bevölkerung wird zur Hortung von Lebensmitteln aufgefordert. Es wäre aber falsch zu analysieren, dass der Brexit in Großbritannien eine soziale Krise verursacht hat. Vielmehr haben Jahrzehnte neoliberaler Kahlschlagpolitik Zustände herbeigeführt, die eine Mehrheit für den Brexit erst ermöglicht haben. Das britische Gesundheits- und Sozialsystem liegt am Boden. In den Kommunen sind Einrichtungen wie Bibliotheken oder Schwimmbäder zu Mangelware geworden. Wurden im Jahr 2010 noch 40.000 Nahrungspakete von „Food Banks“, also Tafeln verteilt, waren es 2018 1.3 Millionen Pakete (heise.de).

Und es wurde schlimmer, immer schlimmer. Und schlimmer. Es zählt der Geist mit dem Ego eines modernen Säbelzahntigers ohne Rücksicht auf die dumme Empathie. Wer will schon Menschen? Bilde dir nicht ein, dass du wichtiger seist als Kohle – diese Zeiten sind vorbei. Maschinerie „Funktioniere“ verlangt stets den vollen Einsatz, in die Knie gehen unerwünscht. Komm´ her, das trainieren wir, wie man Leute überzeugt und was du tun musst, um stets das Beste herauszuquetschen. Und wenn´s zu viel wird, keine Sorge…. der Krankenschein wartet bereits auf dich. Kannst dann mal ein paar Tage ausruhen und dir Gedanken machen, wie ineffizient du wahrhaftig bist. Nur eine Nummer im System, beliebig austauschbar, wenn der Rost ansetzt. Hach, es gibt ja die vorzeitige, betriebliche Rente, da kannst du ein wenig kürzer treten. Aber erst dann, wenn du pro-Kopf lebenslang auf der Gewinnspur warst. Und es kommt noch schlimmer als du denkst, wenn du endlich soweit bist und deinen Kaffee schlürfen möchtest… da setzen sie mal plötzlich einen Bypass, aber es geht schon wieder aufwärts. Zu viel malocht in deinem Leben, die Überholspur wird zum Standstreifen und du bleibst jetzt endlich erst mal stehen. Schaust zurück auf erworbene Güter, dein Haus ist bereits abbezahlt. Meine Güte, wie schnell ging das Leben denn so an dir vorbei?! Aber dafür hast du die Finanzen fest im Griff. Wirklich dumm, dass du so alleine bist – sitzt da und wartest auf ein Wunder. Sie lief weg, es ist schon lange her und vor lauter Arbeit kam keine Neue her. Während sie sich da oben die Hände reiben, dich wie ein Rassepferd vor die Kutsche spannten, endest du als ausgemusterter Ackergaul, wartend auf dein Abendbrot, äh… Gnadenbrot.

 

© Petra M. Jansen

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Nochmal: Brexit!

Am Dienstag stimmt das Unterhaus erneut über den Brexit-Plan von Theresa May ab, und je näher dieses Votum rückt, desto größer wird die Nervosität und damit auch die Kreativität. Denn niemand geht wirklich davon aus, dass der Deal der Premierministerin diesmal eine Mehrheit erhält. Deshalb will die Regierung gleich am Mittwoch über eine Initiative abstimmen lassen, mit der das Parlament einen Austritt ganz ohne Deal ausschließt. Und am Donnerstag wird über Vorschläge beraten, den Brexit zu verschieben.

Wie lang der Aufschub dauern könnte, weiß derzeit niemand. Und vor allem weiß niemand, wie in dieser Zeit das Hauptproblem zwischen London und Brüssel ausgeräumt werden soll – der Streit über den Backstop, also um die Forderung der EU, dass die Briten in der Zollunion verbleiben müssen, solange eine harte Grenze zwischen dem EU-Mitglied Irland und dem britischen Nordirland nicht ausgeschlossen ist. Dieser Regelung hatte May in ihrem Deal zugestimmt, viele ihrer Abgeordneten lehnen sie aber ab. Das ist der Hauptgrund für das erwartbare Scheitern des Deals am Dienstag. Doch ohne eine Lösung in diesem Punkt wird es keinen Deal geben und damit wird ein riskanter No-Deal-Brexit immer wahrscheinlicher.

Im Fall eines harten Brexits, bei dem Zölle und nichttarifäre Hemmnisse auf Basis der Regeln der Welthandelsorganisation (WTO) eingeführt werden, sagte die Regierung für den Nordosten Englands eine um 16% tiefere Entwicklung der Wirtschaftsleistung als beim Status quo voraus. Bei einem Freihandelsabkommen mit der EU beträgt die Einbusse noch 11%, und selbst bei einem Eintritt in den Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) sind es knapp 4% (nzz.ch).

Am zweitschlimmsten erwischt es die westlichen Midlands, dem englischen Nordwesten ergeht es nicht viel besser. Die geringsten Verluste müssten der Südwesten und London verkraften – aber gewinnen wird durch den Brexit niemand.

In der Londoner City werden die Folgen des Brexits zunehmend sichtbar. Rund 270 Finanzfirmen haben Teile ihres Geschäfts aus der britischen Hauptstadt in die EU verlagert oder planen einen Umzug.

Die Städte, die am meisten profitieren, sind Dublin, Luxemburg, Paris, Frankfurt und Amsterdam. (New Financial, Thinktank in London).

Was bisher in London konzentriert ist, verteilt sich künftig auf mehrere Standorte in der EU. Laut der New-Financial-Studie gehen 100 Firmen nach Dublin, 60 nach Luxemburg, 41 nach Paris, 40 nach Frankfurt und 32 nach Amsterdam. Viele Großbanken tauchen in den Zählen mehrfach auf, weil sie sich bei der Geschäftsverlagerung für mehrere Städte entschieden haben (handelsblatt.com). Die Anleger streuen das Risiko …

Die Ratingagentur Fitch drohte Großbritannien schon im Fall eines ungeordneten Austritts aus der EU mit einer Abstufung seiner Kreditwürdigkeit. Die Experten setzten deshalb das Rating für Großbritannien auf „Watch Negativ“. Dennoch weicht die britische Regierung in Brüssel keinen Millimeter von ihrer Linie ab (manager-magazin.de am 21.02.2019).

Das Unterhaus wird morgen erneut über den Brexit-Vertrag abstimmen. Da es aber aktuell keine Änderungen an dem Vertragswerk gibt, wird erwartet, dass sie bei dieser Abstimmung ebenso scheitern wird wie bei der ersten Abstimmung im Januar. In diesem Fall will May am Mittwoch dann einen ungeregelten Brexit zur Abstimmung stellen. Wenn auch dieser abgelehnt wird, soll das Parlament schließlich über eine Verschiebung des Austritts votieren. Besser so!

Denn nur zwei der Horrorszenarien lauten:

Die Bank von England rechnet mit einem Absturz des britischen Pfundes bei einem Brexit ohne Abkommen. Es würde um 25 Prozent an Wert verlieren. Auch der Immobilienmarkt würde schwer getroffen. Die Zentralbanker gehen von einem Fall der Hauspreise um 30 Prozent aus.

Die britische Exportwirtschaft würde nach Einschätzung des Kreditversicherers Euler Hermes im ersten Jahr Ausfuhren im Wert von 30 Milliarden Pfund verlieren. Auch die Kontinentaleuropäer würden wegen der engen Wirtschaftsbeziehungen getroffen (tagesschau.de). Für die deutschen Exporteure mit Exporten in Höhe von acht Milliarden Euro steht dabei laut Euler Hermes am meisten auf dem Spiel.

Das will keiner!

Lieber Pierre,

das liest sich alles gar nicht artig und auch nicht erwachsen. Du siehst das Resultat einer sehr antiautoritären Erziehung mit zu wenig klar definierten Regeln, die ein Kind aber braucht. Oft sehe ich völlig verzogene Kids, die quengelnd ihren Willen durchsetzen wollen und – wenn das nicht klappt – werden sie frech, schlichtweg unausstehlich. Da fällt es einem schon sehr schwer, diese kleinen – von den Eltern dazu erzogenen – Monster als liebenswert zu betrachten. Genau das aber brauchen diese Kinder, das sichere Gefühl, dass sie einen klaren Weg zu gehen haben, als Kind in ihrer Kindlichkeit akzeptiert werden und ein festes Gerüst erfahren dürfen. Wie aber sollten Eltern, die selbst unausgereift sind oder von Sorgen erdrückt werden, dem gerecht werden? Zum Elternsein gehören ein festes Fundament und eine gesunde Basis, auf der man eine Familie aufbauen kann. Oft fehlt hier der finanziell sichere Background, die saloppe Auffassung „Wir kriegen das schon irgendwie hin“ ist ein fataler Irrtum. Zuerst! muss das Fundament stabil sein, dann! erst sollte ein Paar mit der Familienplanung beginnen. Sicher gibt es im Laufe der vielen Jahre, die da kommen werden Auf und Abs und garantiert auch Durststrecken, aber mindestens sollten beide Elternteile gesichert dastehen. Ein Kind als kleinen Erwachsenen zu behandelt und es als einen gleichwertigen Freund anzusehen, ist falsch. Ein Kind ist ein Kind und kann die Differenzen in der Eltern-Partner-Beziehung noch nicht wirklich verstehen. Insofern ist es nicht interessiert an elterlichen Seitensprüngen sondern n u r an dessen Stabilität und der Sicherheit in der kleinen Familie, alles andere macht ihnen Angst. Der Hass, der da zum Vorschein kommt, ist die Hilflosigkeit eines falsch erzogenen Sprosses, bei dem die Eltern oft die letzten sind, die sich dabei die Schuld geben würden. Sich selbst zu hinterfragen, was bei ihnen im Argen liegt, wäre der erste Ansatz. Stattdessen schicken sie ihr schwer erziehbares Kind auf die Psychocouch, in der Hoffnung, damit seien die Probleme gelöst. Weder die Schule, noch die Verwandtschaft, noch die Psychologen oder sonst wer sind verantwortlich, sondern ohne Ausnahme n u r die Eltern, Punkt. Zeigt das Kind solch schlimmen Verhaltensauffälligkeiten, würde ich in erster Linie bei den Eltern und ihrem Erziehungsmuster schauen. Der kleine Kerl oder die kleine Lady sind seelisch und körperlich Kinder und sie brauchen keine erdrückende Fürsorge, kein Hin und Her in der Erziehung, sondern Richtlinien, die sie bei fehlerhaftem Verhalten auch einhalten müssen. Liebevoll, aber konsequent – alles andere macht keinen Sinn. Die fehlende Leitlinie erzeugt tatsächlich Hass auf die Eltern, auch wenn es den Kids nicht bewusst ist. Sie wissen ja gar nicht, was mit ihnen passiert. Sie schwimmen in einer breiigen Suppe ohne Halt. Ausnahmslos sind sie das „Produkt“ ihres Elternhauses und schon öfters sah man die durchgeknallte Mama (außerstande durchzugreifen, weil völlig überfordert) oder den hilflosen Papa (der auch nicht mehr weiter weiß und die Flucht ergreift, sich vielleicht sogar in eine neue Liebschaft stürzt), die kopfschüttelnd vor ihrem Kind kapitulierten. Und sollte der Papa das wirklich tun, dann benutzt die durchgeknallte Mama mit Sicherheit nun das Kind, um ihren Frust loszuwerden und sich psychisch zu erleichtern. Schwups, sitzt der Dämon auf den Kindes Schultern, das sich die Schuld dafür gibt und der Teufelskreis geht weiter. Meiner Meinung nach gehören diese Eltern dringend in eine psychologische Behandlung, damit sie nicht noch mehr Schaden an einem hilflosen Kind anrichten können. Eine reife, erfahrene, weitere Bezugsperson müsste der Familie zur Seite gestellt werden, damit sich die schädlichen Strukturen lockern. Sonst ist das Leben dieser Kids schon im Eimer bevor es richtig angefangen hat. Wohl dem Kind, das kluge, liebevolle und nicht-psychisch-gestörte Eltern hat, die ihm eine unbeschwerte Kindheit erlauben und ihm das notwendige Rüstzeug mit auf den Weg geben werden. Das, was du beschrieben hast, lieber Pierre, ist die Hölle für jedes Kind und es kann sich nicht einmal davon befreien, ist dem ausgeliefert und schreit weiterhin aggressiv „Fick deine Mutter!“

 

Herzliche Grüße

 

Petra

© Petra M. Jansen

 

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Liebe Petra,

wenn man mit seinem Enkel einige Tage verbringt, kommt man auf ganz gute Gedanken, was die Kids generell angeht und das in einer Welt, die fast nur Mist produziert. Sie haben es weiß Gott nicht leicht und wenn sie ausrasten sind wir daran schuld. Hier ein derber Überblick:

Der Menschen erzeugt Scheiße

Nicht nur in Richtung Klo wandert die Scheiße beim Menschen. Ich denke vor allem an den Frust, den uns der Wohlstand vermittelt. Wenn unsere Gattung sich nicht mehr gebraucht fühlt, neigt sie dazu, alles zu vernichten, was ihr im Weg steht – selbst das, was ihr zu Gute kommt. Was zurzeit geschieht, kann mit einem Elternmord verglichen werden. Es ist so, wie ein kleiner Junge, dem man helfen will und der die Leute mit wüsten Worten beschimpft, weil sie ihn mit ihrer Fürsorge ersticken. Eine Konfrontation, die immer brutaler wird und in den Schulen wird festgestellt, dass die Kids sich immer rüder ausdrücken. Sie benutzen vernichtende Worte und haben keine Hemmungen sie auch bei Erwachsenen auszuspucken. „Fick deine Alte, sie hat nichts anderes verdient!“ und das von einem Neunjährigen aus gutem Haus. Das zeigt, dass manche Hemmschwellen überstiegen worden sind. Die Lehrer sind sich darüber bewusst, stellen aber fest, dass mit Strafen alleine nichts geregelt ist. Was führt dazu, dass die Aggressivität solche Maße einnimmt? Sogar in Ländern, in denen die generelle Situation noch nicht so weit gesunken ist, dass es zur Revolution kommen muss? Ist das der Beweis, dass die Eltern versagen und dass sie überfordert sind? Dass sie es nicht mehr schaffen Geld zu verdienen und sich um ihren Nachwuchs richtig zu kümmern? Das sie letztendlich schwach sind?

Schlechte Erziehung erzeugt Hass

Wenn Leute ihren Hass ausspucken kommt das nicht von ungefähr, die Kinderstube spielt dabei eine große Rolle. Es geht vor allem um das Versagen der Eltern, die total überfordert sind. Der Zeitfaktor spielt eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht die Kids zu erziehen – im Schnelltempo ist nichts zu erreichen. Wie ich es immer wieder betone, haben wir eine prima Jugend, die offen dem Leben gegenüber steht. Was hier oft fehlt, ist der Halt einer familiären Struktur. Wenn Tagesabläufe nicht eingehalten werden, machen sie sich sehr schwer eines Tages die Arbeitswelt zu ertragen. Das erklärt zum Teil das Burnout. Die Grenzen zwischen Freundschaft und Arbeitskollegen ist oft verwischt. Auch wenn man sich beim Job meistens jeder duzt, finde ich das nicht unbedingt eine Tugend. Das ist der Abbau von Hemmschwellen, die  mehr Respekt erzeugen sollten. Wer sagt schon: Sie sind ein Arschloch!“? Ich erwähne hier vielleicht Formalien, aber sie haben aus meiner Sicht eine große Bedeutung. Es stört mich, wenn Kinder die Eltern, wie ihre Spielkameraden behandeln und sie auf Augenhöhe ansprechen. Ich habe nichts gegen eine größere Lockerheit, aber es ist ein Rollenspiel, das eingehalten werden muss. Und dazu kommen die sozialen Medien, bei denen alles zum Ausdruck kommen kann, was man auf der Leber hat. Niemand braucht sich wundern, wenn Hass aufkommt, wenn man verbal die Eltern derart beschimpft, dass sie ihr Gesicht verlieren. Das ist das Thema, das heute in vielen Schulen zur Sprache kommt.

Soll man Schönwetterstimmung erzeugen?

Ich stelle mir die Frage, wie man die Kleinen verschonen kann? Sie spüren durchaus in welch einer angespannten Lage sich ihre Erziehungsberechtigten fühlen, wie sie versuchen mit ihrem Leben zu Recht zu kommen. Soll man so tun, als wenn alles Paletti sei oder ehrlich zu ihnen sein, wenn das Geld für ein Schullager einfach fehlt? Das kann als Erfahrung bewertet werden, die später nützlich sein kann, aber kann man das ihnen zumuten? Ich war immer ein Anhänger einer größeren Öffnung aber befand mich, was meine Tochter angeht, nie in einer so aussichtslosen Situation ihr Nein zu einer Schulreise wegen Geldmangel sagen zu müssen. Sie hatte immer ein gutes Gespür gehabt, was sie verlangen konnte oder nicht und wusste schon sehr früh, dass unsere Mittel auf einem relativen hohen Niveau begrenzt waren. Konflikte konnten somit im Vorfeld vermieden werden. Aber eines fällt mir heute auf: Dass auf unsere Ebene immer mehr Kinder mit den Liebesaffären ihrer Eltern konfrontiert sind. Sie erleben frontal die Seitensprünge, müssen den Verfall der Familie miterleben – das finde ich krass. Ich bin weiß Gott nicht dafür, dass man ihnen die beste Ehe vorgaukelt, aber was oft als totale Offenheit gelobt wird, grenzt oft an Menschenverletzung, was die Kids angeht. Kein Wunder, dass diese Kinder ein gestörtes Verhalten haben und sich in die Aggressivität flüchten. Aber auch bei intakten Familien kann es abdriften, wenn die Fürsorge erstickend wird. Wie man sieht, ist es mehr als schwierig eine gute Balance zu finden.

Das digitale Kindermobbing

Ich finde es widerlich, wenn durch elektronische Geräte versucht wird, Kinder immer unter Kontrolle zu halten. Die Kamera hat zum Beispiel nichts im Kinderzimmer zu suchen. Auch das konstante Bespitzeln durch das I-Phone, was grundlegend verboten ist, ist technisch möglich, solange das Gerät eingeschaltet ist. Ich könnte somit definieren, wo mein Kind sich befindet. Ich kann die Angst der Erziehungsberechtigten durchaus verstehen, aber das hätte bei mir, wenn es damals möglich gewesen wäre, zum Bruch mit meinen Eltern geführt, denn das hätte ich ihnen niemals verzeihen können. Für mich ist und bleibt als Abwehr alleine das gegenseitige Vertrauen übrig. Wenn man mit seinem Nachwuchs bespricht, wie das Zusammenleben zu gestalten ist und sie nicht zu Dingen zwingt, die sie ablehnen, können Regeln definiert werden, die für alle Beteiligten bindend sind – das ist wie in einer WG. Wenn die Kids mitbekommen, dass sie sich nicht einem Diktat unterwerfen müssen, werden sie sich mehrheitlich an die Abstimmungen halten und wenn nicht, werden sie bestraft. Bei uns wäre es das Verbot gewesen – auf eine beschränkte Zeit – am Abend in der Woche rauszugehen und meine Tochter hat sich immer daran gehalten. Ich bin gespannt, was mit meinem Enkel geschehen wird. Kann man heute noch so verfahren oder gelten andere Regeln?

 

Alles Liebe aus Berlin!

 

Pierre

//pm

Kinderarbeit

1828:

„Vollends zerrissen hat mir das Herz der Anblick der Kinder, welche in diesen Fabriken um den Frühling ihres Lebens gebracht werden. Ich sehe hier nur allgemeinen Jammer und schleichendes Elend neben einigen scheinbar Glücklichen, welche sich durch das Blut der Armen, durch die Arbeit der Kinder bereichern“ (deutschlandfunk.de).

So schildert der Reformpädagoge Adolph Diesterweg seine Eindrücke aus Wuppertal Elberfeld, einem Zentrum der preußischen Textilindustrie. Den wenigen „scheinbar Glücklichen“ standen die dicht bevölkerten Elendsviertel gegenüber – und damit: Armut, Hunger, katastrophale hygienische Verhältnisse. Schon Fünfjährige mussten den kargen Lohn der Familien aufbessern.

Alle mussten für den Familienunterhalt aufkommen – auch die Kinder: Das war normal während der Industrialisierung. Kinder schufteten in der Fabrik und gingen seltener in die Schule. Am 9. März 1839 verabschiedete Preußen erstmals ein Gesetz, das Kinderarbeit reglementierte.

Schon in den 1820er-Jahren gab es unter Friedrich Wilhelm III. erste Bemühungen, die Kinderarbeit einzuschränken. Teilweise, weil das Militär fürchtete, keine geeigneten Rekruten mehr zu finden.

Die wichtigste Gruppe, die sich gegen diese Kinderarbeit in den Fabriken einsetzte, waren einerseits Reformpädagogen, wie Diesterweg. Und es waren zum anderen Reformbeamte, die versuchten, dieses Preußen zu modernisieren und leistungsfähig zu machen und gleichzeitig auch gesellschaftlich, sozial, moralisch zu verbessern. So sah es aus vor 180 Jahren …

Für Kinderhändler, Fabrikbesitzer und ganze Industrien ist das Geschäft mit Kinderarbeitern sehr lukrativ. Kinder lassen sich leicht ausbeuten, können sich nicht wehren und sind fast nie gewerkschaftlich organisiert. Und sie sind wesentlich billiger als erwachsene Arbeiter.

Die Ursachen von Kinderarbeit liegen im wirtschaftlichen Ungleichgewicht dieser Welt und in einem Teufelskreis von mangelhaften Sozialsystemen, fehlender Bildung, Armut und Ausbeutung.

Laut Statistiken der Vereinten Nationen haben in den Entwicklungsländern mehr als eine Milliarde Menschen weniger als einen US-Dollar pro Tag zur Verfügung (planet-wissen.de). Das reicht nicht, um eine Familie zu ernähren.

Diese Tradition kann allerdings von kleinen Jobs und etwas Mithilfe bis hin zu brutaler Ausbeutung reichen. Nicht selten bedeutet das: Die Kinder müssen Geld heimbringen, egal wie!

Die Eltern können sich einen Schulbesuch der Kinder nicht leisten oder sehen zum Teil auch gar keine Notwendigkeit dafür. In manchen Kulturen gilt es als selbstverständlich, dass Kinder als Zeichen ihrer Dankbarkeit mitarbeiten müssen, um die Familie zu ernähren.

Baumwolle, T- Shirts, Kaffee, Kakao, Tee, Natursteine, Kosmetik, Reis und Früchte. Die Liste der aus Kinderhand produzierten Waren ist lang und sie werden in die ganze Welt exportiert. Mehr als die Hälfte des Kakaos, der in Deutschland verarbeitet wird, stammt von der Elfenbeinküste, wo mehr als 600.000 Kinder in der Kakaoherstellung arbeiten.

Wer in den ärmsten Ländern der Welt über lange Lieferketten produzieren lässt, kann Kinderarbeit nicht ausschließen (UNICEF Deutschland). So können und/oder wollen Discounter, aber auch Edelmarken selten Auskunft geben, ob Kinder in ihren Zulieferbetrieben beschäftigt werden. Es sind die westlichen Märkte, aber auch wir als Konsumenten, die am Ende dieser Lieferkette von den niedrigen Preisen profitieren.

Wer wirksam gegen die Ausbeutung von Kindern vorgehen will, muss dafür sorgen, dass Erwachsene für ihre Arbeit faire Löhne erhalten bzw. Selbstständigen, zum Beispiel Kleinbauern, faire Preise gezahlt werden, die den Wert der Arbeit, welche in einem Produkt steckt, spiegeln. Wenn Eltern ein existenzsicherndes Einkommen erwirtschaften, können ihre Kinder zur Schule gehen, anstatt zum Familieneinkommen beitragen zu müssen.

Wir müssen – vor allem in den westlichen Industriestaaten – unser Bewusstsein ändern. Gute Ware hat ihren Preis und muss ihn auch haben. Hier gibt es ein Ungleichgewicht. Qualitativ hochwertige Ware wird teilweise zu Ramschpreisen verhökert. Das muss ein Ende haben – auch wenn wir uns mittlerweile daran gewöhnt haben. Lassen wir die Kinder dieser Welt nicht den Preis für unseren „billigen Luxus“ zahlen.

Anders ausgedrückt: Bekämpfen wir Armut und Elend und respektieren die Kindheit als „Schutzraum“.