Eine halbe Milliarde Jahre hat die Natur gebraucht, die irdischen Lagerstätten an fossilen Brennstoffen zu schaffen. Darin sind enorme Mengen Kohlenstoff gebunden und somit dem Kreislauf des Lebens und des Klimas entzogen. Seit 150 Jahren bricht der Mensch immer tiefer in Kohleflöze, Öl- und Gasfelder ein, verbrennt jährlich Milliarden Tonnen fossiler Energieträger und verwandelt sie in Gas. So verändert er die Zusammensetzung der Atmosphäre. Seit Beginn der Industriellen Revolution ist der Anteil von Kohlendioxid (CO2) in der Atmosphäre bereits um ein Drittel gestiegen, auf derzeit rund 380 ppm (part per million, ein Molekül unter 1.000.000 anderer Moleküle) (aachener-stiftung.de). Die Atmosphäre ist zur größten Müllkippe in der Geschichte der Menschheit geworden.

Regierungsparteien und die üblichen Experten fordern immer mehr Wirtschaftswachstum. Jedes Jahr, und immer möglichst viel. Denn sonst bricht das Wirtschaftssystem zusammen. Ohne ständiges Wachstum sind die Konsequenzen verheerend: Massenarbeitslosigkeit, Massenarmut, Kollaps von überschuldeten Staaten.

Der Club of Rome stellte bereits 1972 in seiner Studie „Die Grenzen des Wachstums“ fest, dass das Ende endlosen Wachstum nur eine Frage der Zeit ist. Regierungsparteien in aller Welt ignorieren das Problem entweder mit der Begründung, dass der Kollaps „noch nicht“ eingetreten sei, oder dass man ohnehin nichts dagegen unternehmen könne. Was die Regierungsparteien nicht begriffen haben: Die Grenzen des Wachstums sind längst erreicht. Der Kollaps läuft in Zeitlupe.

Raubbauökonomie und Ökologie sind immer noch unvereinbare Gegensätze, auch wenn immer wieder fälschlicherweise und vielstimmig das Gegenteil behauptet wird.

Immer wieder werden in der öffentlichen Debatte andere Länder benannt, die ein stärkeres, „vorbildhaftes“ Wachstum haben. Vor dem Jahr 1990 wurde Japan als das „große Vorbild“ dargestellt (bund-rvso.de, 13.04.2019). Die boomende japanische Wirtschaft wurde idealisiert und den deutschen Arbeitnehmern sagten Medien und Politik, sie sollten sich die Japaner endlich als Vorbild nehmen. Dann platzte 1990 in Japan (als Folge exponentiellen Wachstums) die Immobilienblase, die Börse ging in den Keller und von einem Tag auf den anderen war in Deutschland das „Vorbild Japan“ kein Thema mehr. Aufgearbeitet wurde dieser Medienflopp nie. Und die Staatsverschuldung mancher Länder, die uns heute als Vorbild dienen sollen, ist für die Medien wieder kein Thema.
Gerade die krisenverursachenden Immobilienblasen in Japan und noch vor wenigen Jahren in Spanien sind die klassischen Beispiele für zerstörerischen Endphasen exponentiellen Wachstums, aber gelernt wurde aus diesen Krisen nichts.

Muss denn alles immer größer, schneller, weiter werden? Eigentlich nicht! Wir müssen Fortschritt nach langem einmal wieder neu definieren.

Es geht in den meisten Fällen nicht um ein Immermehr, sondern um ein „Immerbesser“: um neues Wissen, das zu effizienteren oder energiesparenden Herstellungsverfahren, zu sichereren Produkten und deren leichterer Handhabung führt. Selbstverständlich kann man Briefe auch mit der Schreibmaschine statt mit dem Computer tippen. Aber eine E-Mail ist schneller. Und wer einmal einen Autounfall gehabt hat, weiß, dass der Airbag sehr wahrscheinlich Schlimmeres verhindert hat, und war dankbar dafür, dass das Auto dem Rettungsdienst die exakte Position der Unfallstelle automatisch übermittelt hat.

Wachstum zerstört die Umwelt! Länder wie China und Indien stoßen allein aufgrund ihrer hohen Wachstumsraten, die die OECD bis 2030 auf durchschnittlich 6,4 beziehungsweise 5,6 Prozent schätzt (brandeins.de), sehr viel Kohlendioxid (CO2) aus. Die stärksten CO2-Emittenten aber sind die dynamischen OECD-Nationen. Die amerikanische Energy Information Administration (EIA) schätzt den Ausstoß für das Jahr 2030 auf 10,5 Tonnen CO2 pro Einwohner, für China gibt sie einen Wert von 8,2 Tonnen an. Keines der schnell wachsenden Länder wird sein Wirtschaftswachstum aufgrund ökologischer Erwägungen bremsen wollen, noch immer ist dort die Grundversorgung der Bevölkerung mit Gütern des täglichen Bedarfs nicht gewährleistet.

Aber sind wir zuversichtlich: Je höher der Lebensstandard, desto höher das Umweltbewusstsein! Die westlichen Industrieländer haben die Ökologie seit den 1970er Jahren auf der Agenda. Unternehmen setzen umweltschonendere Verfahren ein und versuchen, bei der Produktion Energie zu sparen und Ressourcen zu schonen. Vieles davon ist längst noch nicht so weit entwickelt, so konsequent umgesetzt, wie es sein könnte. Aber der Anfang ist gemacht.

Es ist die Idee der Lebensveränderung, die bei den meisten Menschen nicht gut ankommt. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier – aber Evolution heißt, sich neuen Gegebenheiten anzupassen.

Die Stimme der Betrachter ist in den letzten Jahrzehnten überall stärker geworden. Mittlerweile sind es alle gewohnt, sich den eigenen Kulturgebrauch jederzeit nach eigenen Vorlieben zusammenzustellen. Dass die vielen Stimmen sich äußern und wahrgenommen werden, hat viel mit sozialen Medien und Online-Plattformen zu tun. Wie nie zuvor wird kommentiert, bebildert, gelikt und geteilt.

Neue Medien verändern nicht nur die Aufgabenstellung für Museen, sie bilden auch einen Teil der erforderlichen neuen Lösungen. So hat sich außerhalb der institutionalisierten Bildung eine weitgehend eigenständige Medienkultur entwickelt, die sich nicht mehr in die traditionellen Kategorien von Produzenten und Konsumenten einordnen lässt. Die dadurch zum Ausdruck kommende Partizipation bietet die Möglichkeit, den Besucher und Betrachter nunmehr zum Gestalter und User werden zu lassen – es gilt dies als Chance für die Museen zu erkennen.

Die Kunst ist ein Medium der Illusion: So gaukelt die Malerei dem Betrachter auf zweidimensionaler Fläche eine dreidimensionale Realität vor.

In der Kunst ist die neue Souveränität der Betrachter noch nicht angekommen. Sie lebt weiter in ihrer alten Welt, nach wie vor entscheiden allein Kuratoren, was in den Ausstellungen gezeigt wird. Wenn es hoch kommt, zählt man die Besucher. Ihre Ansichten interessieren nicht.

Hinzu kommt, dass die meisten Ausstellungen heute auf die Unterstützung von Galerien und von Sammlern angewiesen sind, sodass öffentliche Institutionen und Großevents wie Biennalen vieles von dem zeigen, was der Geldelite gefällt und von dieser gekauft wird. Manchmal kann es einem vorkommen, als seien die Museen zu einer Dauerwerbesendung für den Kult der großen Preise verkommen.

Es gibt einen Aufruf an Menschen, die gerne Kunst anschauen und gemeinsam entscheiden wollen, was ausgestellt wird. Sucht Gleichgesinnte, und entscheidet mit, was ihr für sehenswert haltet! Die Demokratie der Kunst muss nicht auf eine Diktatur der Mehrheit hinauslaufen. Wir können viele verschiedene Kunstformen von vielen verschiedenen Betrachtern auswählen lassen. Nur so wird Kunst wieder zu etwas, das nicht dem Markt dient, sondern unsere eigenen Interessen abbildet und wiedergibt.

Demokratie ist die Herrschaft des Volkes. Eines ihrer Merkmale ist das Mehrheitsprinzip. Kunst ist das Ergebnis eines kreativen Prozesses, gelegentlich auch der Prozess selbst, Kunst ist Gestaltung. Vertragen sich Demokratie und Kunst eigentlich? Bedingen sie sich? Oder braucht Kunst statt der demokratischen Abstimmung nicht vielmehr den Einen, der im Zweifel entscheidet, wie es gemacht wird?!

Kunst braucht die Auseinandersetzung. Es gibt keinen Zwang, sich mit Kunst zu beschäftigen. Die Sprache Kleists, Hölderlins, die Bilder Picassos, Jazzmusik – sie erschließen sich nicht sofort. Aber es gibt in der Kunst seit Jahrtausenden Werke, die die Menschen als große Bereicherung erleben. Oft sogar wegen der Mühe, die man sich machen muss, sie zu verstehen.

Was ist das, demokratische Kunstausübung?Kultur für alle“ sollte doch auch Demokratisierung der Kunst bedeuten (zeit.de, 19.10.1979), die Demokratisierung einer gesellschaftlichen Leistung. Mitbestimmung ist dagegen die Demokratisierung von Entscheidungen. Man muss die Frage, ob die Demokratisierung von Entscheidungen in Museen ohne Weiteres zu einer Demokratisierung seiner Leistung, also zur Emanzipation des Publikums führt, skeptisch beurteilen. Doch selbst wenn dies noch zu erreichen wäre, was soll danndemokratische Kunstausübung“ sein? Soll das Modell der Demokratisierung der Leistung gelten oder das für die Entscheidung? Kunstausübung ist ein höchst individueller, kreativer Akt. Er entzieht sich einer „demokratischen Legitimation“. Eine Demokratisierung, die dies versuchte, würde Freiheit vernichten dort, wo sie am wichtigsten ist. Demokratie aber rechtfertigt sich nicht vor allem aus der Gleichheit (die ist auch anders zu erreichen), sondern aus der Freiheit, und die ist immer die Freiheit eines Einzelnen in der Kunst, Gerade in der Demokratie muss dem Einzelnen ein großer Raum eigener, schöpferischer unkontrollierter Gestaltung gegeben werden, dies ist ihre Rechtfertigung, wo sonst wäre das möglich. Das ist „demokratische Kunstausübung“, nicht die vermeintliche Legitimation eines Künstlers vor einem Mehrheitswillen.

Ja, Kunst ist für alle da, entzieht sich aber demokratischen Zwängen.

Moderne Begriffe einer modernen, auf Effizienz und qualitative Hochwertigkeit ausgelegen Welt, in der bis zum letzten Winkel alles höchst professionell und zeitminimierend abgewickelt wird. Straffe Konstrukte, in denen ein Mensch entweder Schablonen- angepasst hineinpasst oder nicht. Wenn nicht, wäre das dann jemand für die Zeit(Leih-)arbeit – in meinen Augen moderner Sklavenhandel, an dem die Menschenhändler auch noch was verdienen. Schuften dürfen schließlich die anderen, nicht der Bürohengst, der die Karteien und Akten nach geeignetem Personal im Vorfeld selektiert. Recruiting. Klingt irgendwie wie beim Militär. Zackig die Hand an die Stirn halten und einen angepassten, höflichen Knicks machen. Runterschlucken, auch wenn einem eher der Sinn nach Auskotzen steht. Tja, die Recruiter, das sind schon ganz besondere Helden mit verdammt viel Menschenkenntnis und sie sitzen am längeren Hebel. Anhand einiger Papiere, kurzer Gespräche und einem Schnüffeln im Privatleben der Selektierten, wird über den SUV als Firmenwagen entschieden oder Stempel drauf und abgelehnt. Recruiting ist ein so moderner Begriff geworden, das keiner mehr wirklich darüber nachdenkt und auch noch stolz darauf ist, wenn sogenannte „Headhunter“ hinter einem her jagen. Dann ist man wer, dann ist man die Elite der Gesellschaft und mitnichten ein schnöder Arbeiter. Etwas ganz Besonderes ist man dann, darauf kann sich jeder was einbilden, nicht wahr?

Wie ging das eigentlich früher, als die Positionen auch durch adäquate und qualifizierte Mitarbeiter besetzt wurden und es noch keine Recruiter gab? Wie war das eigentlich, als es noch keine Zeitarbeitsfirmen gab, die pro Mann und pro Stunde Kohle verdienen für´ s Nichtstun? Wie konnten die Firmen bloß überleben und produktiv sein? Wie kam es überhaupt zu einem Wirtschaftswachstum ohne Recruiter und Zeitarbeiter? Ich fürchte, das war damals Zirkus… reine Misswirtschaft und völlig an den Anforderungen vorbei. Gott sei Dank gibt es das heute alles. Wo kämen wir denn hin, wenn wir nicht mehr – sofern die jeweiligen Stellen dann durch das perfekte, angepasste Personal besetzt wurden – die ganzen zusätzlichen Coaching-Fritzen durchfüttern könnten? Die brauchen wir schließlich, wenn wir der Top-Elite stets was oben drauf packen – ganz im Sinne der professionellen, zeitsparenden, rentablen, effizienten Welt, in der es keinerlei Verschnaufen und strahlende Gesichter mehr gibt. Die Coaching-Fritzen langen übrigens ordentlich hin und rufen nicht selten ebenso überzogene Tageshonorare auf die all die freien Berater, die hinzugerufen werden, weil die „rekrutierten“ Bewerber dann vielleicht doch ein Manko aufweisen und nicht alles so effizient, professionell erreichen wie erwünscht. Denken wir mal wie schlimm es wäre, wenn all diese Leute nun keinen Job mehr hätten. Also das geht gar nicht, es muss stets der Blick auf Produktivität und Wachstum gerichtet sein, das war in den letzten Jahren immer so. Und wenn es nun – logischerweise – mal zu einer Stagnation führt oder gar zu einer Reduktion, dann ist das deshalb, weil man die Spirale nicht unendlich nach oben schrauben kann, ohne zu schauen, ob es an der Basis nicht völlig marode und brüchig ist. Erst das Fundament, dann das Haus – war das nicht die goldene Regel?

Die Recruiter filzen das Internet durch, selektieren nach Alter und Vita und fühlen sich als Helden mit einer Macht, die lächerlich ist. Sie entscheiden über Karriere oder Flop, das muss man sich mal durch den Kopf gehen lassen. Da sitzt jemand, der hat mehr Macht, als ihm zusteht. Wer darüber entscheiden möchte, wer qualifiziert ist oder nicht, braucht viel mehr Zeit und ausführliche, intensive Gespräche. Auch sind Zeitarbeitsfirmen meiner Meinung nach überflüssig, gar verwerflich. Personalchefs machen es sich gerne einfach und sparen Zeit, wenn sie die Auswahl „out-sourcen“ und dabei muss man sich ja auch nicht verpflichten. Wenn weg, dann weg und wenn gut, dann wird übernommen. Radiergummi auspacken, liebe Leute  – der Mensch ist reine Handelsware und wenn es unter dem Strich nicht passt, wird neu gemischt. Der Mensch liefert seine Leistung gemäß seiner Qualifikation und Ausbildung und er wird – sofern wir es nicht mit Faulpelzen zu tun haben – stets versuchen, sein Höchstmaß anzustreben. Jeder möchte Anerkennung, Lohn für sein Tun und eine Wertschätzung als Individuum. Was Recruiter und Zeitarbeitsfirmen tun, ist keine Wertschätzung des Menschen sondern eine reine Wertschätzung seiner Produktivität und Wirtschaftlichkeit. Es dient lediglich als Mittel zum Zweck (dafür bekommt er seinen Lohn), aber es ist eine verdammte Einteilung in Klassen und Hierarchien nach Anforderungsschemata. Mir stinkt das gewaltig und um einmal zu sehen, wie es ist, wenn man sich mit seiner eigenen hochqualifizierten Professionalität zurückhält und einmal einen Blick von ganz unten auf diese Gesellschaft wirft, habe ich vieles geändert und sehe nun sehr viel klarer, was diese aufgeblasene gesellschaftliche „Elite“ tatsächlich zu bieten hat. Aber jede Sekunde des „Bodenwischens“ hat mir dort unten mehr Freunde und Freude gebracht als eine Woche in der Chefetage. Warum? Weil ich in den unteren Reihen Wertschätzung kennengelernt habe, Ehrlichkeit, menschliche Wärme und Hilfsbereitschaft. Weil mir Putzdamen selbstgebackenen Kuchen mitgebracht haben, weil mir die Handwerker privat als Freundschaftsdienst meine Kabel verlegten, weil mir mein Essen heute wesentlich besser schmeckt und weil mein warmes Bett mir keinerlei Alpträume mehr beschert. Versuchen Sie es mal, es zwingt Sie zu Minimalismus und Reduktion auf die wesentlichen Dinge und es kostet ihre Bequemlichkeit. Um nichts in der Welt würde ich diese Lebensqualität wieder eintauschen wollen – auch wenn ich immer noch ein Top-Kandidat für Recruiter wäre…aber heute tauge ich nur noch für ethisch-humane Angelegenheiten mit sozialem Engagement und das ist irgendwie nicht so prickelnd und lukrativ, oder?

 

© Petra M. Jansen

 

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Die Aktion steht unter dem Motto „Your Right to Know“, frei übersetzt also „Ihr Recht zu wissen“. Daran beteiligten sich insgesamt 19 Zeitungen und Journalistenverbände. Sie appellierten an die rechtskonservative Regierung von Premierminister Scott Morrison, die Pressefreiheit besser zu schützen. Zu ihren Forderungen gehören unter anderem mehr Rechte für sogenannte Whistleblower, die Journalisten mit Informationen versorgen.

In großen Tageszeitungen wie The Australian, The Sydney Morning Herald und The Daily Telegraph verdeckten schwarze Balken Text und Fotos. Die Zeitungen stellten die Frage: „Wenn die Regierung die Wahrheit verschweigt, was vertuscht sie?“ (zeit.de).

Hintergrund sind Polizeidurchsuchungen beim öffentlich-rechtlichen Sender ABC und in der Wohnung einer Zeitungsjournalistin im Juni. In beiden Fällen ermittelt die Polizei wegen der Veröffentlichung geheimer Informationen aus Regierungs- und Sicherheitskreisen. Gegen einen ehemaligen Anwalt der Armee ist in dem Fall bereits ein Strafverfahren eingeleitet worden, etlichen Journalisten droht dies ebenfalls.

ABC hatte 2017 Regierungsdokumente erhalten, die belegen sollen, dass australische Sondereinsatzkräfte in Afghanistan unschuldige Männer und Kinder töteten. Die Zeitungsjournalistin wiederum hatte über Versuche der Behörden berichtet, die heimische Kommunikation von Australiern umfassend ausspionieren zu dürfen.

Nach Angaben des Bündnisses verabschiedete das australische Parlament seit dem Anschlägen vom 11. September 2001 mehr als 70 Anti-Terror- und Sicherheitsgesetze, die das Aufdecken von Skandalen und Missständen erschweren. In einem Erklärstück des Sydney Morning Herald heißt es, man wehre sich gegen eine „wachsende Kultur der Geheimhaltung“ (sueddeutsche.de).

Als Grund für die Geheimhaltung bestimmter Sachverhalte führt die australische Regierung oft die nationale Sicherheit an. In der Medienkampagne wiesen Autoren indes darauf hin, dass die Behörden etwa Informationen darüber verweigert hätten, in welchen Seniorenheimen Bewohner vernachlässigt oder misshandelt würden. Die Regierung wolle zudem nicht offenlegen, wie viel Agrarland an ausländische Einrichtungen verkauft werde.

Die Medienunternehmen und Journalistenverbände setzen sich dafür ein, dass es für Journalisten Ausnahmen von den seit 2012 geltenden, verschärften Sicherheitsgesetzen gibt, nach denen „sie ins Gefängnis kommen, wenn sie einfach nur ihren Job machen“ (dw.com). Außerdem müssten sie die Möglichkeit erhalten, Durchsuchungsbefehle wie die von Canberra und Sydney anzufechten.

Nach Angaben von Reporter ohne Grenzen (ROG) hat Australien im jüngsten Pressefreiheit-Index zwei Plätze verloren und steht jetzt auf Rang 21. ROG kritisiert „drakonische Strafen“ für investigative Reporter und Whistleblower. Australien habe 2018 eins der schärfsten Gesetze gegen Verleumdung verabschiedet, die Sicherheitsgesetze machten es fast unmöglich, über diese Themen zu berichten, heißt es in einer Mitteilung der Organisation.

Die Rechtsdozentin Rebecca Ananian-Welsh von der Universität Queensland sprach im Zusammenhang mit den Durchsuchungen von einer „klaren Gefahr für die Demokratie“ (handelsblatt.com, 06.06.2019). Der Vorsitzende des australischen Journalistenverbandes, Marcus Strom, sieht darin einen Versuch, „Journalisten einzuschüchtern, weil sie die Erzähler von Wahrheiten sind“.

Ob Anti-Spionage-Gesetze, Anti-Terror-Gesetze, Datensicherheitsgesetze, Gesetze gegen den Fremdeinfluss auf die Politik – die meisten wurden in den vergangenen Jahren eingeführt, ohne maßgeblichen Widerstand von Seite der sozialdemokratischen Opposition. Für Journalisten sind Gesetze, welche die Vertraulichkeit von Quellen unterwandern, von ausschlaggebender Bedeutung.

Die jüngsten Entwicklungen zeigen die Absurdität der Situation: Im Rechtsstaat Australien müssen Journalisten das Gefängnis fürchten, wenn sie ihrer Berichtspflicht nachkommen – als lebten sie in Peking und nicht in Sydney, Melbourne, Adelaide. Zu dieser Berichtspflicht und damit zur Pressefreiheit gehört nämlich auch, Leser, Zuhörer und Zuschauer zeitnah über die Entwicklungen in einem solchen Prozess unterrichten zu können und nicht erst dann, wenn es ein Richter für angemessen hält.

Die skurrile Situation in Australien zeigt gerade, warum diese Freiheit in einem demokratischen Gemeinwesen ein solch hohes Gut ist: Im ganzen Land googeln die Bürger, dass die Server rauchen – doch der Staat will verhindern, dass sie verlässliche Informationen, seriöse Analysen und weiterführende Kommentare erhalten, dass sie sich auf dieser Grundlage ein eigenes Bild machen können.

Nach dem Urteil gegen die Separatistenführer kommt Katalonien nicht zur Ruhe.

Am Freitag, dem fünften Tag der Proteste in Katalonien nach dem Madrider Urteil gegen führende katalanische Politiker und Bürgerrechtler, kam das wirtschaftliche Leben in Barcelona zum Erliegen. Ein von den katalanischen Gewerkschaften ausgerufener Generalstreik zwang einige Großunternehmen wie den Autobauer Seat, die Produktion einzustellen. Auch an den Schulen und Universitäten Kataloniens wurde gestreikt. Die Einreise von Frankreich über den Grenzübergang La Jonquera war nicht möglich, mehr als zwanzig Autobahnen und Überlandstraßen waren blockiert, zum Teil, weil sich ein halbes Dutzend Protestmärsche aus der katalanischen Provinz, die sogenannten „Marxes per la Llibertad“, auf dem Weg in die katalanische Hauptstadt befand und die Teilnehmer lauthals die Freilassung der inhaftierten Politiker forderten.

Die spanische Regierung hat ein Gesprächsangebot der seit Tagen protestierenden katalanischen Separatisten abgelehnt. Ministerpräsident Pedro Sánchez sagte, zuerst müsse Kataloniens Regionalpräsident Quim Torra die gewaltsamen Proteste in Barcelona verurteilen, was er bisher nicht ausdrücklich getan habe (welt.de). Torra hatte die Zentralregierung in Madrid nach tagelangen Unruhen mit Dutzenden Verletzten zu Verhandlungen aufgefordert.

Der Oberste Gerichtshof in Madrid hatte neun Anführer der katalanischen Separatisten zu langen Gefängnisstrafen zwischen 9 und 13 Jahren verurteilt. Unter anderem wegen Aufruhr, Veruntreuung öffentlicher Gelder und Ungehorsam, nicht aber wegen „rebelión“, wie es die Staatsanwaltschaft gefordert hatte. Sonst wäre das Urteil noch härter ausgefallen.

Der Spruch des Gerichts markiert das Ende eines Prozesses, den sich die Separatisten zurechtgelegt hatten, um Katalonien von Spanien abzuspalten.

Ausgangspunkt des Konfliktes zwischen Katalonien und der spanischen Regierung war ein illegales Unabhängigkeitsreferendum am 1. Oktober 2017. Laut Regionalregierung stimmte eine Mehrheit der Katalanen für die Unabhängigkeit, allerdings lässt sich das Wahlergebnis wegen der teils chaotischen Situation bei der Stimmabgabe nicht nachprüfen.

Spaniens damaliger Ministerpräsident Mariano Rajoy erkannte die Gültigkeit des Referendums nicht an. Das Verfassungsgericht hatte es untersagt. Der damalige Chef der katalanischen Regionalregierierung, Carles Puigdemont, flüchtete daraufhin ins Exil nach Brüssel.

Die Ablehnung der spanischen Zentralgewalt hat eine lange Tradition. Ihren Höhepunkt fand sie im Spanischen Bürgerkrieg (1936-39), als Katalonien sich zur wichtigsten Bastion gegen den heraufziehenden Faschismus entwickelte. Während der Franco-Diktatur (1939-75) wurden Katalonien sämtliche Sonderrechte aberkannt, das Katalanische verlor den Status einer Amtssprache. Nach der Diktatur erkämpften sich die Katalanen den Status einer „autonomen historischen Gemeinschaft“ (tagesschau.de, 09.10.2017).

In den katalanischen Städten hatte sich früh ein Handelsbürgertum etabliert, während die katalanische Sprache und Kultur einen Aufschwung erlebten. Im 14. und 15. Jahrhundert bildeten sich damit die bis heute gültigen Grenzen der katalanischen Sprache heraus und damit auch die Grenzen dessen, was den Katalanen heute als Nation gilt (mdr.de).

Der katalanische Nationalismus hat seit 2006 an Kraft gewonnen. Als das spanische Parlament Katalonien am 30. März 2006 weitgehende Vollmachten in der Steuergesetzgebung und im Justizwesen einräumte, Katalonien zudem als „Nation“ anerkannte, wähnten sich viele Nationalisten bereits am Ziel zu sein.

Im Jahr 2010 entschied das spanische Verfassungsgericht, die Beschreibung Kataloniens als „Nation“ habe keine „Gesetzeskraft“, eine Bevorzugung des Katalanischen in Kommunalverwaltungen sei nicht zulässig.

Katalonien ist eine vergleichsweise reiche Region. Sie stellt zwar nur 6,3 Prozent der Landesfläche und 16 Prozent der Bevölkerung Spaniens (wikipedia.org), erwirtschaftet aber 20 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Viele große Unternehmen sitzen hier – so etwa die Banken La Caixa und Sabadell oder der Sekthersteller Freixenet. Sie drohen allerdings angesichts der rechtlichen Unsicherheiten einer möglichen Unabhängigkeit Kataloniens mit einem Wegzug.

Dein Tag ist erfüllt vom Unerfülltsein. Und du kaufst teuerste Sachen, die dann zerknittert in der Tüte liegen. Scheiß drauf, was es gekostet hat, es gab dir wieder mal ein gutes Gefühl, etwas vollbracht zu haben, dich zu heben und den Schein zu wahren. Verwahrlost gammelst du mit Jogginghosen, unrasiert mit gelben Zähnen. Für so ein paar Kröten den ganzen Tag malochen? Das tust du sicher nicht, denn es gibt ohnehin keinen Job, der dich interessiert. Steck dir eine Kippe an, versuche die Leere in deinem Kopf schön zu reden. Du bist der Held, auf den alle warten und in drei Jahren startest du dann endlich durch. Sobald du dich damit auseinandergesetzt hast, dass dieses System – das in deinen Augen eine große Kacke ist – vielleicht doch etwas Interessantes zu bieten hat. In der Zwischenzeit zockt und lockt die Playstation, Netflix hat auch rund um die Uhr was zu bieten. Aufstehen am frühen Morgen? Ja, wozu denn? Was sollst du denn mit all der freien Zeit anfangen, in der jeder andere arbeiten geht? Erst am Abend und am Wochenende haben sie wieder Zeit, also kannst du getrost tagsüber weiterschlafen. Lethargie statt Empathie ist die Devise und sollte es dir mal dreckig gehen, sind genügend Türen offen, wo du schnellen, warmen Unterschlupf finden kannst und sie deine Lügen glauben. Sie alle warten nur darauf, dir zu helfen und sind doch schlichtweg überfordert. Du bist hübsch. Du bist klug. Du bist ein wundervoller Mensch. Sich nur daran festzuhalten und auf dem Entwicklungsschritt eines Teenagers stehen zu bleiben, gibt dir die Illusion, du hättest alles im Griff und noch so unendlich viel Zeit. Dein Leben ist eine Jauchegrube und du merkst es nicht. Frei sein willst du? Du träumst davon, alles hinter dir zu lassen und hinaus in die Welt zu ziehen? Sei sicher, deine Probleme nimmst du mit. Sie kommen mit dir, kleben wie Ballast an deinem Hintern und niemand, niemand ist der Sündenbock für deine Lage. Du alleine kannst dir helfen, nur du alleine. So lange du in ausgebeulten Jogginghosen den einzigen Weg am Tag zum nächsten Supermarkt schaffst, wird sich das nicht ändern. Die Schmerztabletten versagen, wenn dein Kopf täglich hämmert und nach Änderung schreit. Begreife endlich, dass du dir eine kleine, sehr beschränkte Welt erschaffen hast. Sie gab dir einst den Kick und eröffnete dir illusorische Dimensionen, die das normale Leben in deinen Augen dir nicht bieten kann. Falsch. Dein Freiraum ist begrenzt und engt sich kontinuierlich ein, bis du nach Luft japst, wenn du merkst, dass sich die Schlinge um deinen Hals zugezogen hat. Kurze Momente der Euphorie, dann der Absturz, mit dem du nicht klarkommen kannst. Der Sog nach unten hat dir die Weite nach oben geraubt. Hast du es je bemerkt? Hast du überhaupt realisiert, dass du ein schlimmerer Gefangener in deinem System bist, als es die reale Welt je schaffen würde? Der Kick, der Endorphine, Glückshormone und Energie freisetzt, ist der schrittweise, garantierte Untergang. Er fesselt dich in die Antriebslosigkeit und zeigt dir niemals eine Perspektive, die du dringend brauchst, um wirklich stark zu werden. Sieh es ein, vor dir ist deine Leere, die unendlich Angst macht und dich immer wieder straucheln lässt. Fülle sie mit dem Mut, sich auf dich selbst zu verlassen und alles zu schaffen, was du wirklich willst. Schmeiß die Jogginghose in den Abfall und schau in den Spiegel, was du siehst. Schwarze Augenringe, bleiche Haut, ein runtergekommener Körper. Einst ein Held, der alle Berge erklimmen wollte. Lachend, strahlend, voller Ideen. Willst du ein Penner sein, unrasiert in Jogginghosen? Steh auf, wach auf – deine Welt ist eine Welt mit Realitätsverlust und ohne Lebensziele, die dir am Anfang die rosarote Brille zeigte und dich kurz, immer nur kurz und immer kürzer in gigantische Höhen katapultierte. Doch am Ende gibt es keine Steigerung, am Ende bist du ganz alleine und der Tod lacht dir in die Fresse.

  

© Petra M. Jansen

 

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Die Briten reisen weniger. Das Hin und Her um den Brexit hat sie verängstigt. Die Menschen vor Ort sind nicht die einzigen in Gibraltar, die das zu spüren bekommen. Alle Fluglinien melden sinkende Passagierzahlen. Die Leute haben eine Heidenangst. Angst ist vielleicht das falsche Wort. Die Leute sind vorsichtig geworden. Man kann das verstehen: Sagen wir, du arbeitest in einer Firma, deren Kunden in der EU sitzen. Da fragst du dich: Was kommt nach dem Brexit? Verliere ich meinen Job? Es ist menschlich. Diese Ungewissheit macht alle mürbe. Letzten Endes ist man genauso schlau wie vor zwei Jahren.

Gibraltar ist eine Halbinsel im Süden Spaniens, auf der rund 30.000 Menschen leben. Sie gehört seit 1713 zu Großbritannien, wird aber von Madrid bis heute zurückgefordert. Beim britischen Referendum über einen möglichen Austritt aus der EU im Jahr 2016 hatten die Einwohner Gibraltars mit überwältigender Mehrheit von 96 Prozent dafür gestimmt, in der EU zu bleiben. Die Gibraltar-Frage hatte in den folgenden Brexit-Verhandlungen zwischen London und Brüssel immer wieder für Ärger gesorgt. Gibraltar gehört zu Großbritannien, mit dem Brexit scheidet auch die Kolonie aus der Union aus.

Viel zu klagen haben die mehr als 33.000 Bewohner von Gibraltar eigentlich nicht. Mit einem im vorigen Jahr noch einmal um neun Prozent gestiegenen Pro-Kopf-Einkommen von im Durchschnitt umgerechnet 73.500 Euro gehört das kleine britische Überseeterritorium am Südzipfel Spaniens zu den reichsten Gebieten der Erde.

Man zahlt wenig Steuern und hat Strände, die man auch dieser Tage kurz vor Wintereinbruch bei Temperaturen von knapp 20 Grad genießen kann. Das Leben ist schön am Affenfelsen, dem 426 Meter hohen Kalkstein-Monolithen mit der traumhaften Aussicht. Besser gesagt: War schön. Denn der Brexit weckt hier immer mehr Wut, Frust und Zukunftsangst.

Kritik entzündet sich etwa an den Passagen des Entwurfs zum Thema Fischerei. Nach Angaben von EU-Diplomaten fordern mehrere Länder – darunter Frankreich, die Niederlande, Dänemark, Spanien und Portugal – Änderungen am Abkommen. Auch Finnland und Irland sollen sich besorgt geäußert haben. Dabei geht es vor allem um Zugang zu den fischreichen Gewässern Großbritanniens, was bisher für EU-Staaten kein Problem war, solange die geltenden Fangquoten eingehalten wurden.

„Wo ein Wille ist, ist auch ein Deal – wir haben einen“, schrieb EU-Kommissionspräsident Juncker gestern auf Twitter (SPON). Er schlage dem Gipfel der Staats- und Regierungschef nun vor, das Abkommen zu billigen. Die Einigung erfolgte unmittelbar vor Beginn des EU-Gipfels in Brüssel.

Johnson will sein Land zu Halloween, am 31. Oktober, aus der Staatengemeinschaft führen. Wiederholt hatte er Brüssel mit einem ungeregelten Brexit gedroht. Für den Fall hatten Experten chaotische Verhältnisse für die Wirtschaft und andere Lebensbereiche vorhergesagt.

Durch den Brexit erhofft man sich in Madrid eine Schwächung des britischen Widerstandes, über den Souveränitätsstatus Gibraltars zu reden. Die „Gibraltarians“ wollen derweil nicht im Traum an die Möglichkeit denken, dass sie spanisch werden könnten. Man befürchtet eine schnelle Verarmung und Zustände wie in der andalusischen Nachbargemeinde La Línea, wo die Arbeitslosigkeit bei rund 35 Prozent liegt und der Drogenhandel blüht (tagesspiegel.de, 24.11.2018).

Spanien sollte sich hüten, den britischen Kolonialismus zu laut zu verurteilen – hat es doch mit Ceuta und Mellila ebenfalls zwei Exklaven an der gegenüberliegenden Küste des Mittelmeeres und beharrt auf deren anachronistischer Existenz.

Die Gibraltar-Frage umfasst viele Probleme, die die Beziehungen zwischen dem Vereinigten Königreich und der EU nach dem vollzogenen Austritt bestimmen werden. Es ist eines der wenigen Beispiele für eine Landgrenze zwischen Großbritannien und der EU und ein Ort umfangreicher grenzüberschreitender Mobilität. Täglich pendeln rund 10.000 Spanier nach Gibraltar, um dort zu arbeiten, hauptsächlich aus der spanischen Stadt La Línea de la Concepción.

Gibraltar ist auch ein Beispiel dafür, wie eng Großbritannien mit bestimmten EU-Ländern verflochten ist. Das Vereinigte Königreich ist einer der größten Wirtschaftspartner Spaniens. Gibraltar ist eine Drehscheibe für die Finanz- und Versicherungsbranche, Online-Glücksspiele und Spiele.

Ein Affentheater um den Affenfelsen!

Es gibt Städte,

die umarmen dich.

Diese Stadt,

die haut dir auf die Fresse.

Welcome home, Bruder!

Wir sind alle unfrei.

Über Freiheit reden, ja,

das ist nicht erlaubt.

Du teilst deine Gedanken,

und sie verurteilen dich, Schwester!

Wie erklärst du

deinem Kind den Horizont?

Es stellt die Fragen,

du weißt die Antworten.

Überlege, was du ihm sagst, Bruder!

Herzschlag in Stein,

Fenster wie Augen,

die dich ansehen und

deine Seele durchleuchten.

Wir sind alle aus Glas, Schwester!

Die Straßen und die Plätze,

sie mauern dich ein.

Häuserfronten verstellen den Blick.

Der Blick über den Tellerrand …

schon lange nicht mehr erwünscht, Bruder!

Sie sehen in die Herzen und Köpfe,

Bibliotheken borden über.

Die Bücher sind vollgeschrieben

mit Variationen der Unterhaltung.

Wir nennen sie „Nichts“, Schwester!

Gedanken fliegen vorbei,

wie Häuser und Straßen.

Wir sitzen auf den Waggons,

die Schienen sind gelegt.

Gute Reise ins Nirwana, Bruder!

Macht korrumpiert den Menschen,

zerstört seine Seele.

Die Masse ist ratlos,

wenige kontrollieren.

Das ist das Gesetz der Zeit, Schwester!

Wege sind da, um zu reisen.

Wo bleibst du über Nacht?

Neue Tage brechen an,

sind die Ziele nicht die gleichen?!

Wohin gehen wir eigentlich, Bruder?