20 Jahre alte Fotos zeigen den Kampf mit dem Älterwerden. Deine Sehnsucht nach der Jugend? Versagensängste, wenn die Realität die gemeinen Falten aufdeckt? Nicht sein, wie du wirklich bist? Nicht sagen, was du tatsächlich hast? Hinterher rennen. Zeit bleibt nicht still. Leben ist Geburt und Welken. Bildbearbeitung ist für´n Arsch. Zeige, wer du bist. Oder hast du Angst? Gebisse werden nicht erneuert. Zahnlücken stinken, die Fäulnis in deinem Mund ist ekelhaft. Dick. Ungepflegt. Doch heimlich den Blick auf den Hintern des Jünglings werfen. Der kommt nicht mehr. Nicht, wenn die Brüste Sandsäcken gleichen, die Mundfurchen strack nach unten hängen. Trugschluss. Fanatismus der herrschenden Jugend. Haltlos in vagen Perspektiven. Die Jugend halt.

Inkontinent träumst du vom quick-Fick mit Adonis. Wer will das schon? Beckenboden schlaff, da nützen Liebeskugeln nix. Dickbauch-Besitzer quatscht 24/7 vom Vögeln bis zum schweißnassen Erguss. Vergiss es. Tatsache Leben. Es schmerzt in der rechten Schulter. Es hakt beim Gang die Treppe hoch. Die Bandscheibe ist längst weggerutscht. Du lachst noch. Innerlich heulend. Zerfleischst dich in deiner Illusion. Pickel, die sich eitrig entzünden. Zeugen deines maroden Immunsystems. Sorgen lassen sich nicht durch Botox wegspritzen, Collagen ist längst aus dir raus gequetscht. Erledigt. Alt. Was zeigst du uns, was du einmal warst? Verlogene Farce. Zeugt nicht von Selbstbewusstsein.

Englisch. Deutsch. Du vermischst die Sprachen in einem Satz. Cool ist das nicht. Eher doof. Pflege deinen Wortschatz, erfinde etwas neu. Hirninfarkt. Es platzt aus allen Nähten. Du hältst nicht stand in der realen Welt. Willst ewig Hengst und Stute sein. Hör auf damit. Hör endlich auf, uns zu belügen. Höre auf, etwas zu sein, was du nicht bist.

Reden, sagen, schreiben. Ohne Pause. Donnerst andere zu mit deiner Langeweile. Es ist zu viel, was du verlangst. Andere haben ein Eigenleben. Fluchttier, Flucht vor zu viel Überlagerung, vor zu viel Vereinnahmen des anderen Wesens. Zu viel, lass mich doch in Ruhe. Ich ringe um mein eigenes Leben. Versuche, mein Leben lebenswert zu leben.

Tatsache jung, bleibt nicht so. Rasiere dir deinen Nacken aus, wenn du eine Glatze hast. Mehr kannst du nicht tun. Wer will das schon? Wer will denn Kahlrasur? Fühlt sich beim Streicheln an wie ein nackter Schweinearsch.

Kopf heben, tue es, verdammt nochmal! Erhebe dich über deine Ängste. Sehe der Wahrheit ins Gesicht, es gibt Schlimmeres. Es gibt immer Schlimmeres als Schlimmes. Was ist so schlimm, alt zu werden?

Sag ihnen ins Gesicht, wenn sie Falsches tun. Öffne deinen Mund, wenn sie dir auf den Wecker gehen. Zieh die Rettungsleine, wenn es nicht anders geht. Drehe dich um und laufe weg, wenn sie dir die Seele rauben. Aber sag ihnen endlich, wer du bist.

Was tust du, wenn du dich online wie eine Nutte zeigst? Was tust du, wenn du in der Parallelwelt nicht zeigen kannst, wer du bist? Die Welt verarschen. Reine Verarschung. Und du erwartest Streicheleinheiten, die du nicht mehr bekommst.

Fragmente: Leben, Verstehen. Akzeptieren. Lieben. Liebe ist das Wort, das keiner kennt. Liebe ist das Wort, das jeder will. Liebe dich, liebe ich dich. Liebe nicht, lebst du nicht. Hör doch endlich auf mit den Illusionen und zeige uns wie kaputt du bist. Ja, warum denn nicht? Warum denn eigentlich nicht?

                                                       

© Petra M. Jansen

 

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US-Präsident Donald Trump will Amy Coney Barrett zur Nachfolgerin der verstorbenen Verfassungsrichterin Ruth Bader Ginsburg machen, wie US-Medien übereinstimmend melden. Sie beriefen sich dabei auf Personen, die mit dem Auswahlprozess vertraut seien. Trump werde die 48-jährige Juristin an diesem Samstag offiziell nominieren (cnn.com; nytimes.com).

Die Richter am Obersten Gericht werden auf Lebenszeit ernannt. Sie werden vom Präsidenten vorgeschlagen und vom Senat bestätigt. Die Republikaner haben in der Kammer eine Mehrheit von 53 der 100 Sitze. Trump strebt eine Besetzung von Ginsburgs Posten noch vor der Präsidentenwahl am 3. November an. Laut Medienberichten soll die erste Anhörung Barretts auf den 12. Oktober angesetzt werden. Mit Barrett würde Trump bereits den dritten Sitz am Obersten Gericht besetzen.

Die liberale Juristin Ginsburg war vergangene Woche im Alter von 87 Jahren an den Folgen einer Krebserkrankung gestorben. Mit der Neubesetzung ihrer Stelle am Supreme Court kann Trump die konservative Mehrheit in dem neunköpfigen Gremium weiter ausbauen – von bisher fünf zu vier auf sechs zu drei Stimmen – und diese Mehrheit auf Jahre zementieren. 

Die oppositionellen Demokraten hatten Trump vergeblich aufgefordert, die Personalie nicht vor der Präsidentschaftswahl am 3. November zu entscheiden. Die Republikaner haben eine Mehrheit im Senat, der die Nominierung bestätigen muss. Es sieht derzeit nicht danach aus, dass es dort zu einer Blockade kommt. 

Im Jahr 1993 wurde Ruth Bader Ginsburg von dem damaligen US-Präsidenten Bill Clinton an den Supreme Court berufen. Als legendär galt spätestens ab dann Ginsburgs Scharfzüngigkeit, mit der sie immer wieder für Frauen- und Bürgerrechte stritt. 

Während Ginsburg als feministische Ikone gefeiert und gehasst wurde, steht die Katholikin Barrett nicht nur für das konservative, sondern auch für das strenggläubige Amerika. Ihre Nominierung dürfte den Kulturkampf in den USA weiter anheizen. Denn Barrett votiert nicht nur vehement dagegen, dass Frauen entscheiden, ob sie eine Schwangerschaft austragen oder nicht, sondern auch gegen die als „Obamacare“ bekannte Krankenversicherung für alle und gegen die Ehe für Homosexuelle (dw.com). Stattdessen setzt sie sich für Waffenbesitz und ein tradiertes Familienbild ein. 

Barrett wird als Richterin Trumps Präsidentschaft überdauern. Der oberste Gerichtshof der USA wird für Jahre, wahrscheinlich Jahrzehnte, konservativ geprägt sein. Kulturkampf, Politik … Darf man so weit gehen, diese im Supreme Court weiterzubetreiben?! Was nutzt die Berufung auf Recht und Gesetz – was auch Barrett betont – wenn deren Auslegung in politischen Farben nur so leuchtet?!

Selbst für die Zeit nach seiner Präsidentschaftswahl hat Trump mit Barrett vorgesorgt. Er hatte selbst bereits gesagt, dass der Ausgang der Abstimmung vor dem Obersten Gerichtshof landen könnte, falls er nicht seinem Sinne ausfällt. Eine konservative Mehrheit und wohlgesonnene Richter könnten ihn dann unterstützen.

Es gibt Vorbehalte gegen Barretts Nominierung, – sie sei eine politische Besetzung, um das Richtergremium nach rechts zu rücken.

Barrett selbst erwidert hierauf: Sollte ich vom Senat bestätigt werden, dann werde ich die Rolle nicht zum Wohle meiner eigenen Kreise annehmen, und ganz bestimmt nicht mir zuliebe!“ (tagesschau.de).

Man wird sehen …

Der Vatikan hat eine Kommission eingesetzt, die sich mit der zugespitzten Frage beschäftigen soll: Steht das sakramentale Amt Frauen offen? Papst Franziskus hatte betont, diese Frage sei nicht offen. Georg Bätzing, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) äußerte hingegen: „Das Diakonat für Frauen halte ich für sehr legitim. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass wir hier vom Synodalen Weg aus diese Bitte äußern, dass das hier auf der weltkirchlichen Ebene wirklich ernsthaft geprüft und eingeführt werden möge“ (deutschlandfunk.de).

Es ist ein Dämpfer für Reformhoffnungen: Papst Franziskus lehnt Weiheämter für Frauen vorerst ab, ebenso wie eine Lockerung der Zölibatspflicht. 

Aus wissenschaftlicher Sicht hat die katholische Kirche eine Bringschuld gegenüber Frauen. Es brauche theologische Gründe, wenn charismatisch begabte Frauen heute in der Mehrheit der Kirchen noch immer von der öffentlichen Verkündigung des Evangeliums ausgeschlossen bleiben. Vor Gott hätten Mann und Frau die gleiche Würde. Zudem überwinde die durch Taufe begründete Zugehörigkeit zu Christus soziale und religiöse Grenzen. Somit stelle sich die Frage, ob es hinreichend Argumente gibt, den Kreis der möglichen Amtsträger auf Männer zu beschränken.

Die Frage nach einem gleichberechtigten Zugang von Frauen zu allen kirchlichen Ämtern lässt sich nicht mehr aus der römisch-katholischen Welt verdrängen. Ihre positive Beantwortung angesichts der Zeichen der Zeit wird immer dringlicher.

Die Ablehnung der Frauenordination durch das kirchliche Lehramt fokussiert sich zunehmend auf das Argument, dass nur ein männlicher Priester den Mann Jesus Christus in der Eucharistiefeier repräsentieren beziehungsweise in persona Christi handeln könne, sofern die sakramentale Symbolik nicht verdunkelt werden solle.

Aus neutestamentlicher Perspektive verdient in der Widerlegung gerade dieses Arguments eine alte, auf die Anfänge nachösterlicher Theologie zurückreichende Tauftradition, die Paulus in Gal 3,27f. zitiert, eine größere Beachtung, als ihr bisher in der Diskussion geschenkt wurde. Wörtlich übersetzt:

Die ihr nämlich auf Christus getauft wurdet, habt Christus angezogen.
Da ist nicht Jude noch Grieche,
da ist nicht Sklave noch Freier,
da ist nicht männlich und weiblich.
Ihr alle nämlich seid EINER in Christus Jesus
“ (katholisch.de).

Dieser neue Status alsSohn Gottes kennzeichnet die Getauften damit völlig unabhängig von ihrer religiösen Herkunft (Jude/Grieche), ihrem sozialen Stand (Sklave/Freier), aber gerade auch unabhängig von ihrem biologischen Geschlecht (männlich/weiblich). 

Eng mit der frühen Tauftheologie verbunden ist die Überzeugung, dass alle Christusgläubigen in der Taufe den Geist empfangen haben, also zu Geistlichen geworden sind (z.B. Gal 4,6; 1Kor 12,13; Apg 2,17f/Joel 3,1f) (Marlis Gielen, Professorin für Neutestamentliche Bibelwissenschaften an der Universität Salzburg).

Wenn man sich die Geschichte des Christentums anschaut, ist es daher nicht ganz klar, ob es nicht vielleicht doch auch einmal Frauen als Priester gab. In Rom zum Beispiel gibt es ganz alte Gänge und Höhlen unter der Stadt. Eine Höhle ist die Priscilla-Katakombe. Dort kann man alte Wandbilder bewundern. Auf einem sieht man eine Frau (religionen-entdecken.de), die gekleidet ist wie ein Priester zur damaligen Zeit. Außerdem hält diese Frau auch die Hände zur Seite ausstreckt wie es ein Priester während der Eucharistiefeier macht. 

Gedanken gehen auf Reisen …

 

Nur wer im Hier und Jetzt leben kann, wird den inneren Frieden und die Erfüllung finden nach denen sich jeder Mensch sehnt.
Die meiste Zeit unseres Lebens haben wir das unterschwellige Gefühl dass noch etwas fehlt im Leben. Dass es noch nicht perfekt sei. Doch woher kommt dieses universelle Gefühl das jeder kennt, und wie schaffen wir es wirklich glücklich und erfüllt zu leben?

Als der Schriftsteller Aldous Huxley 1932 einen morbiden Kult des Infantilen beklagte, galt das harsche Urteil der Literatur des 19. und des beginnenden 20. Jahrhunderts. Huxley, dessen Schöne neue Welt im selben Jahr erschien, wetterte gegen Berufskollegen – gegen William Wordsworth, Charles Dickens und James Matthew Barrie, den Schöpfer von Peter Pan. Überall entdeckte der Aufklärer Huxley, was er als unwürdigen Mummenschanz verurteilte: Babys in mittleren Jahren“ (nzz.ch). Heute sind wir klüger und wissen: Huxley hat untertrieben. Wir müssen gar nicht in Bücher schauen, um solche volljährigen Babys zu sehen. 

Der mehrheitliche Wille der Bevölkerung, alles beim Alten zu lassen und dieselben Parteien immer wieder in dieselbe Verantwortung zu schicken … Merkwürdig!

Zum Beispiel Digitalisierung: Eine der stärksten Volkswirtschaften der Welt glaubt ernstlich, eine Infrastruktur, welche auf dem Kupferdraht der 1980er beruht, genüge für die Zukunft. Kuscheln in der Gegenwart. Wie soll das weitergehen?!

Unser Verstand kennt nur die Vergangenheit. Alles was in ihm gespeichert ist, ist Vergangenheit. Aus evolutionärer Sichtweise ist die Hauptaufgabe unseres weiterentwickelten Verstandes das Projizieren in die Zukunft. Wir nehmen Erfahrungswerte aus der Vergangenheit und berechnen daraus wie sich die Zukunft vermutlich entwickeln wird. „Kumpel PC“ grüßt herzlich …

Wenn man im Hier und Jetzt ist löst man sich aus dem Griff seiner Gedanken. Man ist nicht mehr länger das Blatt im Wind, das den Gezeiten ausgeliefert ist und sich von jedem Gedanken mitreißen lässt, sondern ist viel mehr die einzige Konstante in unserem sich ständig verändernden Universum. 

Angst vor der Zukunft? Oder schlichtweg die Faulheit, sich seinen Gedanken bzw. der Zukunft zu stellen. Was treibt diese Gesellschaft an?

Corona ist eine harte Probe. Geht es schon soweit, dass wir aus Angst vor einer ungewissen Zukunft lieber Leib und Leben riskieren und – früher brauchte man so etwas auch nicht – auf Masken und Sicherheitsabstand bewusst verzichten?! Unser Gehirn hat offensichtlich keinen Link mehr, welcher aus den Erfahrungen der Vergangenheit Parameter für die Zukunft errechnet. Zeit für ein Update? Die Evolution lehrt uns, wer sich sich nicht anpasst, stirbt aus …

Revolution im Kopf“ (Bas Kast, Schriftsteller) statt Geblöke in den Straßen. Wir sind wie Kinder, lieben Überraschungen, solange sie nicht unsere Lebensumstände verändern. Der Floweffekt eines „Überraschungseis“ hält nicht lange an, dann legt man es beiseite. Es ist „gegessen“ …

Wo das Infantile regiert, bleiben erwachsene Probleme liegen“ (nzz.ch).

Es kann doch nicht sein, dass die Hauptstadt Berlin sich einen offiziellen Wettbewerb zur Frage leistet, was schneller verfalle: Schulen oder Polizeidienststellen? Beide erfahren die Wonnen nachhaltiger Vernachlässigung. 

Die Zeit rennt. „Carpe diem“ sagte schon Horaz in der Antike. Und es ist zehn nach zwölf …

Sonnenaufgang am Horizont,

die Kaffeemaschine brodelt.

Ein letzter Schmetterling

pendelt durch die Lüfte,

Sagt „Hallo“ vorm Fenster.

Keine gute Zeit momentan,

jedem wohl bewusst.

In den Straßen,

sie schlagen die Trommel.

Betretenes Schweigen der Zuschauer.

Auf den Stufen

schwenken sie die Fahnen, grölen.

Drei Cherubim stehen im Weg,

schützen, was gut ist.

Denn die Meile bannt nicht mehr …

Vom Glauben längst abgefallen,

folgen sie den Rattenfängern.

Fett und bequem,

nur keine Mühsal!

Schuld sind immer die Anderen.

Politiker, halte Dich an das Gebot:

Du sollst nicht lügen!“.

Wer einmal lügt, glaubt man nicht mehr.

Heute jubeln sie,

morgen jagen sie Euch zum Teufel.

Auf der Suche nach der einfachen Lösung,

verfallen der Verführung.

Alleine solch brave Bürger,

in der Masse marschiert man mit.

Voller Angst, armer Mensch!

Verlogenes Gehabe,

es stinkt zum Himmel!

Heute brüllen sie rum,

morgen war´s wieder keiner.

Was wollt Ihr eigentlich ?!

Früher war´s eh besser …

Die Angst vorm Wandel.

Sie empfinden Diktatur, fordern Freiheit.

Und machen doch reichlich

Gebrauch davon …

Es sollte ein entspannter Abend werden nach so langer Zeit. Doch wusste sie, dass das Ganze in einer aufgebrezelten Zeremonie münden würde und hatte bereits eine Vorahnung, dass sie sich irgendwie verlaufen hatten. Vor einiger Zeit, durch einen kleinen hingeworfenen Satz, der alles Aufgebaute zunichtemachte. Es war ein spürbarer Unterton des Nicht-Verstehens in ihrer Stimme, ein Entrüsten über die eigentliche Wahrheit, bei der es besser gewesen wäre sie zu akzeptieren statt weit von sich zu schieben.

Trotzdem wollte sie sich die Freude auf Entspannung und einen munteren Plausch nicht verderben lassen und ging hin. Wartete. Wartete. Stand minutenlang auf der Stelle, lief hin und her bis sie endlich kam. Mit der üblichen 15-minütigen Verspätung und ohne ein Wort der Entschuldigung. Sie gingen und sie setzten sich, hoffnungsvoll und zunächst gelassen.

Was passte denn nicht? Redeten sie aneinander vorbei? Sie sah die tiefen Furchen der Sonnenbank in ihrem Gesicht und erschrak, wie schnell man doch in wenigen Monaten altern konnte. Eine Lady wollte sie sein und versuchte sich anmutig zu bewegen, dabei verschlang sie ihr Abendessen schneller als man überhaupt eine Serviette auseinander falten konnte. Tupfte graziös die Mundwinkel ab, legte stets ihren Lippenstift nach und nippte kunstvoll an ihrem Wasserglas.

Unverständnis. Wiederholung des Gesagten mit dem spürbaren Unterton der Schadenfreude. Unüberhörbar und immer leicht unter die Gürtellinie. Kaum zu erfassen, aber da. War das etwa die Freude über den Schaden anderer? Eine Unterhaltung erstickte sie im Keim und verwies mehrmals darauf, dass man sie nicht ausreden lassen würde, redete dabei jedoch selbst ohne Pause. Würde man den Spieß rumdrehen, wäre das der Beginn einer Eskalation.

Es passte nicht. Was ihr zu viel war, nicht ihrer Vorstellung entsprach, wischte sie weg „Lass uns das Thema beenden, es interessiert mich nicht.“ Wumm! Da hast du es, deine Meinung ist tatsächlich nicht so wichtig. Exzentrisch rannte sie dreimal zur Toilette, sicher um ihr Make-Up und den Sitz ihrer Haare zu überprüfen.

Schade, wirklich schade. Sie waren einmal dabei, Freundinnen zu werden. Dachte sie. Echte Freunde wurden sie nach diesem Abend nie. Sie wusste es, sie weiß es. Und nun lehnt sie sich entspannt zurück und weiß, wie schön es ist, wirklich frei zu sein.

 

© Petra M. Jansen

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1974 deckte er die Watergate-Affäre auf und brachte Richard Nixon zu Fall. Robert Redford spielte den „Unbestechlichen“ im Film.

Der Enthüllungsreporter Bob Woodward bringt jetzt Donald Trump mit der Veröffentlichung ihrer gemeinsamen Telefongespräche in Bedrängnis. 

Woodward war in den 1970er Jahren zusammen mit seinem WashingtonPost-Kollegen Carl Bernstein durch seine Recherchen zur Watergate-Abhöraffäre um Präsident Richard Nixon weltberühmt geworden.

Woodwards neues Buch Rage (Zorn) beruht auf 18 Interviews, die Trump dem Journalisten zwischen Dezember 2019 und Juli 2020 gab. Darin sagte der Präsident unter anderem am 19. März zu seinem Handeln zu Beginn der Corona-Pandemie: Ich wollte es herunterspielen“. Nachdem dieser Buchinhalt in der vergangenen Woche vorab bekannt wurde, verteidigte der Präsident seine verharmlosenden Äußerungen. Er habe damals Panik im Land vermeiden wollen (zeit.de).

Woodward durfte die Interviews aufzeichnen, weshalb man sich Trumps Worte nun im Originalton anhören kann. Das macht es für den Präsidenten und seine Anhänger diesmal besonders schwierig, die journalistischen Enthüllungen wie sonst üblich als Fake News oder Verschwörung“ abzutun.

Warum kommt Woodward erst jetzt, mehr als ein halbes Jahr später? Das fragt nicht nur die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Weil man bei Trump nie wisse, ob er die Wahrheit sage, führt Woodward an, und weil er nicht gewusst habe, auf welchen Quellen der Befund des Präsidenten beruhte (faz.net). Jene waren verlässlich, die Informationen kamen vom Geheimdienst.

Seit Februar ist Woodward Mitwisser. Zu seiner Verteidigung: Anfang Februar war nicht nur in den Vereinigten Staaten, sondern in der ganzen Welt das Bedrohungpotenzial des Sars-CoV-2-Virus noch nicht so klar wie heute. Damals wirkte noch die Verharmlosungsstrategie der chinesischen Führung, die so tat, als habe sie rechtzeitig gewarnt, rechtzeitig reagiert und die Lage im Griff. Die Weltgesundheitsorganisation WHO war von der chinesischen Propaganda so durchdrungen, dass sie erst Ende Februar vor einer möglichen Pandemie warnte, als sich die Infektionsfälle in Italien, Iran und Südkorea häuften.

Trump erhoffte sich von den Interviews mit Woodward wohl, seine Sicht der Dinge erzählen zu können und so eine positive Darstellung seiner bisherigen Amtszeit zu erreichen. Herausgekommen ist dabei das Gegenteil. Woodward zieht ein bitteres Fazit seiner intensiven Recherchen: Trump ist der falsche Mann für den Job“ (SPON).

Laut dem Woodward-Buch war Trump stets bestens informiert. Sein Sicherheitsberater Robert O’Brien soll ihn am 28. Januar in einem Briefing gewarnt haben, dass das Coronavirus zur größten Bedrohung der nationalen Sicherheit der USA in seiner Präsidentschaft werden würde (aus nytimes.com)

Für Trumps Gegner Biden und die Demokraten sind die Geständnisse des Präsidenten eine Steilvorlage für den Wahlkampf: Sie sprechen vom verlorenen Februar. Hätte Trump sein Wissen genutzt und schneller auf die Gefahr reagiert, hätte man in der Folge Abertausende Menschen retten können. Offensichtlich aus Angst vor schlechten wirtschaftlichen Zahlen und vor einem Absinken der Aktienkurse habe der Präsident aber nichts unternommen.

Der Wahlkampf verspricht heiß zu werden …

Es ist noch nicht lange her, da scheiterte es bei unserer Armee an Unterhosen, Zelten und funktionierenden Gewehren. Dies unter anderem … Nun:

Seit zwanzig Jahren dürfen Frauen bei der Bundeswehr Dienst an der Waffe leisten, doch in der Sprache finden sie sich nicht wieder.

Im Verteidigungsministerium wird nun eine Änderung diskutiert.

Das Verteidigungsministerium betonte, generell sei die Gleichstellung von Frauen und Männern durchgängiges Leitprinzip“ (stern.de), die sprachliche Gleichbehandlung dabei eine von vielen Fragestellungen.

Die Einführung weiblicher Dienstränge bei der Bundeswehr ist längst überfällig. Das Verteidigungsministerium will innerhalb eines Jahres die weibliche Form bei Dienstgraden in der Bundeswehr einführen – etwa Feldwebelin, Bootsfrau oder Oberstleutnantin (welt.de).

Bislang wird den Dienstgraden die Anrede Frau vorangestellt. Künftig soll auch der Dienstgrad selbst in weiblicher Form existieren  – aus Frau Major würde dann Frau Majorin. Es gelten jedoch Ausnahmen. Die Planungen sähen vor, die Begriffe Hauptmann und Oberst nicht zu gendern“ (zeit.de). Es soll also keine Hauptfrau und keine Oberstin geben, sehr wohl aber eine Oberstleutnantin oder eine Brigadegeneralin.

Ein typisch deutsches Phänomen:

Das Verteidigungsministerium plant weibliche Dienstgradbezeichnungen. Als wenn die Truppe das am dringlichsten braucht. Und wie sich zeigt, wird im angeblichen Interesse von betroffenen Frauen gehandelt, die das selbst gar nicht wollen (welt.de).

Die deutsche Sprache unterscheidet detailgetreu nach Geschlechtern. Warum ist die Angleichung der Dienstgrade nicht schon längst vollzogen? Man hat offensichtlich keinen Bock, lenkt vom eigentlichen Problem ab: Frau Feldwebelin fehlt es an Ausrüstung (welt.de)! Viel Staub, das eigentliche Problem bleibt liegen …

Schon jetzt hält sich die Begeisterung in Grenzen. So liest man auf bei Instragram: Die Uniform kennt keine Hautfarbe oder Geschlecht, jeder ist gleich, jeder ist Kamerad. Sie vereint uns genauso wie der Dienstgrad, der für jeden der gleiche ist. Der einzige Unterschied ist das ‘Frau’ oder ‘Herr’ vor dem entsprechenden Dienstgrad. Die Bundeswehr lebt davon, dass wir Soldaten Kameradschaft und Einigkeit leben – zu jeder Zeit. Für mich haben gegenderte Dienstgrade nichts mit #Feminismus, #Emanzipation oder #Gleichbereichtigung zu tun! Im Gegenteil: Gleichberechtigung bedeutet für mich, dass der Dienstgrad nicht in Geschlechtern unterscheidet, sondern dass es um die gleichen Rechte und Pflichten geht“ (Wiebke Hönicke, Oberleutnant bei der Bundeswehr, zitiert bei rnd.de).

Der Streit um weibliche Dienstränge ist nicht ganz neu. Mehrmals in den vergangenen Jahren war die Frage im Wehrressort diskutiert worden, allerdings kam es nie zu einer Entscheidung.

Eine kleine Anekdote zum Schluss:

Ein häufiger Dienstgrad bei der Bundeswehr ist sogar ein weiblicher. Denn der Feldwebel ist eine Ableitung aus dem „Feldweibel“. Im Mittelalter waren es die Frauen, die sich um die Belange der Truppe kümmerten. Aus dem „Feldweibel“ wurde dann ein Feldwebel. In der Schweizer Armee gibt es den Dienstgrad Feldweibel nach wie vor – auch für die Männer (welt.de, 08.03.2019).

Tja, so ist das …