Die Autobahnbrücke,

Wind bläst durch den Baum.

Welke Blätter taumeln

im Wind.

Verkehr rast,

Fahrtwind bläst durchs Haar.

Welke Gedanken ziehen

zum Horizont.

Weit weg

in der Ferne am Strand.

Moderndes Seegras treibt auf

dem Wasser.

Der Fisch,

die Anemone streichelt den Bauch.

Müll schwebt um ihn,

seine Welt.

Glubschaugen beobachten

das Fremde um ihn herum.

Sterbende Korallen zieren sie,

die Bank.

Das Schiff,

die Schraube teilt das Wasser.

Metallener Körper durchzieht die See,

schöne Welt.

Glotzaugen,

beobachten die Anmut um sich.

Totes Metall schwebt auf totem Wasser,

trügerischer Schein.

Die Autobahnbrücke,

der Mann übersteigt die Brüstung.

Kranke Seele, der Körper schlägt auf,

auf Asphalt.

Flügelschlag eines Schmetterlings.

Wahlkampfauftritte im Ausland und in diplomatischen Vertretungen außerhalb der Türkei verstoßen gegen das türkische Wahlgesetz. Dort heißt es in Artikel 94/A: „Im Ausland und in Vertretungen im Ausland kann kein Wahlkampf betrieben werden“.

Laut der Oppositionspartei CHP in der Wahlkommission hat die Regierungspartei AKP selbst das Gesetz 2008 eingeführt.

In dem Gesetz ist aber nicht geregelt, wer dessen Einhaltung kontrolliert und welche Sanktionen bei Verstößen angewendet werden. Deshalb besteht es mehr oder minder nur als moralische Regel. Die Vorgabe wird leider von allen Parteien missachtet. Nicht nur die AKP, auch Oppositionsparteien betreiben immer wieder Wahlkampf im Ausland.

In einem Beschluss vor dem Referendum am 16. April spezifiziert die türkische Wahlkommission (YSK), dass Wahlkampf im Ausland in geschlossenen Räumen nicht gestattet ist. Weiter legt der YSK-Beschluss Nummer 109 vom 15. Februar zum Ausland unter anderem fest, Wahlkampfansprachen seien auch auf offenen Plätzen nicht zulässig. Wahlkampfmaterialien dürften nicht verteilt werden. In Printmedien dürfe keine Wahlwerbung geschaltet werden.

Der Grünen-Bundestagsabgeordnete Özcan Mutlu, der für die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) Wahlen beobachtet, sagte, er rate den Herrschaften in Ankara, die sich mit Nazi-Vorwürfen Richtung Berlin überschlagen, einen Blick ins türkische Wahlgesetz zu werfen. Er empfehle der türkischen Regierung daher „verbale Abrüstung und die Einhaltung der eigenen Gesetze“.

Die AK-Partei äußerte sich auf dpa-Anfrage nicht zu dem Thema. Die türkische Regierungspartei hatte kürzlich kritisiert, Veranstaltungen mit Abgeordneten und Ministern seiner AKP würden in der Bundesrepublik systematisch verhindert, zeitgleich würden Veranstaltungen türkischer Oppositioneller von städtischen Einrichtungen unterstützt. Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan hatte Deutschland in dem Zusammenhang „Nazi-Praktiken“ vorgeworfen.

Die OSZE-Wahlbeobachtermission hatte nach der Parlamentswahl vom November 2015 bemängelt, dass sich die türkische Wahlkommission im Fall einer Beschwerde über Auslandswahlkampf für nicht zuständig erklärt und auf die Staatsanwaltschaft verwiesen hatte. Die OSZE erklärte dazu, nach türkischem Gesetz sei Wahlkampf im Ausland keine Straftat, sondern ein Verwaltungsverstoß innerhalb der Zuständigkeit der Wahlkommission. Laut OSZE hatten 2015 die AKP, die CHP und die pro-kurdische HDP Wahlkampf im Ausland betrieben.

Die aktuellen Auftritte türkischer Minister in Deutschland wurden von der AKP beworben. Auf einem Veranstaltungshinweis etwa für den Auftritt von Außenminister Mevlüt Cavusoglu in Hamburg stand neben Namen und Logo der AKP: „Unsere Entscheidung lautet Ja“. Damit wird bei den Türken in Deutschland um Zustimmung zu dem von Staatschef Erdogan angestrebten Präsidialsystem beim Referendum am 16. April geworben. Cavusoglu war am 7. März in der Residenz des türkischen Generalkonsuls in Hamburg aufgetreten.

Die Spannungen zwischen Berlin und Ankara nehmen zu. Am Donnerstagnachmittag hat die baden-württembergische Stadt Gaggenau einen Wahlkampfauftritt des türkischen Justizministers Bekir Bozdag aus Sicherheitsbedenken abgesagt. Das türkische Außenministerium bestellte daraufhin den deutschen Botschafter in Ankara, Martin Erdmann, ein. Bozdag selbst ließ ein Treffen mit Bundesjustizminister Heiko Maas platzen. Darüber hinaus lehnte die Stadt Köln eine Anfrage für einen Auftritt des türkischen Wirtschaftsministers Nihat Zeybekci am Sonntag ab.

Das Verhältnis zwischen Berlin und Ankara ist wegen der Inhaftierung des Welt-Korrespondenten Deniz Yücel derzeit ohnehin belastet. Der Sprecher des türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan, Ibrahim Kalin, sprach nach dem Auftrittsverbot für Bozdag von einer „Skandal-Entscheidung“.

Das Ertragen von Unerhörtem gehört zur Demokratie, auch wenn es eine ihrer anstrengendsten Herausforderungen ist. Und der Rechtsstaat muss sich an seine Regeln halten, gerade, wenn er sich von einem Staat unterscheiden will, der Recht nur behauptet (Süddeutsche Zeitung).

 

Hier kennt man das Phänomen, von Enthüllungen über Aktivitäten der amerikanischen Geheimdienste in Verlegenheit gebracht zu werden. Im Jahr 2013 geriet die Technologieindustrie in Erklärungsnot, als der frühere Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden Spionageinstrumente der Regierungsbehörde NSA ans Licht brachte. Branchengiganten wie Microsoft, Apple und Google fanden sich zum Beispiel auf einer Liste von Unternehmen wieder, die in das Spähprogramm „Prism“ eingebunden gewesen sein sollen.

Sie mussten sich gegen den Verdacht wehren, willige Komplizen von Geheimdiensten zu sein. Sie beteuerten, sie würden der Regierung keinen direkten Zugang zu ihren Computersystemen geben, sondern ihr nur auf richterliche Anordnung Daten zur Verfügung zu stellen. Sie sind auf Konfrontationskurs mit der Regierung gegangen und haben Klagen eingereicht. Jetzt bekanntgewordenen Spionageaktivitäten des Geheimdienstes CIA belasten das Verhältnis zwischen dem Silicon Valley und der Regierung aufs Neue.

Wieder hat die Enthüllungsplattform Wikileaks Dokumente veröffentlicht, aus denen hervorgeht, dass die Behörde systematisch Instrumente entwickelt haben soll, um Smartphones, Computer und Fernseher zu knacken. Nach Angaben in den Dokumenten, deren Authentizität von der Regierung bislang nicht bestätigt wurde, sind einige der populärsten elektronischen Produkte betroffen: iPhones von Apple, Smartphones mit der Android-Software von Google, Computer mit dem Betriebssystem Windows und internetfähige Fernseher von Samsung.

Innnerhalb des Geheimdienstes soll es eine Gruppe geben, die allein darauf spezialisiert ist, Schadsoftware zu entwickeln, welche es ermöglicht, sich Zugang zu Daten auf Apple-Produkten wie iPhones und iPads zu verschaffen. Infizierte Smartphones sollen in der Lage sein, ihre Kameras und Mikrofone von selbst zu aktivieren und Informationen wie den Standort ihrer Nutzer an die Regierung zu übermitteln.

Die CIA soll dabei auch in der Lage sein, Verschlüsselungsmechanismen zu umgehen, wie sie zum Beispiel der Kurzmitteilungsdienst Whatsapp hat. Insgesamt soll der Geheimdienst 14 Sicherheitslücken im Apple-Betriebssystem und 24 Schwachstellen in der Android-Software entdeckt und ausgenutzt haben. Auch für die Android-Produkte soll es in der CIA eine andere Spezialtruppe geben. Apple teilte mit, viele der beschriebenen Sicherheitslücken seien in der jüngsten Version seines Betriebssystems behoben worden, und das Unternehmen werde versuchen, etwaige andere Schwachstellen zu beseitigen. Den Kunden wurde nahegelegt, immer die neueste Software herunterzuladen.

Google und Microsoft verkündeten ebenso, man werde sich mit der Angelegenheit befassen. In den Wikileaks-Dokumenten gibt es keine Anhaltspunkte dafür, dass die Technologiekonzerne mit den Geheimdiensten bei der Suche nach Sicherheitslücken zusammenarbeiten. Unangenehm sind die Enthüllungen für die Branche insofern, dass die Aktion des Geheimdienstes suggeriert, dass populärste Produkte von Geheimdiensten in Spionagevehikel verwandelt werden können. Sie fallen außerdem in eine Zeit, in der sich das politische Umfeld völlig verändert hat. Mit dem früheren amerikanischen Präsidenten Barack Obama pflegte das Silicon Valley ein recht freundliches Verhältnis.

Zwischenzeitlich wurde dies durch die Snowden-Affäre empfindlich gestört, Apple zum Beispiel lieferte sich 2016 einen vielbeachteten Streit mit der Bundespolizei FBI um die Entschlüsselung des Smartphones eines Attentäters. Aber insgesamt kamen beide Seiten gut miteinander aus. Unter dem neuen Präsidenten Donald Trump könnte das anders sein. Dieser hat in der Vergangenheit nicht allzu viel Verständnis für die Befindlichkeiten der Branche mit Blick auf den Datenschutz gezeigt.

Im Wahlkampf kritisierte Trump Apple scharf für seine Position im Streit mit dem FBI und forderte Amerikaner auf, keine Produkte des Unternehmens mehr zu kaufen. Allgemein ist das Verhältnis zwischen Trump und dem Silicon Valley bislang sehr distanziert. Die meisten prominenten Vertreter der Technologiebranche haben sich vor der Wahl öffentlich auf die Seite von Trumps Rivalin Hillary Clinton geschlagen.

Zwar gab es im Dezember letzten Jahres ein Treffen Trumps mit ranghohen Managern amerikanischer Technologiegiganten, das als produktiv beschrieben wurde. Aber seit seinem Amtsantritt als Präsident im Januar hat Trump seinen Schwerpunkt klar auf traditionelle Branchen gelegt, vor allem klassische verarbeitende Industrie und Dienstleister wie Einzelhändler und Versicherer.

Die erneute Affäre zeigt ein weiteres Mal, dass das Vertrauen der Regierung in die eigene Bevölkerung – ja, ihre Wähler – nicht allzu hoch ist. Bedauernswert!

Der türkische Präsident Erdoğan dachte vor rund sieben Monaten offen darüber nach, die Todesstrafe wieder einzuführen. In Deutschland sorgte das für verstörte Gesichter.

Der Gouverneur von Arkansas/USA, Asa Hutchinson, genehmigte Ende Februar vier Doppelhinrichtungen mit der Giftspritze, die noch im April vollzogen werden sollen. Seit 2005 wurden in dem Bundesstaat keine Hinrichtungen mehr durchgeführt.

Die acht Todeskandidaten, alles verurteilte Mörder, hätten die juristischen Mittel, um die Tötung noch abzuwenden, voll ausgeschöpft. Hutchinson erklärte in einem Statement: „Diese Exekutionen sind absolut notwendig, um die Auflagen, die uns die Gesetze geben, zu erfüllen“.

Warum so viele Hinrichtungen in so kurzer Zeit?

Hutchinson spricht laut ArkansasOnline von einem „Rückstau“ bei Hinrichtungen, weil wegen der juristischen Anfechtung der Todesurteile diese über Jahre hinweg nicht vollzogen werden konnten. Zudem läuft die Haltbarkeit eines der Mittel für die Todesspritze aus. So die Vermutung der gemeinnützigen Organisation Death Penalty Information Center, die für ein Ende der Todesstrafe kämpft. Bei dem Mittel handelt es sich um Midazolam. Es ist die erste von drei Substanzen, die einem Todeskandidaten in Arkansas gespritzt werden. Es soll dazu dienen, den Verurteilten bewusstlos zu machen. Das zweite Mittel, Vecuroniumbromid, paralysiert den Todeskandidaten, das letzte, Kaliumchlorid, sorgt für den Herzstillstand.

Auch hier hat Arkansas ein Problem mit der Haltbarkeit, die Vorräte können seit Januar nicht mehr benutzt werden. Doch Hutchinson geht davon aus, dass bis zum April neue Bestände vorhanden sind. Bei Midazolam ist eine Neu-Beschaffung problematischer, es ist nicht sicher, ob es zeitnah nachgeliefert werden kann.

In den vergangenen Jahren haben immer mehr Pharmakonzerne die Lieferung für Substanzen für die Giftcocktails eingestellt, weil sie damit nicht in Verbindung gebracht werden wollen. 2011 hat die EU ein Exportverbot unter anderem für das Betäubungsmittel Pentobarbital verhängt, vor allem seitdem wird immer häufiger Midazolam als Alternative genutzt.

Den Rekord bei Hinrichtungen in kurzer Zeit hält nach wie vor Texas, das im Mai und Juni 1977 – ein Jahr nach der Wiedereinführung der Todesstrafe in den USA – ebenfalls acht Personen hingerichtet hat – innerhalb eines Monats!

Die Todesstrafe gibt es schon sehr lange. Das hat einen einfachen Grund: Wer die Macht hat, der zeigt das am einfachsten, indem er über Dinge bestimmt, die nur er entscheiden kann. Zum Beispiel über Leben und Tod.

Es war normal, dass König, Kaiser oder auch die Kirche ihre Macht demonstrierten, indem sie die Bürger einen Kopf kürzer machten. Im Mittelalter und der frühen Neuzeit reichte dafür schon wenig aus. Für Mord und Totschlag ging man zum Henker, auch der Vorwurf der Zauberei, einer Abtreibung oder Gotteslästerung endeten auf dem Schafott.

Dort ging es laut zu. Hinrichtungen waren bis ins 19. Jahrhundert hinein regelrechte Volksfeste. Es gab kein Fernsehen, kein Internet. So ist überliefert, dass noch in den 1860er Jahren in Leipzig an Exekutionstagen schulfrei war. Der Grund: Es wäre sowieso keiner gekommen, weil alle bei der Hinrichtung waren.

Die Täter zu köpfen, zu hängen, zu vierteilen oder zu rädern übernahmen sogenannte Scharfrichter, die durchs Land reisten, um die Hinrichtungen zu vollziehen. Sie tauschten irgendwann die Gesichtsmaske gegen einen schwarzen Zylinder und die Methoden wurden humaner. Scharfrichter waren staatlich anerkannte Henker.

Im Geiste der Aufklärung regte sich Widerstand gegen das unzivilisierte Umbringen im Namen des Gesetzes. Bereits im ersten deutschen Grundrechtekatalog, in der Paulskirchenverfassung von 1849, wurde die Todesstrafe abgeschafft. Diese Verfassung kam nie zum Einsatz und so wurde auch im 19. Jahrhundert und während des deutschen Kaiserreichs weiterexekutiert. Erst in der Weimarer Republik waren es deutlich weniger Todesurteile.

Doch dann erlebte die Todesstrafe in Deutschland ihren traurigen Höhepunkt. In der Nazizeit sprachen die Gerichte – neben dem millionenfachen Morden in den Konzentrationslagern – insgesamt über 32.000 Todesurteile aus.

In Westdeutschland wurde noch bis 1949 offiziell hingerichtet. Der letzte Straftäter, der seinen Kopf verlor, war der 24-jährige Raubmörder Richard Schuh.

Von alliierten Gerichten verurteilte deutsche Kriegsverbrecher landeten bis 1951 am Galgen. Ironischerweise war das auch der Grund, warum in unserem Grundgesetz die Todesstrafe in Artikel 102 abgeschafft wurde. Das geschah nicht aus Menschenliebe, sondern, um ehemalige Nazi-Verbrecher vor der Todesstrafe zu schützen (Richard Evans).

In der DDR wurde der Stasi-Offizier Werner Teske wegen angeblicher Spionage im Jahr 1981 erschossen. Das ist gerade mal 36 Jahre her.

 

Es ist zu wenig, was du gibst.

Du gibst viel,

gibst dich,

doch,

es ist nichts,

was du gibst.

 

Verloren in deinen Armen,

alleine mit den Gedanken,

so alleine,

einsam, traurig und alleine.

 

Es ist zu wenig, was du zeigst.

Angst vor dir selbst?

Haltlos falle ich hinunter,

auf den kalten Boden,

erschaffen von der Tatsache, das.

 

Bin gewohnt, dass man mir gibt,

gewohnt, das man mich liebt,

doch,

es ist zu wenig, was du gibst,

viel zu wenig,

wie du liebst.

 

Vor was hast du Angst Mylord?

Wo liegt deine Furcht?

Aufzugeben, was du niemals hattest?

Versunken sein in tiefer Liebe?

Ich frier´ an deiner Seite,

die so golden glänzt wie die Sonne,

einen Blick in deine Wärme,

hab´ ich nie bei dir geseh´ n.

 

Es ist zu wenig, was du gibst.

Du gibst alles.

Mehr als das,

hast du nicht zu geben.

D a s ist nicht mein Leben,

ich verdurste ohne Wasser,

ich verhungere im Paradies.

 

Es ist zu wenig, was du gibst.

Und du sagst, du liebst?

Aber du liebst dich selbst zu sehr,

Helden lieben nur die Jagd.

 

Es gibt keinen Grund für MEHR,

sag´ mir eins, mein Herr?!

Warum hast du nichts zu sagen?

Weshalb willst du was von uns´ rem Leben?

Wofür tun wir das denn hier?

 

Es ist zu wenig, was du gibst.

Ich geb´ dir alles, was ich habe,

nimm es,

nimm es mit dir fort!

Meine Wärme wird dich begleiten,

du bist frei,

die Steppe wartet schon.

 

Es ist zu wenig, was du gibst.

Es reicht nicht,

es reicht nur für dich.

Und es ist viel zu wenig,

w i e du liebst.

 

© Petra M. Jansen

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Die Römer waren Meister im Mauerbau. Ihre Grenzwälle sind legendär, und selbst die verbliebenen Reste beeindrucken uns noch heute. Nach der verlorenen Schlacht gegen Arminius – ob sie nun im Teutoburger Wald stattgefunden hat oder in Kalkriese im Osnabrücker Land – begannen sie Grenzbefestigungen am Rhein zu errichten. Über 200 Jahre verschanzten sie sich hinter dem obergermanisch-rätischen Limes, der eine Länge von über 500 Kilometern erreichte. Er zog sich vom heutigen Rheinland-Pfalz (Rheinbrohl) bis Niederbayern (Hienheim bei Regensburg). Wachtürme, Laufstraßen, Kasernen und Patrouillen sollten ihn sicher machen. Am Ende rannten ihn alemannische Reiter nieder und etwa 260 n. Chr. wurde er von Rom aufgegeben.

Was wenige wissen:

Das Römische Reich errichtete neben dem obergermanisch-rätischen viele weitere Grenzwälle in halb Eurasien und in Afrika: Den norischen Limes entlang der Donau, auf dem Gebiet der heutigen Bundesländer Ober- und Niederösterreich. Den pannonischen Limes in der Slowakei und Ungarn. Den Hadrianswall, der Schottland von der römischen Provinz Britannia trennte. Die Trajan-Wälle am Schwarzen Meer, errichtet gegen die Steppenreiter. Den Limes Arabicus im heutigen Jordanien und Syrien, der die Perser von den römischen Provinzen fernhalten sollte. Den Limes Mauretaniae in Nordafrika und eine ganze Reihe weiterer Grenzwälle, wie etwa den Lautertal-Limes zwischen der Stadt Köngen am Neckar und dem römischen Kastell bei Donnstetten auf der Schwäbischen Alb.

Varus wußte, dass er in der Falle saß. Mühsam bahnten sich 18.000 Legionäre im strömenden Regen ihren Weg durch den Urwald Germaniens. 20 Kilometer war der Tross lang, und der Feind nutzte dies geschickt aus. Immer wieder brachen Hunderte Barbaren aus dem Dickicht und rieben die Römer auf. Varus war machtlos. Er wurde verraten – ausgerechnet von Arminius, seinem wichtigsten Berater.

Arminius war noch ein kleiner Junge, als er nach Rom gebracht wurde. Er war der Sohn des Cherusker-Fürsten Segimer – und nun eine Geisel, die einen brüchigen Frieden garantieren sollte. So paradox das klingt: Eine Geisel in Rom zu sein, war ein Glücksfall. Die Kinder wurden fürstlich behandelt, besuchten die besten Schulen, erwarben das Bürgerrecht und machten Karriere im Militär. Viele wuchsen so zu echten Römern heran – und blieben für immer. Auch Arminius war fest verwurzelt in der römischen Gesellschaft, und doch würde er die Seiten wechseln.

Das Streben nach Macht!

Als Offizier befehligte der junge Cherusker – auch Hermann genannt – eine Spezialeinheit, die sich aus germanischen Söldnern zusammensetzte und Aufstände niederschlug. Als der Feldherr Varus auf Befehl des Kaisers Augustus aufbrach, um das rechtsrheinische Germanien zu befrieden, war Arminius noch an seiner Seite. Was Varus nicht wusste: Für Arminius war diese Nähe nur ein Mittel zum Zweck. Der junge Fürst trachtete selbst nach dem Thron – und wollte sich zum Häuptling aller Germanen aufschwingen.

Dazu musste er seine Position stärken. Sein Plan: Würde er Varus, den vermeintlich unbesiegbaren Gegner, schlagen, wäre seine Herrschaft nicht zu verhindern. So opferte er alles, verriet Varus – und lockte ihn in eine Falle. Die Schlacht dauerte Tage – am Ende sind die Römer vernichtend geschlagen. Fortan galt Arminius – alias Hermann – als Befreier Germaniens. Rom dagegen gab Germanien nach der Niederlage auf und baute stattdessen eine 550 Kilometer lange Mauer: den Limes.

Mit Wällen und Mauern sicherte Rom seine territorialen Eroberungen ab. Die unterworfenen Völker waren waffentechnisch und organisatorisch unterlegen. Es gab kaum Volksaufstände. Und das, obwohl die Statthalter des Imperiums die Bevölkerung skrupellos auspressten und unterjochten.

Das unerschlossene Germanien mit seinen tiefen Wäldern wurde von den Römern nie dauerhaft erobert. Wäre dies geschehen, hätte es kaum auszudenkende Folgen gehabt. Die Geschichte Deutschlands, Europas und wohl auch Amerikas wäre eine andere gewesen. Denn selbst wenn man den Sieg des Arminius über die Römer nicht bereits als Beginn der Deutschen Geschichte ansehen mag – ohne diesen Sieg hätte wohl eine deutsche Geschichte überhaupt nicht beginnen können.

„Wären die Germanen romanisiert worden, hätte das Römische Reich noch Jahrhunderte bestehen können“ (Alexander Demandt). Die Völkerwanderungsheere wären dem Imperium Romanum vielleicht erspart geblieben und damit die Eroberung seines Zentrums am Tiber durch germanische Völker. Die Römer kamen nicht zu den Germanen, nein, jene kamen zu den Römern.

Einige Wissenschaftler sind sich sicher: Bei einer Niederlage von Arminius wäre die deutsche Sprache untergegangen. Alle hätten irgendwann Latein gesprochen. Und es wären folglich ohne den Sieg des Cheruskers Arminius auch kein Luther und keine deutsche Literatur möglich gewesen.

In jenen Septembertagen des Jahres 9 haben Arminius und seine Mannen Geschichte geschrieben.

Wer weiß, wo und wer wir heute – 2000 Jahre später – bei einem umgekehrten Verlauf der damaligen Schlacht wären …

 

 

Kaum jemand weiß, dass die USA keine eigene gesetzlich festgelegte Amtssprache haben.

Die meistgesprochene Sprache in den USA ist das amerikanische Englisch, gefolgt von Spanisch.

Zur Zeit ist Englisch die offizielle Sprache in 27 der 50 Bundesstaaten der USA.

Dazu gehören: Alabama, Alaska, Arizona, Arkansas, Kalifornien, Colorado, Florida, Georgia, Idaho, Illinois, Indiana, Iowa, Kansas, Kentucky, Mississippi, Missouri, Montana, Nebraska, New Hampshire, North Carolina, North Dakota, South Carolina, South Dakota, Tennessee, Utah, Virginia und Wyoming.

Alle anderen Staaten haben keine offizielle Sprache, außer Hawaii, wo Englisch und Hawaiianisch die beiden offiziellen Sprachen sind.

Mit „Amerika“ sind die Vereinigten Staaten gemeint und nicht etwa der gesamte amerikanische oder auch nur der nordamerikanische Kontinent. Englisch war die Sprache der wichtigsten Siedlerkolonien an der nordöstlichen Atlantikküste, aus denen die spätere USA hervorging, und wurde nach dem Unabhängigkeitskrieg 1775-1783 zur Sprache der neu gegründeten Republik. Zwar gab es zu Beginn Überlegungen, eine andere Sprache als Englisch als Landessprache der USA einzuführen, um sich von der einstigen Kolonialmacht England abzusetzen. Deutsch, aber auch Hebräisch, Griechisch, Latein oder eine Mischsprache mehrerer Indianersprachen wurden diskutiert, waren aber keine ernsthaften Alternativen. Das amerikanische Englisch ist ferner vom britischen Englisch zu unterscheiden und weist selbst verschiedene regionale, kulturelle und soziale Varianten auf. Auch heute ist die Sprachsituation in einem ständigen Wandel. Eine wachsende Zahl von Menschen in den Vereinigten Staaten spricht heute nicht mehr Englisch als Muttersprache. Vor allem Spanisch macht dem Englischen Konkurrenz, aber es gibt aufgrund des hohen Migrationsfaktors auch andere, beispielsweise asiatische Sprachgruppen, die sich in der neuen Welt behaupten. Aufgrund der Globalisierung gewinnt das Englische als internationale Verkehrssprache („lingua franca“) der Wirtschaft, Wissenschaft, Technik, der Jugend-, Pop-, und Massenkultur allerdings – transnational gesehen – verstärkte Bedeutung und erfährt dadurch erneute Veränderungen, die wiederum auf die USA zurückwirken.

Wie auch in anderen Ländern gibt es in den USA viele verschiedene Dialekte. So kann sich jemand aus Neuengland schwertun, wenn er Louisiana besucht.

Der amerikanische Akzent, den die meisten Nichtmuttersprachler erlernen, ist nur einer von vielen, die man tagtäglich in den Vereinigten Staaten hört. Der als allgemeines Amerikanisch (General American – GenAm) bekannte Akzent wird üblicherweise auch in den Nachrichtensendungen der großen Fernsehsender, in nationalen Radiosendungen, Filmen und anderen Medien verwendet, in denen die Sprecher nicht auf ihre Herkunft verweisen wollen.

GenAm hat seine Wurzeln in Pennsylvania, Ohio und anderen Regionen des sogenannten „Rostgürtels“ (das Hochdeutsche kommt beispielsweise aus Hannover). Die Siedler brachten ihn über den Mittleren Westen nach Kalifornien und in den Nordwesten des Landes entlang der Pazifikküste. Das Aufkommen von Radio und Fernsehen Mitte des 20. Jahrhunderts veranlasste die Medienorganisationen zu untersuchen, welcher amerikanische Akzent als „neutralster“ empfunden und deshalb vom größten Publikum verstanden wurde.

Die meisten Amerikaner erkennen beispielsweise problemlos einen Akzent aus den Südstaaten oder Neuengland, aber GenAm wurde zum nationalen Standard, obwohl er ursprünglich nur in einem kleinen Gebiet im Mittleren Westen gesprochen wurde.

Ein auffälliger Unterschied ist das breit ausgesprochen „A“ im Amerikanischen, sodass das Wort dance nicht wie dahnce klingt. Der vielleicht am leichtesten erkennbare Unterschied zwischen RP (Received Pronunciation, sie wurde in Großbritannien für die BBC und andere nationale Nachrichtensender eingeführt. Wer britisches Englisch lernt, lernt höchstwahrscheinlich RP, den Akzent, der sich im 18. und 19. Jahrhundert von Südengland aus in der Oberschicht verbreitete) und GenAm ist die Aussprache des Buchstaben „R“ in einigen Wörtern, von Phonetikern Rhotazismus genannt. Ein amerikanischer Nachrichtensprecher würde beispielsweise das „R“ in hard aussprechen, während das Wort in den britischen Medien mehr wie hahd klingen würde.

Einige Amerikaner, beispielsweise im Süden, in Neuengland und New York, wo die Hafenstädte weiter enge Verbindungen zu England unterhielten, lassen den R-Laut wie die Briten wegfallen. Die Amerikaner des 18. und 19. Jahrhunderts allerdings, die weiter von der Küste entfernt im Landesinneren lebten und zum Teil aus Schottland, Irland oder Nordengland eingewandert waren, wo das „R“ ausgesprochen wird, haben den rhotischen Akzent bewahrt.

Ein Hoch auf die Dialekte!

 

Wir hören regelmäßig:

  1. Deutschland ist einer der dichtbesiedelsten Staaten der Welt!
  2. Deutschland leidet seit über drei Jahrzehnten unter der Massenarbeitslosigkeit!
  3. Ein märchenhaftes Sozialsystem passt nicht zu einem Einwanderungsland!

Also nicht noch mehr Menschen in unser Land! „Das Boot ist voll!“, so schallte es lange Jahre aus der rechten politischen Ecke.

Es gibt aber auch Fakten, die eine andere Sprache sprechen:

Deutschland muss nach Ansicht der UNO ausländische Arbeitskräfte ins Land holen, wenn es seinen Lebensstandard halten will (Spiegel Online). Das geht aus einem Bericht des Bevölkerungsprogramms der Vereinten Nationen (UNFPA) hervor. Die Untersuchung sagt den Bundesbürgern auf Dauer starke wirtschaftliche Einbußen voraus, wenn Deutschland sein Arbeitskräfte-Potenzial nicht langfristig durch Zufluss aus anderen Ländern ausbaut. Nur mit diesem Einwandererstrom könnte Deutschland das Verhältnis zwischen Arbeitskräften und Ruheständlern wie derzeit bei vier zu eins halten. Die Bundesrepublik benötige pro Jahr eine halbe Million Zuwanderer, um die niedrige Geburtenrate auszugleichen, heißt es in dem Bericht. Nach der UNO-Prognose wird die Bevölkerung hier zu Lande in 25 Jahren um 14 Millionen Menschen abnehmen. Mit den Arbeitskräften sieht die Weltorganisation auch den deutschen Wohlstand schwinden. Um das wachsende Heer der Rentner angemessen finanziell zu unterhalten, wären nach UNO-Einschätzung sogar 3,4 Millionen Immigranten pro Jahr notwendig.

Fakt ist: Wir können nicht die Armut der Welt aufnehmen, auch nicht Europa als Ganzes. Eine Bevölkerungszahl von beispielsweise über 2 Milliarden Menschen würde unsere Sozialsysteme zum Kollabieren bringen.

Nichtsdestotrotz: Wenn wir das Phänomen Zuwanderung beleuchten, kommen wir zwangsläufig zu dem Schluss, dass es sich um wirtschaftliche bzw. Armutsmigration handelt. Dies kann man versuchen wegzudiskutieren, wie man will, das ist so! Juristisch sind Wirtschaftsflüchtlinge nicht erwünscht – dies aus gutem Grund. Die Türkei beherbergt 2,5 Millionen Flüchtlinge. Anders ausgedrückt: Sie hindert sie am Weiterziehen gen Norden. Und das lässt sich die Europäische Union etwas kosten. Cash gegen Problemlösung! Harte Worte, aber leider Realität. Wenn man Allgemeinplätze wie „Wir haben nach 1945 aufgebaut und Wohlstand geschaffen. Hätten die das auch, dann …“ hört, kann einem schon übel werden. Unser Wohlstand in Europa und USA, allgemein im Norden gegenüber dem Süden, weniger, aber auch im Westen gegenüber dem Osten, beruht auf Ausbeutung von Ländern und deren Bevölkerung. Wir reden hier nicht über 70 oder 80 Jahre, wir reden über rund 500 Jahre, beginnend mit Kolumbus. Wir haben zu unserem Vorteil, d.h. unserem europäischen Vorteil, später auch Nordamerikas, andere Länder unterworfen, deren Bevölkerung versklavt und ausgebeutet. Der Abfall, kaputte und ausgelaugte Landschaften blieben zurück. Damit wir es in Europa schön hatten. Andere Kulturen haben wir zerstört, ihnen unser europäisches System aufgezwungen. Grob gesagt sind die Vereinigten Staaten kulturell europäisch. Hier beginnt alles. Aber Afrika und Asien sind nicht Europa, ihnen war – ohne unseren Eingriff – ein anderer Weg der Entwicklung vorbestimmt. Selbst nach den dortigen Unabhängigkeitskriegen hat sich an deren wirtschaftlicher Abhängigkeit nichts geändert. Die Gebiete haben sich bis heute wirtschaftlich nicht mehr gefangen.

Die Gegenbewegung steht jetzt am Anfang. Die Menschen aus den wirtschaftlich benachteiligten Gebieten – die Ursachen haben wir gesetzt – strömen in die Wohlstandszonen dieser Erde. Die heißen Nordamerika, Australien und Europa.

Wir müssen auch rechtlich umdenken: unser Asylrecht, fußend auf politischer Verfolgung, und die Genfer Flüchtlingskonvention unter anderen reichen nicht aus bzw. müssen überarbeitet werden. Der Grund ist in vielerlei Hinsicht wirtschaftlicher Natur, und diese Völkerwanderung läuft an. Wir brauchen ein Regelwerk, das die Einwanderung in die richtigen Bahnen leitet. Ob wir es Einwanderungsgesetz nennen, ist gleichgültig.

Nicht zuletzt sollten wir aufhören, in Stellvertreterkriege in den Herkunftsländern der Menschen zu investieren; stattdessen sollten wir Geld in die Hand nehmen für den dortigen Wiederaufbau, bzw. die regiongerechte Umstrukturierung.

Geben wir den Menschen dort einfach wieder etwas zurück!