Kaum jemand weiß, dass die USA keine eigene gesetzlich festgelegte Amtssprache haben.

Die meistgesprochene Sprache in den USA ist das amerikanische Englisch, gefolgt von Spanisch.

Zur Zeit ist Englisch die offizielle Sprache in 27 der 50 Bundesstaaten der USA.

Dazu gehören: Alabama, Alaska, Arizona, Arkansas, Kalifornien, Colorado, Florida, Georgia, Idaho, Illinois, Indiana, Iowa, Kansas, Kentucky, Mississippi, Missouri, Montana, Nebraska, New Hampshire, North Carolina, North Dakota, South Carolina, South Dakota, Tennessee, Utah, Virginia und Wyoming.

Alle anderen Staaten haben keine offizielle Sprache, außer Hawaii, wo Englisch und Hawaiianisch die beiden offiziellen Sprachen sind.

Mit „Amerika“ sind die Vereinigten Staaten gemeint und nicht etwa der gesamte amerikanische oder auch nur der nordamerikanische Kontinent. Englisch war die Sprache der wichtigsten Siedlerkolonien an der nordöstlichen Atlantikküste, aus denen die spätere USA hervorging, und wurde nach dem Unabhängigkeitskrieg 1775-1783 zur Sprache der neu gegründeten Republik. Zwar gab es zu Beginn Überlegungen, eine andere Sprache als Englisch als Landessprache der USA einzuführen, um sich von der einstigen Kolonialmacht England abzusetzen. Deutsch, aber auch Hebräisch, Griechisch, Latein oder eine Mischsprache mehrerer Indianersprachen wurden diskutiert, waren aber keine ernsthaften Alternativen. Das amerikanische Englisch ist ferner vom britischen Englisch zu unterscheiden und weist selbst verschiedene regionale, kulturelle und soziale Varianten auf. Auch heute ist die Sprachsituation in einem ständigen Wandel. Eine wachsende Zahl von Menschen in den Vereinigten Staaten spricht heute nicht mehr Englisch als Muttersprache. Vor allem Spanisch macht dem Englischen Konkurrenz, aber es gibt aufgrund des hohen Migrationsfaktors auch andere, beispielsweise asiatische Sprachgruppen, die sich in der neuen Welt behaupten. Aufgrund der Globalisierung gewinnt das Englische als internationale Verkehrssprache („lingua franca“) der Wirtschaft, Wissenschaft, Technik, der Jugend-, Pop-, und Massenkultur allerdings – transnational gesehen – verstärkte Bedeutung und erfährt dadurch erneute Veränderungen, die wiederum auf die USA zurückwirken.

Wie auch in anderen Ländern gibt es in den USA viele verschiedene Dialekte. So kann sich jemand aus Neuengland schwertun, wenn er Louisiana besucht.

Der amerikanische Akzent, den die meisten Nichtmuttersprachler erlernen, ist nur einer von vielen, die man tagtäglich in den Vereinigten Staaten hört. Der als allgemeines Amerikanisch (General American – GenAm) bekannte Akzent wird üblicherweise auch in den Nachrichtensendungen der großen Fernsehsender, in nationalen Radiosendungen, Filmen und anderen Medien verwendet, in denen die Sprecher nicht auf ihre Herkunft verweisen wollen.

GenAm hat seine Wurzeln in Pennsylvania, Ohio und anderen Regionen des sogenannten „Rostgürtels“ (das Hochdeutsche kommt beispielsweise aus Hannover). Die Siedler brachten ihn über den Mittleren Westen nach Kalifornien und in den Nordwesten des Landes entlang der Pazifikküste. Das Aufkommen von Radio und Fernsehen Mitte des 20. Jahrhunderts veranlasste die Medienorganisationen zu untersuchen, welcher amerikanische Akzent als „neutralster“ empfunden und deshalb vom größten Publikum verstanden wurde.

Die meisten Amerikaner erkennen beispielsweise problemlos einen Akzent aus den Südstaaten oder Neuengland, aber GenAm wurde zum nationalen Standard, obwohl er ursprünglich nur in einem kleinen Gebiet im Mittleren Westen gesprochen wurde.

Ein auffälliger Unterschied ist das breit ausgesprochen „A“ im Amerikanischen, sodass das Wort dance nicht wie dahnce klingt. Der vielleicht am leichtesten erkennbare Unterschied zwischen RP (Received Pronunciation, sie wurde in Großbritannien für die BBC und andere nationale Nachrichtensender eingeführt. Wer britisches Englisch lernt, lernt höchstwahrscheinlich RP, den Akzent, der sich im 18. und 19. Jahrhundert von Südengland aus in der Oberschicht verbreitete) und GenAm ist die Aussprache des Buchstaben „R“ in einigen Wörtern, von Phonetikern Rhotazismus genannt. Ein amerikanischer Nachrichtensprecher würde beispielsweise das „R“ in hard aussprechen, während das Wort in den britischen Medien mehr wie hahd klingen würde.

Einige Amerikaner, beispielsweise im Süden, in Neuengland und New York, wo die Hafenstädte weiter enge Verbindungen zu England unterhielten, lassen den R-Laut wie die Briten wegfallen. Die Amerikaner des 18. und 19. Jahrhunderts allerdings, die weiter von der Küste entfernt im Landesinneren lebten und zum Teil aus Schottland, Irland oder Nordengland eingewandert waren, wo das „R“ ausgesprochen wird, haben den rhotischen Akzent bewahrt.

Ein Hoch auf die Dialekte!

 

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