Eine Arbeitsgruppe mit 75 Mitgliedern soll die Details einer Verfassungsänderung formulieren, die Putin sich wünscht.

Kommt die Verfassungsänderung so, wie Putin sie angedeutet hat, bleibt der Kremlchef oberster Befehlshaber der Streitkräfte und behält das Recht, die Regierung zu entlassen. Das macht ihn zum mächtigsten Mann im Staat. So stark wie Präsident Putin aber soll er nicht werden können.

Bisher hat der Kremlchef den Premier ernannt, das dürfen künftig die Duma-Abgeordneten. Auch das Kabinett wird dann nicht mehr vom Präsidenten bestimmt, sondern vom Premier. Die Geheimdienstchefs und hohe Vertreter in Außen- und Verteidigungspolitik soll weiterhin der Präsident benennen, aber in Absprache mit dem Föderationsrat, der oberen Kammer des Parlaments.

Die Würde des Menschen ist abzuschaffen“ – so oder ähnlich könnte die russische Verfassung künftig anfangen. Denn die von Wladimir Putin überraschend angekündigte Verfassungsreform bedeutet vor allem nur eines: Entwürdigung der russischen Bürger (faz.net).

Die eigentliche Intention der Veränderungen ist für jeden offensichtlich: Putin soll unbegrenzt lange an der Macht bleiben, und diese soll uneingeschränkt sein. Die Vorschläge umfassen den Abschied vom Primat des Völkerrechts, eine Umverteilung der Kompetenzen zwischen dem Präsidenten, der Regierung, dem Parlament und dem bisher in der Verfassung nicht verankerten Sicherheitsrat. Alles in allem handelt es sich um ein Machtsystem nach dem Vorbild Stalins: die eigentliche Macht soll außerhalb der formellen Ämter liegen; es soll irrelevant sein, welchen Posten der fast schon gottgleiche Führer offiziell bekleidet. Hauptsache, kein anderer Posten ist zu stark.

Das eigentliche Novum von Putins Vorstoß besteht darin, dass seine Diktatur nun eine ihr mehr entsprechende, von lästigen Resten der demokratischen Prinzipien befreite Verfassung bekommt. Die unliebsamen Richter wurden bisher durch Disziplinarverfahren aus ihren Ämtern gejagt, künftig sollen sie auch laut Verfassung ablösbar sein. Das Völkerrecht und somit die Entscheidungen der internationalen Gerichte, die Russland ohnehin schon konsequent missachtet, sollen künftig auch auf dem Papier nicht mehr bindend sein.

Da Putin 2024 abtreten muss und eine Verlängerung seiner Amtszeit wohl auf deutlichen Widerstand gestoßen wäre, schwächt er das Präsidentenamt und baut gleichzeitig neue Machtzentren auf. So hält er sich weiter alle Optionen offen, auch nach einem Vierteljahrhundert an Russlands Spitze an anderer Position weiter an der Macht zu bleiben.

Diesem Ziel ordnet Putin alles unter. Auch seinen alten Vertrauten Dmitrij Medwedjew lässt er fallen, um die eigene politische Zukunft abzusichern. Zwischen 2008 und 2012 saß Medwedjew als „Sesselwärmer“ (handelsblatt.com) für Putin im Kreml. Vor acht Jahren räumte der Jüngere seinen Platz freiwillig wieder, um Putin die Rückkehr zu ermöglichen.

Noch immer vage bleibt Putin in der Frage, ob die Amtszeit von Präsidenten neu geregelt wird. Das ist wichtig, denn Putin kann nur noch bis 2024 das Land führen. Die Verfassung schreibt vor, dass der Präsident nur zweimal hintereinander amtieren darf. Der 67-Jährige wurde im Mai 2018 wiedergewählt. Darüber gebe es „in der Gesellschaft“ bereits Diskussionen, sagte Putin. „Ich halte das nicht für ausschlaggebend. Aber ich stimme dem zu“ (welt.de). Er vermied damit erneut eine klare Aussage zu seiner politischen Zukunft.

Alles, was nach Putins Rede passierte, ist daher offensichtlich eine Kettenreaktion der bestehenden politischen Macht auf die überraschenden Ideen von Putin.

Die Neue Zürcher Zeitung (nzz.ch) legt ihren Fokus auf die Risiken, die mit dem Abgang Medwedews und der Verfassungsreform in Russland verbunden sind: „Dieser Schachzug zeigt, dass die aufgrund der Proteste des vergangenen Sommers nervös gewordene Kremlführung die öffentliche Meinung nicht völlig ignorieren kann. Das gilt auch für Putin persönlich, der zwar weiterhin fest im Sattel sitzt, aber mit seiner aggressiven Außenpolitik heute weniger zu punkten vermag als während der Euphorie über die „Heimholung“ der Krim.

Noch sehen viele Bürger in Putin die Verkörperung eines starken Russlands. Doch wenn sich die nun angestoßene Verfassungsreform als Operation zur reinen Machterhaltung entlarvt, droht er vor dem Hintergrund von wirtschaftlicher Misere, wachsender Repression und internationaler Isolation zu einem ganz anderen Symbol zu werden – zum „alternden Sinnbild von Stagnation und politischer Verknöcherung“ (md.de).

Wenige Stunden, nachdem Regierungs- und Militärvertreter den Abschuss einer ukrainischen Passagiermaschine mit 176 Personen an Bord eingeräumt hatten, versammelten sich Tausende vor mindestens drei Universitäten in Teheran, um der Opfer zu gedenken. An den Gittern vor den Universitäten hängten sie Bilder der Getöteten auf und zündeten Kerzen für sie an. Viele der 82 iranischen Todesopfer waren Absolventen von Teheraner Universitäten, die in Kanada ihre Studien fortsetzen wollten. Die 63 Kanadier stammten ebenfalls aus Iran.

Tagelang hatte Teheran mit Nachdruck behauptet, die Boeing 737-800 sei am Mittwochmorgen aufgrund eines technischen Defekts und eines Pilotenfehlers abgestürzt.Erst am Morgen des Samstag räumte die Regierung den Abschuss der Maschine mittels einer Flugabwehrrakete ein. Dabei machte sie ein „Versehen“ und „menschliches Versagen“ für die Katastrophe verantwortlich.

Die iranischen Revolutionsgarden übernehmen die Verantwortung für den Abschuss. Ein Soldat habe die Maschine für ein „feindliches Flugzeug“ gehalten und eine Rakete abgefeuert. Der Generalstab kündigte an, „der Verantwortliche“ für den Abschuss werde vor die Militärjustiz gestellt.

Wie die Nachrichtenagentur Fars berichtete, wurden die Demonstrationen und wütenden Proteste in Teheran am Samstag schließlich von der Polizei aufgelöst. Die Studenten hätten „schädliche“ und „radikale“ Sprechchöre gerufen, schrieb Fars, die den Konservativen in Iran nahe steht. Medienberichten zufolge war das Internet in mehreren iranischen Provinzen vor geplanten Gedenkveranstaltungen nach den Protesten abgeschaltet worden (faz.net).

US-Präsident Donald Trump hat Iran vor einer erneuten Niederschlagung von Protesten gewarnt. „Die Regierung Irans muss es Menschenrechtsorganisationen erlauben, zu beobachten und über die Fakten vor Ort bei den anhaltenden Protesten des iranischen Volkes zu berichten“, schrieb Trump am Samstag über Twitter. Der amerikanische Präsident sicherte den Demonstranten in Iran seine Unterstützung zu.

Alles sah nach dem Amtsantritt des iranischen Präsidenten Ruhani im Jahr 2013 ganz anders aus. Er versprach eine Versöhnung mit dem Westen und setzte zwei Jahre später dieses Versprechen mit dem Wiener Atomabkommen auch um. Politisch und wirtschaftlich war der Gottesstaat auf dem Weg, sich international wieder zu integrieren. Auch innenpolitisch sollte sich vieles ändern, besonders nach dem guten Abschneiden der Reformer bei der Parlamentswahl 2016. Sogar politische Gefangene sollten frei kommen und mehr Meinungs- und Pressefreiheit zugelassen werden.

Aber dann kam dieser Trump“, sagt der ehemalige iranische Botschafter in Berlin, Ali Madshedi, heute im Rückblick (t-online.de). Erst veranlasste der Republikaner den einseitigen Ausstieg Amerikas aus dem Atomdeal, dann drakonische Sanktionen. Das ölreiche Land geriet plötzlich in eine schwere politische und wirtschaftliche Krise, die Währung war in kürzester Zeit nur noch die Hälfte wert. Der moderate Kurs des Präsidenten wurde schnell von Kritikern verspottet – und auch von eigenen Anhängern.

Der Abschuss einer Passagiermaschine, die überwiegend Iraner an Bord hatte und Menschen mit iranischen Wurzeln, ist ein innen- wie außenpolitisch ein Desaster für die Islamische Republik. Gerade hatte die Tötung des Revolutionsgarden-Generals Qassim Soleimani der Staatsführung um Chamenei erlaubt, die Reihen zu schließen. Millionen säumten bei den Trauerzügen die Straßen, und längst nicht alle, die sich über diesen Angriff empörten, waren glühende Anhänger des Regimes. Die Revolutionsgarden demonstrierten Stärke, feuerten 22 ballistische Rakete auf Militärstützpunkte im Irak gefeuert, die von den Amerikanern genutzt werden. Wehrhaftigkeit und die bedingungslose Bereitschaft, die Besten für den Schutz der Islamischen Revolution zu opfern, das ist der Mythos der Revolutionsgarden, der neues Feuer erhielt durch den Tod Soleimanis.

Am 21. Februar wählen die Iraner ein neues Parlament. Bislang konnten sich die Ultrakonservativen Hoffnungen machen, die Mehrheit in der Madschlis zu stellen. Das Regime hoffte nach dem Tod Soleimanis auf eine hohe Wahlbeteiligung, die es jenseits der Ergebnisse als Ausweis der Legitimität des politischen Systems wertet. Nun aber ruft der Abschuss den Iranern die Inkompetenz und das Missmanagement ins Gedächtnis, die viele dem Regime auch bei der Steuerung der maroden Wirtschaft anlasten. Der Abschuss erschüttert jene Reste an Vertrauen in das System, die sie vielleicht noch hatten.

Grauer Morgen, depressiv,

setze Ziele, erkenne Aufgaben.

Motivation kommt von innen,

lass Dich nicht lenken.

Bleibe Du selbst!

Regen vor der Haustür,

ungemütlich, der Wochenbeginn.

„Es gibt kein schlechtes Wetter,

nur schlechte Kleidung!“.

Das sagen schon die Alten.

Bleibe ausgeglichen

in Deinem Inneren.

Lass Dich nicht provozieren,

sonst lenken Dich andere.

Sei Dein eigener Herr!

Lerne aus Deinen Fehlern,

jeder macht sie,

niemand ist perfekt!

Der Fehler, eine Chance zur

Verbesserung, oft ungenutzt!

Begehre nicht Dinge,

die Du nicht haben kannst.

Das stand schon in der Bibel.

Begehren führt zu Leid,

das wird Dich Dein Leben begleiten.

Sei tugendhaft, lebe bescheiden.

Müßiggang ist Sünde,

macht uns zu Kindern der Hölle.

Rette Deine Seele; Kind!

In der Ewigkeit wirst Du profitieren.

Suche die innere Ruhe,

Ausgeglichenheit im Jetzt.

Das sollst Du anstreben!

Nicht für das Gestern oder

das Morgen leben wir.

Stopp!

Ich warte auf den Bus.

Dahin, wo

ich Spaß haben,

leiden und träumen kann.

Lasst mich alle in Ruhe.

Ich lebe im Jetzt,

Nobody ist perfect.

Das Leben ist kurz.

Regeln verderben alles.

Herrgott! Lasst mich leben!

Die Welt ist voller Menschen, doch manchmal weiß man nicht wohin. Mit dem Vertrauen ist das so eine Sache, sie wird immer wieder auf die Probe gestellt. Allzu oft hast du die Erfahrung gemacht, dass deine geheimen Informationen weiter geklatscht werden und das einfach, ohne nachzudenken, was man damit anrichten kann. Gerade im Beruf gibt es so die eine oder andere Hürde zu überwinden und es geht nicht mit fairen Mitteln zu oder in einigen Berufen darf nicht einmal die Schweigepflicht gebrochen werden. Lastet da nun was auf deiner Seele und du möchtest dich jemandem anvertrauen, sind die Zuhörer sehr rar. Viele hören dennoch (oberflächlich) zu  – aus bloßer Neugierde oder weil in ihrem Leben tatsächlich nichts Spannendes mehr passiert… oder weil sie Sex wollen und so tun als ob – aber sie meinen es nicht ernst. Vor lauter Langeweile quatschen sie dann überall weiter und DEIN Thema wird schneller die Runde machen als es ihnen lieb ist. „Oh Entschuldigung!“ lautet dann die überraschte Antwort, wenn sie dabei erwischt wurden. Dass diese unüberlegten Weitertratsch-Dinge echte Schwierigkeiten bereiten könnten, kommt ihnen nicht mal in den Sinn. Zuhören wollen viele, das ist kein Geheimnis, aber die wenigsten können mit Informationen richtig umgehen. Es ist die Kunst der Kommunikation, die immer einen Kommunikator und einen Empfänger hat und leider, leider ist der Empfänger weniger vertrauenswürdig als fair. Sogar echte – sogenannte Freunde – sind nicht immer so ehrlich oder offen wie man selbst. Sie wollen teilhaben an ihrem Leben, doch wenn es bei ihnen aus den Fugen gerät, halten sie den Mund und ziehen sich zurück. Na Prost, das ist wahre Freundschaft. Denen sollte man halt auch nichts mehr erzählen. Die Basis des gegenseitigen offenen Vertrauens ist schlagartig zerstört.

Du hast die Erfahrung gemacht, dass deine Informationen und Suche nach einem ehrlichen Rat oft in eine noch schwierigere Situation münden. Unüberlegtes Weitergeben, Tratschen bis zum Erbrechen, Langeweile im Leben anderer, wenig sorgfältiger Umgang mit Informationen des anderen, schlichtweg keine Bildung, kein Einfühlungsvermögen und weil-der-selbst-keine-Ahnung-hat, führen letztendlich dazu, dass auch du deinen Mund hältst und nichts mehr zu sagen hast.

Dabei suchst du händeringend nach einem Menschen, dem du dich anvertrauen kannst, der ehrlich zuhört und sich empathisch in deine Lage versetzt, um dir einen guten Rat zu geben. Zudem sind da draußen so unglaublich viele Menschen, die egoistisch und desinteressiert sind. Es geht ihnen um ihre eigenen Bedürfnisse, es geht ihnen nicht um dich. Da musst du schon selbst eine Lösung finden und so liegst du nachts im Bett und grübelst, wer eigentlich nun dein Freund ist. Ach ja, der Freund ist übrigens genauso lange am Zuhören, bis er selbst in der Scheiße steckt und nichts mehr zu sagen hat. Klasse Kommunikation in einer Welt, die kommunikativer und international vernetzter nicht sein könnte und in der „Mensch“ sich in der Gesellschaft schwer tut, eine Person seines Vertrauens zu finden, der den Mund genau dann hält, wenn es nötig ist und ihn öffnet, wenn es um echte Freundschaft geht.

 

© Petra M. Jansen

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Die Vorratsdatenspeicherung verpflichtet Internetprovider, Mobilfunkanbieter und Kommunikationsunternehmen, alle Verbindungsdaten ihrer Kunden 10 Wochen sowie alle Standortdaten 4 Wochen lang zu speichern – ohne Anlass. Strafverfolgungsbehörden können diese bei Bedarf anfordern. Eingeführt wurde die Vorratsdatenspeicherung als Reaktion auf die Terroranschläge in Europa. Eigentlich sollte sie am 1. Juli 2017 in Kraft treten.

Datenschützer sagen jedoch: Die Vorratsdatenspeicherung ermöglicht eine Massenüberwachung und schränkt die Grundrechte ein. Die Speicherung liegt daher derzeit auf Eis.

Eine weitreichende Vorratsdatenspeicherung verstößt nach Ansicht eines wichtigen EU-Gutachtens auch bei der Terrorbekämpfung gegen EU-Recht. Generalanwalt Manuel Campos Sánchez-Bordona vom Europäischen Gerichtshof hält die Speicherung von Telefon- und Internetverbindungsdaten nur in sehr engem Rahmen für rechtmäßig, wie aus einem am Mittwoch in Luxemburg veröffentlichten Gutachten hervorgeht.

Damit stützt der Generalanwalt ein wichtiges EuGH-Urteil von 2016, wonach die anlasslose Speicherung der Verbindungsdaten nicht mit EU-Recht vereinbar ist. Seiner Ansicht nach verstoßen die aktuellen Regelungen in Frankreich, Großbritannien und Belgien gegen EU-Recht. Gerichte aus diesen Ländern hatten den EuGH gefragt, ob die fraglichen EU-Regeln auch im Zusammenhang mit der nationalen Sicherheit und im Kampf gegen Terror angewendet werden müssten.

Obwohl die gesetzliche Grundlage der Vorratsdatenspeicherung in Deutschland besteht, muss sie nicht umgesetzt werden: Das Verwaltungsgericht der vorherigen Instanz vor dem EuGH hatte festgestellt, dass die Pflicht hier gegen Recht der EU verstoße. Dabei beruft es sich auf ein EuGH-Urteil aus 2016 (AZ. C-203/15 und C-698/15). Der Gerichtshof hatte sich nämlich bereits mit dem Thema Vorratsdatenspeicherung auseinandergesetzt, damals aber ging es um die Versionen aus Großbritannien und Schweden.

In bestimmten Fällen könnte laut Campos Sánchez-Bordona jedoch eine weitgehende und allgemeine Pflicht zur Vorratsdatenspeicherung erlaubt sein. Dies sei im Falle einer unmittelbar bevorstehenden Bedrohung oder einer gefährlichen Ausnahmesituation, die eine offizielle Erklärung des Notstands in einem Land rechtfertige, möglich.

Argumentiert wird, dass ein ausnahmsloses Verbot der Vorratsdatenspeicherung den Handlungsspielraum der Mitgliedstaaten bei Strafverfolgung und öffentlicher Sicherheit erheblich einschränken würde. Gegner hingegen wenden unter anderem ein, dass es sich um eine unverhältnismäßige Maßnahme handele, die weitreichende Eingriffe in Grundrechte bedeute – gerade da die Erhebung und Speicherung vollkommen ohne Anlass erfolge und jeden Einzelnen betreffe, der über das Internet oder Telefon kommuniziert. Auch in die Rechte der klagenden Unternehmen könnte die Speicherpflicht einen Eingriff darstellen, nämlich in Bezug auf die unternehmerische Freiheit.

Um die nationale Sicherheit zu gewährleisten und Kriminalität zu bekämpfen, ist eine begrenzte und differenzierte Speicherung von Daten mit begrenztem Zugang möglich. Nur Daten, die für die wirksame Verhütung und Kontrolle der Kriminalität und für die nationale Sicherheit unerlässlich sind, sollen gespeichert werden dürfen. Zudem soll die Sicherung der Daten nur für einen begrenzten Zeitraum stattfinden. Der Zugang soll erst nach vorheriger Kontrolle – etwa durch ein Gericht – erfolgen.

Das Bundesverfassungsgericht und auch der Europäische Gerichtshof haben die Vorratsdatenspeicherung für unzulässig erklärt. Nun aber versuchen einige Regierungen in der EU, Überwachungsmaßnahmen per EU-Beschuss durchzusetzen (deutschlandfunk.de, 28.12.2019).

Trotz der klaren Urteile versuchten die Mitgliedsländer das zu umgehen. In Deutschland argumentieren Sicherheitspolitiker und Behördenvertreter, dass zunehmende Hasskriminalität und verstärkte rechtsextreme Umtriebe nur durch Speicherung aller Verbindungsdaten der Bürger bekämpft werden könnten.

Der blinde Glaube an die Vorratsdatenspeicherung als Allheilmittel ist aber nicht nur für jeden guten Juristen heikel (Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, handelsblatt.de, 09.09.2019).

Er kann auch nicht mit Blick auf die Strafverfolgungspraxis gerechtfertigt werden. So wurde etwa das VDS-Gesetz von 2015 insbesondere mit der Bekämpfung von Terrorismus und schwerster Kriminalität begründet. Der Anschlag vom Berliner Breitscheitplatz Ende 2016 konnte jedoch auch mit der Vorratsdatenspeicherung nicht verhindert werden. Sowohl hier als auch bei der Ermordung des Kassler Regierungspräsidenten Lübcke im Juni 2019 waren die Täter bekannt.

Nie ist es im derzeit von verheerenden Buschfeuern geplagten Australien wärmer und trockener gewesen als im vergangenen Jahr. 2019 war das wärmste Jahr in Australien seit Beginn der Aufzeichnungen mit einer nationalen Durchschnittstemperatur, die 1,52 Grad über dem langjährigen Mittel lag“, teilte das Amt für Wetterkunde in seinem jährlichen Klimabericht mit. Bislang habe der Rekord bei 1,33 Grad über dem Durchschnitt gelegen, aufgestellt im Jahr 2013 (tagesschau.de). Dabei reicht der Vergleichszeitraum bis 1910 zurück.

Das Klima ändert sich: Wir haben jetzt große Hitzewellen, Trockenperioden und monatelange Niederschlagsdefizite. Es sind teilweise Temperaturen von nahezu 50 Grad Celsius gemessen worden. Das kann schon dazu führen, dass die Vegetation so zurückgebrannt wird, dass eine Regeneration bei vielen Arten nicht mehr möglich ist. Dann muss man darauf warten, bis Tiere oder der Wind Samen von überlebenden Bäumen in die abgebrannten Flächen eintragen. Das kann nach so großen, heftigen und schweren Bränden sehr viel länger dauern und dazu führen, dass sich die Pflanzen- und Tierwelt möglicherweise nicht mehr in der Form regeneriert, wie das früher der Fall war.

In Deutschland eine völlig andere Situation. Insgesamt gibt es knapp elf Millionen Hektar Wald – also nur vier Millionen Hektar mehr, als gerade in Australien in Flammen stehen. Der Großteil der Wälder in Deutschland sind außerdem Wirtschaftswälder (n-tv.de), die über 200 Jahre oder mehr sehr intensiv bewirtschaftet worden und intensiv kontrolliert worden sind.

Dass es in Australien zu dieser Jahreszeit brennt, ist normal. Allerdings lodern die ersten australischen Feuer üblicherweise erst im Dezember. 2019 begannen sie bereits im Oktober, einige Brandherde schwelen sogar noch länger. Die Feuer brennen immer noch, und sie werden noch über Monate brennen.

Inzwischen ist eine Fläche von mehr als sieben Millionen Hektar abgebrannt. Das entspricht mehr als einem Fünftel der Fläche Deutschlands. Die ökologischen Folgen der Brände zeichnen sich erst allmählich ab.

Laut dem Umweltbiologen David Bomann hat es in Teilen der Wälder seit 1.000 Jahren nicht gebrannt (SPON).

Wie wahrscheinlich es ist, dass an einem Tag Buschfeuer ausbrechen, wird in Australien mit dem Forest Fire Danger Index berechnet. Darin fließen Faktoren wie Niederschlag, Luftfeuchtigkeit und Windgeschwindigkeiten ein. In der aktuellen Brandsaison hat er in mehreren Regionen Australiens mehrfach die Stufe „katastrophal“ erreicht.

Seit Anfang Oktober wüten in Australien verheerende Brände über dem ganzen Land. Landesweit sind bereits 26 Menschen ums Leben gekommen, tausende Häuser wurden zerstört. Mittlerweile zieht eine Rauchfajhne 11.000 Kilometer über den Pazifik.  Besonders dramatisch haben die Feuer Natur und Tierwelt getroffen. Wie der World Wide Fund For Nature berichtet, sind mittlerweile 1,25 Milliarden Tiere den Flammen zum Opfer gefallen.

Der Verlust für australische Tierwelt durch die aktuellen Buschbrände umfasst zur Zeit Tausende von Koalas, zusammen mit anderen Arten wie Kängurus, Wallabys, Kaninchen-Kängurus und Vögeln wie Kakadu und Honigfresser. Die australische Umweltministerin Sussan Ley (wwf.de) schätzt, dass bis zu 30% der Koalas bei den Bränden an der mittleren Nordküste von New South Wales ums Leben gekommen sind. Viele Wälder werden Jahrzehnte brauchen, um sich zu erholen. Koalas könnten in der freien Natur in Ostaustralien in 30 Jahren ausgestorben sein, vor allem aufgrund der anhaltenden übermäßigen Abholzung von Bäumen für die landwirtschaftliche und städtische Entwicklung sowie der Klimaerhitzung. Die Brände wüten in diesem Gebiet durch den Lebensraum der Koalas. Dies kann das Aussterben beschleunigen.

Nun haben die australischen Behörden zudem mit der Zwangstötung von bis zu 10.000 Kamelen begonnen. Entlegene Ortschaften der Ureinwohner seien gefährdet, da riesige Kamelherden auf der Suche nach Wasser und Nahrung bis in die Gemeinden vordrängen, das Trinkwasser verschmutzten und die knappen Lebensmittelvorräte plünderten (morgenpost.de).

„Wildfeuer“, wie Experten die Busch- und Waldbrände nennen, gehören zum natürlichen Kreislauf im Ökosystem des Outbacks. Problematisch für die Tier- und Pflanzenwelt werden sie, wenn die Arten zusätzlich infolge von Ackerbau, dem rasanten menschengemachten Klimawandel, invasiver eingeschleppter Arten, der Zersiedlung ihrer Lebensräume und anderer Faktoren gefährdet werden. Und das ist in Australien alles der Fall.

Du hättest so viel zu sagen, doch du tust es nicht.

Du hättest so viel klarzustellen, doch tu tust es nicht.

Du wolltest deinen Scheiß einfach loswerden, doch du behältst es für dich.

Du wolltest ihm eins in die Fresse geben, doch tust es nicht.

Du möchtest so viel geben, doch du tust es nicht.

Du wolltest dich zum Dinner treffen, doch du bleibst zu Hause.

Du wolltest dich auskotzen, doch du hältst den Mund.

Du siehst, dass vieles falsch ist, doch du sagst es nicht.

Du wolltest einfach mal aggro sein, doch du bist sanft.

Du wolltest einfach mal Hallo sagen, doch du bist still.

Du wolltest essen gehen, doch du hast keinen Hunger.

Du wolltest heute etwas kaufen, doch du bist pleite.

 

Du solltest schlafen gehen, doch du bist nicht müde.

Du solltest freundlich sein, doch du trägst den Frust in dir.

Du solltest sagen was du willst, doch es hört dich keiner.

Du solltest Händchen geben, doch du ballst die Faust.

Du solltest Veganer werden, doch du frisst die Sau.

Du solltest stehenbleiben, doch du drehst dich um und gehst.

 

Du wolltest Vorbild sein, doch für wen?

 

© Petra  M. Jansen

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Kairos, der richtige Moment.

Das ist griechisch, versäume nie

den günstigen Augenblick.

Er kommt nicht wieder,

unser Leben hängt davon ab.

 

Wie geht es weiter?

Wir können es steuern,

gewusst wie, das ist die Frage.

Es hängt ab von Zahlen,

Schicksal aus den Sternen.

 

Geboren werden wir unter einer Zahl.

Sie bestimmt den Fortgang.

Unter ihr altern wir,

leben, lieben und trauern.

Sie ist fix, diese Zahl.

 

Spätere Momente unseres Lebens,

alle werden sie bestimmt von der Zahl.

Wann sehen wir uns wieder?

Wann gehen wir zur Schule?

Oder wann treten wir die Rente an?

 

Auch der Zeitpunkt unseres Todes

wird bestimmt von einer Zahl.

Zwischen den Zahlen, Ein- und Ausgang,

gilt es zu leben.

Zahlen … Meilensteine oder unbedeutend?!

 

Treten wir nun in die Zwanziger Jahre ein.

Tanzen wir Charleston,

„den Fürsten keinen Pfennig“.

Feiern wir das Leben …

So recht zumute ist uns dazu nicht.

 

Die Zahlen der Zukunft,

wir kennen sie noch nicht.

Es wird sie geben, welche werden es sein?

Wir sind verdammt dazu, zu warten.

Ungewissheit in Begleitung von Angst.

 

Hundert Jahre sind sie her, diese Zahlen.

Rückschau ist Nostalgie,

leben tut heute keiner mehr.

Auch sie waren bestimmt, zu leben,

zwischen Zahlen deren Ungewissheit.

 

Sicher ist: die nächste Zahl wird kommen!

Warten wir, während wir leben.

Chronos und Kairos, Götter der Zeit,

weist uns den Weg!

Sternenregen über uns …