Liebe Petra,

heute möchte ich mich mit dem Begriff „Struktur“ auseinandersetzen. Als ich noch ein junger Mensch war, war ich eher unordentlich und ich folgte meinem Instinkt, der mich manchmal in das Chaos führte. Ich vertrat die Meinung, dass Talent und die Originalität Faktoren seien, die mich immer über Wasser halten könnten. Ich habe immer noch die Bemerkung meiner Mutter in den Ohren: „Du bist so begabt!“ Mag sein, aber das hat mich nicht weiter gebracht, denn ohne eine zielgerechte Lebensführung, bleiben solche Sprüche leere Hülsen und das hat mich irgendwann in die Tiefe gestürzt. Das Genie, das ich angeblich war, wurde ein Versager. Anstatt nun die ganze Welt dafür schuldig zu erklären, habe ich an mir gearbeitet. Zuerst war die bittere Feststellung, dass ich Begabung mit Dilettantismus vermengte – die Ursache war, dass ich keine Struktur hatte. Wie du weißt, hatte ich in ganz jungen Jahren eine ziemlich große Karriere im Theaterfach gemacht und genoss in Paris und ganz Frankreich einen guten Namen. Den habe ich verspielt und landete am Ende in einem Nachtwächter-Job. Jetzt konnte keine Rede von Glamour mehr sein. Die Prominenz, mit der ich auf gleicher Augenhöhe verkehrte, wandte sich von mir ab, ich fiel vom hohen Ross ich in die Anonymität. Das war das Beste was mir passierte, war aber ziemlich hart, mit 24 in einem Trümmerfeld gelandet zu sein.

Ich brauchte gute sieben Jahre, um wieder einen Platz an der Sonne zu finden und machte zahlreiche kleine Jobs, die mich an den Rand der Verzweiflung brachten. Aber nicht nur. Ich stellte fest, dass Talent – ohne eine Lebensstruktur – keine Chance haben konnte und, dass meine Gedanken, ohne Ordnung in meiner Lebensführung, nur fahrig sein könnten. Es war notwendig, geregelt zu agieren und das galt ebenso für die Arbeit, für die Ehe und zwangsläufig auch für das Häusliche. Wie du es übrigens auch tust, liebe Petra.
Neigungen zu verfolgen bringt nichts, wenn Chaos herrscht. Die Bürden des Realismus, so lästig sie auch sein mögen, dienen dazu, sich klaren Verstand zu verschaffen, aber das bedeutet keineswegs, seine Ziele nicht zu verfolgen. Trotz Frust, weil ich in dieser Zeit nicht das machte, was mich hätte geistig beflügeln können, hatten die finanziellen und sozialen Fragen meiner Familie die Priorität. Glaube mir, ich habe oft geflucht, aber hatte die Gewissheit, richtig gehandelt zu haben. Ein Standpunkt, den ich noch heute vertrete.

Ich muss an dieser Stelle meiner Frau ein riesiges Kompliment machen. Während den 45 Jahren unserer Ehe hat sie mir die Kraft verliehen, aus einer aussichtslosen Situation nach neuen Ufern zu blicken und sie dann zu erreichen und ohne Schulabschluss (ich musste seit meinem 17. Lebensalter mein Geld verdienen), waren die Chancen mehr als gering. Zugegeben, ohne die Hilfe eines Freundes hätte ich es niemals geschafft, das zu werden, was ich heute bin: ein Journalist und Redakteur. Aber ich habe auch meinen Beitrag dazu geleistet, indem ich ein Realist wurde. Es wurde mir klar, dass ohne eine innere Ordnung, jede Art von Talent, im Sand landen würde und da sind wir wieder beim Begriff „Struktur“. Sehr viel anders geht es nicht zu, als mit den Hunden, die wir besaßen. Ich musste für sie – wie für mich – Grenzen setzen, einen festen Fahrplan herstellen, an den ich mich halten musste und das verschaffte mir den Erfolg, weil ich ganz einfach somit pragmatisch handeln konnte.

Was will ich damit sagen? Die Idee, dass eine als bürgerliche eingestufte Lebenshaltung, die Kreativität begrenzen könnte, wird durch Beispiele widerlegt. Paul Klee war ein ganz großer Künstler, aber hatte sehr viel Disziplin. Das gilt auch für Picasso wie für viele große Schriftsteller, die sich jeden Morgen an ihren Schreibtisch setzen. In dem Chaos kann kein Werk entstehen und wer etwas erreichen will, muss sein tägliches Leben bändigen, sonst ist die totale Niederlage einprogrammiert. Zurück zu meiner Mama: Nein, Talent genügt bei weitem nicht, denn auf Nichts wächst nichts, so ist das halt.
In diesem Sinne,

Umarmung aus München,

Pierre
//pm

Alle Welt redet von den vielen ankommenden Flüchtlingen. Aber immer mehr wollen auch wieder zurück. Am Berliner Flughafen etwa starten jede Woche Dutzende in den Irak. Sie haben genug von Deutschland.

Vor sechs Monaten verließen sie ihr Land zu Fuß und per Schlauchboot in Richtung Deutschland. Heute fliegen sie zurück.

Auf die Frage eines Polizisten, ob man nach Deutschland zurückkommen wolle, ist die Antwort ein klares „Nein!“.

Ganze Gruppen stehen vor den Schaltern, wo der Check-In für Maschinen nach Erbil und dann weiter nach Bagdad stattfindet.

Fast ausschließlich Männer warten hier, darunter Dutzende irakischer Flüchtlinge. Mitarbeiter der Iraqi Airways schlängeln sich zwischen den Menschen durch.

Die Männer kaufen sich auf den letzten Drücker für 295 Euro ihre Tickets für die Rückkehr in die Heimat; zahlen mit 500-Euro-Scheinen.

Ein weiterer Flüchtling hat sein Ticket im Voraus besorgt. Dabei dürfte er mit seiner Aufenthaltsgenehmigung mindestens noch ein halbes Jahr in Deutschland bleiben.

Aber er hat genug: Die Behandlung am LaGeSo sei sehr schlecht, erzählt er auf Arabisch von den Zuständen am berüchtigten Landesamt für Gesundheit und Soziales in Berlin, ein Freund übersetzt. Außerdem habe er gehofft, dass er seine Frau und seinen kranken Vater nachholen kann, das sei aber nicht möglich.

Er sei gekommen, um zu bleiben, berichtet ein Kurde aus Kirkuk. Aber Deutschland tue nichts für ihn. Es gebe sehr viele Iraker, die wie er Deutschland den Rücken kehrten.

Freiwillige Ausreisen in Krisenländer sind keine Einzelfälle“, sagt Johann Ehrnsperger vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) in Nürnberg. Auch nach Pakistan und Afghanistan gingen Menschen zurück.

Meistens ist die Familie die treibende Kraft. Außerdem kämen viele mit überhöhten Erwartungen nach Deutschland.

Statistisch erfasst werden nur Flüchtlinge, die ein spezielles Rückkehr-Förderprogramm von Bund und Ländern in Anspruch nehmen. Daher gibt es keine verlässlichen Zahlen über die tatsächlichen Rückkehrer.

Ein Recht darauf hat nur, wer sich die Reise sonst gar nicht leisten kann.

Im vergangenen Jahr nutzten nach Angaben des Bundesamtes mehr als 37.220 Menschen das Angebot; die meisten stammen aus den Balkanstaaten. Syrer können sich derzeit nicht bei der Rückkehr in ihr Heimatland unterstützen lassen. Die Sicherheitslage dort lässt dies nicht zu.

In den letzten zwei Monaten 2015 machten rund 377 Iraker von der Förderung Gebrauch.

Viele buchen ihre Reise aber auf eigene Faust. Ein Inhaber eines Reisebüros in der Nähe des LaGeSo in Berlin hat nach eigenen Angaben allein mehr als 400 irakischen Flüchtlingen den Weg zurück ermöglicht.

Seit vier Monaten bietet er Tickets für Flüge nach Erbil und die irakische Hauptstadt an. Zu ihm kämen täglich 10 bis 15 Flüchtlinge.

Die Flüchtlinge hätten sich das ganze komplett anders vorgestellt, berichtet er.

Im Herbst letzten Jahres verzeichneten die irakischen Vertretungen in Deutschland sprunghaften Besucherandrang. Immer mehr Iraker lassen sich Reisepapiere für die Rückkehr ausstellen.

Hatten sie von Januar bis Oktober insgesamt nur rund 150 solcher Dokumente ausgehändigt, waren es allein im vierten Quartal 1.250. Das Auswärtige Amt bestätigt entsprechende Medienberichte.

Viele aber sind noch hin- und hergerissen. Schließlich sei das Leben im Irak alles andere als sicher.

La cérémonie des Oscars sera boycottée par bon nombre de comédiens noirs. La raison : il n’y a pas un seul représentant de leur communauté parmi les candidats à ce prix. Je trouve leur démarche bonne, car elle démontre bien qu’il y a un malaise raciste aux États-Unis. Et ceci devant les caméras du monde entier ! Cela se passe évidemment à un très haut niveau de la société, mais l’effet médiatique est d’autant plus efficace. Qui s’intéresse aux chômeurs ? Aux laissés pour compte qui se débattent pour survivre ? Ce qui se passe de l’autre côté de l’Atlantique est parfaitement discriminatoire. Lorsque certains policiers font le carton sur des délinquants de couleur, il le font comme s’ils étaient à la chasse aux lapins. Pour eux ce sont des individus de basse qualité, qui ne méritent pas un autre traitement. Un pays riche, se considérant comme un leader mondial, discrimine certains de ses citoyens. Parler d’égalité est proche du cynisme. Je souhaite que l’action antiraciste d‘ Hollywood porte ses fruits, qu’elle perturbe la quiétude mensongère du glamour. Le tapis rouge me porte sur le système. Il est le symbole d’une société élitaire, qui par bien des aspects est décadente. Lorsque un peuple donne un crédit à des êtres ineptes, comme certains candidats à la présidentielle, il se désavoue lui-même. La richesse affichée dans certains milieux a-t-elle pour but de camoufler la pauvreté mentale et éthique ? Weiterlesen

Acheminons-nous vers une période, où les crétins seront portés au pouvoir par des électeurs débiles ? Il semble que l’idiotie est en train de gagner du terrain et de séduire un grand nombre d’électeurs. Ceci comme aux USA, où un guignol comme Donald Tramp se déclare représenter le peuple, soutenu par Sarah Palin, la candidate à la vice-présidente républicaine en 2008. Il y a de quoi se frotter les yeux et se poser une question fondamentale, celle qui a poussé tant de personnes à la déraison ? Une fois de plus les forts en gueule font le carton. Des individus, dont la matière grise se réduit comme une peau de chagrin au gré des meetings. Si la politique se dégrade à ce point, nous en portons tous une responsabilité. Ce n’est pas un spectacle, qu’on se le dise. Les performances oratoires ne devraient pas effacer le contenu des déclarations. C’est le cas ! On veut être diverti. Lorsqu’on voit ce qui se passe, il y a de quoi être inquiet. La moindre étincelle peut déclencher aujourd’hui une explosion à l’échelle planétaire. Pour éviter une catastrophe, il est nécessaire d’user de la pondération. Cela demande beaucoup de discipline et de connaissances. Une fois de plus mes regards se dirigent vers les intellectuels. Ils feraient bien de se réveiller enfin. Je veux parler de leur apathie. Qu’ils le veuillent ou non, ils font partie de la société et devraient tout faire pour la servir. Mais ils préfèrent rester calfeutrés au coin du feu. Aux États-Unis il devrait avoir enfin un rebond. Les universités de la nation devraient inciter à la réflexion. Non en faisant de la politique partisane, mais en donnant des repaires en ce qui concerne les compétences attendues par tous les candidats. La raison pour pouvoir créer un équilibre dont le monde à tant besoin, est une démarche dont on ne peut pas se passer. Weiterlesen

Das Grundrecht auf Asyl ist eines der vornehmsten, das wir haben. Angesichts des Naziterrors ins Grundgesetz eingefügt, ist es das einzige Grundrecht, das ausschließlich Ausländern, nicht „Jedermann“ bzw. nur „Deutschen“ zusteht.

„Politisch Verfolgte genießen Asylrecht.“ Mit diesem Satz hatten die Mütter und Väter des Grundgesetzes 1949 das Asylrecht festgeschrieben (Artikel 16). Sie zogen damit die Konsequenz aus den Menschenrechtsverletzungen der Nationalsozialisten und schufen ein einklagbares Individualrecht auf Asyl.

Einige Verfassungsexperten haben jüngst deutliche Kritik an der Flüchtlingspolitik von Bundeskanzlerin Angela Merkel geübt. Der ehemalige Präsident des NRW-Verfassungsgerichtshofs wirft ihr sogar Verfassungsbruch vor.

Neben dem früheren Verfassungsrichter Udo Di Fabio, der an der Bonner Universität lehrt, haben auch der frühere Präsident des Bundesverfassungsgerichtes, Hans-Jürgen Papier, der frühere Präsident des Verfassungsgerichtshofs für Nordrhein-Westfalen, Michael Bertrams, und der Staatsrechtler Ulrich Battis direkt oder indirekt deutliche Kritik an der Flüchtlingspolitik von Bundeskanzlerin Angela Merkel geübt.

Auslöser der Rechtsdebatte war der Ex-Verfassungsrichter Di Fabio gewesen, der in einem Gutachten erklärt hatte, die Verfassung sei nicht dafür da, den Schutz aller Menschen weltweit „durch faktische oder rechtliche Einreiseerlaubnis“ zu sichern.

Bertrams geht am weitesten. Er wirft Merkel Kompetenzüberschreitung und möglicherweise Verfassungsbruch vor. Ihr Vorgehen werfe die Frage auf, „ob sie zu ihrem Alleingang überhaupt legitimiert war“. Der frühere oberste Richter Nordrhein-Westfalens weiter: „In unserer repräsentativen Demokratie liegen alle wesentlichen Entscheidungen … in den Händen der vom Volk gewählten Abgeordneten … Kann also schon die Entsendung einiger hundert Soldaten nach Mali nur mit Zustimmung des Bundestages erfolgen, dann ist diese erst recht erforderlich, wenn es um die Aufnahme hunderttausender Flüchtlinge geht.“ Bertrams spricht von einem „Alleingang“ Merkels, einem „Akt der Selbstermächtigung“.

Politisch befürchtet der Jurist Bertrams durch diese Politik der Bundesregierung gravierende Folgen für die Europäische Union. Komme nicht bald eine europäischen Lösung der Flüchtlingsproblematik, mit der Merkel ihre Ablehnung nationaler Obergrenzen begründet, drohe ein Rückfall in nationale Grenzkontrollen. „Es droht mit anderen Worten ein Verlust der europäischen Freizügigkeit, eine der bislang größten Errungenschaften im europäischen Einigungsprozess.“

Für den früheren Präsidenten des Bundesverfassungsgerichts, Hans-Jürgen Papier, wird in der Flüchtlingskrise ein „eklatantes Politikversagen“ deutlich. Papier sagt: „Noch nie war in der rechtsstaatlichen Ordnung der Bundesrepublik die Kluft zwischen Recht und Wirklichkeit so tief wie derzeit. Das ist auf Dauer inakzeptabel“, (Handelsblatt).

Papier spricht von „rechtsfreien Räumen“ bei der Sicherung der Außengrenzen und nennt die unbegrenzte Einreisemöglichkeit einen Fehler. Der frühere Verfassungsrichter weiter: „Es gibt kein voraussetzungsloses Recht auf Einreise für Nicht-EU-Ausländer … Notfalls muss also für einen vorübergehenden Zeitraum an den Grenzen die Einreiseberechtigung von Ausländern kontrolliert und müssen illegale Einreisen unterbunden werden.“

Staatsrechtler Ulrich Battis von der Humboldt-Universität in Berlin pflichtet Bertrams und Papier bei. „Ohne Grenzkontrollen wird auf Dauer nicht nur der Sozialstaat ausgehoben, sondern auch der Rechtsstaat.“ Die Entscheidung, ob in großem Stil Einwanderung nach Deutschland stattfindet, müsse der Bundestag treffen: „Das kann die Bundesregierung nicht allein entscheiden.“ (Nordwest-Zeitung). Papier legt im Handelsblatt nach: Die Aufgabe zur politischen Gestaltung müsse man selbst in die Hand nehmen und nicht den untauglichen Versuch unternehmen, dies an das Bundesverfassungsgericht zu delegieren.

Es gibt keine grenzenlosen Verfassungswerte, auch keine grenzenlosen Grundrechte. Das Grundrecht auf Asyl ist beschränkt durch Verfassungsinstitute wie Rechts- und Sozialstaat. Droht durch massenhaften Zustrom der Rechts- und/oder der Sozialstaat zu kippen, ist das Asylrecht zu beschränken. Dies unter anderem durch stringente Kontrolle und Vermeidung illegaler Einwanderung. Eine zahlenmäßige Obergrenze kann und darf dies nicht leisten.

Nicht zuletzt ist in der Flüchtlingsproblematik nicht nur Deutschland, sondern auch Europa gefragt. Von einer europäischen Lösung sind wir aber weiter weg denn je.

 

Bien des réfugiés venant de Syrie, établis depuis peu en Allemagne, ont honte par rapport à ce qui s’est passé la nuit du nouvel an à Cologne. Comme ils n’ont commis aucun méfait, on ne peut pas leur laisser endosser quelque responsabilité qu’elle soit. C’est injuste. Ce que je craignais après que Madame Merkel ait déclaré généreusement que chaque personne poursuivie pouvait jouir du droit d’asile, est entrain de passer à l’aigre. L’ambiance est en train de capoter, laissant place à de plus en plus de suspicion envers les étrangers. Une attitude qui pourrait être égale à un suicide. Le peuple est en train de se scinder en deux camps, ce qui est inquiétant. Il est clair que l’État doit montrer plus de rigueur. Tous ceux qui commettent des délits seront renvoyés. Il est de plus en plus question d’effectuer des contrôles aux frontières. L’esprit de Schengen est de plus en plus compromis. La grande idée européenne s’effrite, parce que l’UE n’est pas capable de maîtriser une crise. C’est déplorable et démontre un laxisme prononcé venant des citoyens. Seraient-ils prêts à sacrifier un projet remarquable pour des causes d’égoïsme et considérer le nationalisme étroit comme une seule option ? Ont-ils oublié que ce dernier à été la cause de millions de morts au cours de l’histoire ? Que l’Europe était un champs de ruines en 1945 ? Eux aussi sont suicidaires ! Weiterlesen

Jean d’Ormesson a déclaré lors de l’émission du samedi soir chez Laurent Ruquier, que le projet de loi concernant la déchéance nationale n’avait aucun intérêt et que c’était de l’enfumage. Je suis de son avis. Il a dit aussi à Manuel Valls, que le président et lui se mouvaient de plus en plus à droite, ce qui dans les questions de sécurité n’est pas dépourvu de bon sens. Une surenchère pour faire face à la menace frontistes ? Il y a de cela ! Mais c’est un phénomène qu’on peut observer aussi ailleurs. La gauche a peur de passer pour un mouvement qui par esprit de tolérance, est timoré quand il s’agit de lutter contre la violence et le terrorisme, quel qu’en soit son origine. Le gouvernement fait en soi de la surenchère pour ne pas passer pour lâche. Il semble oublier qu’il choque ainsi bien des humanistes. Mais s’il restait inactif, il se blâmerait. Sans pour autant approuver dans l’ensemble l’attitude de Matignon, je dois reconnaître qu’il serait néfaste d’hésiter, d’être flou, de vouloir faire des compromis lorsque il s’agit d’être déterminé. Si nous voulons défendre la démocratie, il faut le faire sur le terrain. Dans ce sens François Hollande a raison. Mais il ne faut pas pour autant jeter à la poubelle des principes qui sont essentiels pour la gauche. Le respect d’autrui est la pièce maîtresse de tout l’édifice. L’arbitraire ne doit en aucun cas remplacer un esprit de justice. Il est du propre du socialisme démocratique de se remettre constamment en question. Ceci est logique car le système politique est en constante mutation. La réflexion fait partie du message propagé par Jean Jaurès ou d’autres grands leaders historiques de la gauche. Cela ne doit pas changer pour des causes pragmatiques. Weiterlesen

Moskaus Wirtschaftselite trifft sich jährlich zum Gaidar-Forum. Für Russlands Wirtschaft ist bislang nur eine Richtung zu erkennen: es geht – im Sog des Ölpreises – steil nach unten.

Moskaus Tageszeitungen fragen ängstlich, welche Folgen der Absturz für Russland haben wird. Seit Jahresbeginn ist der Preis pro Barrel um fast 20 Prozent gesunken, seit November sogar um 40 Prozent. Ein Fass der Sorte Brent kostete zwischenzeitlich nur noch 30 Dollar, die russische Sorte Urals sogar nur 27,40 Dollar.

Die neuen Turbulenzen am Ölmarkt machen Russland zu schaffen, da sich die Staatseinnahmen zu einem großen Teil aus Rohstoffexporten speisen, vor allem aus Öl und Gas. Für einen ausgeglichenen Haushalt benötigt die Regierung in Moskau einen Ölpreis von 105 Dollar pro Fass. Jeder Dollar weniger bedeutet für den Staatshaushalt Mindereinnahmen von rund zwei Milliarden Dollar. Man rechnet neue Krisenszenarien durch. Der Haushalt sieht bisher noch Ausgaben von umgerechnet 200 Milliarden Euro vor, bei einer Neuverschuldung von drei Prozent des Bruttoinlandprodukts – aber die Berechnung geht noch von einem Ölpreis von 42 Dollar aus.

Die Preiskrise dürfte Russlands Wirtschaft auch 2016 schrumpfen lassen. Bei einem Ölpreis im Jahresdurchschnitt von 35 Dollar rechnet die Zentralbank mit einem Rückgang der Wirtschaftskraft von bis zu drei Prozent. Die Neuverschuldung könnte auf bis zu fünf Prozent hochschnellen.

Finanzminister Anton Siluanow warnte: Das Budget müsse schleunig angepasst werden. „Wenn wir das nicht tun, wird das Gleiche passieren wie 1998/99“, sagte er.

Das ist eine Warnung, die jeder Russe versteht: 1998 stürzte Russland in den Staatsbankrott. Der Rubel verlor extrem an Wert, Banken brachen zusammen, Millionen Russen verloren ihre Ersparnisse, die Inflation stieg auf 84 Prozent. Die Wirtschaft brauchte Jahre, um sich zu erholen.

Anders als damals ist der russische Staat heute allerdings kaum verschuldet. Russlands Devisenreserven belaufen sich noch immer auf über 400 Milliarden Dollar; allerdings sinkend!

Die Mahnung des Finanzministers ist auch taktischer Natur. Siluanow stehen Verhandlungen mit seinen Kabinettskollegen über das nötige Sparprogramm bevor, die Kürzungen sollen sich auf zehn Prozent belaufen.

Für Wladimir Putin könnte 2016 eines der schwierigsten Jahre seiner Präsidentschaft werden. Er hat versprochen, trotz Einnahmeausfällen die Steuern nicht zu erhöhen. Tut er dies dennoch, könnte die Kreml-Partei „Einiges Russland“ die Quittung bekommen. Im September wählen die Russen ein neues Parlament. Ende des vergangenen Jahres protestierten bereits die Fernfahrer gegen die Einführung einer Lkw-Maut.

Der Präsident hat in der Krise stets Optimismus demonstriert, bis zur Realitätsverweigerung. Ende 2014 – der Absturz der Energiemärkte hatte begonnen – beteuerte Putin, langfristig könne der Ölpreis gar nicht unter 80 Dollar fallen, denn das werde „die Weltwirtschaft zerstören“. Im November 2015 verkündete Putin, man habe den wirtschaftlichen Wendepunkt erreicht, als Nächstes werde es darum gehen, „ein stabiles Wachstumstempo“ zu erreichen.

Jetzt rächt sich, dass Russland nicht früher seine Abhängigkeit von Rohstoffexporten gesenkt hat.

Wie schwierig Sparrunden in Russland werden können, hat Siluanow im vergangenen Jahr erfahren: Auch damals sollten zehn Prozent der Ausgaben gekürzt werden. Die Einsparungen wurden fast vollständig aufgezehrt durch Rentenzuschläge, mit denen Ruheständler für die steigende Inflation entschädigt werden.

Die Inflation wird befeuert durch die Abwertung des Rubels. 2015 lag sie bei elf Prozent, allein Lebensmittel wurden um 20 Prozent teurer. Das lässt immer mehr Menschen unter das Existenzminimum rutschen: 2014 waren es noch 18,9 Millionen, im vergangenen Jahr schon 22 Millionen Russen.

Trotz der Probleme: Putins Beliebtheit wankt kaum. Umfragen zufolge glauben gerade einmal acht Prozent, dass es ihnen 2016 schlechter gehen wird als im Jahr zuvor. Fast jeder zweite glaubt sogar, es werde besser. Wohl dem …