Es gibt tatsächlich Leute, die behandeln andere Menschen wie Luft und sind davon überzeugt, die seien durchsichtig. Sie schauen leer ins Leere, tun so als ob da niemand sei und das in einer Zeit, in der gegenseitiger Respekt und akzeptables Sozialverhalten mittlerweile bei jedem angekommen sein sollte. Wie schaffen diese Menschen eigentlich ihren täglichen Job? Sitzen sie vielleicht mit der gleichen muffigen Fresse hinter ihrem Telefon, Computer oder Aktenberg und sind sich nicht ein klein wenig darüber bewusst, dass sie einem unsympathischen Eiszapfen gleichen? Sollte das cool sein? Oder soll das dem Gegenüber unmissverständlich klarmachen, er/ sie sei Luft und völlig überflüssig? Ich bin noch nicht ganz dahinter gekommen, ob solche Leute sich für etwas Besseres halten, arrogant und hochnäsig sind oder im Grunde voller Komplexe und einfach mit allem unzufrieden – es soll ja viele Gründe geben, warum man so ein Kotzbrocken wird. Trifft man Ignoranten auf dem Gang, erwarten sie, dass sie zuerst gegrüßt werden und erst dann! sehen sie sich veranlasst, widerwillig ein kurzes, schweigendes Kopfnicken in deine Richtung zu werfen, aber mehr ist nicht drin. Sie gehen die Treppe hoch, sehen dich kommen und knallen dir mit Sicherheit die Tür vor der Nase zu. Oder sie drücken ihre Kippe fast vor deinen Füssen aus und schauen durch dich hindurch, sehen nur ihr eigenes Spiegelbild in der Scheibe. Komische Leute gibt es mit einem widerwärtigen Verhalten und ich bin sicher, jeder kennt solch einen ungehobelten Klotz. Gehen diese Ignoranten morgens zum Bäcker und bestellen Brot und Brötchen, ohne „Hallo“ oder „Guten Tag“ zu sagen? Arroganz ist keine gute Eigenschaft, Ignoranz auch nicht und herablassendes Verhalten ein echtes Armutszeugnis. Wer nun diese Menschen s o erzogen hat, der sollte strafrechtlich verfolgt werden, denn in der Erziehung ist zweifellos einiges schief gelaufen, sonst gäbe es diese unhöflichen – asozialen – Charakter-Ruinen nicht. Die Unzufriedenheit, die sich in ihrem Leben angestaut hat, darf aber niemals ein Freischein sein, seine Mitmenschen derart beschissen zu behandeln. Sicher möchte man manchmal direkt vor ihre abweisenden Gesichter göbeln, sie schütteln und wünscht  sich heimlich, dass das Pech wie die Pest an ihnen haften bleibt und wir wissen genau, dass man für Erdrosseln mit anschließendem Erstickungstod in den Bau wandern muss. Aber das alles ist der Schädling der Gesellschaft nun wirklich n i c h t wert.

 

© Petra M. Jansen

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 … mit der Heuchelei und dem täglich, sich wiederholendem Einheitsbrei. Lass gut sein mit deinem Honig, den ich nicht abschlecken kann, der klebt und pappt wie eine Zecke, die sich in mein Fleisch gebissen hat. Vergiss es, ich bin nicht was du brauchst und bin niemand, der dir glaubt. Stelle alles in Frage und bin gewohnt, alleine zu gehen. Sich nicht unterzuordnen, nicht anzupassen, nicht zu greifen, nicht zu fassen. Nicht zu fassen!? Ja, wo gibt´s denn sowas, wo sich jeder doch in der heimeligen Zweisamkeit arrangiert, damit bloß die Wogen glatt gebügelt sind? Lass gut sein mit deinen gut gemeinten Ratschlägen, wie man was, wie, warum und wieso anders machen kann und muss. Vielleicht soll es so sein? Kann doch sein, dass der Individualismus über allem steht? Nicht verständlich, dass ein gesunder Mensch den Weg des einsamen und klugen Wolfes wählt ohne auch nur annähernd an einer Nähe-Distanz-Störung zu leiden oder völlig plemplem zu sein? Lass gut sein mit deinem süffisanten Lächeln, dass man doch noch eines Besseren belehrt werde, eines Tages. Und lass gut sein mit deinen dämlichen Sprüchen über irgendwelche Gebote, Verbote und wie-soll-es-denn-sein. Lass es einfach, jemanden umzukrempeln und den Stempel der Etikette aufzudrücken. Es funktioniert nicht alles wie gewünscht und mag es dir auch etwas noch so quer und unverständlich erscheinen, so lass es einfach, das ändern zu wollen. Lass es einfach, lass Menschen wie sie sind. Lass einen Einsiedler einsiedeln und lass einen anderen anders sein – er will es so.

Lass gut sein mit deinen verzogenen Mundwinkeln, die ein Lächeln andeuten um mir mit verbissenem Blick heimlich ein Speer in die Rippen zu stoßen. Lass es mit der dummen Höflichkeit, wenn dir der Sinn nach Krieg steht. Lass es raus und lass es einfach, dieses falsche Spiel um die Freundschaft oder um der Ruhe willen. Vergiss es einfach, denn dein Gesicht spiegelt den Dämon, der in deiner Fresse sitzt. Und dich ausspuckt, weil selbst dieser so viel Überheblichkeit nicht vertragen kann. Lass die Leute wie sie sind, lass sie machen – sie tun es sowieso.

Lass gut sein mit dem Mitleid, das dich überfällt, wenn du von einem für dich „armseligen, verpassten Leben“ erfährst. Mit Sicherheit ist man glücklich und der eigene Ruhepol, den nichts zum Wanken bringen wird. Geerdet, mittendrin im Leben und wohlwissend wohin man will. Lass es also, wie eine Fahne im Wind deine Ansichten zu ändern, damit man dich überhaupt erst mal sieht. Lass es, den Querdenker zu sortieren und lass es, den Weisen zu korrigieren. Wer gelassen ist, hat einen freien Blick. Und der mag dir sicher anders, fremd und ungewohnt erscheinen, aber er ist bestimmt weit, weit offener als du sehen kannst.

 

© Petra M. Jansen

 

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alle Jahre wieder – gerade erst ist es vorbei – und die städtischen Energieversorger freuen sich über den rapiden Anstieg der Stromkosten, die sie für den Dezember nachbelasten dürfen. Heilige Scheiße!? Kann das wahr sein, dass die Nachzahlung so derart üppig ausgefallen ist? Macht ja nichts, ist schließlich alles im Namen des Jesuskindes, über dessen Existenz wir heute noch zweifeln dürfen. Die Heilige Nacht hat also erneut den Konsumenten-Quatsch wiederbelebt, gekauft wird schließlich jeder Schrott. So schmücken blinkende Plastik-Fernost-Importe und geschmacklose LED-Lichtermeere den Balkon, quasi jede Ecke und es bleibt kein bisschen Platz für das ökologische Bewusstsein. Eine schöne Bescherung, wahrhaftig. Da ist er wieder, der grün-blau-orange zitternde Kunststoff-Stern aus dem Discounter bei dem man nachts – wenn alle schlafen – schnell das Bedürfnis bekommt, dieses „christliche Rotlicht-Milieu“ zu verlassen und sich auf eine dunkle Lichtung mit echtem Sternenhimmel zu setzen. Die Heilige Nacht ist ja nur der Höhepunkt, bereits vier Wochen vorher blinkt es hektisch im Sechszehnteltakt und du bist schon so marode im Hirn vom Hinschauen, dass du dir ganz sicher bist – besinnliche Gefühle kommen bei dir so jedenfalls nicht auf.

Also schnellstmöglich rein in die heimelige Hütte, Rollladen runter, ein wenig Kerzenschein und das sinnlichen Gefühl von warmer Romantik mit Bratapfelduft in deinem Herzen. Mit Umweltbewusstsein haben der Kunstschnee, die bunten, flatternden Rehkitze oder der blitzende Weihnachtsmann mit Schlitten absolut nichts zu tun, eher mit Geschmacklosigkeit, Rücksichtslosigkeit und gequälten Augen. Die Jahrmarkt-Redlight-Destrict-Stimmung zeugt von geistiger Einfältigkeit, falscher Christlichkeit, gründlich missverstandenem Brauchtum der Weihnachtszeit und wäre ich nun ganz bösartig, würde ich sagen: Primitiver Taiwan-Scheiß – bei jedem der Ihnen bekannten regionalen Discounter oder Online-Ramsch-Händler verfügbar (aber nur zur Adventszeit).

Stille Nacht, heilige Nacht…. es darf geblinkt werden, bis einem die Augen rausquellen. Übrigens: Ich habe dieses Jahr auf Einpackpapier, Folien und Schleifen verzichtet. Und geblinkt hat´s drinnen und draußen auch nicht. Aber ich hatte Zeit. Zeit mit den liebsten Menschen, die ich habe und genau für diesen Moment steht Weihnachten. Liebe.

Amen.

 

© Petra M. Jansen

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Es ist dein Geheimnis, das du unter deiner Weste trägst.

Und keinem Freund erzählen darfst.

Du träumst davon, dass es schlimmer kommen könnte?

Super-Gau mitten ins sprühende Leben.

Was sonst solltest du tun, als so zu tun als ob?

Als ob. Das klingt so verlogen.

Und doch weißt du, dass sie nichts wissen und nichts wissen dürfen.

Trägst deinen Ballast dauerhaft mit dir herum,

dass die Schultern schmerzen und dein Gang schleppend wird.

Alles für die paar Kröten,

wo doch dein Herz ganz woanders hängt.

Danach fragt keiner, das weißt du doch.

Systeme sind fein programmiert,

in denen ist kein Platz für Ausreißer,

wie du einer bist.

Also Arschbacken zusammenpetzen und da durch.

Was ist der Preis dafür?

Heimelige Hütte. Etwas zu fressen. Keine Zeit für die Zeit.

Und doch redest du niemals über dein Geheimnis,

siehst dass sich andere stets darüber wundern.

Ungläubige Blicke, denn sie dürfen dein Wissen gar nicht wissen.

Es riecht nach bipolarem Spiel.

In dem du sowieso nur bist,

weil das System so verdammt beschissen ist.

Doch die Rente kommt irgendwann, du zählst die Tage.

Dann aber… keine Frage!

Jetzt aber, endlich darfst du tun, was deine wahre Berufung ist.

Hach herrje?!

Schade, bist zu spät gekommen.

Und merkst, dass es dieses Mal ihr Geheimnis ist,

dass in zwei Tagen schon

dein eigenes Begräbnis ist.

 

© Petra M. Jansen

 

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Du strebst nach Sicherheit? Dein heimeliges Häuschen warm, gefüllt von Liebe, Geborgenheit, ein sicherer Ort deiner Seele? Vergiss es! Es gibt heutzutage keine Sicherheit. Wirtschaftlich, politisch, privat – nichts ist sicher, wenn du es mit Menschen zu tun hast. Sicher ist sicherlich deine Angst um deine Sicherheit und sicher ist auch die Tatsache, dass wir und nichts unendlich sind. Das irrsinnige Streben der Deutschen nach Sicherheit ist zum Kotzen. Wie schnell ist der gut bezahlte Job weg, wenn du zum alten Eisen gehörst und wie vergänglich ist deine Beziehung? Es gibt keinerlei Sicherheit und deshalb ist unser extremes Bedürfnis nach Sicherheit auch mit Sicherheit Blödsinn. Unlängst haben uns die politischen Ereignisse in Paris die Sicherheit genommen, dass wir gemütlich in einem Café sitzen können oder ein Rockfestival besuchen. Kaum haben wir die Kohle ein wenig zinsbringender angelegt, kommt garantiert das Schreiben, dass der Zins leider nun nur noch bei 0,01% liegt. Mit Sicherheit aber profitieren weiterhin die Finanzinstitute und Banken, die uns abzocken und mit unserem sicheren Geld wirtschaften. Die Drecksäcke waren schon immer schlau. Sicherheit? In den sicheren Armen der Liebsten angekommen und ausgebreitet, stellst du fest, dass du nicht der Einzige bist, den sie mit Sicherheit belügt. Und sind die heimischen Katakomben wirklich sicher? Wie die neueste Statistik bewiesen hat, gibt es in Deutschland aktuell alle 1,5 Sekunden Wohnungseinbrüche, die mit Sicherheit nicht alle aufgeklärt werden können – Tendenz steigend. Reisen wir sicher durch die Welt mit dem sichersten Verkehrsmittel, dass es gibt? Es könnte sein, dass genau dieses – mit allen Sicherheitsvorkehrungen ausgestattete Flugzeug – einen höchst unsicheren, psychologisch desolaten Piloten hat, der es zum Absturz bringt oder genau dieser Jet wird von der IS bombardiert. Was also ist schon sicher?

Sicher ist, dass die Versicherungen mit unserem Sicherheitsbedürfnis einen Haufen Geld verdienen und sicher ist auch, dass mit der Angst vor der Altersarmut Profite gemacht werden. Was mit Sicherheit passiert, ist, dass wir derzeit höchst verunsichert die Weltlage beobachten und keinerlei Sicherheit mehr haben. Eine vorgegaukelte Sicherheit ist unser erspartes Altersgeld, unsere Immobilien, unser Zuhause. Stimmt das denn? Mit Sicherheit nicht, denn die Gefahren steigen und es gibt heute kaum ein solides Geschäft, bei dem wir nicht über den Tisch gezogen werden. Der Abgasskandal von VW zeigte unlängst ebenfalls deutlich, wie die Verbraucher verarscht werden. Sie wollten etwas Gutes tun und hatten ein sicheres Gefühl bei dem Führen eines abgasfreundlichen, sparsamen Autos. Sicherheit bedeutet gar nichts und alles, was bisher sicher erschien, steht entweder später auf wackeligen Beinen oder hat sich mit Sicherheit nicht bewährt. Das extrem hohe Sicherheitsbedürfnis des Menschen zwingt sie, ungewohnte Bahnen nicht! auszuprobieren und lieber auf Nummer sicher zu gehen, als sich rebellisch gegen die Norm zu stellen. Das führt zu einem „auf-der-Stelle-Treten“ und man kann mit Sicherheit sagen: Das hilft niemandem weiter und führt mit Sicherheit weder zu einem beglückenden Gefühl noch zu neuen Wegen. Im Zeichen der Sicherheit stagniert und stolpert vieles, was mit Sicherheit großartig wäre. Überraschungen übrigens nahezu ausgeschlossen. Sicherheit ist eine Farce. Es gibt sie nicht. Scheiß auf die Sicherheit! Die einzige Sicherheit, die wir haben, ist die, dass wir alle endlich sind und mit Sicherheit eines Tages in der Kiste landen werden. Und seien sie versichert: auch dort gibt es keinerlei Sicherheit vor Wurmfraß und  Verwesung. J

 

© Petra M. Jansen

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Wirre Gedanken umkreisen deinen Schlaf,

denke nicht und fühle!

Ist es die Sehnsucht nach etwas, das du gar nicht brauchst?

Schlafende soll man nicht stören.

Und doch wachst du manchmal so gerne auf.

Da sind sie wieder, totbringende Zweifel.

Durch deine Erfahrungen rein katapultiert.

Angst hast du keine,

bist unabhängig, stark und alleine.

Tonangebend ist die erste Geige,

dem Nebenbuhler rückst du zu Leibe.

Ach herrje, welch´ üblen Streiche spielt dir deine Phantasie.

Bist nie und niemals einzigartig,

und doch bist du ein wundervolles

Unikat.

 

© Petra M. Jansen

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Es gibt Tage im Leben, an denen erfährst du Dinge, die du gar nicht wissen willst. Unweigerlich kämpfst du mit dem Brechreiz, siehst widerliche, unangenehme Szenen und versuchst, dich beim Zuhören, brav zu beherrschen. Wie war das mit der anerzogenen Höflichkeit? Während du mit dem Ekel kämpfst, plappert dein Gegenüber munter über seine offenen Beine, seine Stuhl-Verstopfung, den vollgeschissenen Windeln des dementen Opas oder dem niederschmetternden Out kurz vor´ m Orgasmus. Du willst das alles gar nicht wissen. Schüttelst dich innerlich und redest dir ein, dass es ja nur die Offenheit des anderen ist, nur die Wahrheit und schließlich gibt es als erwachsener Mensch so gut wie keine Tabus. Auf der einen Seite bist du gelangweilt von den abwechselnden Themen, die entweder in unverschämtes, intolerantes Geläster oder in die Voll-Ekel-Schiene gehen, auf der anderen Seite hegst du eine gewisse Empathie und Sympathie, die dir das artige Schweigen ins Gesicht zaubert. „Können wir vielleicht über was anderes sprechen“, versuchst du abzulenken? Erfolglos. Es geht weiter von Mundgeruch bis zu den Eiterblasen unter den Achselhöhlen, dem muffigen Geruch der Kleiderkammer bis zur gegenseitigen Respektlosigkeit in der Ehe. Ach was, die Leute sind eben einfach nur ehrlich und haben niemanden, mit dem sie sich austauschen können, sind deine Gedanken. Innerlich bist du schon in Grund und Boden versunken und fragst instinktiv nach dem Ausgang aus dieser Psycho-Bude. Man lernt nie aus, das stimmt allerdings. Angefangen von Perversionen, rassistischem Gedankengut bis zum perfekten Desinfektionsmittel hast du nun die ganze Bandbreite durchgehört und bist innerlich erschöpft, ausgelaugt, brauchst Ruhe. Abschalten und hoffentlich kommt bald der Hunger zurück. Dir liegt es auf der Zunge, das „Das-will-ich-gar-nicht-wissen“, aber es gibt kein Entrinnen. Beim nächsten Mal schaust du vorsichtig um dich, ob du vielleicht wieder Opfer von stinkenden Mülleimern und intimen Bettgeschichten werden könntest und gehst mit einem Lächeln davon…. entwischt! Tja, manchmal wünscht man sich die Schwerhörigkeit eines Greises und ist sich ganz sicher, dass man in solchen Momenten mit Sicherheit das Hörgerät vergisst.

 

© Petra M. Jansen

 

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Du kannst sie jeden Tag beobachten, trottelige Trottel trotten also täglich im gleichen Schrott. Upps, das war frech…

Nicht ganz so schlimm, irgendwie muss das ja alles funktionieren. Da darf auch ruhig mal eine Überstunde sein. Spät abends oder gar nachts strahlen die Büroetagenlichter mit den Sternen um die Wette. Die wahre Freiheit gibt´s im Universum… und da kommen wir eines Tages garantiert alle hin. Gleitzeit sichert dir dein nächstes Leben, in dem es keine Rolle spielt, ob du Schaffer und Geschaffter bist oder der Boss am Heldentor des Systems. Stechuhr rein, Stechuhr raus, sogar zum Pinkeln musst du stechen. Stichst so lange, bis du deinen Stachel der Wehrhaftigkeit verloren hast und ein auf dem Rücken liegendes zappelndes Opfer bist, dem die Konsumwelt stets das Paradies verspricht. Klar kannst du dir das leisten, schuftest ja auch wie ein Bekloppter und freust dich stets über den Packen Werbung garantiert pünktlich an jedem Wochenende, damit du deine Kröten wieder investieren kannst. Es scheint, als läge dir die Welt zu Füssen, dein Zombie-Dasein wird fachmännisch übertüncht. Und montags rennst du wieder los und bildest dir ein, dass der ganze Kram dich glücklich macht. Kaum hast du die „Festung“ wieder betreten, schweigst du artig, hältst die Klappe und bist stoisch konzentriert nur auf den Roboter und dich. Gegenüber stehen Gesichter, die dir nichts verraten. Sie sehen aus wie Porzellanfiguren. Vielleicht ein wenig erschöpfte Linien von der Maloche, aber scheiß drauf: Nur noch fünf Tage und das Wochenende naht schon am Montag. Plötzlich erinnerst du dich an deine Kindheit und wie schön es war, dem Leben mit Puppenspielen zu entrinnen. Heute erzählt dir dein Dachboden all die Geschichten, die von der Industrie geschrieben wurden und du merkst, dass DU nicht mehr der Puppenspieler bist, sondern nur die tote Puppe. Die Roboter der Industrie stehen niemals still und irgendwann trittst du ab von der Bühne des Theaters und beißt ins Gras. Vergiss nicht, deinen Friedwald mitsamt Baum zu bezahlen, schließlich soll das nicht an den Kindern oder Enkeln hängenbleiben. Gut gemacht, ein feines Leben… willkommen im Kommerz.

 

© Petra M. Jansen

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