Sie kommen. Sie gehen.

Sie haben das Singen verlernt.

Flattern, ohne zu fliegen.

Fliegen, ohne zu rasten.

Wohin wollten sie bloß?

 

Sie bleiben. Sie fliehen.

Sie wissen nicht wohin.

Sie haben ihre Freiheit nicht gewollt.

Gefangen. Und kein Schloss an der Tür.

Wohin sie gehen?

Das wissen sie nicht.

 

Sie leben. Sie sterben.

Sie liegen im Gras. Ohne Stein.

Niemand darf Abschied nehmen.

Wer war das denn bloß?

 

Sie weinen. Sie schweigen.

Sie haben den Sinn verlernt.

Weinen, ohne Träne.

Schweigen mit offenem Mund.

Sie haben nie Freude gezeigt.

Und haben die Trauer vergessen.

Wozu war das denn bloß?

 

Sie schauten. Sie sahen.

Auf ihr Leben zurück.

Der Spiegel war leer.

Sie dachten, sie hätten.

Wann war das denn bloß?

 

Sie lagen. Sie bewegten sich nicht.

Starre Augen bei geöffnetem Mund.

Sie wussten, sie waren.

Wer sie waren, wussten sie nicht.

Wohin sie gingen,

wussten sie nun.

Wer war das denn bloß?

 

 

© Petra M. Jansen

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Es ist dein Geheimnis, das du unter deiner Weste trägst.

Und keinem Freund erzählen darfst.

Du träumst davon, dass es schlimmer kommen könnte?

Super-Gau mitten ins sprühende Leben.

Was sonst solltest du tun, als so zu tun als ob?

Als ob. Das klingt so verlogen.

Und doch weißt du, dass sie nichts wissen und nichts wissen dürfen.

Trägst deinen Ballast dauerhaft mit dir herum,

dass die Schultern schmerzen und dein Gang schleppend wird.

Alles für die paar Kröten,

wo doch dein Herz ganz woanders hängt.

Danach fragt keiner, das weißt du doch.

Systeme sind fein programmiert,

in denen ist kein Platz für Ausreißer,

wie du einer bist.

Also Arschbacken zusammenpetzen und da durch.

Was ist der Preis dafür?

Heimelige Hütte. Etwas zu fressen. Keine Zeit für die Zeit.

Und doch redest du niemals über dein Geheimnis,

siehst dass sich andere stets darüber wundern.

Ungläubige Blicke, denn sie dürfen dein Wissen gar nicht wissen.

Es riecht nach bipolarem Spiel.

In dem du sowieso nur bist,

weil das System so verdammt beschissen ist.

Doch die Rente kommt irgendwann, du zählst die Tage.

Dann aber… keine Frage!

Jetzt aber, endlich darfst du tun, was deine wahre Berufung ist.

Hach herrje?!

Schade, bist zu spät gekommen.

Und merkst, dass es dieses Mal ihr Geheimnis ist,

dass in zwei Tagen schon

dein eigenes Begräbnis ist.

 

© Petra M. Jansen

 

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Up to date war gestern, heute werden die Karten neu gemischt.

High Speed oder du bist Schrott und Datenmüll.

Neu ausgetauscht geht´s besser.

Und kaum damit hantiert, wirst du von rechts überholt.

Doch alles kommt mal wieder, wie die Zeit dir zeigt.

War damals schon in Mode und ist jetzt wieder in.

Altes Eisen ist Gold wert,

da kommen ganze Fuhrparks, um es einzusammeln.

Hörst du den Schrott auf dem Schrottplatz schreien?

Sagt er dir nicht Geheimnisse, die er sonst keinem mehr verrät?

Zeigt er nicht die Zukunft, in der sich alles wiederholt?

Rostige Wesen sind keine Schatten der Vergangenheit,

sie sind Zeugen des Jetzt,

Boten des Kommenden,

indem sich alles wiederholt.

 

Hab keine Angst, ein wenig verstaubt zu sein,

lass deinen Rost ruhig auf deinem Haupt.

Du bist der Mut des Heute.

Trage stolz die Krone der Patina,

wenn alles kommt

und geht.

Zeitzeugen im Staub,

die lachend der Sonne entgegenblicken

und dir leise sagen:

alles,

alles was du tust,

wiederholt sich wie ein Mühlstein,

gemächlich, langsam und mit Erfolg.

Was wirklich wichtig ist,

war einst der Rost, im Staub ertrunken.

Und doch das Elixier

des Lebens.

 

© Petra M. Jansen

 

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