Lieber Pierre,
… und wir betrachten wieder einmal ein ernsthaftes Problem, was sich aber nicht als rein deutsches sondern als europäisches und internationales Problem darstellt. Was wir hier sehen ist nur ein Teil dessen, was der Wahrheit entspricht und auch die mediale Berichterstattung erscheint mir derzeit sehr fokussierend zu sein. Interessanterweise steht parallel das transatlantische Freihandelsabkommen TTIP im Raum – mit vielerlei Vor- und Nachteilen, auch kulturell. Nun frage ich einmal als Otto-Normal-Bürger: Sind nicht tatsächlich die USA die treibende und be-treibende Kraft? Stellen wir einmal die Ursache in den Raum, die bei genauem Hinschauen nicht zu verleugnen ist und vielleicht helfen mag, dieses Elend zu verstehen und in einen Zusammenhang zu bringen. Hast irgendjemand den amerikanischen Nachrichten-Journalisten einmal die Frage gestellt, ob es die sogenannte „Europe´s refugees crisis“ wie das in den USA bezeichnet wird, überhaupt gäbe, fielen nicht gerade die US-Bomben auf den Nahen Osten? Gäbe es denn Millionen Kriegstote bisher, wenn es die aggressive Herrschaft der USA mit ihrem Drang zur absoluten Weltmacht, nicht wäre? Ist es nicht so, dass die USA schon immer ausbeuterisch und kriegerisch waren und ist es nicht so, dass Merkel brav wie eine Marionette vor den Amis herum hampelt? Lieber Pierre, das ist natürlich alles keine Entschuldigung für das verachtenswerte Gebahren der Rechtsradikalen, aber sie kommen natürlich gerade recht in dem verheerenden „Spiel“ um Spaltung, Aufruhr, Zersplitterung und einem Teilen der Nation in Gut und Böse. Dass es sich hierbei zweifellos um geistig minderbemittelte, schlecht gebildete und perspektivenlose, frustrierte Leute handelt, dürfte unstreitig sein. Die Amis reiben sich die Hände und schauen zu, aber – sei sicher – Hilfe wird von ihnen niemand bekommen. Was tun die USA mit den Mexikanern und mit den Latinos? Ist das etwa ein Unterschied? Und geschieht das nicht überall auf der Welt? Wir könnten Ungarn nennen, wir könnten über Großbritannien sprechen usw… aber das alles sind selbstverständlich lediglich die Auswirkungen und Reaktionen. Geht es nicht eigentlich wieder mal um etwas ganz anderes und wird uns nicht Sand die Augen gestreut mit der aktuellen Berichterstattung, die uns alle ablenken und auch lenken will? Ich verurteile jeden Übergriff auf Menschen und jegliche diskriminierende Äußerung ebenso wie du und werde es niemals zulassen, dass in meinem Umfeld menschenfeindliche und verachtende Taten oder Worte ungestraft vollzogen werden, aber ich mache mir ernsthaft Gedanken, ob wir nicht alle wenig global denken und uns mehr den Auswirkungen anstatt der Wurzel allen Übels hingeben. Die USA waren, sind und bleiben eine Kriegsmacht und sie würden in meinen Augen alles tun, um ihre Reserven und Bedürfnisse zu sichern – egal, wie. Es geht hier um Macht, Rohstoffe, Geld – was sonst…schauen wir einfach mal sehr genau hin, was von den USA tatsächlich getan wird und wofür sie verantwortlich sind. Ebenso, was sie n i c h t tun und auch, w i e sie es tun.

Lieber Pierre, das hier ist erst der Anfang und wie ich sagte, ein internationales und gesamt-europäisches Problem. Was ist Europa, wenn ein Teil die Schotten dicht macht und sich aus der Verantwortung zieht? Ein künstlich zusammen gewürfelter Dreckshaufen, der nicht an einem Strang zieht, wenn es um die Gemeinschaft geht. Und da stehen wir wieder am Anfang unserer Korrespondenz: Der Mensch ist machthungrig, gierig und nicht zum Überleben bestimmt, sondern um sich zugrunde zu richten und das, fürchte ich, wird auch passieren. Ob ich richtig liege, weiß ich nicht und bin auch nicht in Stimmung, mir die Zukunft meiner Kinder auszumalen, aber eines werde ich versprechen: Jedem, der ethisch verwerflich und unsozial handelt, werde ich die rote Karte zeigen und alles tun, was in meiner Macht steht. Doch letztendlich sind die Bürger immer die Angeschissenen und es haben immer die armen Menschen darunter zu leiden – weil wir überall verdammt unfähige Politiker haben und das Wort MACHT unser Denken diktiert. Sollte ich mit allem hier falsch liegen, korrigiere mich bitte – dafür ist unser Gedankenaustausch und auch für unsere Leser da draußen, die einmal kritisch hinter die Fassade der internationalen Politik schauen müssen!
Herzlichst,
Petra
© Petra M. Jansen

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Liebe Petra,

auf meiner Fahrt nach Frankreich habe ich Radio gehört. Bei einer Reportage ging es um die seelischen Belastungen von Journalisten, die in einem Online-Kanal tätig sind. Auf ihre Artikel kommen so haarsträubende Äußerungen, dass man nur noch Lust hat zu kotzen, meldeten Einige. Ein belgischer Kollege berichtet über ein Blog, in dem der Autor mit Freude registrierte, das mehr als 70 Asylsuchenden in einem Lastwagen erstickt umkamen. „Nur eines ist schade, dass dies nicht öfter vorkommt!“ Rassistischen Beschimpfungen, Morddrohungen, einem ganzen Repertoire von Scheußlichkeiten sind die Redakteure ausgesetzt. „Was sollen wir darauf antworten?“, so die Frage. Sie werden als antipatriotisch betrachtet, nur weil sie sich für mehr Empathie für die Flüchtlinge engagieren und nach mehr Toleranz bitten. Solche Worte kommen beim Mob nicht gut an. Kein Wunder, dass sie als Heimatfeinde angegriffen werden. Drohungen, die sie sehr wohl ernst nehmen müssen. Auch wenn in unserem demokratischen System die Meinungsfreiheit groß geschrieben ist, in den Taten kann es anders, wie bei „Charly hebdo“, zu Ende gehen. In einem Blutbad! Machen wir uns nichts vor, die Neos haben die gleiche Einstellung wir die Islamisten: Jeden mundtod machen, der sich gegen ihre „Lehre“ stemmt. Ein guter Journalist ist eine Leiche! So einfach ist das.

Auf einem anderen Kanal ging es um ein Gespräch mit den Zuhörern über die Haltung Ungarns, was die Haltung der Regierung angeht. Darunter waren auch manche, die das Vorgehen Viktor Orbán priesen. Er würde seiner patriotischen Pflicht nachgehen, in dem er Stacheldraht an der Grenze anlegen ließe und die Asylsuchenden beschimpfe. Dass er auch antisemitische Parteigänger nicht zurück pfiff, störte die „gute anständige Bürger“ keineswegs. Schon ganz schön befremdend, wie die Aussage des bayerischen Innenministers, Joachim Herrmann, der bei „Hart aber fair“ Roberto Blanco als einen wunderbaren Neger bezeichnete, die farbigen Spieler des FC Bayern als völlig integriert betrachtete. Gut gemeint, aber trotzdem diskriminierend. Das war sicherlich ein Ausrutscher, aber passt ganz gut in die heutige Konstellation. Alle Hemmschwellen scheinen eingeebnet zu sein. Was zuerst verbal geschieht, kann sich ganz schnell in Hass verwandeln, wie es im Internet immer mehr geschieht.
Dann gab es eine Debatte auf dem Sender der französischen Schweiz. Es wurde über den Begriff „das Boot ist voll“ diskutiert. Das war die Meinung vieler Eidgenossen während des Zweiten Weltkrieges. Aus diesem Grund wurden zahlreiche jüdische Flüchtlinge, darunter auch Kinder, den Deutschen übergeben und jeder wusste, was dann geschehen würde. Durch das Rote Kreuz war seit 1942 die Existenz der Vernichtungslager bekannt. Bis heute ein Schandfleck! Nachdem alle vergast wurden, bat man um Vergebung – das hätte man doch nicht gewollt… und das in Verbindung zur aktuellen Lage. Es wurde in diesem Beitrag klar, dass die humanitären Gesichtspunkte immer Vorrang haben sollten. Für mich eine klare Sache, liebe Petra, aber empfinden dies auch die Bürger deiner Stadt, zum Beispiel? Die Geschichte hat uns gelehrt, dass auch hier mit Stolz über die Tatsache referiert wurde, dass Gelnhausen endlich judenfrei sei und das am 1. November 1938. Ich denke, dass eine Mehrheit der Bürger heute anders vorgehen würde, aber ist es auszuschließen, dass einige davon eine gewalttätige Rückführung der Immigranten in ihre Ursprungsländer nicht befürworten, auch mit dem Bewusstsein, dass sie dort umgebracht würden? Man kann es nicht ausschließen.

Diese Beispiel gebe ich, um zu demonstrieren, dass Eigeninteresse und Egoismus jede Art von Menschlichkeit wegfegen kann. Ich finde den ethischen Verfall beim Bürgertum erschreckend – mehr noch als die Ewiggestrigen. Leute, die unter dem Glanz der Anständigkeit, die Taten der Schläger heimlich befürworten. Menschen, die niemals die Eier hätten, selbst sich nach vorne zu wagen. Feiglinge! Nur sie können Schurken wie Hitler an die Macht verhelfen und dann, nach dem großen Zerfall, nur aussagen, dass sie damit nichts zu tun gehabt hätten. Deshalb die große Notwendigkeit einer umfangreichen Aufklärung. Das Bewusstsein, der Bevölkerung eintrichtern zu müssen, dass sie sehr wohl ihre Schuld an Morden trägt, wenn sie sich passiv verhält. Von Gelnhausen über München bis nach Berlin muss sichergestellt werden, dass es eine kollektive Verantwortung gibt und – auch wenn uns die massive Einwanderung von Flüchtlingen stört – ist es unsere verdammte Pflicht, die Ankömmlingen dezent zu behandeln. Sonst verdienen wir es nicht, als zivilisiert eingestuft zu werden. Letztendlich geht es um unsere Seele, liebe Petra!

Im diesen Sinne.

Herzliche Umarmung aus Frankreich,

Pierre

//pm

Lieber Pierre,
Kultur ist das Spiegelbild der Gesellschaft, Kulturschaffende sind Mit-Bestimmer und Rebellen der Gesellschaft. Regimekritische Worte, Aufführungen, Satire, Literatur etc. sind unabdingbar für die zeitgemäße, vergangene und zukünftige Reflexion und Entwicklung eines Volkes. Kunst ist eine sinngebende und -hinterfragende Dynamik mit einem ungleich wertvollen Nutzen für die gegenwärtige Gesellschaft. Das Bewusstsein und die Kritik an den Werten, dienen zur Selbstachtung einer Gesellschaft. Eine Gesellschaft ohne Ziele, Vorbilder, Idealisten und ohne Mut zum kulturellen Gegenschlag, wäre sehr arm. Stellen wir uns vor, wir wären eine schweigende Kultur, dann wüssten wir, dass wir am Ende der Entwicklung sind. Kunst und Kultur sind das Organ des rebellischen Ausdrucks und es waren immer schon die Künstler jeglichen Genres, die Karten neu mischen ließen, für Aufstand gesorgt haben, zum Umdenken verleitet haben und die Strömungen einer Zeit fixiert haben. Lieber Pierre, hier in Deutschland liegt brach, was in Frankreich gepflegt wird und – obwohl es jede Menge Kulturveranstaltungen gibt – so habe ich gerade das beste Beispiel gerade in einer kleinen Stadt erlebt, in der der Bürgermeister kein offenes Ohr für einen geplanten Weltschriftsteller-Kongress mit Teilnehmern aus 10 Nationen hatte, weil angelblich die Gelder fehlten. Dafür investiert er nun mehr als 2 Millionen in ein marodes Industriegebäude. Der nächste Ort erkannte, dass die Förderung einer weltweiten literarischen Veranstaltung ein Muss ist, aus dem auch die Region positiv schöpfen kann und er sah ebenfalls die absolute Notwendigkeit, dieses Projekt zu fördern.
Wir haben heute so viele Einflüsse auf unsere Gesellschaft wie nie zuvor und trotzdem erkenne ich eine Massen-Abstumpfung, Ängste vor mutigen Handlungen gegen den Mainstream, eine egoistische „Egal-Haltung“ der Bevölkerung oder sehr engstirnige und wenig weltoffene Stimmen, die am liebsten Deutschland mit einem Zaun umgeben und alle fremden Einflüsse ignorieren würden. Wie sollte das in einer vernetzten, internationalen Welt gehen? Dafür steht die Kultur und die Kunst: Selektionsmechanismus, um die wichtigen Dinge einer Nation zu erfassen und Gegenpole zu setzen. Kultur hat die Aufgabe eine große Vielfalt anzubieten und sich – auch provokant – mit allen Themen, die es gibt, auseinander zu setzen. Was der Mensch dann übernimmt, ist seine Angelegenheit, aber die Künstler müssen alles! aufgreifen, das ist ihre Aufgabe. Es kann Unheil bringen, nur seine eigenen Dinge zu sehen und in einer geschlossenen, homogenen Einheit zu leben und Künstler müssen ein großer Bestandteil sein, eine offene Weltanschauung zu verbreiten.
Was Deutschland dringend lernen muss, ist, dass Künstler nicht mehr am Rande der Existenz und finanziellen Not leben dürfen und gleichberechtigt mit anderen Berufszweigen gehandhabt werden müssen. Ich kenne so viele wundervolle Künstler, die nicht wissen, wie sie ihren Lebensunterhalt finanzieren können. So etwas darf nicht sein und ich pflichte Dir bei, lieber Pierre: Tun wir alles, was möglich ist, um das Kulturgut zu pflegen – es ist unsere Pflicht und von selbstverständlich von jedem, der sich mit Kultur und Kunst beschäftigt oder ein Sprachrohr der Öffentlichkeit ist. Nur eine starke Kultur kann Gewissensbisse hervorrufen und abwägen, ob kurzfristiges Profitdenken und Massenkonsum oder ein langfristiger offener Anspruch an eine lebendige Gesellschaft gelten sollen. Die Kultur einer Gesellschaft ist der Grundstein für das Überleben einer Gesellschaft, das sollten wir nie vergessen.

 

Alles Liebe Dir,
herzlichst Petra

© Petra M. Jansen

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Lieber Pierre,

manchmal fragt man sich, wie ein Baum mit seinen Wurzeln auf steinigem Boden Fuß fassen kann ohne zu Vertrocknen. Aber es geht, er überlebt und findet seine Nische, die ihm den größtmöglichen Vorteil verschafft. Genauso ist es mit allen Lebewesen, denn sie sind programmiert auf erfolgreiches Überleben. Welche Strategien sie dabei fahren, entscheidet die individuelle Entwicklung und Evolution und wenn es Mist ist, gibt es eine natürliche Selektion. Eigentlich ist das logisch und wir verstehen das, aber hast du schon einmal etwas erlebt, was Menschen nicht unnatürlich überdacht, gemacht oder versucht haben? So ist es in diesem Fall auch. Lieber Pierre, quengelnde und auf den Boden stampfende Kinder mag ich nicht. Ich mag nicht die Trotzigkeit mit der sie partout ihren Willen durchsetzen wollen und ich mag auch keine unerzogenen Hunde. Bin ich nun ein Prinzipienreiter oder konservativ denkender Mensch? Absolut nicht, wie du weißt.
Jede Gesellschaftsform hat ihre eigenen Regeln und während in einigen Ländern das in-der-Nase-Bohren, Spucken, Rülpsen absolut zum guten Ton gehört, ist es woanders eine Katastrophe und wir würden jedem, der sich derart daneben benimmt, sofort den modernen Knigge in die Hand drücken. Was ich sagen will ist, dass eigentlich jeder versucht, die größtmögliche Freiheit zu leben und je nachdem, wie ausgeprägt das sein mag, geht es konform mit dem Begriff Freiheit oder kollidiert damit. Ich persönlich habe mich in meinem Leben so gut wie nie und niemandem untergeordnet, weder beruflich noch privat und werde es auch niemals freien Willens tun. Wem das rebellische Verhalten und die damit verbundene Schwierigkeit im Umgang mit mir zu schwierig erschienen, der konnte gehen. Ich lege keinen Wert darauf, mich anzupassen und das mag der Grund sein, wieso ich viele Jobs nicht bekommen habe oder mein Leben lang selbständig war. Ändern konnte ich es bis heute nicht und obwohl wir durchaus an Regeln des täglichen Lebens stoßen, gibt es jede Menge Freiheiten für uns alle. Wir nehmen uns die Freiheit, das hier zu schreiben und zu publizieren und wir nehmen uns viele andere Freiheiten, unser Leben zu genießen. Dürfen das tatsächlich alle Menschen? Nein und das weißt du. Ein Land, in dem so viele Möglichkeiten offen stehen, sich frei zu bewegen, Kultur, Musik o.ä. zu genießen, Vergnügungsparks oder Veranstaltungen zu besuchen, Reisen zu machen und die größtmögliche Wahl zu haben (persönlich, beruflich, privat) sollte sich nicht beschweren. Wir aber sollten ernsthaft schauen, dass der Freiheit der Meinungsäußerung – speziell im brauen Sektor der rassistischen Parolen der Ex-DDR, die ich immer im Visier habe – mal das Maul gestopft wird und nicht überhand nimmt. Hier geht für mich die Freiheit zu weit, denn jede zweite rassistische Äußerung und Tat kommt tatsächlich aus unserem Osten, wo sie früher nichts zu sagen wagten. Ist es nun Freiheit, andere Menschen zu degradieren, zu beschimpfen, zu diskriminieren oder ihnen Schaden zuzufügen? Absolut nicht und wir sehen, dass die Freiheit durchaus negativ vergewaltigt werden kann. Es ist also immer eine Sache der Betrachtung, lieber Pierre. Und ein Kind, das vehement mit den Fäusten auf den Boden trommelt ist ebenso ein tragischer Anblick wie ein Jagdhund in der stickigen Großstadt. Auch dieser braucht eine konsequente, liebevolle Erziehung, gerade u m seine Freiheit ausschöpfen zu können! Wenn er folgt, hat er mehr Freiheiten als ein Hund an der Leine, mit dem man sich schämen muss, irgendwo aufzutauchen. Ich resümiere, lieber Pierre: Je klarer und besser die Grundlagen, umso mehr besteht die Möglichkeit später im Leben so viel Freiraum wir möglich zu genießen und sich die Basis für ein höchstmöglich freies Leben zu schaffen. Ich empfinde das nicht als Geißelung oder Reglementierung sondern als Sprungbrett für MEHR.
Wenn ich in meinem Leben zurück schaue, stelle ich eines fest: Meine persönliche Freiheit, die ich auch exzessiver lebe als viele andere, war teuer, wenn man an die Kohle denkt. Aber um nichts in der Welt hätte ich es je anders gemacht, denn heute kann ich so viele Dinge tun, die mir verwehrt geblieben wären, hätte ich mich angepasst und meine Klappe gehalten, wo es vielleicht für das Geschäft oder die Finanzen angebracht gewesen wäre. Aber ist es das, was ich wollte? Sicher nicht und sollte ich einen kläffenden Hund an der Leine zerren sehen oder ein kreischendes Kind im Supermarkt, stelle ich mich schon hin und frage „Sagen sie mal, haben sie keine Ahnung von Hundeerziehung oder Kindern? Sie tun dem Hund/ Kind keinen Gefallen, wenn sie ihn nicht gesellschaftsfähig machen.“ Tut mir leid, dass ich heute so klar und vielleicht hart bin, aber das Geplapper, dass wir so verdammt unfrei sind, geht mir ein wenig auf die Nerven. Freiheit ist immer das, was man selbst aus seinem Leben macht und wir können sehr, sehr froh sein, hier im Westen zu leben, in dem es uns mehr als gut geht. Manchmal habe ich den Eindruck, uns geht es zu gut! Vergleichen wir das mit den Ländern, aus denen die armen Menschen flüchtig sind und hier in die Hölle kommen, dann erübrigt sich jede philosophische Betrachtung. Peng! 😉

Alles Liebe und eine wirklich herzliche Umarmung,
Petra

 

© Petra M. Jansen

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Liebe Petra,

mein Enkel hat immer mehr Wutanfälle und das wäre altersgemäß, so wird behauptet! Ich kann ihn sehr wohl verstehen, da auch ich alles gerne zertrampeln würde, aber meine gute Erziehung ist mein Stolperstein. Es wird immer von einem Erwachsenen erwartet, dass er sich artig benimmt, wohl erzogen und vor allem unterworfen. Das nennt man eine pragmatische Lebensart, die zum Schreien langweilig ist – nur nicht anecken. Von klein auf, wird man zum „Klappe halten“ getrimmt. Nur nicht auffallen! Ich würde gerne anders vorgehen, aber überall gehen die Schranken zu. Wir sind so programmiert, dass wir ständig warten müssen. Auf was bitte? Auf die Würmer, die sich in unserem modrigen Fleisch herum tummeln werden? Wahrhaftig eine tolle Perspektive! Der Beweis dafür, dass der so genannte anständige Mensch ständig verarscht wird. Nein, nein, nein schreit der kleine David und ballert mit seinen kleinen Fäusten auf den Tisch, aber sehr schnell merkt er, wie sinnlos solch ein unverständliches Verhalten ist. Nur entsetzte Erwachsene, die auf ihn einreden gefälligst nett zu sein. Wozu bitte? Gibt es überhaupt einen Grund dafür? Hier sieht man, liebe Petra, wie verlogen die gute Erziehung ist und wie überall geht es letztendlich nur um Macht. Wer sich aufmüpfig benimmt, stört und was stört, muss entfernt werden. Das führt zu einer totalen Lähmung des Geistes und der Intelligenz. Ich glaube letztendlich, liebe Petra, dass nur die Dummheit siegen wird. Warum? Weil unser Verhalten sich ganz und gar der Scheiße angepasst hat. Wir bewegen uns auf dem untersten Niveau und glauben, uns somit abheben zu können, alleine, weil wir brav sind und das ist zum Kotzen.

Indem wir uns anpassen, üben wir den ständigen Selbstmord. Wenn es um mich alleine ginge, könnte ich als alter Knacker damit leben. Viel schlimmer ist die Gehirnwäsche, die die Kinder in den Kitas oder in den Schulen erleben. Sie werden zu Schafen degradiert und dafür belohnt. Eine Schar von Idioten, die sich süß benehmen sollten. Ein Land des Lächelns, das nur Banalität erzeugt. Und wie wäre es, wenn sich jeder wie ein Revoluzzer benehmen würde? Das wäre auch die Hölle! Wenn Kinder den Aufstand üben, nerven sie und es ist kaum auszuhalten, auch wenn ihr Verhalten durchaus legitim ist. Also muss Ordnung her und da wären wir wieder am Beginn der Kette. Wer sich nicht anreiht, fliegt einfach raus und dass das oft die Besten sind, wird einfach aus Staatsraison hingenommen. Lieber mit bejahenden Schwachsinnigen zu tun haben, die sich durch den Konsum einlullen lassen, als den Widerständler vorzugeben, das ist die Realität. Pierre Mathias ist auch zur Larve geworden, auch wenn er das Gegenteilige behauptet. Er wühlt sich vor der Obrigkeit auf den Bauch und lebt so korrekt, dass er sich im Spiegel kaum mehr noch erkennt. Eine Masse von Kilos, die sich durch Bequemlichkeit angesammelt haben – faules Fett, prost Neujahr! Mit ein paar kantigen Bemerkungen ist es nicht getan und auch ich gehöre zur Herde der Arschlöscher. Dabei fühlt man sich nicht einsam, glaube mir.

Was soll diese dämliche Abhandlung? Bin ich auf Pilgerfahrt? Muss ich mich selbst peitschen um Herrn Gott seine Pfoten küssen zu können? So scheint es zu sein und vielleicht bin ich ein Sadomaso, der von einer Domina angepinkelt wird und dafür noch dankbar ist? Hallo, ich bin nur noch ein Haufen Scheiße und genieße das.“ Was für ein Armutszeichen. Ist das das Ziel, dass ich erreichen wollte? Mir wird bewusst, dass ich mir viel vorgemacht habe, aber das war die Grundvoraussetzung, um das Leben zu ertragen. Leute, auch wenn ihr es nicht glaubt, ich liebe es und um es zu ertragen, habe ich Kompromisse gemacht. Dazu gehören gute Manieren, denn ohne sie wäre ich einsam herum geirrt und hätte kaum eine Frau gefunden. Wer will schon mit einem Schurken seine Existenz teilen? Also habe ich mich wie eine Ameise eingereiht und verhalte mich entsprechend. Soll ich das meinem Enkel weiter vermitteln und soll ich ihm sagen, dass er sich so zu benehmen hat, wie die Gesellschaft es verlangt? Das fällt mir verdammt schwer, liebe Petra, aber anders ist es kaum möglich zu überleben. Der Mensch ist definitiv nicht frei, das sollte man sich hinter die Ohren schreiben. Er ist Sklave seiner selbst. Das zu meiner morgigen Stimmung. Es lebe doch die Anarchie, auch wenn man sie verdammen sollte.

In diesem Sinne,
herzliche Umarmungen aus unserer Hauptstadt der Sinne,
Pierre

//pm

Kennst du die Wahrheit? Spricht man immer die Wahrheit? Gibt es die Wahrheit, die so wahr ist, dass man damit leben kann? Ist Wahrheit nicht immer eine Sicht der Dinge? Je nachdem, wo man steht und mit welcher Erfahrung man darauf blickt? Ist Wahrheit nicht subjektiv? Wahrheit ist eine Lüge. Was ist denn Wahrheit? Philosophen der Welt haben sich schon den Kopf darüber zerbrochen, die Definitionen finden keine Lösung. Die Wahrheit gibt es nicht, obwohl so gerne damit kokettiert wird und jeder behauptet, er spreche die Wahrheit. Dafür aber braucht man zuerst einen abgekoppelten, neutralen Blick von sich selbst. Schwer genug, das zu erreichen und noch schwerer, die Wahrheit in den Augen des anderen zu lesen. Wollen wir gerne, möchten wir gerne, wünschen wir uns. Die volle Wahrheit – will die überhaupt wirklich jemand hören? Wäre sie nicht unendlich beleidigend und niederschmetternd?

Was weißt du schon von mir? Das, was ich sage. Das, was ich schreibe. Das, was ich nach außen hin zeige. Aber ist das die Wahrheit? Kann die Wahrheit nicht sein, dass ich eigentlich ganz anders heiße und meinen Namen im Laufe des Lebens ändern musste? Kann es nicht sein, dass ich meine gesamte Identität ändern musste, um am Leben zu bleiben? Kann es nicht sein, dass ich beruflich gar nicht das bin, was ich vorgebe zu sein? Kann doch sein, dass ich Undercover arbeite und meine wahre Person gar nicht in Erscheinung treten darf. Kann auch sein, dass ich ein Vorleben hatte, das ich verschweigen muss. Kann auch sein, dass ich ernsthaft meinen Arsch retten musste. Oder einfach, dass ich so sorgfältig und geheim arbeite, um an Informationen zu kommen, die ich unter meiner echten Identität niemals bekäme. Nur um zu sehen, wo der Hase wirklich seine Haken schlägt.

Was also wissen wir von Menschen, die uns nahe stehen? Wir wissen immer genau das, was sie uns sagen oder zeigen. Und nur die wenigsten sind in der Lage, so aufmerksam zu sein, dass sie irgendwo – ganz versteckt vielleicht – vermuten, dass da etwas anderes dahinter stecken könnte. Vielleicht viel mehr als sie dachten? Was ist mit den verdeckten Ermittlern der Polizei, die nie preisgeben dürfen, wer oder was sie wirklich sind? Was mit den zahlreichen Journalisten, die inkognito arbeiten und jahrelang recherchieren, sich in Gefahr begeben und alles riskieren, um die Leute mit Informationen und Aufklärung zu versorgen?

Denken wir also nie, wie wissen die Wahrheit über einen Menschen. Es kann genauso eine suggerierte Wahrheit sein. Was also wissen wir? Nur das, was sie uns sagen, zeigen, offenbaren. Nicht selten gibt es Überraschungen, die so manchem den Mund geöffnet haben, sodass ihre Klappe weit offen stand und sie ihre Augen am besten verschlossen hätte. Vor so viel Wahrheit – mehr Wahrheit als sie eigentlich vertragen konnten.

 
© Petra M. Jansen
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„Um eine Staatsverwaltung in tüchtigem Gang zu halten, müssten alle drei Jahre einige Minister, einige Generale und ein Dutzend Räte füsiliert werden; man müsste alle Beamten mit dem fünfzigsten Lebensjahr wegjagen.“. Ein Satz Bismarcks über seine übliche Beamtenverachtung. Jene werden in unserem Staat immer weniger, sind vielleicht gerade deshalb aus dem Fokus des Interesses gerückt und damit aus dem Schussfeld geraten. Die Vereinigten Satten machen es uns vor: es gibt immer Phasen, in welchen eine Berufsgruppe in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses rückt. Das waren die Börsianer, die Ärzte, später die Anwälte und so weiter. Das Ganze lässt sich auch anhand von Spielfilmen der jeweiligen Zeit nachvollziehen. Mittlerweile sind es die Journalisten und dieser Zug ist auch schon in Deutschland angekommen. Was brennt, was ist da am brodeln? Ich habe mich neulich gefragt, wozu ich eigentlich diese Beiträge an ARD, ZDF und Deutschlandradio bezahle. Wurde uns nicht schon zu GEZ-Zeiten gesagt, dass durch dieses Geld eine objektive Berichterstattung ermöglicht und gewährleistet werden soll?! Können das die Privatsender nicht? Natürlich können sie es; die Frage muss lauten, ob sie es auch tun. Man kann zweifeln! Lassen wir die Privaten privat sein. Was ist aber mit meinem Anspruch auf objektive und vollständige Berichterstattung durch die öffentlich-rechtlichen Sender?! Ich zahle schließlich Beiträge! Was ist Journalismus eigentlich? Irgendwo habe ich die Definition einmal aufgeschnappt: „Professionelle Fremdbetrachtung.“. Will doch eigentlich nichts anderes heißen, als dass da jemand zuschaut und es dann anderen weitererzählt. Weiterzählung heute heißt in Form von Zeitung, Internet, Fernsehen und anderen Medien. Gerade diese Weitererzählung ist der kritische Punkt. Wir haben früher als Kinder „stille Post“ gespielt. Eine Reihe von Kindern, das erste sagt dem zweiten etwas ins Ohr, dann dieses dem nächsten und so weiter. Interessant war immer, was am Anfang gesagt wurde und was dann am Ende herauskam. Zwei oder dreimal stimmte es sogar, die übrigen Male war es oft weit vom Original entfernt. Ein schönes Spiel, um die Verfälschung von Information bei deren Verbreitung zu verdeutlichen. Warum ist das so? Ja, auch Profis machen Fehler. Man erhält nur Informationsbruchstücke, versteht die Informationen falsch. Der Mensch neigt zum Interpretieren. Im ersteren Fall werden die fehlenden Teile ergänzt (was übrigens auch Menschen tun, die schlecht hören, tun), in letzterem wird die Information persönlich interpretiert. In beiden Fällen ist die Fehlerquote hoch. Die Stars können ein Lied davon singen: Man erkennt sich selbst nicht mehr in der Zeitung. Der Anwalt erkennt aus der Berichterstattung über ein Verfahren seinen eigenen Prozess nicht mehr usw. Wie gesagt: auch Profis machen Fehler. Was aber, wenn aus Journalismus plötzlich PR wird? Was, wenn Menschen, die vor Gericht stehen, vorverurteilt werden durch die Presse? Was, wenn aufgrund der Dummheit einer Regierung ein ganzes Volk als faul dargestellt wird? Auch in der Kriegsberichterstattung gibt es die Guten und die Bösen. Ich schüttele immer wieder den Kopf, wenn Journalisten über Kämpfe aus dem Schützengraben berichten. Soviel in puncto „moderne Kriegsführung“! Hier werden Informationen manipuliert, man nennt es auch „Meinungsmache“. Die Macht der Presse, des Journalismus ist nicht zu unterschätzen! Man mag den Leser oder Hörer dazu anregen, sich aufgrund des Gesagten eine eigene Meinung zu bilden. Die Grenze ist aber da erreicht, wo Meinungen zu Tatsachen werden. Hier beginnen Hirnwäsche und Zensur. Von Zeitungen kennt man es: Im demokratischen Spektrum sind die Gazetten jeweils politisch eher links, rechts oder mittig einzuordnen. Der kritische Leser weiß das, kann die Berichte also entsprechend interpretieren. Am Besten ein anderes Blatt mitlesen. Siehe da, die ach so gute Regierung macht plötzlich doch einige Fehler. Sei es, wie es sei. Die Tendenz im Journalismus, Meinungen „zu machen“, nimmt immer mehr zu. In Zeiten des Umbruchs, in welchen Zeitungsverlage mit abnehmenden Absatzzahlen zu kämpfen haben und damit mit Liquiditätsschwierigkeiten, kann die Versuchung groß werden, vermehrt Sponsoren ins Boot zu holen. Der Preis wird eine positive Berichterstattung sein. Und letzten Endes Desinformation und Manipulation der Leserschaft. Das Ideal der objektiven Berichterstattung ist gefährdet. Ein Journalist ist ein Journalist, darf kein Politiker oder Richter werden. In manchen Berichterstattungen ist diese maßlose Selbstüberschätzung bereits herauszulesen.

© Thomas Dietsch

Vorzugsweise benutzt die männliche Hure heute das Netz um Sexkontakte zu knüpfen. Das macht es einfach und unkompliziert, da kann „Mann“ schon mal vorfühlen, wie die Dame beschaffen ist – gerne auch schon vor dem Treffen mit eindeutigen Selfies und Nahaufnahme der Geschlechtsteile. Er onaniert dann unbekümmert bei der Ansicht der heißen Fotos und nimmt Anlauf. Direkt auf die Lady, die er dieses Mal auserkoren hat. Skrupel hat der Mann keineswegs, denn er ist gewohnt, mit dem unverblümten (verbalen) Angriff nahezu Jede um den Finger zu wickeln. Spätestens nach zwei Wochen hat er sein Date mit Ihnen und Sie glauben an einen Sechser im Lotto. Auffällig bei dieser Spezies der männlichen Huren ist, dass sie niemals öffentlich etwas über ihren Beziehungsstand verraten und jede Menge hübsche Frauen auf ihren Profilen sammeln. Zu sagen haben sie nicht viel, dafür dürfen die Damen aber beim Antlitz seines Konterfeis und seiner angeblichen „Kenntnisse“ hecheln und sich wünschen, in seinen Armen zu liegen. Und mehr. Der Typ kommt mit Sicherheit unverzüglich auf Sie zu und erzählt Ihnen, dass er ihr Mann sei. Er spricht auffällig schnell von Liebe, die er allerdings nicht empfinden kann. Sie haben es in der Regel mit einem gefühlstoten Mann zu tun, der höchstwahrscheinlich schlechte Erfahrungen in der Kindheit gemacht und den man in jungen Jahren sehr verletzt hat. Psychologisch hat das immer einen Grund und der ist oft in einer gestörten Familie (Vater/Mutter) zu finden. Die männlichen Huren besitzen ein hohes Maß an Egozentrik, sind sehr egoistisch, nahezu kalt. Sie sprechen von Dingen, die sie nicht fühlen und ziehen Sie mit in den Abgrund, in dem Sie nur immer wieder Eines tun: rudern wie der Teufel und verzeihen, um IHM zu gefallen. Der lacht sich derweil ins Fäustchen und ist genau entweder dann nicht erreichbar, wenn SIE ihn brauchen oder wenn er einfach keinen Bock hat und sich vielleicht gerade woanders seinen Fick-Kick holt. Die Wahrheit wird er ihnen jedenfalls mit Sicherheit nicht sagen und fragen Sie ihn auch besser nicht – die Antwort ist immer gelogen.
Männliche Huren zeichnen sich auch dadurch aus, dass sie – im Gegensatz zu den weiblichen Huren – mehr nehmen, statt zu geben und sich mehr verwöhnen lassen als andersrum. Eine Frau zu verwöhnen und zurück zu stecken, haben diese Typen nicht gelernt und wollen es auch nicht. Es geht ihnen nicht um die Damen oder Sie, es geht ihnen alleine um sich selbst und die eigene Lustbefriedigung. Denn nur in diesem Moment fühlen sie sich ein kleines bisschen. Der Rest ihres Lebens ist gezeichnet von Drogenkonsum oder Alkoholmissbrauch, von Lethargie oder wenig Reden und Sagen. Sie sind still und tun oft so als ob sie sensibel seien. Sind sie aber nicht, sie sind höchst gefährlich für jede Frau, die darauf reinfällt. Kommt nun erschwerend hinzu, dass die männliche Hure gut aussieht, ist es umso schwieriger zu wiederstehen und nicht zu glauben, dass es sich um eine Hure handelt. Die Zahl der Damen, die ER gevögelt hat, dürfte den Rahmen sprengen und ich bin sicher, er weiß es selbst nicht mehr, wie viele es tatsächlich waren. Es spielt für ihn auch keine Rolle, denn sie sind nur Mittel zum Zweck und beliebig austauschbar, wenngleich er anderes behaupten wird. Warten Sie ab, die männliche Hure kann sich nicht lange verbergen und sein Spiel heimlich treiben – es fliegt auf eines Tages. Was ihn nicht daran hindern wird, mit neuen Puppen woanders genauso mies weiterzuspielen.
Interessant ist, dass die männliche Hure im Leben keine Hilfe ist: Er lässt sich sogar von Ihnen zum Essen einladen, sich Geschenke machen, erzählt Ihnen, wie schlecht es ihm ginge und dass Sie sein einziger Halt wären. Die Hure sagt Ihnen, dass er es ernst meine, so ernst, dass er das alles so noch nie zu einer Frau gesagt hätte. Seien Sie auf der Hut, wenn der Typ ihnen nicht im Haushalt unter die Arme greift, nicht mal den Tisch abräumt, wenn sie gefrühstückt haben, ihnen nur oberflächlich zuhört, ständig sein Handy vor ihrer Nase hat (aber nicht erreichbar ist, wenn SIE ihn brauchen) oder manchmal nahezu abweisend und kalt ist. Die psychopathischen Züge sind unverkennbar und die Grenze zwischen Hure und Psychopath können fließend sein. Das Internet trägt dazu bei, dass massenhaft Menschen an das große Glück glauben und auf Liebe hoffen. In dem Fall der männlichen Hure gibt es Eins, was Sie wirklich sehen sollten: ER präsentiert sich gerne selbst im besten Licht und sonnt sich in der Bewunderung, die er bekommt. Wichtig ist für ihn, dass er gesehen wird und die Damen und Herren ihm Aufmerksamkeit schenken, die er braucht wie die Luft zum Atmen. Er braucht sie dringend, denn er ist eine emotional arme Sau. Achten sie darauf, was die männliche Hure tut und wie schnell er zur Sache kommt und Sie können sicher sein, Sie sind nicht die Queen seines Herzens. Die männliche Hure kostet Geld und Zeit und unter dem Strich haben Sie damit nur Sorgen (er selbst hat davon jede Menge) und vielleicht sogar am Ende ein gebrochenes Herz. Und ganz ehrlich: ist es das Wert, nur weil die männliche Hure nett aussieht? Und mit der Liebeslust ist es meist auch nicht besonders befriedigend, wenn Sie ehrlich sind, denn diese Art der männlichen Hure versteht das Handwerk nicht.

 

© Petra M. Jansen

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