Warten auf die Lieferung,

Konsum aller Orten.

Der alte Mann im roten Mantel

soll´s bringen.

All die Dinge, die das Herz begehrt.

Die neuen Identifikationsobjekte,

alle in neuer Umverpackung.

Die Papiermüllberge werden wachsen,

Papier mit Bäumchen und Kartons.

Wie macht er das bloß?!

Er, im Rentenalter, all die Haushalte?

Rot … Signalfarbe und Werbeleistung

für diesen großen Getränkehersteller.

Besserst Du damit Deine Rente auf?

Ist „Weihnachtsmann“ Dein richtiger Name?

Dein Kollege Nikolaus hat

„Knecht Ruprecht“ entlassen.

Wie kommt er über die Runden?

Die Zeiten sind schlecht!

Wie geht es Rudolf?

Ist er noch fit?!

So viele Fragen …

Fragen in Zeiten, in denen

Menschen töten.

Lkws in Menschenmengen rasen.

Kann man nicht einfach

die Geburt Christi feiern

und sich freuen?!

Lauter Fragen!

Warum tun Menschen das?

Warum sind wir nicht einfach

zufrieden mit dem was wir haben?

Leben zusammen und teilen,

das, was wir haben.

So schwer kann das nicht sein …

Das Schlagwort von der „offenen Gesellschaft“ ist derzeit in aller Munde. Die Kanzlerin erwähnt es oft. Man dürfe sie im Kampf gegen den islamistischen Terrorismus nicht opfern, sagte die Bundeskanzlerin unter anderem im April dieses Jahres. Im November auf dem Integrationsgipfel erwähnte sie den Begriff bewusst angesichts des Wahlerfolgs von Donald Trump.

Als Bedrohung erscheinen nicht nur Islamisten, sondern auch Rechtspopulisten und die Renaissance autoritärer Machthaber. Zu den selbsternannten Verteidigern der „offenen Gesellschaft“ gehören neben der Kanzlerin zum Beispiel auch der Stellvertretende EU-Kommissionpräsident Frans Timmermans, der, vom Handelsblatt angesprochen auf Trump, Le Pen und Wilders, von einer „ideologischen Konfrontation“ sprach. Es ginge „darum, ob wir eine offene Gesellschaft wollen oder eine geschlossene“. Botschaft: Die Europäische Kommission ist eine Bastion der offenen Gesellschaft.

Es war der 13. März 1938, der Tag von Adolf Hitlers Einmarsch in Österreich, als Popper, ein Wiener mit jüdischen Wurzeln, im neuseeländischen Exil beschloss, sein Buch über die Feinde der offenen Gesellschaft zu schreiben. Sieben Jahre später, im Jahr 1945, als der Krieg in Europa zu Ende ging, ist das Buch erschienen. „Ich hatte es geschrieben als meinen Beitrag zu den Kriegsanstrengungen. Seine Tendenz war: gegen Nazismus und Kommunismus; gegen Hitler und Stalin“, erzählt der Autor: „Ich verabscheute die Namen beider so sehr, dass ich sie in meinem Buch nicht erwähnen wollte.“ Freiheit kann ungemütlich werden!

Dass Aufklärung und Zivilisation im Lauf der Zeiten Freiheit und Wohlstand für alle bringen und im Maße der Fortschrittsgeschichte auch die letzten Spuren einer Herkunft der menschlichen Gattung aus Armut und Barbarei überwinden würden, war die im Nachhinein als gefährlich sich erweisende Illusion des liberalen Zeitalters. Dass das Böse immer noch präsent ist, war 1945 jedermann offenbar geworden, der sehen konnte. Bis heute habe sich die Menschheit nicht von ihrem Geburtstrauma erholt, schrieb Popper: vom Trauma des Übergangs aus der Stammes- oder „geschlossenen“ Gesellschaftsordnung, die magischen Kräften unterworfen ist, zur „offenen“ Gesellschaftsordnung, die die kritischen Fähigkeiten des Menschen freisetzt. Freiheit kann ungemütlich werden, kann Angst machen, kann Menschen überfordern und die Sehnsucht nach der Rückkehr in eine geschlossene Gesellschaft nähren, die alle ihre Kraft dazu verwendet und verschwendet, sich nach außen abzuriegeln.

Der Schock dieses Übergangs von der geschlossenen in die offene Gesellschaft, der den Menschen bis heute in den Knochen sitzt, ist, so Popper, der entscheidende Faktor, der immer wieder jene reaktionären Bewegungen ermöglicht, die auf den Sturz der Zivilisation und auf die Rückkehr der Stammesgebundenheit hingearbeitet haben und noch hinarbeiten. Wer meint, das Böse sei ein für allemal überwunden, weil doch jeder Vernünftige einsehen müsse, dass und wie er von einer offenen Welt profitiere, in der er nach seinen Wünschen leben, frei sein und reich werden kann, und dass jedermann schon aus purem Egoismus diese Freiheitsrechte allen anderen ebenfalls zubilligen müsste, sieht sich getäuscht. Die Zivilisation hat ihren universalistischen Anspruch nie durchsetzen können. Die Aufklärung wird die Barbarei nicht los. Sie hängt an ihr wie ein Teufel; das ist die darin bestehende Dialektik. Der Kampf für die Freiheit ist ein ewiger, nie endender.

Trauer und Schrecken über den Terror kennt viele Ausdrucksformen. Lesen hilft! Man sollte Popper (wieder) lesen, nach Ereignissen wie dem „Kriegsakt“ (François Hollande) der Schreckensnacht vom 13. November 2015. Wer kann angesichts dieses Grauens noch behaupten, die Geschichte habe einen Sinn. Lange nicht mehr seit 9/11 war Poppers These so einleuchtend. „Karl Popper hat keine Ethik geschrieben, aber er war ein Moralist“, meinte der deutsche Bundeskanzler Helmut Schmidt. Helmut Schmidt, gestorben am 10. November 2015, den man selbst früher als geistlosen Macher abtat, war ebenfalls ein Moralist. Den Philosophen Karl Popper hat er zeitlebens gelesen, geschätzt, gar bewundert. Man kann es als Schmidts Auftrag und Erbe betrachten, in diesen unsicheren Zeiten auf Popper zu zeigen.

Wer der Weltgeschichte einen Sinn zuschreibe, beleidige jede sittliche Auffassung der Menschheit, so Popper. Denn die Geschichte der Machtpolitik sei nicht besser als wenn man die Geschichte des Raubes oder des Giftmords zur Geschichte der Menschheit machen wollte. Mit anderen Worten: Angesichts von Schrecken, Barbarei und allem Übel von Sinn sprechen zu wollen, verbietet sich ein. Nicht besser kommen bei Popper auch jene Utopisten von Plato bis Marx weg, die zwar das barbarische Jammertal zur Kenntnis nehmen, aber darauf hoffen, dass wir dereinst einmal in einem irdischen Paradies leben werden und ein Sinn der Geschichte darin bestünde, als Menschheit diese Fortschrittsanstrengung in die Hand zu nehmen.

„Diese Behauptung ist Lästerung“: Zukünftige Machthaber und Massenmörder scheren sich nicht um unsere „bescheidenen“ zivilen Angelegenheiten.

Bewahren wir das Gut der „offenen Gesellschaft“ im Namen der Zivilisation!

 

 

Die Entdeckung von Anne Frank und ihrer Familie gibt bis heute Rätsel auf. Dass sie verraten wurden, galt bisher als eine wahrscheinliche Theorie. Doch die Gedenkstätte Anne-Frank-Haus hat jetzt Unterlagen veröffentlicht, die eine weitere Theorie stützen. Dass die Sicherheitsbeamten gar nicht gezielt nach untergetauchten Juden suchten und nur zufällig auf das Versteck stießen.

Die Verhaftung des jüdischen Mädchens Anne Frank (15) in Amsterdam durch den deutschen „Sicherheitsdienst“ im August 1944 beruhte möglicherweise doch nicht auf einem Verrat des Verstecks.

Jetzt heißt es, das Mädchen und sieben Familienangehörige könnten den Deutschen und deren niederländischen Helfern auch bei der Suche nach illegalen Arbeitern und Herstellern gefälschter Lebensmittelkarten in die Hände gefallen sein. „Unsere Untersuchung widerlegt einen möglichen Verrat nicht, zeigt aber, dass auch andere Möglichkeiten untersucht werden sollten“, sagte der Stiftungsdirektor.

Anne Frank lebte mit ihrer Familie von 1942 bis 1944 im Hinterhaus an der Amsterdamer Prinsengracht 263 im Versteck vor den Nationalsozialisten und schrieb dort auch das weltberühmte Tagebuch. Die insgesamt acht Untergetauchten wurden 1944 verraten und in Konzentrationslager deportiert. Anne starb im Frühjahr 1945 im Alter von 15 Jahren in Bergen-Belsen.

Mit dem Bericht relativiert die Stiftung die bisher gängige Geschichtsschreibung, wonach der „Sicherheitsdienst“ (SD) kurz vor der Durchsuchung des Hauses an der Prinsengracht 263 einen anonymen Anruf des Verräters erhalten habe. Auch Anne Franks Vater Otto Frank, der einzige Überlebende der acht Menschen im Versteck hinter einem beweglichen Bücherregal, war stets überzeugt, verraten worden zu sein. „Trotz jahrzehntelanger Forschung“ und diverser Beschuldigter habe es aber „keinen endgültig Beweis gegeben“, schreibt die Stiftung.

Ebenso wenig wie Verrat könnten aber auch andere Hintergründe der Hausdurchsuchung nicht ausgeschlossen werden. Keiner der bekannten drei Sicherheitsdienstleute bei der Entdeckung des Verstecks – ein Österreicher und zwei langjährige niederländische Polizisten – sei zum fraglichen Zeitpunkt schwerpunktmäßig mit dem Aufspüren untergetauchter Juden befasst gewesen. Sie hätten sich vielmehr vor allem mit Wirtschaftsvergehen befasst, unter anderem mit der Fälschung von Lebensmittelkarten.

Anne Frank habe in ihrem Tagebuch im März 1944 die Festnahme von zwei Männern wegen gefälschter Lebensmittelkarten, von denen auch die Untergetauchten profitierten, erwähnt. Beide arbeiteten in einer Firma, die ebenfalls in der Prinsengracht 263 ansässig war. Es sei durchaus möglich, dass die Hausdurchsuchung vom 4. August 1944 damit zu tun gehabt habe. Zudem seien die Sicherheitsdienstleute etwa zwei Stunden im Haus gewesen, mehrere Personen hätten während dieser Zeit das Haus betreten und verlassen können: „Wenn die Beamten gekommen wären, um Untergetauchte zu verhaften, wäre das wohl kaum möglich gewesen“, heißt es in dem Bericht.

In dem Haus in Amsterdam „ging mehr vor als nur das Sich-Verstecken von Menschen“, heißt es in dem Bericht der Anne Frank-Stiftung. „Vielleicht haben die Behörden die Prinsengracht 263 aus anderen Gründen durchsucht.“ Jedenfalls sei „das letzte Wort über diesen schicksalhaften Sommertag 1944 noch nicht gesprochen“.

Aus Sicht des Anne-Frank-Hauses können die neuen Erkenntnisse den Verdacht des Verrats nicht komplett ausräumen. Die Hoffnung der Gedenkstätte ist, dass Forscher sich mit den genauen Umständen beschäftigen, die zur Deportation von Familie Frank und Auguste van Pels, ihrem Sohn Peter sowie Fritz Pfeffer geführt haben. Im April 1944 schrieb Anne Frank in ihr Tagebuch: „Einmal wird dieser schreckliche Krieg doch wohl vorbeigehen, einmal werden wir doch wieder Menschen und nicht nur Juden sein!“

Die Franks und ihre Leidensgenossen kommen ins Konzentrationslager Auschwitz. Da die Alliierten immer näher rückten, entschlossen sich die Nationalsozialisten, Auschwitz allmählich zu räumen. Am 28. Oktober 1944 deportierten sie 1.308 Frauen aus Birkenau ins KZ Bergen-Belsen. Rosa de Winter schrieb in ihrem Buch Aan de gaskamer ontsnapt! im August 1945, dass in der Nacht des 1. November 1944 der Zug abfuhr, der Anne und Margot nach Bergen-Belsen brachte (Erika Prins, Gertjan Broek: Eines Tages waren sie einfach nicht mehr da …).

Nur Otto Frank überlebt das Vernichtungslager. Er ist es, der nach dem Zweiten Weltkrieg die Veröffentlichung des Tagebuchs seiner Tochter Anne vorantreibt. Bis heute wurden mehr als 31 Millionen Exemplare verkauft.

Dieses Jahr wäre Anne Frank 87 Jahre alt geworden.

Trumps Wahlkampf ist möglicherweise durch russische Hacker unterstützt worden. Auch in Deutschland könnten Hackerangriffe 2017 eine Rolle spielen, ist der Politikwissenschaftler Wolf Schünemann von der Universität Hildesheim überzeugt.

„Die russischen Stellen werden über die ihnen zur Verfügung stehenden, sehr beträchtlichen Kenntnisse und Kompetenzen im Bereich der Cyberspionage versuchen, Informationen abzuschöpfen. Darauf muss man sich einstellen, darauf muss man vorbereitet sein. Inwieweit das eine Bedeutung hat, die hinreicht bis zur Manipulation von Wahlkämpfen und Wahlergebnissen – da sehe ich sehr viel Übertreibung im Spiel und überzogene Befürchtungen.“

In unserer postfaktischen Zeit ist es schwer geworden, den Überblick zu behalten. Das zeigte sich, als in den vergangenen Tagen ein erfundenes Zitat einer nichtexistenten Grünen-Politikerin namens Petra Klamm-Rothberger herumging.

Es ging um den mutmaßlichen Mord und die Vergewaltigung in Freiburg, ein Fake-Themenkomplex erster Güte. Die vermeintliche Grünen-Politikerin äußerte, wie eigentlich immer bei erfundenen Zitaten von Grünen-Politikerinnen, Verständnis für muslimische Verbrecher. Hier suggerierte das falsche Zitat, man müsse verstehen, dass der Vergewaltiger der Freiburger Studentin auch noch zum Mörder wurde.

Es gibt keine Grünen-Politikerin namens Petra Klamm-Rothberger, die wurde von einer Regionalgazette erfunden. Er ist eine Fake-Publikation, die es als ihren Beitrag zur aktuellen Fake-News-Debatte versteht, haarsträubende Geschichten in die Welt zu setzen und jedem Wutnutzer, der darauf klickt, dann eine Seite vorzusetzen, die ihm genau das zu futtern gibt, was seine Wut weiter steigert.

Das ist die neueste Welle um die Aufregung um Fake News, die auch Deutschland erfasst hat. Seit dem für viele völlig überraschenden Wahlsieg Donald Trumps vor gut einem Monat wird über das Phänomen und dessen Einfluss auf das Wahlergebnis geredet.

Jetzt warnen Politiker aller im Bundestag vertretenen Parteien vor dem Problem. Die CDU will gar im Bundestagswahlkampf eine „schnelle Eingreiftruppe“, die eigentlich auf Konkurrenz reagieren sollte, auch auf Falschmeldungen ansetzen. Innen- und Rechtspolitiker der Union wollen gar die Strafbehörden aktiv das Netz nach Falschmeldungen durchsuchen lassen und die Verbreitung von Desinformation unter Strafe stellen. Die SPD ruft auf zum „gemeinsamen Kampf gegen Fake News“.

Neue Strafnormen werden wenig bringen. Russische Internet-Trolle dürfte die Strafbarkeit der Fake News nach deutschem Recht wenig stören. Man wird es auf sie wohl kaum anwenden können. Das Problem der Fake News ist international. Internet … Wo ist der Tatort? Die grundsätzliche Frage bei der Strafverfolgung: Wer ist eigentlich zuständig? Um national zu argumentieren: Gemordet wird weiterhin. Trotz Androhung lebenslanger Freiheitsstrafe bei uns oder der Todesstrafe anderswo.

Aktionismus! Es zeigt sich bereits im Netz, wie bei obiger Aktion um die erfundene Grünen-Politikerin, die eigentlich lustig und aufklärerisch gemeint war, dass die Deutschen alles für bare Münze nehmen. Es wird hierzulande nicht mehr nachgedacht. Ironie oder Zynismus als Stilmittel sind mittlerweile nahezu unbekannt. Man läuft Gefahr, dass sie weitere Fake News liefern. Ein Selbstläufer …

Das Fake-Zitat machte nicht, wie gedacht, als Link zur „Reingefallen“-Seite Karriere, sondern als Screenshot auf Twitter. Und so echauffierte sich neben der eigentlichen Zielgruppe, die Grünen-Politikerinnen alles Mögliche zutraut, auch noch die andere Seite, indem sie sich lustig machte über die plumpe Fälschung, die nämlich 51 Zeichen zu lang war für eine echte Twitter-Botschaft. Schaut mal, wie dumm die Rechten beim Fake-News-Produzieren sind, war zu lesen.

Die Aktion ging nach hinten los, wie so oft beim Thema Fake News herrschte Verwirrung. Was kann man tun, um der Flut an Falschinformationen entgegen zu treten? Wie schlimm werden Fake News in Deutschland? Und, nicht ganz unwichtig: Was genau sind Fake News?

In den USA, von wo die Debatte stammt, ist es noch unübersichtlicher geworden, weil sich rechte Verschwörungstheoretiker den Begriff zu eigen machen und ihrerseits den etablierten Medien die Produktion von Fake News vorwerfen. Und weil der Bald-Präsident Donald Trump, der sich seine eigene Realität zurechtgezimmert hat und deshalb schon als „Chefredakteur der Fake-News-Bewegung“ bezeichnet wurde, seinerseits den Begriff entdeckt hat.

Unsichere Zeiten, wer gibt mir Halt?!

Die Kriminalität steigt, wer schützt uns?

Immer weniger Ausgaben für unsere Sicherheit.

Wo soll das hinführen?!

Immer mehr Fremde kommen ins Land,

unsere Kultur stirbt!

Sollen wir das mit ansehen?

Wozu wählen wir?

Ich habe Angst, da führt kein Weg vorbei.

Wer ehrlich ist, gibt’s zu …

Welche starke Person, Mann, Frau egal,

kann uns führen, uns beschützen?

Ich will Sicherheit für mich und meine Kinder,

will mich wohlfühlen, wie früher.

Wann sagt es endlich mal einer?!

Langsam wird es reiflich Zeit!!!

Ich will die alten Zeiten, will´s gemütlich,

alles an Heim und Herd, und warm!

Mein Geld ist mein Geld!

So soll´s auch bleiben!

Was geht die anderen das an?

Es gibt Menschen, die das anbieten,

Sicherheit, Wärme und Heimatliches.

Man fühlt sich gut.

Die werden es schon richten,

wird schon nichts passieren. Oder?!

Lassen wir uns lenken,

warm und gut!

Keine Angst mehr, unnötiges Denken.

Überlassen wir anderen das Steuer,

auch unsere Freiheit.

Wozu Freiheit, wenn in Angst leben?!

Passen wir uns alle an, so wird’s gehen!

Alles so wie früher, mehr brauchen wir nicht zu wissen.

Haben ausgelernt, wir alle!

Es wird schon weitergehen, irgendwie.

Und wenn es brenzlig wird,

dann schweigen wir halt …

Dann passiert schon nichts.

Nichts sehen, nichts hören.

Dann geht’s gut!

Bei den nächsten Wahlen,

viel Spaß beim Fischen!

Petri Heil!

“Y” ???

Willst Du das ????????????????????????????

Ich nicht!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

„Das Kunstwort kennzeichnet eine Haltung, die in diesem Jahr mit Brexit und der US-Wahl von großer Bedeutung war und uns auch noch weiterhin beschäftigen wird: sich in politischen und gesellschaftlichen Diskussionen zunehmend von Emotionen anstelle von Fakten leiten zu lassen“, so GfdS-Vorsitzender Peter Schlobinski. GfdS bedeutet Jury der Gesellschaft für deutsche Sprache. „Postfaktisch“ sei eine Übertragung aus dem englischen „post truth“ – dem internationalen Wort des Jahres 2016 – und werde von Politikern häufig benutzt, so der Professor für Sprachwissenschaften an der Universität Hannover.

Auf den zweiten Platz wählte die Jury „Brexit“. Das Ergebnis des britischen Referendums, das zum Austritt aus der EU führen soll, sei ein Triumph postfaktischer Politik gewesen, so Andrea-Eva Ewels, Geschäftsführerin der GfdS. Außerdem werde diese Wortkreuzung in immer neuen Kombinationen weitergeführt. Platz drei belegt „Silvesternacht“. „Ein vorher an sich unbelastetes Wort ist nach den Ereignissen in Köln jetzt hoch emotional aufgeladen“, so Peter Schlobinski. Auf den vierten Platz kommt „Schmähkritik“, ein aus dem juristischen Umfeld stammender Begriff, der durch die Auseinandersetzung des Satirikers Jan Böhmermann mit der türkischen Regierung in die Öffentlichkeit rückte und einen ironischen Beigeschmack bekommen habe. „Schmähen“, so Schlobinski, sei ein aus dem Mittelalter stammender Begriff.

Platz fünf ist der „Trump-Effekt“, der für vermutete Auswirkungen der amerikanischen Präsidentenwahl steht. „Social Bots“ belegen den Platz sechs: „Hier geht es um das Vortäuschen von Stimmungsbildern durch automatisierte Texte – auch das ein Thema, das 2016 hoch kam und uns noch lange nachwirken wird“, meint Andrea-Eva Ewels. Der biologisch-rassistische Begriff „schlechtes Blut“, mit dem der türkische Staatspräsident Erdogan türkischstämmige deutsche Bundestagsabgeordnete zu diffamieren suchte, steht auf Platz sieben. Der „Gruselclown“, der nicht nur zu Halloween Angst und Schrecken verbreitet, landet auf Rang acht, das in Frankreich verhängte „Burkiniverbot“ auf Platz neun.

Den zehnten und letzten Platz belegt traditionell ein „Satz des Jahres“. Für 2016 ist das der Buchtitel von Janosch: „Oh, wie schön ist Panama“. Damit wurde 2016 wiederholt auf die Veröffentlichung der so genannten „Panama Papers“ angespielt, die für Enthüllungen von Prominenten sorgten, die Steuern am Fiskus vorbei zu Briefkastenfirmen in Panama leiten.

Das „Wort des Jahres“ wird 2016 zum 41. Mal bekannt gegeben. Es geht dabei nicht um das Wort, das besonders häufig in den Medien genannt wird, sondern um das mit einer signifikanten Bedeutung für das vergangene Jahr. Wir erinnern uns an „Wutbürger“, das 2010 gekürt wurde, noch kaum bekannt war und sich als gute Wahl zeigte, weil es eine signifikante Bedeutung hat. Auch „postfaktisch“ werde Karriere machen, sind sich die Wiesbadener Sprachwissenschaftler sicher, die in einer mehrstündigen Jurysitzung aus 150 verbliebenen Vorschlägen das Ranking erstellt haben.Die ersten zehn sind jetzt auch eine Woche lang auf einem Banner am Wiesbadener Rathaus zu lesen.

Faktische Politik ist ein politisches Denken und Handeln, bei dem Fakten im Mittelpunkt stehen. Die Wahrheit einer Aussage tritt nicht hinter den Effekt der Aussage auf die eigene Klientel zurück. In einem demokratischen Diskurs wird – gemäß dem Ideal der Aufklärung – über die zu ziehenden Schlussfolgerungen aus belegbaren Fakten gestritten. In einem postfaktischen Diskurs wird hingegen gelogen, abgelenkt oder verwässert, ohne dass dies entscheidende Relevanz für das Zielpublikum hätte. Entscheidend für die von postfaktischer Politik angesprochenen Wähler ist, ob die angebotenen Erklärungsmodelle eine Nähe zu deren Gefühlswelt haben (Alard von Kittlitz: Die Erde ist eine Scheibe, Die Zeit, 28.09.2016).

Wo und in welchen Zeiten leben wir, dass wir lügen müssen, um Wähler zu bekommen bzw. diese zumindest bei der Stange zu halten?! Den Verstand abschalten, an das Gefühl appellieren! „Ja, genau! Endlich sagt´s mal einer!!!“, wird gebrüllt. Die misera plebs herrscht wieder in den Straßen, man sorgt wieder für „Recht und Ordnung“. Zu welchem Preis? Auf wessen Kosten? Auf unser aller Kosten! Nein danke, keinen Bock! Wer sich von Gefühlen statt vom Verstand leiten lässt, ist empfänglich für Angst. Und Angst macht lenkbar, die Massen lassen sich bereitwillig zur Schlachtbank führen von dem/denen, die „es endlich mal sagen“. Schalten wir das Gehirn wieder ein; der Weg in die „sterbende Demokratie“ (Welt der Wunder 11/2016) ist längst aller Orten angetreten. Denkende Menschen bleiben hier stehen. Hier geht es nicht weiter!

„Post-faktisch“ klingt auch wie „nach den Fakten“. Haben wir die Stufe der Realität überwunden? Die Evolutionsgeschichte gibt die Antwort: Hierfür ist unser Gehirn (noch) nicht gemacht!

Der Untergang der Titanic jährte sich im April 2012 zum 100. Mal.

Die Titanic war 269 Meter lang und damit länger als das Woolworth Building, das zur damaligen Zeit in New York gebaut wurde und nach seiner Fertigstellung im Jahr 1913 der höchste Wolkenkratzer der Welt sein sollte.

Die Titanic war baugleich mit ihrem etwas älterem Schwesterschiff Olympic, hatte aber ein etwas höheres Raummaß und galt daher trotz gleicher Länge mit der Olympic als größtes Schiff der Welt. Der Bau der original Titanic kostete zehn Millionen Dollar. Das entspricht heute einer Kaufkraft von rund 160 Millionen Euro.

Die Titanic kollidierte am 14. April 2012 mit einem Eisberg. Das Unglück ereignete sich gegen 23.40 Uhr Schiffszeit. Von der Kollision mit dem Eisberg bis zum Untergang der Titanic dauerte es nur wenige Stunden. Bereits um 2:20 Uhr, 2 Stunden und 40 Minuten danach, war die Katastrophe vollendet, die Titanic versank am 15. April 1912 in den eisigen Fluten des Nordatlantiks.

Schnell bildeten sich Verschwörungstheorien um den Untergang: Nicht die Titanic sei untergegangen, sondern die Olympic. Die Reederei habe den Plan gefasst, die Olympic nach ihrer schweren Beschädigung nur notdürftig zu reparieren und unter den Namen Titanic auf Reise gehen zu lassen. Auf dieser Reise sollte es dann ein Unglück geben, um die hohe Versicherungssumme für das beschädigte Schiff zu kassieren. Diese Verschwörungstheorie gilt als widerlegt. Inzwischen wurde das Wrack der Titanic gefunden, auf allen Wrackteilen wurde die Baunummer 401 gefunden, die Baunummer der Titanic. Die Olympic, das etwas ältere Schwesterschiff hatte die Baunummer 400.

Immerhin führte das Unglück zu zahlreichen Veränderungen bei den Sicherheitsbestimmungen auf See. So ist es heute Pflicht, genügend Rettungsboote für alle Passagiere und Besatzungsmitglieder mitzuführen, vor der Katastrophe war dies nicht der Fall. Und es gab bereits ein Jahr nach der Katastrophe eine internationale Konferenz zum Schutz des menschlichen Lebens auf See (SOLAS). Hier wurde ein Vertrag erarbeitet, mit dem erstmals internationale Mindeststandards auf Handelsschiffen geschaffen werden sollte.

Nicht erst seit dem berühmten Hollywood-Streifen mit Leonardo DiCaprio und Kate Winslet ist das 1912 gesunkene Kreuzfahrtschiff eine Legende. Doch dieser Film ist vermutlich dafür verantwortlich, dass das Schiff besonders in China einen regelrechten Kultstatus erreicht hat. Es dürfte daher nicht verwundern, dass im Reich der Mitte ein geplanter Nachbau des Kolosses für Begeisterung sorgt.

Die Kiellegung des historischen Nachbaus wurde mit einer großen Zeremonie im Südwesten der chinesischen Provinz Sichuan, im beschaulichen Kreis Daying, gefeiert. Für ihr Großprojekt haben sich die Chinesen internationale Investoren und Berater mit ins Boot geholt, berichtet die „China Daily“. Grundlage für den Neubau sind die Baupläne der „Olympic“, des Schwesterschiffs der „Titanic“.

Mit dem originalgetreuen Nachbau des Katastrophenschiffes will der Kreis Daying den Tourismus beleben. Die Montagearbeiten des Stahlriesen werden an den Ufern des kleinen Flusses Qijiang vorgenommen – mehr als 1.200 Kilometer entfernt vom Südchinesischen Meer. Ein erneuter Untergang des Schiffes droht indes nicht: Fest vertäut soll der Ozeanriese seinen Produktionsort niemals verlassen. In das Projekt sind umgerechnet mehr als 136 Millionen Euro investiert worden.

Einer der wichtigen Geldgeber, das Unternehmen Qixing Energy Investment, musste sich mit heftigen Kritiken auseinandersetzen. Man wolle aus dem Leid von Hunderten Opfern der Schiffskatastrophe Profit schlagen, zitiert der britische „Guardian“ Gegner des Projekts. Peter Mandelson, früherer Kommunikationschef des britischen Ex-Premierministers Tony Blair, lobte hingegen die Schlüsselfiguren der Initiative und bescheinigte ihnen einen „bemerkenswerten Job“.

Das Bauvorhaben ist nicht der erste Versuch, mit einer Kopie der „Titanic“ in China für Aufmerksamkeit zu sorgen. Bereits der australische Milliardär Clive Palmer hatte im Jahr 2013 eine ähnliche Idee, doch die Konstruktionsarbeiten sollen ins Stocken geraten sein.

Wie CNN unter Berufung auf australische Medien berichtet, habe das ausführende Unternehmen die Montage eingestellt.

 

Das Oberste Gericht Großbritanniens befasst sich von heute an mit der Berufung der Regierung gegen ein Brexit-Gerichtsurteil, wonach das Parlament der Einleitung des EU-Austrittsprozesses zustimmen muss. Die Anhörungen sollen bis Donnerstag dauern. Das Urteil der elf Richter soll nach Angaben des Supreme Court voraussichtlich zu Beginn des neuen Jahres bekannt gegeben werden. Anfang November hatte bereits der High Court in London entschieden, dass die britische Regierung die Brexit-Verhandlungen nur nach Zustimmung der Abgeordneten starten darf.

Mehrere Briten hatten geklagt, weil die Regierung ihrer Ansicht nach einen Austrittsantrag nach Artikel 50 der EU-Verfassung nicht aktivieren könne, ohne dass das Parlament in London zuvor darüber debattiert und abgestimmt hat. Premierministerin Theresa May will den Startschuss für den Ausstieg bis spätestens Ende März geben. Die Briten hatten im Juni in einem Volksentscheid mit knapper Mehrheit für den Austritt aus der Europäischen Union gestimmt. Sobald Artikel 50 aktiviert ist, hat Großbritannien zwei Jahre Zeit, mit der EU die Trennungsmodalitäten auszuhandeln.

Der Vorsitzende Richter des Supreme Court, David Neuberger, betonte zu Beginn, es gehe in diesem emotional aufgeladenen Verfahren nur um das Recht, nicht um politische Fragen.

Ein Londoner Gericht (High Court) hat Anfang November beschlossen, dass Premierministerin Theresa May nicht entscheiden darf, ohne das Parlament zu fragen und damit offenbar ihre Brexit-Pläne durcheinander gebracht. Die Regierung hat das Urteil angefochten. Generalstaatsanwalt Jeremy Wright sagte, in dem Fall gehe es um „das Herzstück der Verfassungsordnung“.

Vor dem Gerichtsgebäude demonstrierten EU-Anhänger in einem roten Doppeldecker-Bus in traditionellen britischen Richterroben und Perücken für ihr Anliegen. Zudem hielt eine Gruppe von Brexit-Befürwortern Schilder mit der Aufschrift hoch: „Ein abgekartetes Spiel des Establishments.“

Einige Abgeordnete aus Mays Konservativer Partei hatten den Rücktritt des Richters Neuberger gefordert, da dessen Ehefrau Anti-Brexit-Botschaften getwittert hatte. Laut dem Gericht wurde jedoch kein Befangenheitsantrag gestellt.

Jetzt geht es um Antworten auf die wichtigsten Fragen des Prozesses:

Offiziell fürchten die Brexit-Befürworter um die Demokratie. Ihr Argument: Das Parlament habe entschieden, das Volk über den EU-Austritt abstimmen zu lassen. Es sei klar gewesen, dass ein „No“ zur EU den Ausstieg bedeute. Aber es gibt noch einen anderen Grund: Die Abgeordneten des Unterhauses, die mehrheitlich keinen Brexit wollten, könnten Einfluss auf die Verhandlungen gewinnen – und einen „weichen“ Austritt erzwingen, der die Briten nahe an die EU bindet und den Zugang zum Binnenmarkt über die Kontrolle der Grenzen stellt.

Das gilt als unwahrscheinlich. Aber der rechtliche Hickhack könnte die Verhandlungen verzögern. Unter anderem dürfen auch die Regierungen von Schottland und Wales in dem Berufungsverfahren mitreden. Die britische Regierung plant dennoch weiter, spätestens Ende März mit den Austrittsverhandlungen nach Artikel 50 des EU-Vertrages zu beginnen.

Nach Auffassung britischer Rechtsexperten könnte und dürfte das höchste britische Gericht das erste Urteil bestätigen – also die Zustimmungspflicht durch das Parlament. Fraglich ist, ob in diesem Fall eine einfache Abstimmung ausreicht oder ob die Regierung ein zeitaufwendiges Gesetzgebungsverfahren einleiten muss. Letzteres könnte den Brexit-Fahrplan stark beeinflussen. Noch ein weiteres Szenario ist denkbar: Weil es um die Auslegung von Artikel 50 des EU-Vertrags geht, könnte das britische Gericht das Problem sogar dem Europäischen Gerichtshof in Luxemburg vorlegen.

Conclusio: Das Parlament ist der Vertreter des Volkes. Das Volk als Souverän gibt die Macht in die Hände der Abgeordneten. So vermeidet man, mit Plebisziten über alles und jenes entscheiden zu müssen. Ist das Parlament also per Verfassung eingesetzt, den Volkswillen zu vertreten, kann grundsätzlich ein Volksentscheid keine Rechtswirkung entfalten.

Das Problem ist allerdings, dass das britische Parlament entschieden hat, das Volk über den EU-Austritt abstimmen zu lassen. Wurde in diesem Fall Souveränität an das Volk zurückgegeben? Dann sieht das Ganze etwas anders aus. Hierüber muss der Supreme Court entscheiden. Gegebenenfalls gegen den High Court.

Sollte der Parlamentsvorbehalt dennoch bestätigt werden (Großbritannien ist nicht nur England!): Was wird dann mit den Parlamenten in Nordirland, Schottland und Wales? Sind diese auch zu beteiligen? Oder genügt eine eventuelle Zustimmung aus London?

Die Briten sind noch lange nicht raus …