Wiederholt sich die Geschichte? 100 Jahre nach der Russischen Revolution von 1917 sind in Russland gestern Tausende einem Aufruf des Oppositionellen Alexej Nawalny gefolgt und haben gegen die Regierung des „Zaren Putin“ demonstriert. Nawalny selbst wurde gleich zu Beginn einer nicht genehmigten Kundgebung im Zentrum von Moskau festgenommen, wie die russische Nachrichtenagentur TASS meldete. Mehr als 100 seiner Anhänger wurden nach Behördenangaben in Gewahrsam genommen, als die Polizei versuchte, die Hauptverkehrsstraße Twerskaja für den Verkehr zu räumen. Überall in der Hauptstadt wurden massiv Sicherheitskräfte eingesetzt.

In St. Petersburg versammelten sich nach Augenzeugenberichten mehrere Tausend Demonstranten. Kundgebungen gab es auch in den Städten Saratow, Nowosibirsk, Krasnojarsk und Wladiwostok. Meist engagierten sich junge Leute. Nawalny hatte zu Protesten in 100 russischen Städten gegen Korruption aufgerufen.

Zuletzt hatten Unzufriedene in Russland im Winter 2011/12 gegen Wahlfälschungen demonstriert, diese Bewegung hatte Präsident Wladimir Putin niederschlagen lassen.

Gedenkkundgebungen gab es auch zu den Jahrestagen der Ermordung des Oppositionspolitikers Boris Nemzow.

Der Oppositionspolitiker Alexej Nawalny hatte zu landesweiten Demonstrationen aufgerufen – und mehrere Tausend Menschen sind ihm gefolgt. In mehreren Städten in ganz Russland gingen sie gegen Korruption auf die Straße. Allein in der Hauptstadt Moskau versammelten sich Hunderte Menschen.

Sie sahen, wie Sicherheitskräfte den Regierungskritiker Nawalny, der bei der Wahl 2018 gegen Wladimir Putin antreten will, festnahmen und in ein Polizeifahrzeug brachten. Die Demonstranten versuchten vergeblich, das Fahrzeug am Wegfahren zu hindern. Auf Twitter kursieren Fotos von Journalisten, die an der Berichterstattung gehindert und ebenfalls festgenommen wurden.

Putin-kritische Beobachter feierten die landesweiten Demos gegen Korruption als eine der größten koordinierten Aktionen der Opposition seit den Massenprotesten 2011 und 2012 gegen mutmaßlichen Betrug bei den damaligen Parlamentswahlen. In der sibirischen Stadt Nowosibirsk sollen lokalen Medien zufolge etwa 2.000 Menschen teilgenommen haben, aus Krasnojarsk und Omsk wurden etwa 1.500 Demonstranten gemeldet, in Jekaterinburg im Ural etwa tausend.

Die Stadtverwaltung von Moskau hatte die Demonstration im Zentrum der Hauptstadt nicht genehmigt. Andere Orte am Stadtrand seien von den Organisatoren abgelehnt worden. Von Staatsseite hatte man Nawalnys Anhängern für den Fall einer Teilnahme an unerlaubten Demonstrationen mit hartem Durchgreifen gedroht.

Nawalny hatte Anfang März in einem Video Regierungschef Dmitri Medwedjew Korruption im großen Umfang vorgeworfen. Mit seinem Fonds zur Bekämpfung der Korruption veröffentlichte er Belege für die angebliche Bestechlichkeit ranghoher Staatsdiener.

Nawalny ist vor allem durch seine Blogs in Russland bekannt. Ein Gericht der Stadt Kirow hatte ihn letzten Monat zu einer Haftstrafe von fünf Jahren auf Bewährung verurteilt. Es hatte ihn auch im Wiederaufnahmeverfahren der Unterschlagung für schuldig befunden. Nawalny bestreitet die Vorwürfe bis heute und hat angekündigt, in Berufung zu gehen. Zugleich erklärte er, 2018 dennoch bei der Präsidentenwahl antreten zu wollen.

Fünf Jahre lang wagten sich die Menschen in Russland nur selten auf die Straße: Als der prominente Oppositionspolitiker Boris Nemzow ermordet wurde und zu den Jahrestagen. Die jungen Menschen von 2011 sind desillusioniert. Heute gehen die jungen Leute auf die Straße, die während Putins Amtszeit geboren wurden und aufgewachsen sind. Sie fordern Veränderungen.

Die Jugend erinnert sich nicht an die katastrophalen Wirtschaftskrisen vor Putin oder an die Enttäuschungen der letzten Proteste. Sie ist jedoch motiviert, weil sie sich viel besser in sozialen Medien vernetzen und unterstützen kann. Der Kreml übersieht den Effekt, den das Internet auf junge Menschen hat.

Möglicherweise sehen wir die Geburt einer neuen politischen Realität, und der Kreml ist machtlos, irgendetwas zu ändern.

Vielleicht eine weitere unblutige Revolution? Eventuell hilft den Russen ein Blick in Deutschlands jüngste Vergangenheit. 1989 wurde hier ein Meilenstein gesetzt.

Dieses Glockengeläute. Das regt mich unendlich auf … Was einmal Bimmeln wohl kostet?

Keine Ahnung. Kannst Du Dich noch an David Yallop und sein Buch „Im Namen Gottes“ erinnern? Dieser mysteriöse Tod des 33-Tage-Papstes Johannes Paul I.?

Was ist damit?

Man sagt, dass Johannes Paul I. keines natürlichen Todes gestorben ist. Er soll angeblich vergiftet worden sein. Von seiner Art, das Amt zu führen, war er sehr modern für das Jahr 1978.

Und was hat das mit Glockengeläut zu tun?

War nur der Aufhänger, Kirche und so … Der italienische Enthüllungsjournalist Gianluigi Nuzzi hat jetzt in einem neuen Buch wieder Vetternwirtschaft aufgedeckt. Der Vatikan soll sogar im Sommer 2013 insolvent gewesen sein. Jedenfalls fast! Erinnere Dich, die gleiche Zeit: Benedikt XVI. tritt zurück, Papst Franziskus setzt sich zu Beginn seines Pontifikats im März 2013 für eine „arme Kirche für die Armen“ ein.

Benedikts Rücktritt, soweit ich mich erinnere, war doch alters- bzw. krankheitsbedingt.

An letzterem mag vielleicht etwas dran sein, aber hast Du je einen Papst erlebt, der altersbedingt zurückgetreten ist? Ich nicht! Und Benedikt lebt noch heute, ist 88 Jahre alt. Übrigens war er der erste deutsche Papst seit Hadrian VI.. Das war 1523.

Du als Katholik musst das ja wissen … Also krankheitsbedingter Rücktritt!

Kapierst Du es nicht?! Die waren pleite! Meinst Du wirklich, ein Papst, egal welcher, stellt sich vor der Welt Augen auf den Balkon des Vatikan und verkündet: „Liebe Gläubige, nachdem unser Kämmerer beim Blick in die Kasse nur noch Boden sah möchten wir Euch mitteilen, dass wir pleite sind!“?!

Der Blitz möge Dich für diesen Satz treffen!!!

Komm schon! Benedikt XVI. ist wegen der drohenden Insolvenz zurückgetreten. Sollte ein anderer doch den Karren aus dem Dreck holen! Und Franziskus blieb nichts anderes übrig, als von der „armen Kirche für die Armen“ zu predigen.

Woher kommt das plötzlich? Die schwimmen doch angeblich im Geld! Sind die Kirchensteuer-einnahmen so zurückgegangen?!

Nein! Der Vatikan hat eine eigene Bank, also dass die heute mit dem Klingelbeutel unterwegs sind, das ist beileibe nicht mehr so. Das ist Miss- und Vetternwirtschaft. Nuzzi soll in seinem Buch davon geschrieben haben. Papst Franziskus steht vor einer Mauer. Die Rede ist sogar von „Krieg“. Die Fronten sind: Der Papst, der reformieren will, der steht einem Verwaltungsapparat gegenüber, der jede Art von Wandel blockiert. Will man Nuzzi glauben, dann steht Papst Franziskus bei seinen Reformen im Inneren des Vatikan nach bald drei Jahren im Amt noch immer am Anfang. Hier schließt sich der Kreis zu David Yallop. Das war damals vor 37 Jahren nicht anders.

Glaubst Du, dass Franziskus in Lebensgefahr ist?

Keine Ahnung! Aber nachdem das jetzt ans Licht kam, kann man ihm nicht mehr so leicht nach dem Leben trachten. Die Sinne der Ermittlungsbehörden sind geschärft. 1978 bestand noch die Möglichkeit, etwas mit dem Tod Johannes Paul I. zu vertuschen. Heute liegt es dem Grunde nach ja schon offen.

Stimmt auch wieder. Wenn die genug Einnahmen haben und eine Bank, die mit Sicherheit nicht schlecht wirtschaftet: Hatten die nicht auch noch Nazigold?! Oder waren das die Schweizer? Wie kommt es dann zu diesem immensen finanziellen Absturz?

Es ist die Ausgabenseite. Folgende Überlegung: die Heilig- und Seligsprechungen kennst Du?! Die müssen vorbereitet, durchgeführt und dann auch nachgearbeitet werden. Der inzwischen pensionierte Kardinal Angelo Amato rückt die Unterlagen zu den Selig- und Heiligsprechungs-

verfahren nicht heraus, die Unmengen von Geld verschlingen. Ein Verfahren kann bis zu 750.000,– Euro kosten, die vor allem für Gutachten ausgegeben werden. Etwa 2500 solcher Fälle sollen derzeit in Bearbeitung sein.

Das ist jetzt nicht wahr?!

So soll es sein …

Ich könnte ein Bier vertragen …

© Thomas Dietsch

Lieber Pierre,
es sind vielmehr die Verflechtungen und Dinge, die wieder hinter den Kulissen ablaufen, was dem investigativen Journalismus einen Strich durch die Rechnung macht. Vielerlei Gründe spielen dabei eine Rolle: Tatsache ist, dass Journalisten von der Industrie „geschmiert“ werden. Beispiel: Testfahrzeug Typ XX wird dem Journalisten eines Autojournals kostenfrei für eine begrenzte Zeit zur Verfügung gestellt. Eine nette Einladung für einige Tage Probewohnen im 5-Sterne-Hotel „Karibik“ lockt den Reisejournalisten. Klar, berichten die nur Gutes. Sicher würden Journalisten gerne ehrlicher berichten, wäre da nicht oft der Chefredakteur mit den Worten „da sind wir zu weit links, zu weit rechts…es würde unsere Werbepartner verprellen.“ Schließen wir nicht die Augen vor solchen nahezu korrupten Machenschaften. Erschwerend kommt hinzu, dass heute Geld für eine ausführliche Recherche fehlt. Es arbeiten weniger Journalisten für weniger Geld an mehr Informationen und Artikeln, ohne gezielt recherchiert zu haben (Zugriff auf sogenannte „Pools“). Laut Verfassung gibt es keine Medien- und Pressezensur, so steht es zumindest geschrieben. Aber was ist das Blatt wert, wenn die Blätter allesamt keine Eier in der Hose haben, wenn es um eine wirklich knallharte, objektive Berichterstattung geht? Die Presse ist in vielerlei Hinsicht abhängig und verflochten, was selbstverständlich Einfluss auf die allgemeinen Fernseh- und Rundfunkmedien hat. Wie ich sagte, es ist zum einen die ökonomische Abhängigkeit (Anzeigen-/Werbekunden), dann die politischen Abhängigkeiten (Medienleute und Journalisten werden zu Komplizen gemacht). Es bildet sich eine regelrechte Szene, man geht zu gemeinsamen Empfängen und Partys, egal welches Blatt dort vertreten ist. Jeder kennt jeden und die heiraten sogar manchmal, wie der ehemalige Bundeskanzler Helmut Schröder und seine Focus- /BILD- Journalistin Doris Köpf. Und seitdem Schmidt nicht mehr das Amt des Kanzlers bestreitet, ist er Herausgeber des sehr einflussreichen Blatts „Die Zeit“. Es besteht also ein enger Zusammenhang zwischen Medien/ Presse und Politik bzw. Wirtschaft, darüber sind wir uns im Klaren. Genau, das was nicht passieren sollte, geht nahtlos über in einen gemeinsamen Scheißhaufen, der sich nach vielen Seiten richtet, wo es halt am erträglichsten ist. Und zu guter Letzt spreche ich von der Zielgruppe eines Blatts oder einer Sendung: es sollte so sein, dass die Medien das Publikum beeinflussen, aber es ist andersrum. Das Publikum hat großen Einfluss auf die Berichterstattung und die erscheinenden Artikel/ Reportagen. Was nicht geguckt wird und hohe Auflagen/ Einschaltquoten garantiert, wird umgemodelt, zensiert oder geändert – oder gar nicht erwähnt und fällt unter den Tisch. Deutsche Schlagzeilen bestehen aus dem Stoff, der die Massen aufrührt und die Zielgruppe erwischt. Das gibt sicher kein Journalist zu, kann er auch nicht. Aber wenn das hier einer lesen sollte, bitte an die eigene Nase fassen und sich hinterfragen, ob es wirklich dem Berufsethos entspricht, was man da tut. Wahrheiten bedeuten in jedem Fall keinerlei Unterordnung, keine Angst, sehr viel Mut und mit Sicherheit – zieht man das durch – hat man eine schwere Aufgabe. Manche bezahlen es mit dem Leben oder werden verfolgt. Nimm Edward Snowden, lieber Pierre. Ich ziehe meinen Hut vor ihm und …tja, es stimmt, was Du über mich schreibst… man wird verarscht, Rebellion wird bestraft und man kann sich nicht einmal outen. Tut man es, ist man fast tot in Deutschland…

herzliche Grüße und geh einfach nicht mehr hin zu diesen Versammlungen, wenn Du nicht kotzen willst. Es ist ohnehin eine Farce.

Petra

© Petra M. Jansen

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Liebe Ausbeuter,

ihr seid nicht zu beneiden, es hagelt Kritik auf euch und warum? Weil ihr das nur nehmt, was euch zu Gute kommt. Ihr habt es mit Wesen zu tun, diePierre Mathias sich wie Larven benehmen und die ihren Stolz schon längst ins Klo geworfen haben. Kriechtiere, die nichts anders verdienen als zu verrecken! Wer zahlt die meisten Steuern? Nicht diejenigen, die jahrein, jahraus jammern. Sie sollen zufrieden sein, Hartz 4 zu beziehen und das auf unsere Kosten! Arm sein ist eine Schande! Es wird immer wieder über die Zweiklassen-Gesellschaft gesprochen! Wie könnte es anders sein mit all diesen Parasiten? Das sagt ihr nicht laut, aber ihr meint es und deswegen verachte ich euch, liebe Ausbeuter. Ihr seid üble Trickser und wollt dafür belohnt und verehrt werden und as gelingt euch auch oft, weil der Staat korrupt ist und besser mit Leuten wie euch auskommt als mit denjenigen, die unter eurer Last kollabieren. Weiterlesen