Liebe Ausbeuter,
ihr seid nicht zu beneiden, es hagelt Kritik auf euch und warum? Weil ihr das nur nehmt, was euch zu Gute kommt. Ihr habt es mit Wesen zu tun, die sich wie Larven benehmen und die ihren Stolz schon längst ins Klo geworfen haben. Kriechtiere, die nichts anders verdienen als zu verrecken! Wer zahlt die meisten Steuern? Nicht diejenigen, die jahrein, jahraus jammern. Sie sollen zufrieden sein, Hartz 4 zu beziehen und das auf unsere Kosten! Arm sein ist eine Schande! Es wird immer wieder über die Zweiklassen-Gesellschaft gesprochen! Wie könnte es anders sein mit all diesen Parasiten? Das sagt ihr nicht laut, aber ihr meint es und deswegen verachte ich euch, liebe Ausbeuter. Ihr seid üble Trickser und wollt dafür belohnt und verehrt werden und as gelingt euch auch oft, weil der Staat korrupt ist und besser mit Leuten wie euch auskommt als mit denjenigen, die unter eurer Last kollabieren. Ja, ich gebe ich euch Recht, eine erstickende Zahl von Menschen ist bereit, sich ausbeuten zu lassen und sie arbeiten für nichts und wieder nichts in der Hoffnung, dass sie sich somit einen Platz an der Sonne ergattern können. Sie lecken euch buchstäblich den Arsch und glauben somit ein paar Krümel zu erhalten – was sie ernten, ist Missachtung. Ich gebe euch schon Recht, wenn ihr mit solchen Lakaien nicht anders verfahren könnt, als sie geistig zu peitschen. Leider gibt es unter den Künstlern eine Menge solche Kandidaten, es ist für sie ganz normal zu verhungern. Wie man weiß, ist das ein Beweis von Qualität. Wenn der arme Poet zu viel Kohle hätte, könnte er nicht mehr dichten, so die generelle Meinung. Diese Leute haben keine Skrupel, Dumping-Preise zu verlangen. Ich kann deswegen, liebe Ausbeuter, nicht so über euer Verhalten entsetzt sein, wie es das verdient hätte. Ihr bedient euch einfach und erntet eigentlich damit nur Wohlwollen. Ich muss mich aber an die Idee gewöhnen, dass die meisten Wirbelsäulen krumm sind und da nützt keinen Physiotherapeut.
Politisch übt ihr, liebe Ausbeuter, einen fatalen Einfluss aus, denn ihr verleitet den Staat genauso zu agieren, wie ihr es ständig tut. Dieses Spiel geht solange gut bis eine gewisse Grenze erreicht wird, dann weht der Wind und die Revolution ist im Anmarsch. Ist das ein Zeichen der Emanzipation? Was in einer ersten Betrachtung so erscheinen mag, ist viel komplexer. Wer die Illusion hat, dass ihr außer Kraft gesetzt werdet, irrt sich. Ihr seid immer präsent, auch wenn ihr euch in die Rolle eines Befreiers verwandelt habt. Ausbeutung kann nicht zu Tode zertrampelt werden, sie klebt an unserer Haut und das ist erstickend. Habt ihr schon eine Gesellschaft erlebt, die sich verwandelt? Der Kommunismus ist ein schreckliches Beispiel. Von der Ideologie aus, sollten der Mensch und seine Würde im Mittelpunkt stehen. Jeder sollte die gleichen Chancen haben? Was ist passiert? Die Kapitalisten wurden vom Tempel gejagt, das Volk jubelte, aber sehr schnell merkte man, dass Ersatz gefragt war. Eine Menge Bonzen wurden hellwach und mit Hilfe ihrer Ellenbogen verschafften sie sich Privilegien, die sie nicht verdient hätten. Schnell wurden diese Apostel der Gerechtigkeit zu Ausbeutern und das ist der Beweis dafür, dass diese Kaste klassenlos ist. Nur die Gier zählt und wie wir alle wissen, kennt sie keine Grenzen. Heute ist es nicht viel anders, warum? Weil ein artiges Volk keine andere Behandlung verdient hat als ausgebeutet zu werden.
Im diesen Sinn.
//pm
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