Rostra-AusrufezeichenEhebrecher sind Egoisten und Denunzianten. Ich bin für klare Sachen und sage „entweder, oder.“ Entweder ist man in einer festen Beziehung, für die man sich irgendwann einmal entschieden hat, oder nicht und dann trennen sich die Wege. So sollte es zumindest sein. Ist es Bequemlichkeit, Faulheit, Angst vor dem finanziellen Desaster, dass sie sich nicht entscheiden können? Ist es, weil Männer ihre Samenstreuerei immer noch nicht im Griff haben und auf Vermehrung gepolt sind? Ist es, weil sich Frauen heutzutage eher wie Ware verhalten statt wie Damen? Ist es, weil sie Bratkartoffeln lieben aber ebenso von verbotenen Früchten naschen wollen, um nicht das Gefühl zu haben, sie seien alt oder einsam? Weiterlesen

 

Liebe Hunde,

 

Pierre Mathiasheute habe ich mich entschieden, euch aus Dankbarkeit eine Rede zu halten. Ihr wisst nicht, was ihr uns mit euren Tretminen antut. Wer das Glück hat, in eine von ihnen zu treten, hat mehr als Dusel und kann endlich hoffen, die Liebe seines Leben zu begegnen oder das große Los zu ziehen. Ihr seid erfunden worden, um die Menschen aus ihrem Frust zu befreien. Deshalb scheißt ihr unentwegt überall hin, wo es euch genehm ist: auf den Gehsteig, auf den Teppich von Tante Ida, auf unsere Seele, wenn sie miese Gedanken hegt, das nenne ich ein kluges Verhalten. Und wenn ihr angepöbelt werdet, braucht ihr nur zu erwidern, dass auch die Menschen ein Arschloch haben, das genutzt werden sollte. Ein arbeitsloses Arschloch ist ein gesellschaftlicher Blinddarm und dafür Hartz IV zu bezahlen, wäre eine Zumutung. Also zeigt ihr das gute Beispiel, eure Häufchen überall zu hinterlassen, das ist eine soziale Pflicht – das habt ihr sehr wohl kapiert. Wieso? Es verpflichtet Herrchen spazieren zu gehen und verursacht eine einfallreiche Konversationen, wie diese: „Herr Nachbar, heute ist das Würstchen wohl geformt, ein richtiges Kunstwerk!“ „Besser, als die Scheiße, die uns in den Galerien serviert wird!“ So drückt sich das Kulturvolk aus. Lauter Tierfreunde, die die wahre Schöpfung in ihrer ganzen Weite zu schätzen wissen! Weiterlesen

 

Liebe Arme,

 

Pierre Mathiasja, wir brauchen euch, um ein schlechtes Gewissen zu haben. Ohne schlechtes Gewissen hätte die Kirche keine fröhliche Botschaft zu verkündigen und der Vatikan müsste seine Tore schließen. Und die fürsorglichen Kurien-Kardinäle? Sie müssten stempeln gehen! Das wollen wir ihnen doch nicht antun! Es ist schon schön, dass ihr Armen, nicht ohne Grund arm seid. Ihr habt diese Rolle zu spielen, um euren Mitmenschen Glück zu vermitteln. „Da schau her, es gibt ärmere Schweine als ich selbst!“ Was ihr da treibt, ist Menschenliebe pur. Und wer spendabel ist, weiß auch warum er es ist. Hat Gott nicht laut und stark behauptet, dass man nicht ohne weiteres ins Himmelreich aufgenommen wird? Jeder Kandidat braucht seine Armen, um dann die Engel flach zu legen. Ein flach gelegter Engel hat aber seine Flügel in der Garderobe abgelegt. Ohne euren Beitrag wäre das nicht möglich und wieder ein ein-Euro-Job im Eimer. Weiterlesen

Frau in Rot

 

Die Frau in Rot

steht in der Ecke,

aller Leute Blickfang.

 

Die Frau in Rot

weckt Begierde,

Augen der Zügellosigkeit.

 

Die Frau in Rot

der Farbtupfer

unter dem Blau, Grau und Schwarz.

 

Die Frau in Rot,

der Teufel persönlich

unter all den Engeln?

 

Die Frau in Rot,

verkörpert Einsamkeit

in der Masse der Farblosen.

 

Die Frau in Rot,

vielleicht selbst nur Fassade

in einer Welt des Scheins.

 

© Thomas Dietsch

 

Hallo Leute,

 

Pierre Mathiasmit der Schreibe kann man nur verhungern, deshalb habe ich mich entschlossen, Hellseher zu werden. Hier meine erste Vorhersage: Während ich diese Zeilen in meinen Laptop eintippe, hat die Bundestagswahl noch nicht stattgefunden und doch erlaube ich mir, die Endresultate zu kommentieren. Dank der Kristallkugel sehe ich lauter Politiker, die vor der Kamera behaupten, dass sie gewonnen hätten, auch wenn die Zahlen nicht danach aussehen. Das nennt man positives Denken! Davon brauchen wir eine Menge, wenn man feststellt, wer sich in den Kopf eingehämmert hat, unbedingt der Retter der Nation zu sein. Lauter Eierköpfe oder eiserne Ladys, die sich vorgenommen haben, uns in den Arsch zu treten, damit wir mehr Steuern abführen. Das nennt man demokratische Einsicht. Die einen blechen, die anderen schmeißen die Kohle raus und gerade die haben wir gewählt, blöder kann das nicht laufen! Und wir? Wir sind die armen Schlucker! Weiterlesen

Ein Appell

Wie sieht eigentlich die Zukunft des Menschen aus? Wollen wir so weitermachen, wie in den vergangenen Jahrhunderten beziehungsweise Jahrtausenden, oder ist es an der Zeit, einen gemeinsamen Nenner zu finden für ein gedeihliches Zusammenleben auf diesem Planeten? Vorab sei eines klargestellt: ich bin weder besonders religiös, noch ein Verfechter der Todesstrafe. Wie lange wollen wir eigentlich noch dem Anderen unseren Willen aufzwingen, ihn töten, erniedrigen und quälen, wenn er unserem Anliegen nicht Folge leistet?! Die Christen beten in einem ihrer wichtigsten Gebete, dem „Vaterunser“, den Vers: „Dein Wille geschehe …“. Dies sollte aufzeigen, dass nicht der Wille des Menschen zählt, sondern jener Gottes. Etwas weltlicher ausgedrückt: Unser, der gesamten Menschheit Wille, und nicht jener einzelner Interessengruppen, muss das Postulat einer gemeinsamen Zukunft sein. Es ist Arbeit, diesen gemeinsamen Willen zu eruieren, zu schauen, wie wir unsere Interessenvielfalt unter einen Hut bekommen. Jede Meinung, jeder Gedanke stößt irgendwann an Grenzen. Nämlich da, wo die andere Meinung mit der unseren nicht mehr vereinbar ist. Hier stößt Schwarz auf Weiß, hier entsteht Reibung. Weiterlesen

Liebe Urnen,

Pierre Mathiasam Sonntag wird gewählt und selbst die Murmeltiere unter euch, werden kaum ihre Zeit in ihrem Bett verplempern können. Der große Tag ist gekommen, ihr werdet lauter Wahlzettel schlucken müssen, um eine Super-Mutti im Amt zu bestätigen oder den Herausforderern einen Hauch von Hoffnung vermitteln zu können. Wenigstens so lange, wie euer Deckel versiegelt bleibt. Ich weiß, solch ein Vorgang vermittelt Blähungen, aber wie sollte es in einer Demokratie anders laufen? Ihr würdet euch am liebsten auskotzen, aber eines steht für euch leider fest, liebe Urnen, ihr dürft eure Meinung nicht an die große Glocke hängen. Schweigen ist eure Pflicht! Das ist wahrhaft unerträglich, wenn jeder weiß, welche Knallköpfe sich mit den Stimmen, die ihr aufbewahrt, profilieren werden. Die Zettel zu vernichten, könnte eine ehrenhafte Aufgabe sein, aber das geht nicht, da ihr zahnlos auf die Welt kommt. Da hat der liebe Gott nicht aufgepasst oder war er in einen Flirt verwickelt? Das Irren kann auch göttlich sein! Weiterlesen

Pierre MathiasLiebe Untermenschen,

was würde aus uns werden ohne euren Beitrag? Wir wüssten wahrhaftig nicht, wie wertvoll wir sind und es ist schon beruhigend anzunehmen, dass es Wesen gibt, die uns nicht bis an die Schulter reichen. Das gibt uns die Gewissheit, dass wir zu der Elite der Menschheit gehören und wenn es euch nicht gäbe, sollte man euch erfinden. Nicht vor allzu langer Zeit wurde in dieser Republik, die sich damals Drittes Reich nannte, solch ein Szenarium erfunden. Scharen von Deppen hielten sich für etwas Besseres und fanden es OK, den Untermenschen Feuer unter den Arsch zu spucken. Das war die normalste Sache der Welt, denjenigen den Krieg zu erklären, die mit einem Stern versehen waren, die sich Zigeuner nannten oder ganz einfach schwul waren. Natürlich wurden die geistigen Behinderten unter diese Kategorie erklärt und vergast. Das man euch straflos vernichten darf, macht euch Untermenschen so wertvoll! Dafür sollten wir euch bis in alle Ewigkeit dankbar sein. Weiterlesen