Liebe Klugscheißer,Pierre Mathias

dass meine hochgeschätzte Marietta Slomka vom ZDF sich derart von euch einspannen lässt, finde ich höchst enttäuschend. Rechtsgelehrte haben ihr ins Ohr geflüstert, dass die SPD-Miglieder-Umfrage undemokratisch sein. Solch einen Blödsinn habe ich selten gehört und mit Recht hat Sigmar Gabriel solche Fragen als Quatsch qualifiziert. Wenn ich diese These wahrnehmen würde, müsste die direkte Demokratie endgültig verbannt werden und ein paar Pappfiguren hätten alleine das Sagen. Und der kleine Mann? Einfach verarscht! Was die Sozialdemokraten durchführen, sollte als Beispiel für die Zukunft gelten. Die Menschen sollten das Recht haben, selbst über ihr Los zu bestimmen, auch wenn ein Vorstand demokratisch gewählt ist, will das nicht bedeuten, dass er den Willen der Basis vertritt und selbst wenn das Risiko groß ist, dass eine falsche Entscheidung zum Tragen kommt, ist dieser Schritt mehr als legitim. Er weist euch in die Schranken, liebe Klugscheißer und er erinnert uns, dass die Demokratie nicht nur eine leere Hülse sein darf. Wenn wir mit Recht autoritäre Regime kritisieren, müssen wir das gute Beispiel zeigen und das hat die SPD zweifellos mit ihrem Schritt getan. Weiterlesen

Ein Blick hinter die letzten Dinge, die die Welt bewegen oder bedeuten. Die Lehre vom Tod oder jene vom Anbruch einer neuen Welt. Wer weiß das schon? Es mag uns „normalen“ Menschen komisch erscheinen, sich überhaupt mit so etwas zu beschäftigen, haben wir doch genug mit dem alltäglichen Leben zu tun. Ende November verbreiteten sich wieder Nachrichten, dass der Untergang der Welt nahe sei. Hat Nibiru, Name einer sumerischen und babylonischen Gottheit und eines mysteriösen Himmelsobjektes, es auch nach dem Maya-Kalender nicht geschafft, die Welt am 21. Dezember 2012 zu vernichten, so ist es jetzt an Ison, das Werk zu vollenden. Manche unken, Ison sei der Nibiru, der geheimnisvolle Planet X. Umweltbewusst wie er ist, hat er ein Fahrzeug dieser deutschen Eisenbahngesellschaft benutzt … und hat prompt Verspätung! „Senks vor träwelling …“, man kennt den Spruch. In solchen Momenten kommen die Gedanken hoch: was ist, wenn es wirklich so kommt? Wenn ein Komet uns streift oder gar auf der Erde einschlägt?! Auf was muss ich mich vorbereiten? Kann ich überhaupt überleben? Und dann: wenn nicht, was kommt danach? Ja, merkwürdigerweise hegen in diesem Fall auch Hardliner unter den Agnostikern oder Atheisten solche Gedanken. Es kommt zwar nach dem großen Knall (sehr wahrscheinlich) nichts, aber vielleicht kann ich ja meine Besitztümer in Sicherheit bringen. Wer weiß? Eventuell kann man sie doch noch brauchen … Weiterlesen

 

Die Pressefreiheit soll die freie Meinungsbildung gewährleisten, wir nennen es generell Medienfreiheit. Rostra-AusrufezeichenPressefreiheit bezeichnet das Recht von Rundfunk und Presse und anderen (etwa Online-) Medien auf freie Ausübung ihrer Tätigkeit, vor allem das unzensierte Veröffentlichen von Informationen und Meinungen (Quelle: Wikipedia). Ist das wirklich so und bekommen wir tatsächlich eine unzensierte Berichterstattung? Nein. Nehmen wir die kleinen Provinzblätter, bei denen der Redakteur sein Glas am gleichen Biertisch wie der Stadtverordnete hebt und vielleicht sogar sein Nachbar ist und die beiden Seite an Seite im Reihenhäuschen hausen? Da schüttelt eine Hand die andere, der Fall ist klar: „Du bist Exklusiv-Reporter der Sache, ist doch klar. Aber Du wirst täglich über uns berichten, auf der Titelseite versteht sich und …warte mal, d i e solltest du immer wieder erwähnen, damit das auch nicht überlesen wird, verstehste?“ Das nenne ich mal qualitativ hochwertige und unzensierte Berichterstattung, liebe Leute. Der Redakteur gehört an den Pranger gestellt, weil er die Berufsehre verschmutzt. Ein schwarzes Schaf ist das und gehört bei einem seriösen Blatt postum rausgepfeffert! Bestechung und Angst, sich die Sympathien zu verscherzen und dass solch ein Blatt in der Auflage schwächelt wundert dann wohl niemanden mehr, da helfen auch die Toaster und Iso-Matten nichts, die man bei einem Jahresabonnement geschenkt bekommt. Was soll der Leser damit, wenn er davon ausgehen kann, dass ihm eine Kost serviert wird, die abhängig ist von Freund und Feind, von VIP-Einlass oder sonstiger Machenschaften? Ab in die Tonne damit! Weiterlesen

Liebe Traumatisierte,Pierre Mathias

 eine riesige Welle vernichtet alles, was sie vor sich findet und tausende von Häusern werden weggespült. Der Orkan bläst alles weg und die Menschen, die sich auf der mörderischen Trasse befinden, werden in den Tod gerissen oder – wenn sie überleben -sind sie entweder verletzt oder traumatisiert. Spuren, die sie ein ganzes Leben lang verfolgen werden, dieses Leid ist kaum zu beschreiben, weil er oft im tiefsten Inneren verankert ist. Natürlich sind äußere Zeichen zu entnehmen, aber sie sind nur die Spitze des Leidens. Wie so oft bei psychischen Störungen werden sie bei Seite geschoben, weil sie so unheimlich sind und hinzu kommt, dass viele Familien sich schämen, wenn ein Verwandter bipolar ist oder in einer tiefen Melancholie versinkt. Mit somatischen Krankheiten, so schlimm sie auch sein mögen, können sie sich besser arrangieren. Diese Haltung führt zu einer noch größeren Isolation, kurzum: viele Menschen befürchten, dass man auch sie für verrückt halten könnte. Das führt die Kranken in eine Sackgasse aus der sie sich kaum noch befreien können. Weiterlesen

 

 Liebe Wohlerzogene,

 Pierre Mathiasvielleicht stamme ich aus einer zu feinen Kinderstube um ordinär zu sein. Selbst wenn ich es wollte, wäre ich es nicht, doch manchmal kommt mir die Lust hoch, jemanden als Arsch zu bezeichnen, aber ich ziehe es vor, mich zurückzuhalten. Nicht unbedingt aus Respekt vor mich selbst, vielmehr weil ich nichts von einer verbalen Eskalation halte. In meiner Jugend war ich von Diplomaten umgeben und manchmal nervte mich ihre Art die Probleme zu ignorieren, denn für meinen Geschmack war ihr Verhalten zu neutral. Sie wussten schon, dass alles nicht unbedingt harmonisch ist, aber sie versuchten jedes Hindernis als Tugend zu betrachten. Ich hätte es vorgezogen, dass sie laut schimpften, aber nein, immer lächeln! Dass das auch eine tödliche Waffe sein kann, wussten diese Gestalten sehr genau. Kurzum: sie waren viel gefährlicher als die Choleriker die ich immer traf. Bei den Diplomaten wusste man nie, woher der Angriff kommen konnte und wenn er eintrat, war er vernichtend. Die Kunst bestand darin, seine Karten niemals aufzudecken. Bedeutet das, dass gute Erziehung vernichtend sein kann? Schmeicheln und dabei „du Arsch“ denken, gehört zu deren Künsten. Weiterlesen

Liebe Demokraten,

schon merkwürdig: Politiker, die sich als große Demokraten betrachten, sind alles andere als begeistert, wenn es um eine Umfrage in einer Partei geht. Sie vertreten die Meinung, dass die Mitglieder nicht habilitiert sind, über das Schicksal eines Landes zu bestimmen. Die Unionisten finden es unerträglich, dass die SPD die große Koalition derart gefährdet, wahrlich eine merkwürdige Sicht der Mitbestimmung und wenn es so ist, könnte man auf die Parteien verzichten! Es würde bei weitem reichen, wenn autokratische Führer alles unter sich bestimmen. Da könnten wir gleich die ganze Demokratie abschaffen, aber wollen wir das? Wenn nicht, müssen wir in Kauf nehmen, dass manche Entscheidungen uns nicht unbedingt angenehm sind. Das ist der Preis, der bezahlt werden muss, wir haben es – was die Genossen angeht – nicht mit Lämmern zu tun, vielmehr mit Bürgern, die sich Gedanken machen und die diskutieren. Besser das, als zu schweigen!

Dass so eine Umfrage Sorgen bereitet, ist eine ganz natürliche Sache und wer weiß, was sich die Genossen einfallen lassen werden. Werden sie den Belangen der Partei Priorität schenken oder für Deutschland die beste Lösung wählen? Können sie einer Bundesregierung vertrauen bei der die Union letztendlich das Sagen hat? Natürlich kann die SPD manche Korrektive einbringen, aber ist das von Gewicht? Papiere sind vergänglich! Wenn hart entschieden werden muss, wird die Kanzlerin immer das letzte Wort haben, so ist es halt und das müssen die Mitglieder schlucken. Das ist schon eine bittere Kost, deswegen ist es längst nicht sicher, wie die Umfrage ausgehen wird und das auch mit der Bedrohung, dass es zu einer Existenz-bedrohlichen Krise kommt. Wenn das „Nein“ überwiegen würde, müsste der ganze Vorstand zurücktreten und die Partei stünde vor einem Trümmerhaufen. Wollen wir das?

Demokratie kann oft nach Unordnung aussehen, Anarchie kann die Oberhand übernehmen und alle Strukturen flach legen. Aus meiner Sicht lieber das, als eine Friedhofsruhe. Politik muss lebendig sein, sich widersprechen und die Debatten sollten hart aber fair geführt werden. Das passiert zur Zeit in den Ortsvereinen der SPD. Jeder ist sich bewusst, welche Verantwortung er trägt. Es geht um das Überleben der Sozialdemokratie und sollte sie den Bach runter gehen, wäre das für die Bundesrepublik einen herber Verlust. Auch wenn viele Kröten mit der großen Koalition zu schlucken sind, sollte jeder sich bewusst sein, dass im Fall einer Ablehnung Selbstmord angesagt ist. Die Bürger könnten das nicht verstehen und würden die SPD mit einem Denkzettel bestrafen. Wer denkt, dass sich die Partei in der Opposition erholen würde, hat wenig gelernt, denn die letzte Legislatur-Periode war für sie ein Flop. Bei der Bundeswahl gewann sie nur 2%, eine äußerst magere Kost. Es würde diesmal auch nicht besser gehen, liebe Demokraten und ich denke, dass es unter solch einer Konstellation besser wäre, mit zu regieren. Besser seinen Groll unterdrücken, als wie ein zahnloser Hund kläffen zu müssen. Das ist die erbarmungslose Realität und deshalb kann ich nur an die Genossen appellieren, mit „ja“ zu wählen. Das kann durchaus wehtun, aber wie soll die SPD sonst überleben?

//pm

Link zum Thema Mitgliederbefragung:

www.faz.net/aktuell/politik/inland/spd-mitgliedervotum-undemokratisch-12677011.html

Unmotivierte Kinder, internetsüchtige Menschen, Angst vor dem Anderen, sei es Hautfarbe, Volkszugehörigkeit, andere Religion oder politische Gesinnung. Schon in den 1980ern sang Markus: „Ich will Spaß!“. Wenn es heute keinen Spaß macht, interessiert uns nichts mehr. „Ich liebe mein Tablet, da sind alle meine Freunde drin“. Der Mensch hat mehr Kontakte denn je und wird doch immer einsamer. Soziale Kompetenz lässt sich prima im Duden nachlesen, in praxi steht es immer schlechter um sie. What happened?!

Was bisher geschah: Weiterlesen