In Brasilien soll der Schutz indigener Gebiete aufgehoben werden, um Bergbau zu betreiben. Weiterer Regenwald ginge so verloren. Forscher haben nun errechnet, wieviel die Umweltzerstörung kosten würde.

Der wirtschaftliche Verlust durch die weitere Abholzung für Brasilien würde vor allem in der verminderten Produktion von Kautschuk, Edelholz und Nüssen bestehen. Dazu komme der verstärkte Ausstoß von Treibhausgasen, der ebenfalls hohe Kosten mit sich bringt.

Noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen wurde so viel brasilianischer Amazonas-Regenwald zerstört wie im ersten Halbjahr 2020 (presseportal.de). Nun appelliert die brasilianische Indigenen-Dachorganisation APIB (Articulação dos Povos Indígenas do Brasil) gemeinsam mit der Gesellschaft für bedrohte Völker, sowie weiteren Organisationen an die brasilianische Regierung, langfristige Maßnahmen zum Schutz des Amazonas und der Rechte der Indigenen zu ergreifen.

Unter Präsident Bolsonaro nahm die Zerstörung des Regenwaldes durch Brände und Abholzung dramatisch zu: So stieg die Abholzung zwischen August 2018 und Juli 2019 im Vergleich zu derselben Periode ein Jahr zuvor um 34,4 Prozent. Und von August 2019 bis Juli 2020 wurden nochmals 34,6 Prozent mehr abgeholzt als während den gleichen Monaten im Vorjahr (Gesellschaft für bedrohte Völker e.V., 07.10.2020). Durch die Brände kommt nicht nur der Amazonas-Regenwald unter Druck: Auch das Sumpfgebiet Pantanal brennt wie noch nie.

In diesem Jahr ist die Lage noch dramatischer, aufgrund der Corona-Pandemie aber in den Hintergrund gerückt. Satellitenaufnahmen zum Beispiel von Inpe zeigen, wie riesige Rauchwolken auch derzeit den Himmel der südlichen und südwestlichen brasilianischen Bundesstaaten verdunkeln. Auch Manaus (taz.de), die Hauptstadt des Bundesstaates Amazonas, ist von einer riesigen Rauchwolke verdeckt, die zu Atembeschwerden führt.

Im Vergleich zum drastischen Vorjahr hat die Waldvernichtung nach derzeitigem Kenntnisstand zwar abgenommen, doch bis August verschwanden 6.086 Quadratkilometer Regenwald – das ist mehr als im gesamten Jahr 2018. Während der Trockenzeit legen Viehzüchter und Spekulanten Feuer, um die abgeholzten Teile des Regenwaldes als Weideland nutzen zu können. Wildtiere verlassen ihren Lebensraum, um dem Feuer und dem Rauch zu entkommen.

Der Regenwald brennt, und das Schicksal des irdischen Lebens gleich mit. Nicht nur in Brasilien brennt der Urwald.

Die Zerstörung der Regenwälder durch Brandrodung im Amazonas, im Kongo-Becken und in Indonesien macht elf Prozent der weltweiten CO2-Emissionen (Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) in mopo.de, 14.09.2020) aus. Seit 1990 gingen nach Angaben des Entwicklungsministeriums schätzungsweise 420 Millionen Hektar Wald verloren – fast die Fläche der EU. Besonders dramatisch sei der Verlust des ursprünglichen Regenwalds. Im letzten Jahr sei Brasilien das Land mit dem weltweit höchsten Primärwaldverlust gewesen. Insgesamt sei der Waldverlust in Afrika am höchsten.

Felipe Milanez, Politik- und Umweltkonfliktforscher und Professor an der Universidade Federal de Bahía (UFBA) beobachtet unter anderem Amazonien seit rund 20 Jahren und warnt davor, dass – entgegen der Aussagen des Präsidenten – „Brände schon immer vorgekommen sind“, die Situation jetzt aber „viel schlimmer“ sei. Er glaubt, die Brände und die Umweltzerstörung werden von der Regierung öffentlich genehmigt. Der Experte vergleicht Bolsonaro mit dem römischen Kaiser Nero (npla.de), bekannt für eine der tragischsten Ereignisse in der Geschichte der italienischen Stadt Rom. 

In China wird nicht gekleckert, sondern geklotzt. Wir können gerade erleben, wie sich das Reich der Mitte erhebt, um gegen die Umweltsünden der Vergangenheit anzukämpfen und sich für die Zukunft zu rüsten. Um ihre Umweltziele zu erreichen, investieren die Chinesen massiv in nachhaltige Infrastruktur-Projekte wie Renaturierung und erneuerbare Energien. Die Ausgaben dafür sind höher als die von Europa und den USA zusammen. Mit einem Investmentvolumen von über 100 Milliarden US-Dollar (globalance-bank.com) für erneuerbare Energien (2015) ist China dabei, ein globaler Vorreiter zu werden.

Als die chinesische Regierung im Herbst 2016 bekannt gibt, sämtliche Autohersteller zu einer 15%-igen Elektroauto-Quote zu zwingen, war die Aufregung groß. Die Automobilindustrie in Europa verfiel regelrecht in Panik. Deutschland entsandte eine hochrangige Delegation nach China und Kanzlerin Merkel telefonierte persönlich mit Premier Li Keqiang –  alles, um den deutschen Autobauern mehr Zeit zu verschaffen.  

Spätestens da durfte allen klar gewesen sein, dass China den Technologiewandel zur E-Mobilität vorantreibt. Weltweit streben die Chinesen die Marktführerschaft in sämtlichen Sparten der E-Mobilität an. Das ist Industrie- und Umweltpolitik in einem. Darüber kann man staunend verharren. Oder inspiriert und elektrisiert in die Zukunft starten. 

Der Zusammenhang zwischen der Verschmutzung Chinas und dem Wirtschaftswachstum hat sich seit 1995 abgeschwächt. Dies geht aus einer neuen internationalen Studie hervor, die im Science Advances Journal veröffentlicht wurde und auf Statistiken basiert, die das Wirtschaftswachstum und die Umweltbedingungen in China im Zeitraum 1977-2017 umfassen (german.china.org.cn, 25.09.2019). Forscher aus fünf Ländern weisen darauf hin, dass das gestiegene Umweltbewusstsein und die Investitionen in China in den letzten zehn Jahren zu Ergebnissen geführt hätten.

In den letzten Jahren hat China daran festgehalten, der Ökologie und der grünen Entwicklung Vorrang einzuräumen. Der Umweltschutz ist zu einer wichtigen Kraft und zu einem Schlüssel für die Förderung einer qualitativ hochwertigen wirtschaftlichen Entwicklung geworden.

Umweltschädliche und energieintensive Industrien sollen schrittweise geschwächt oder ganz aus dem Land gedrängt werden. Allein in Peking wurden zwischen Januar und September 2015 (handelsblatt.com, 12.11.2015) 315 Firmen geschlossen. Dafür will die Staatsführung nachhaltige Energien gezielt stärken.

Die Verlautbarungen hört man wohl, kann man das unkritisch auch glauben? Was ist mit den Bildern vor Corona in Peking, auf welchen Chinesen Atemmasken wegen der horrenden Luftverschmutzung in der Stadt trugen?

Auch ein Report des Institute for Energy Economics and Financial Analysis (IEEFA) zeigt, dass China auch den weltweiten Ausbau von Kohlekraftwerken maßgeblich finanziert (taz.de, 23.01.2019). Insgesamt werden derzeit Kohlekraftwerke mit einer Kapazität von 399 Gigawatt global gebaut oder geplant – die meisten davon in Bangladesch, Vietnam, Südafrika, Pakistan und Indonesien. Zum Vergleich: Die rund 150 Kohlekraftwerke in Deutschland haben eine Leistung von 45 Gigawatt.

Die Fakten sind im Zeitraum 2015 bis heute widersprüchlich …

In Europa hat wohl mancher sich am frühen Mittwochmorgen den Wecker gestellt, in den USA kam es am Dienstagabend zu Rekord-Einschaltquoten: Genau fünf Wochen vor der Präsidentschaftswahl steigt die erste von drei Fernsehdebatten zwischen Donald Trump, 74, und seinem demokratischen Herausforderer Joe Biden, 77.

Trump und Biden haben jetzt ihre erste Fernsehdebatte hinter sich gebracht. 94 Minuten, moderiert vom Fox-Journalisten Chris Wallace. Es ging um Covid-19, die Wirtschaft, um den Supreme Court und andere Themen. Es wurde viel durcheinander geredet, vor allem, weil der Präsident sich an die Absprache Ausreden lassen nicht erinnern wollte.

Trump hatte sich ganz offenbar nicht auf diesen Abend vorbereitet und meinte wohl, sich voll auf seine Spontaneität und Aggressivität verlassen zu können. Konnte er nicht. Denn, alte Regel: Der amtierende Präsident ist in der Debatte immer in einer schlechteren Position. Er muss Rechenschaft für seine Amtszeit ablegen. Trumps Bilanz klang kurz gefasst so: Er habe die großartigste Wirtschaft aller Zeiten“ (tagesschau.de) geschaffen, nur sei da leider eine Pandemie dazwischen gekommen. Und überhaupt sei China schuld.

Beschuldigungen, Abfälligkeiten, persönliche Angriffe – die Zuschauer der ersten Fernsehdebatte vor der Präsidentschaftswahl in den USA haben ein zum Teil chaotisches Rededuell erlebt. Während politische Kommentatoren von einem unwürdigen Schauspiel sprechen, rückt nun die Frage in den Mittelpunkt, wie die Debatte beim Wahlvolk ankam. Wen sahen die Amerikaner als Sieger?

Mehrere US-Medien lieferten noch in der Nacht – nach US-Zeit – erste Stimmungsbilder. So sah eine Blitzumfrage eine knappe Mehrheit für den demokratischen Herausforderer Joe Biden (cbs.com) gegenüber Präsident Donald Trump. 48 Prozent meinten demnach, Biden habe die bessere Figur abgegeben. 41 Prozent wähnten Trump vorn. Zehn Prozent sahen ein Unentschieden. Befragt nach ihrem überwiegenden Empfinden beim Anschauen der Debatte antworteten mehr als zwei Drittel (69 Prozent), die Diskussion habe sie vor allem verärgert (t-online.de). Nur 31 Prozent fühlten sich also davon unterhalten.

Kleine Anekdote: Donald Trump sorgte mit Zwischenrufen immer wieder dafür, dass Joe Biden viele Gedanken nicht zu Ende bringen konnte. Der ehemalige Vizepräsident reagierte meist mit Kopfschütteln und einem ironischen Lächeln und wehrte sich gelegentlich in leicht resigniertem Ton. „Würden Sie mal die Klappe halten, Mann?“ (fr.de).

CNN bezeichnete das Duell als eine „absolut furchtbare Debatte“ (cnn.com), u. a. die Washington Post schrieb: „Es dauerte nur 15 Minuten, bis sich die erste Debatte zwischen Präsident Trump und dem ehemaligen Vizepräsidenten Joe Biden in ein unverständliches Chaos verwandelte“ (washingtonpost.com).

Die beiden „Elder Statesmen“ werden sich in den kommenden beiden Debatten um mehr Contenance bemühen müssen. Die US-Amerikaner/-innen werden sonst das Vertrauen in das Amt des POTUS verlieren.

Wahlverweigerung können sich die Vereinigten Staaten derzeit nicht leisten. Jede Stimme zählt Anfang November.

Das Grundgesetz hat in Deutschland eine streitbare Demokratie verankert. Zu ihr gehört dreierlei: die Wertgebundenheit (bestimmte Artikel der Verfassung wie etwa die Unantastbarkeit der Menschenwürde stehen auch durch eine noch so große Mehrheit nicht zur Disposition des Parlaments), die Abwehrbereitschaft (Parteien und Vereinigungen können verboten werden) sowie die Vorverlagerung des Demokratieschutzes: Um also Gegner der Demokratie zu sein, ist es nicht nötig, Gewalt zu propagieren oder gar anzuwenden. Der Verfassungsstaat muss Kräften, die ihn auf parlamentarischem Weg abzuschaffen oder einzuschränken gedenken, glaubwürdig entgegentreten. 

Was sich derzeit tut in Deutschlands Presselandschaft, das offenbart seine Dramatik erst bei näherem Hinsehen. Zwei miteinander verwobene Phänomene sind zu beobachten.

Das eine ist das allmähliche Verschwinden der traditionellen Medien der bürgerlich-demokratischen Mitte, wie man sie einst verstand. Der technische Aspekt dabei ist die Wanderung der Konsumenten von Printformaten zu digitalen Angeboten, vom Fernsehen als Programm zu den ausufernden audiovisuellen Angeboten des Netzes – oder, um es noch allgemeiner zu formulieren: Vom linearen zum selektiven Empfang von Bildern, Erzählungen und Begriffen. Der ökonomische Aspekt dabei ist überdeutlich: Die werbende Industrie beschleunigt und radikalisiert diesen Prozess, da ihre Sucht nach Subjektivierung und Deregulation ihrer Botschaften im Netz wesentlich einfacher zu befriedigen ist als in den alten, linearen Medien.

Das zweite Phänomen ist eine unübersehbare Wanderung der aktuellen Meinungs- und Unterhaltungsindustrie nach rechts.

Populistische Statements sind laut, vereinfachen stark, geben sich als Meinung des Volkes aus und scheinen oft immun gegenüber Faktenwissen. Es macht den Anschein, als ob die Grenzen des Sagbaren in einem immer schnelleren Takt überschritten werden und die Hemmungen, zu lügen und zu beleidigen, sinken. Journalistische Informationen und Aufklärung sind umso wichtiger und werden von vielen Menschen gern und verständig genutzt (grimme-lab.de).

Wie umgehen mit rechtspopulistischen politischen Strömungen und Vertretern dergleichen?

Einerseits muss über das Themenfeld Rechtspopulismus und –extremismus berichtet werden, da dieses in der politischen und gesellschaftlichen Realität Deutschlands stattfindet und entsprechende Themen mit der AfD auch im politischen Geschehen angekommen ist. Andererseits will Journalismus nicht dazu beitragen, dass rechtes Gedankengut in seiner Verbreitung Unterstützung erhält. Die Waage zu halten ist tatsächlich schwierig …

Phänomene einer Krise des Journalismusnicht nur in Deutschland: Auf der Produzentenseite geht es um ein Angebot, das einerseits um sein Überleben in Printform kämpft – bei den Öffentlich-Rechtlichen, um Legitimation und Akzeptanz – und das andererseits einen geordneten, sich rechnenden, im Einzelfall sozialverträglichen Übergang in die digitale Erscheinungsweise vollziehen will (neues-deutschland.de, 01.12.2018).

Es besteht keine Einigkeit mehr darin, wer als extremistisch zu gelten hat, jedenfalls mit Blick auf die linke Variante, sofern diese weder Gewalt anwendet noch propagiert. Hingegen wird gegen die rechte Variante des Extremismus, ob gewalttätig oder nicht, mitunter unerbittlich argumentiert. Die Position, eine spezifische Auffassung sei „gefährlich“, provoziert unter Umständen Beifall von der falschen Seite.

Wichtig wäre, dem Bürgertum wieder demokratische Werte zu vermitteln, sozusagen „aufzufrischen“.

Das No-Go muss sein, rechtsradikal mit linksradikal oder vice versa zu bekämpfen.  

US-Präsident Donald Trump will Amy Coney Barrett zur Nachfolgerin der verstorbenen Verfassungsrichterin Ruth Bader Ginsburg machen, wie US-Medien übereinstimmend melden. Sie beriefen sich dabei auf Personen, die mit dem Auswahlprozess vertraut seien. Trump werde die 48-jährige Juristin an diesem Samstag offiziell nominieren (cnn.com; nytimes.com).

Die Richter am Obersten Gericht werden auf Lebenszeit ernannt. Sie werden vom Präsidenten vorgeschlagen und vom Senat bestätigt. Die Republikaner haben in der Kammer eine Mehrheit von 53 der 100 Sitze. Trump strebt eine Besetzung von Ginsburgs Posten noch vor der Präsidentenwahl am 3. November an. Laut Medienberichten soll die erste Anhörung Barretts auf den 12. Oktober angesetzt werden. Mit Barrett würde Trump bereits den dritten Sitz am Obersten Gericht besetzen.

Die liberale Juristin Ginsburg war vergangene Woche im Alter von 87 Jahren an den Folgen einer Krebserkrankung gestorben. Mit der Neubesetzung ihrer Stelle am Supreme Court kann Trump die konservative Mehrheit in dem neunköpfigen Gremium weiter ausbauen – von bisher fünf zu vier auf sechs zu drei Stimmen – und diese Mehrheit auf Jahre zementieren. 

Die oppositionellen Demokraten hatten Trump vergeblich aufgefordert, die Personalie nicht vor der Präsidentschaftswahl am 3. November zu entscheiden. Die Republikaner haben eine Mehrheit im Senat, der die Nominierung bestätigen muss. Es sieht derzeit nicht danach aus, dass es dort zu einer Blockade kommt. 

Im Jahr 1993 wurde Ruth Bader Ginsburg von dem damaligen US-Präsidenten Bill Clinton an den Supreme Court berufen. Als legendär galt spätestens ab dann Ginsburgs Scharfzüngigkeit, mit der sie immer wieder für Frauen- und Bürgerrechte stritt. 

Während Ginsburg als feministische Ikone gefeiert und gehasst wurde, steht die Katholikin Barrett nicht nur für das konservative, sondern auch für das strenggläubige Amerika. Ihre Nominierung dürfte den Kulturkampf in den USA weiter anheizen. Denn Barrett votiert nicht nur vehement dagegen, dass Frauen entscheiden, ob sie eine Schwangerschaft austragen oder nicht, sondern auch gegen die als „Obamacare“ bekannte Krankenversicherung für alle und gegen die Ehe für Homosexuelle (dw.com). Stattdessen setzt sie sich für Waffenbesitz und ein tradiertes Familienbild ein. 

Barrett wird als Richterin Trumps Präsidentschaft überdauern. Der oberste Gerichtshof der USA wird für Jahre, wahrscheinlich Jahrzehnte, konservativ geprägt sein. Kulturkampf, Politik … Darf man so weit gehen, diese im Supreme Court weiterzubetreiben?! Was nutzt die Berufung auf Recht und Gesetz – was auch Barrett betont – wenn deren Auslegung in politischen Farben nur so leuchtet?!

Selbst für die Zeit nach seiner Präsidentschaftswahl hat Trump mit Barrett vorgesorgt. Er hatte selbst bereits gesagt, dass der Ausgang der Abstimmung vor dem Obersten Gerichtshof landen könnte, falls er nicht seinem Sinne ausfällt. Eine konservative Mehrheit und wohlgesonnene Richter könnten ihn dann unterstützen.

Es gibt Vorbehalte gegen Barretts Nominierung, – sie sei eine politische Besetzung, um das Richtergremium nach rechts zu rücken.

Barrett selbst erwidert hierauf: Sollte ich vom Senat bestätigt werden, dann werde ich die Rolle nicht zum Wohle meiner eigenen Kreise annehmen, und ganz bestimmt nicht mir zuliebe!“ (tagesschau.de).

Man wird sehen …

Der Vatikan hat eine Kommission eingesetzt, die sich mit der zugespitzten Frage beschäftigen soll: Steht das sakramentale Amt Frauen offen? Papst Franziskus hatte betont, diese Frage sei nicht offen. Georg Bätzing, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) äußerte hingegen: „Das Diakonat für Frauen halte ich für sehr legitim. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass wir hier vom Synodalen Weg aus diese Bitte äußern, dass das hier auf der weltkirchlichen Ebene wirklich ernsthaft geprüft und eingeführt werden möge“ (deutschlandfunk.de).

Es ist ein Dämpfer für Reformhoffnungen: Papst Franziskus lehnt Weiheämter für Frauen vorerst ab, ebenso wie eine Lockerung der Zölibatspflicht. 

Aus wissenschaftlicher Sicht hat die katholische Kirche eine Bringschuld gegenüber Frauen. Es brauche theologische Gründe, wenn charismatisch begabte Frauen heute in der Mehrheit der Kirchen noch immer von der öffentlichen Verkündigung des Evangeliums ausgeschlossen bleiben. Vor Gott hätten Mann und Frau die gleiche Würde. Zudem überwinde die durch Taufe begründete Zugehörigkeit zu Christus soziale und religiöse Grenzen. Somit stelle sich die Frage, ob es hinreichend Argumente gibt, den Kreis der möglichen Amtsträger auf Männer zu beschränken.

Die Frage nach einem gleichberechtigten Zugang von Frauen zu allen kirchlichen Ämtern lässt sich nicht mehr aus der römisch-katholischen Welt verdrängen. Ihre positive Beantwortung angesichts der Zeichen der Zeit wird immer dringlicher.

Die Ablehnung der Frauenordination durch das kirchliche Lehramt fokussiert sich zunehmend auf das Argument, dass nur ein männlicher Priester den Mann Jesus Christus in der Eucharistiefeier repräsentieren beziehungsweise in persona Christi handeln könne, sofern die sakramentale Symbolik nicht verdunkelt werden solle.

Aus neutestamentlicher Perspektive verdient in der Widerlegung gerade dieses Arguments eine alte, auf die Anfänge nachösterlicher Theologie zurückreichende Tauftradition, die Paulus in Gal 3,27f. zitiert, eine größere Beachtung, als ihr bisher in der Diskussion geschenkt wurde. Wörtlich übersetzt:

Die ihr nämlich auf Christus getauft wurdet, habt Christus angezogen.
Da ist nicht Jude noch Grieche,
da ist nicht Sklave noch Freier,
da ist nicht männlich und weiblich.
Ihr alle nämlich seid EINER in Christus Jesus
“ (katholisch.de).

Dieser neue Status alsSohn Gottes kennzeichnet die Getauften damit völlig unabhängig von ihrer religiösen Herkunft (Jude/Grieche), ihrem sozialen Stand (Sklave/Freier), aber gerade auch unabhängig von ihrem biologischen Geschlecht (männlich/weiblich). 

Eng mit der frühen Tauftheologie verbunden ist die Überzeugung, dass alle Christusgläubigen in der Taufe den Geist empfangen haben, also zu Geistlichen geworden sind (z.B. Gal 4,6; 1Kor 12,13; Apg 2,17f/Joel 3,1f) (Marlis Gielen, Professorin für Neutestamentliche Bibelwissenschaften an der Universität Salzburg).

Wenn man sich die Geschichte des Christentums anschaut, ist es daher nicht ganz klar, ob es nicht vielleicht doch auch einmal Frauen als Priester gab. In Rom zum Beispiel gibt es ganz alte Gänge und Höhlen unter der Stadt. Eine Höhle ist die Priscilla-Katakombe. Dort kann man alte Wandbilder bewundern. Auf einem sieht man eine Frau (religionen-entdecken.de), die gekleidet ist wie ein Priester zur damaligen Zeit. Außerdem hält diese Frau auch die Hände zur Seite ausstreckt wie es ein Priester während der Eucharistiefeier macht. 

Gedanken gehen auf Reisen …

 

Nur wer im Hier und Jetzt leben kann, wird den inneren Frieden und die Erfüllung finden nach denen sich jeder Mensch sehnt.
Die meiste Zeit unseres Lebens haben wir das unterschwellige Gefühl dass noch etwas fehlt im Leben. Dass es noch nicht perfekt sei. Doch woher kommt dieses universelle Gefühl das jeder kennt, und wie schaffen wir es wirklich glücklich und erfüllt zu leben?

Als der Schriftsteller Aldous Huxley 1932 einen morbiden Kult des Infantilen beklagte, galt das harsche Urteil der Literatur des 19. und des beginnenden 20. Jahrhunderts. Huxley, dessen Schöne neue Welt im selben Jahr erschien, wetterte gegen Berufskollegen – gegen William Wordsworth, Charles Dickens und James Matthew Barrie, den Schöpfer von Peter Pan. Überall entdeckte der Aufklärer Huxley, was er als unwürdigen Mummenschanz verurteilte: Babys in mittleren Jahren“ (nzz.ch). Heute sind wir klüger und wissen: Huxley hat untertrieben. Wir müssen gar nicht in Bücher schauen, um solche volljährigen Babys zu sehen. 

Der mehrheitliche Wille der Bevölkerung, alles beim Alten zu lassen und dieselben Parteien immer wieder in dieselbe Verantwortung zu schicken … Merkwürdig!

Zum Beispiel Digitalisierung: Eine der stärksten Volkswirtschaften der Welt glaubt ernstlich, eine Infrastruktur, welche auf dem Kupferdraht der 1980er beruht, genüge für die Zukunft. Kuscheln in der Gegenwart. Wie soll das weitergehen?!

Unser Verstand kennt nur die Vergangenheit. Alles was in ihm gespeichert ist, ist Vergangenheit. Aus evolutionärer Sichtweise ist die Hauptaufgabe unseres weiterentwickelten Verstandes das Projizieren in die Zukunft. Wir nehmen Erfahrungswerte aus der Vergangenheit und berechnen daraus wie sich die Zukunft vermutlich entwickeln wird. „Kumpel PC“ grüßt herzlich …

Wenn man im Hier und Jetzt ist löst man sich aus dem Griff seiner Gedanken. Man ist nicht mehr länger das Blatt im Wind, das den Gezeiten ausgeliefert ist und sich von jedem Gedanken mitreißen lässt, sondern ist viel mehr die einzige Konstante in unserem sich ständig verändernden Universum. 

Angst vor der Zukunft? Oder schlichtweg die Faulheit, sich seinen Gedanken bzw. der Zukunft zu stellen. Was treibt diese Gesellschaft an?

Corona ist eine harte Probe. Geht es schon soweit, dass wir aus Angst vor einer ungewissen Zukunft lieber Leib und Leben riskieren und – früher brauchte man so etwas auch nicht – auf Masken und Sicherheitsabstand bewusst verzichten?! Unser Gehirn hat offensichtlich keinen Link mehr, welcher aus den Erfahrungen der Vergangenheit Parameter für die Zukunft errechnet. Zeit für ein Update? Die Evolution lehrt uns, wer sich sich nicht anpasst, stirbt aus …

Revolution im Kopf“ (Bas Kast, Schriftsteller) statt Geblöke in den Straßen. Wir sind wie Kinder, lieben Überraschungen, solange sie nicht unsere Lebensumstände verändern. Der Floweffekt eines „Überraschungseis“ hält nicht lange an, dann legt man es beiseite. Es ist „gegessen“ …

Wo das Infantile regiert, bleiben erwachsene Probleme liegen“ (nzz.ch).

Es kann doch nicht sein, dass die Hauptstadt Berlin sich einen offiziellen Wettbewerb zur Frage leistet, was schneller verfalle: Schulen oder Polizeidienststellen? Beide erfahren die Wonnen nachhaltiger Vernachlässigung. 

Die Zeit rennt. „Carpe diem“ sagte schon Horaz in der Antike. Und es ist zehn nach zwölf …

Sonnenaufgang am Horizont,

die Kaffeemaschine brodelt.

Ein letzter Schmetterling

pendelt durch die Lüfte,

Sagt „Hallo“ vorm Fenster.

Keine gute Zeit momentan,

jedem wohl bewusst.

In den Straßen,

sie schlagen die Trommel.

Betretenes Schweigen der Zuschauer.

Auf den Stufen

schwenken sie die Fahnen, grölen.

Drei Cherubim stehen im Weg,

schützen, was gut ist.

Denn die Meile bannt nicht mehr …

Vom Glauben längst abgefallen,

folgen sie den Rattenfängern.

Fett und bequem,

nur keine Mühsal!

Schuld sind immer die Anderen.

Politiker, halte Dich an das Gebot:

Du sollst nicht lügen!“.

Wer einmal lügt, glaubt man nicht mehr.

Heute jubeln sie,

morgen jagen sie Euch zum Teufel.

Auf der Suche nach der einfachen Lösung,

verfallen der Verführung.

Alleine solch brave Bürger,

in der Masse marschiert man mit.

Voller Angst, armer Mensch!

Verlogenes Gehabe,

es stinkt zum Himmel!

Heute brüllen sie rum,

morgen war´s wieder keiner.

Was wollt Ihr eigentlich ?!

Früher war´s eh besser …

Die Angst vorm Wandel.

Sie empfinden Diktatur, fordern Freiheit.

Und machen doch reichlich

Gebrauch davon …