In seinen Anfangsjahren war die Innovation des Internets eine ähnlich große Hoffnung wie die Erfindung des Buchdrucks: Austausch von Information, Daten und Meinungen, individuell und medial, lokal und global. An dieser Qualität hat sich nichts geändert, geändert aber hat sich die Nutzungsqualität. In das vermeintlich „unschuldige“ Medium hat sich massiver Missbrauch eingeloggt, vom Hass auf jeden mit anderer Meinung über die grobe Desinformation bis zum Machtinstrument autoritärer Regime.

Das Internet bewegt sich zwischen Gut und Böse, seine Quasi-Neutralität als Technologie lädt Menschen und Machthaber zur Entscheidung ein“ (tagesspiegel.de, 03.11.2018): Es kann Demokratie stützen oder destabilisieren, nichts anderes kann es bei Diktaturen bewirken.

Der freie Austausch von Informationen und Meinungen im Netz, z.B. unter Studenten, macht Regierungen nervös, die ihren Bürgern lieber vorschreiben wollen, über was und mit wem sie kommunizieren dürfen.

Menschen tauschen sich im Internet aus, setzen sich über Regierungsvorhaben hinweg und organisieren sich selbst. Beispiel: „Stuttgart 21“. Welche Macht Informationsaustausch innerhalb der Bevölkerung haben kann, bekamen Politiker immer wieder zu spüren. Wikileaks ist für viele Regierungen der Supergau.

Zwar zählt Deutschland – im Gegensatz zu anderen Ländern – zu den Staaten, in denen das Internet frei zugänglich ist. Doch auch hierzulande findet ein langsamer, aber stetiger Kontroll-Prozess statt. Es gibt immer weniger Foren, und Blogs und andere Internetseiten werden durch neue Jugendschutzverordnungen „beregelt„. Bei der Suche im Internet landet man immer öfter auf Produktseiten von kommerziellen Anbietern, statt bei den gesuchten Informationen (uni.de, 14.12.2010 (!)). Ein Klick auf ein Produkt verfolgt einen anschließend mit Werbung. Auch bekommt man immer öfters zu lesen, dass dieser Content im jeweiligen Land nicht verfügbar sei.

China und auch Nordkorea werden häufig als Beispiele für eingeschränkte Informations-Freiheit – auch im Netz – kritisiert. Der Bevölkerung bieten sich kaum Möglichkeiten zur Information oder Freizeitgestaltung. Das Internet wäre eine Option, unterliegt aber wie die anderen Medien in Nordkorea einer strengen Kontrolle und Zensur.

Die verfassungsmäßig garantierten Kommunikationsgrundrechte sollen garantieren, dass wir glücklich und zufrieden sind. Denn unser Grundgesetz geht davon aus, dass wir als Bürger/-innen nur dann glücklich sind, wenn wir wissen, was um uns herum vor sich geht und mit diesem Wissen unbefangen unsere Entscheidungen treffen.

Das Gegenteil davon ist ein Mensch, dem Informationen vorenthalten werden. Dieser hat keine oder eingeschränkte Entscheidungsfreiheit, weil er nicht weiß, welche Möglichkeiten ihm offen stehen. Staatliche Propaganda und Internetzensuren, wie in China und Nordkorea sorgen dafür, dass die Bürger nicht aufgeklärt sind.

Die Vorteile mangelnder Aufklärung liegen auf der Hand. Jemanden der nicht alles weiß, kann man besser steuern, in dem man ihm zum Beispiel nur einseitige und beschönigte Berichte von der politischen Lage zukommen lässt. Weil diese einseitige Propaganda zur Zeit des Nationalsozialismus genutzt wurde, ein ganzes Volk in den Krieg zu schicken, soll Artikel 5 GG mit seinen Grundrechten dafür sorgen, dass dies nicht noch einmal passiert. Und die wichtigsten Garanten eines aufgeklärten Bürgers sind die Meinungs- und die Informationsfreiheit.

Das Internet ist heute für viele Menschen auf der ganzen Welt eine unentbehrliche Quelle für unabhängige Informationen – gerade in Ländern mit eingeschränkter Pressefreiheit. Wegen der wachsenden Bedeutung des Internets verstärken aber auch mehr und mehr Staaten dessen Überwachung und versuchen, den Informationsaustausch auf Webseiten und in sozialen Netzwerken zu kontrollieren.

Nein, keine Sackgasse

Pierre:

Heute früh fühle ich mich wie in einer Sackgasse angelangt und ich sehe keine Möglichkeit weiterzukommen. Vor mir ist eine Betonmauer, glatt, unpersönlich, abweisend. Soll ich mich damit abfinden, mich gedanklich zu begraben?

Mathias:

Oh, oh, heute blühen bei dir keine Maiglöckchen! Du bläst Trübsinn, was die Sache nicht besser macht. Spricht dich aus. Spucke aus, was du auf der Seele hast und entlade dich von dem ganzen Dreck, der dich erstickt!

Pierre:

Das Corona-Virus verwandelt uns in Bestien. Die Menschen werden von Tag zu Tag aggressiver. Ich habe das Gefühl, dass sie wie in einem Kessel eingesperrt sind und versuchen, durch ihren Groll, die erstickende Luft aus ihrer Seele zu verbannen.

Mathias:

Pierre, du solltest das als einen Hilferuf betrachten, auch wenn es für dich in diesem Augenblick schwer ist, dies zu erkennen. Sollte man aber warten bis die Wunden verheilt sind? Das ist eine Frage, die ich mich im Konfliktfall immer wieder stelle.

Pierre:

Die Gefahr besteht, dass der Eiter aus der Wunde nicht entfernt wird und dass der Konflikt unterschwellig weiter brennt. Das passiert tagtäglich in der Politik und deswegen sollte man – um sich Ruhe zu verschaffen – nicht nachgeben, so hart es auch ist.

Mathias:

Wenn man aber diesem Weg nachgeht, muss man starke Nerven haben. Vergiss nicht, dass sich die Menschheit durch ihre Sturheit lähmt. Sich, durch das Nicht-Nachgeben, die Existenz verdirbt. Kein leichter Weg, gebe ich zu.

Mit der Zeit kommt Rat?

Pierre:

Wenn ich inmitten eines Konflikts stecke, empfinde ich die Pflicht, mich zurückzubesinnen und mir die Frage zu stellen, was ich falsch gemacht habe. Ich möchte nicht meinen Kontrahenten belasten und nicht ohne Grund wird er auf mich so böse sein, sage ich mir.

Mathias:

Es kann auch ganz anders gelaufen sein. Vielleicht warst du ganz einfach der Auslöser einer Wut, die nicht unbedingt auf deinen Mist gewachsen ist? Du befandest dich vielleicht im falschen Moment an der falsche Stelle, wer weiß?

Pierre:

Mathias, danke für den Trost, den du mir schenkst, aber ich zweifle trotzdem an mir. Ich zerbreche mir den Kopf, was ich falsch gemacht habe, denn ich habe niemanden angegriffen. Vielleicht habe ich mich zu neutral verhalten, was als Attacke betrachtet wurde?

Mathias:

Ich bin völlig sicher, dass das, was geschehen ist, nur eine Lappalie war, denn das ist oft der Fall, wenn es knallt. Es geht um eine Ansammlung von Fakten, die mit der Sache nicht direkt zu tun haben, um Stimmungen. Deshalb will ich die Ursache nicht kennen.

Pierre:

Ich hatte nicht vor sie dir zu verraten, weil es der Sache nicht dienen würde, da es um einen tieferen Schmerz geht. Es wäre meine Aufgabe ihn zu ermitteln und zu sehen was ich aus meiner Sicht machen kann. Auf jeden Fall irgendjemand überzeugen zu wollen, an sich zu arbeiten, scheint mir in einer heiße Phase vergeben.

Mathias:

Du hast das richtig erfasst. Wenn der Verletzte kein Zeichen von sich gibt, sich auf einen Dialog einzulassen, lass die Hände davon. In solch einem Fall liegt der Spielzug nicht bei dir. Aber wie soll der Andere spüren, dass du offen für eine Aussprache bist?

Das Recht, auf Frieden zu pfeifen

Pierre:

Im jetzigen Alter bin ich der Ansicht, dass der Friede nicht mit der Brechstange erzwingt  werden soll, das ist nicht dienlich. Wäre es nicht vernünftiger den Faktor Zeit für sich sprechen zu lassen? Ich beobachte, dass jeder das Recht hat auf ihn zu pfeifen.

Mathias:

Damit hast du eine düstere Sicht der Eintracht zwischen den Menschen. Ich denke, wenn es so geschehen sollte, wäre es besser wäre sich gleich die Kugel zu geben. Wir sind nicht so gestaltet, dass wir unser Schicksal derart gleiten lassen können.

Pierre:

Aber du musst erkennen, Mathias, dass passiv da zu sitzen auch nichts bringt. Warum würden wir beide einen Dialog führen, wenn wir keine Verbesserungen herbeiführen wollten? Ich weiß, ich widerspreche mir – ein Zeichen, dass ich verwirrt bin!

Mathias:

Wir drehen uns im Kreis und doch hätte ich einen Anhaltspunkt, der uns helfen könnte. Da die Ursache eines Konfliktes fast immer emotional ist, kann er kaum mit realen Fakten bekämpft werden. Wie wäre es, wenn du dich von deiner Sachlichkeit befreien würdest?

Pierre:

Soll ich mich auf den Marktplatz stellen, mir die Klamotten zerreißen und meinen Frust loslassen? Mich auf dem Boden herumwälzen, um meinen Kummer Ausdruck zu geben? Nein, es bleibt mir noch ein Rest an Stolz, den ich nicht aufgeben will.

Mathias:

Wenn ich betrachte wieviel Blut wegen geflossen ist, wird es mir ganz einfach schlecht. Kann das als Nabelschau betrachtet werden? Ich denke schon, aber der Preis ist schauderhaft, denn der Stolz bedeutet in diesem Fall Mord und Totschlag.

Ist Wut Leidenschaft?

Pierre:

Könnte ich, wenn ich keine Wut verspüren würde, überhaupt kreativ sein? Wäre ich in der Lage meine Gedanken weiterzuentwickeln, wenn ich keinen Widerstand verspüren würde? Würde das bedeuten, dass ich den Konflikt benötige, um weiterzukommen?

Mathias:

Ja, du brauchst ihn wie jeder Mensch. Du musst anecken, um dein Du zu erbauen.  Wenn jemand auf dich wütend ist,  ist der gleiche Reflex in Gange. Also sei nachsichtig gegenüber deinen Kontrahenten, es ist auch ein Entwicklungskurs.

Pierre:

Wenn es so ist, wie können wir zur Ruhe kommen? Es gibt doch noch ein Element, dass man nicht außer Acht lassen sollte – die Erziehung. Sie dient dem gegenseitigen Umgang, der Etikette. Altmodisch aber sehr dienlich.

Mathias:

Auch wenn ich sie oft als Vollbremse – was den Geist angeht – betrachte, erkenne ich, dass es ohne humane Umgangsformen einfach nicht klappen kann. Konflikte entstehen, wenn niemand mehr bereit ist, auf die Argumente der Anderen einzugehen.

Pierre:

Deshalb ist das Zuhören solch eine Kunst. Ich tue mir damit schwer, aber arbeite daran. Der Beweis dafür ist, dass ich von dir Meinungen serviert bekomme, die ich nicht unbedingt teile und siehe da, es ist bei weitem nicht schlecht, sie anhören zu müssen.

Mathias:

Was man aber vermeiden sollte, sind Ratschläge zu verteilen, weil sie immer falsch aufgefasst werden, wenn sie nicht als eine Bestätigung einer Meinung betrachtet werden. Pierre, mach letztendlich, was dir dein Bauch sagt, anders geht es ohnehin nicht.

Zum Abschuss bereit?

Für mich gibt es nichts Schlimmeres, als sich

aufzugeben, sich als Opfer hinzustellen,

das nach Mitleid verlangt. Nein, ich will keine

Nachsicht erleiden, weil die immer erniedrigend

ist. Wenn sich Wut gegen mich ballt, soll sie ihre

ganze Wucht erleben, weil das der Beweis ist,

dass man sie verdient hat – positiv gesehen.

 

Wer allen Konflikten aus dem Weg geht, verneint

das Leben. Hat Jesus nicht die Händler aus dem

Tempel getrieben, was ihn letztendlich das Leben

gekostet hat? Weit weg der Gedanke, nicht für eine

Sache zu kämpfen, sich flach bügeln zu

Lassen – des Friedenswegen! Lieber Wunden einstecken

müssen, als als Wurm in die Geschichte einzugehen!

 

Ohne Hölle geht es nicht, so auch die Erkenntnis der

Frommen. Wissen sie, was Friede, Liebe und

Eintracht bedeuten würden, ohne Hiebe bekommen und

erteilen zu können? Und doch gibt es Grenzen, die nicht

überquert werden sollten, weil es sonst keine Menschen

mehr geben könnte, die den Willen hätten, Frieden zu

verteilen. Also ab in den Kompromiss? Tut mir verdammt weh!

 

//pm

Von einer Grundrechtsbindung war der Gesetzgeber bei der Reform des BND-Gesetzes nicht ausgegangen; ihren Anforderungen trug er insofern keine Rechnung.

Das Grundgesetz schütze nicht jeden – so haben Bundesregierung und Bundesnachrichtendienst (BND) jahrelang argumentiert. Es war der zentrale Satz, mit dem gerechtfertigt wurde, dass der BND Menschen im Ausland überwacht. Doch diese Ansicht war falsch. Das hat das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe am 19. Mai 2020 unmissverständlich klargemacht.

Der deutsche Staat sei bei allem, was er tue, an das Grundgesetz gebunden, urteilten die Richter. Auch bei einer Telekommunikationsüberwachung von Ausländer/-innen im Ausland. Es gebe nun einmal grundlegende Menschenrechte wie Kommunikations- und Pressefreiheit, die niemandem vorenthalten werden dürften. Wesentliche Teile des BND-Gesetzes müssen daher umgehend geändert werden. 

Die derzeitige Regelung sei aus formalen und inhaltlichen Gründen verfassungswidrig, sagte der künftige Gerichtspräsident Stephan Harbarth bei der Verkündung. Es sei aber möglich, das Gesetz verfassungskonform auszugestalten. In ihrem Urteil halten die Richter zum ersten Mal fest, dass der deutsche Staat das Fernmeldegeheimnis und die Pressefreiheit auch im Ausland wahren muss.

Konkret geht es um die Vorschriften für die sogenannte strategische Fernmeldeaufklärung im Ausland. Dabei durchforstet der BND ohne konkreten Verdacht große Datenströme auf interessante Informationen.

Deutsche Bürger/-innen dürfen nicht auf diese Weise überwacht werden. Der BND versucht deshalb, ihre Kommunikation vor der inhaltlichen Auswertung auszusortieren. Die gewonnenen Daten werden auch für ausländische Partnerdienste ausgewertet oder an diese weitergegeben.

Seit Anfang 2017 gibt es im reformierten BND-Gesetz dafür zum ersten Mal eine rechtliche Grundlage (t3n.de). Menschen- und Bürgerrechtler halten diese aber für völlig unzureichend. Es gebe viele Schlupflöcher, Daten von Deutschen würden nicht verlässlich gelöscht. So laufe letztlich jeder Gefahr, zu Unrecht ausgespäht zu werden.

Grundsätzlich haben die Verfassungsrichter keine Einwände gegen eine strategische Kommunikationsüberwachung durch den deutschen Geheimdienst. Sie könne verfassungsrechtlich gerechtfertigt sein (dw.com), betonte der Senatsvorsitzende Harbarth. Dies beruhe auf dem überragenden öffentlichen Interesse an einer wirksamen Auslandsaufklärung im Interesse der außen- und sicherheitspolitischen Handlungsfähigkeit der Bundesrepublik Deutschland.

Schon 1999 hatte sich Karlsruhe damit auseinanderzusetzen, ob deutsche Geheimdienste auf der ganzen Welt und jedem gegenüber an Grundrechte gebunden sind. Damals begnügten sich die Richter aber mit einer allgemeinen Feststellung. Die Richter entschieden, dass sich die Verfassung nicht darauf beschränke, die innere Ordnung des deutschen Staates festzulegen. In Grundzügen bestimme das Grundgesetz auch sein Verhältnis zur Staatengemeinschaft. Was das konkret bedeutet, blieb offen. Jetzt holte Karlsruhe die Klärung nach.

Der Deutsche Journalistenverband (DJV) begrüßte den Richterspruch. Er sei ein Sieg für die Pressefreiheit auf ganzer Linie“ (DJV-Bundesvorsitzender Frank Überall). Ein Geheimdienst, der die Demokratie schützen soll, darf nicht wichtige demokratische Grundwerte mit Füßen treten“.

In einer Grußbotschaft für eine Uni-Abschlussfeier hat der ehemalige US-Präsident seinen Nachfolger Donald Trump scharf kritisiert. Diese Pandemie hat vor allem unsere Überzeugung zunichte gemacht, dass die Leute, die in der Verantwortung stehen, wissen, was sie tun, so Obama (heute.at).

Obama verzichtete wie schon bei seiner letzten Kritik darauf, konkrete Namen zu nennen. Stattdessen nahm er die US-Regierung gesamt ins Visier. Auf Einzelpersonen angesprochen meinte er: Viele von ihnen tun nicht einmal so, als seien sie verantwortlich“. Obama hat sich seit seinem Ausscheiden aus dem Amt im Januar 2017 nur noch sehr sporadisch mit politischen Statements zu Wort gemeldet. Die Uni-Absolventen rief er dazu auf, selbst die Initiative zu ergreifen und Verantwortung zu übernehmen.

Trumps Krisenmanagement sei „eine absolut chaotische Katastrophe“, sagte Obama laut einem Audiomitschnitt schon vor einer Woche in einem Gespräch mit früheren Mitgliedern seiner Regierung (faz.net). Auch andere amerikanische Medien sprachen über die Äußerungen. Obama kritisierte, in Trumps unangemessenen Reaktionen auf die Herausforderungen der Corona-Pandemie spiegele sich eine Denkweise des „‚Was ist für mich drin‘ und ‚Zum Teufel mit allen anderen‘“ wider. Egoismus und Feinddenken sei zu einem „stärkeren Impuls im amerikanischen Leben geworden“ (a.a.O.).

Wegen solcher Entscheidungen mache er sich Sorgen, dass „unser grundlegendes Verständnis des Rechtsstaates in Gefahr“ sei, sagte Obama seinen früheren Mitarbeitern. Er rief sie daher auf, wie er selbst den designierten demokratischen Präsidentschaftskandidaten Joe Biden im Rennen gegen Trump zu unterstützen. Die amerikanische Präsidentenwahl findet Anfang November statt. Er hoffe, dass alle die gleiche Dringlichkeit empfänden.

Obama bezog sich mit seinen Äußerungen offensichtlich auf US-Präsident Donald Trumps Krisenmanagement, der zwar Lockerungen für die Wirtschaft fordere, sie aber nicht persönlich anordnen wolle. Macht, was ihr für richtig haltet. Nur das zu tun, was sich gut und einfach anfühlt, so denken Kinder. Unglücklicherweise denken auch einige sogenannt Erwachsene so, auch einige mit toll klingenden Ämtern. Das ist der Grund, warum im Moment so viele Dinge verkorkst sind, so Obama (de.euronews.com).

Die USA wurde von der Corona-Krise besonders arg in Mitleidenschaft gezogen. 1,486 Millionen Menschen (Johns Hopkins University, Stand: 18.05.2020) haben sich mit dem Virus angesteckt. Über 89.564 sind bereits daran verstorben. Kritiker werfen Donald Trump vor, die Krise monatelang unterschätzt und kleingeredet zu haben.

Dass Obama sich nun auch öffentlich politisch äußert, wird von vielen als Hinweis darauf verstanden, dass er eine zunehmend aktive Rolle bei der bevorstehenden Präsidentschaftswahl spielen will (zeit.de). Er sagte, er werde so viel Zeit wie nötig verbringen und so hart Wahlkampf machen, wie er könne. Trumps voraussichtlicher Gegenkandidat bei der Wahl im November, der Demokrat Joe Biden, war acht Jahre lang Vizepräsident unter Obama.

Obama sei tief besorgt über das Treiben im Weißen Haus, sagt eine Quelle (watson.ch). Er sei aber auch optimistisch und ermutigt, weil die Leute nicht einfach zuschauten, sondern sich engagierten. Öffentlich würde er seinen Nachfolger jedoch nicht kritisieren. Das widerspricht einem ungeschriebenen Gesetz für Ex-Präsidenten.

Sein Stern strahlt ohnehin umso heller, je tiefer Donald Trump im Skandalsumpf versinkt. 

Es gibt sie in Europa, auch in Deutschland, die Rechte auf eigene Meinung, sich zu versammeln. Wir Deutschen dürfen demonstrieren, wenn uns etwas nicht passt. Das ist auch gut so, eine Errungenschaft aus den Vereinigten Staaten und dem revolutionären Frankreich des 18.Jahrhunderts. Bitter nötig und verdient nach den Erfahrungen aus zwei Schreckensregimen des letzten Jahrhunderts auf deutschem Boden: den Nazis und den Kommunisten.

Demonstrieren in Zeiten von Corona … Geht, vielfach erlaubt und genehmigt. Natürlich unter Auflagen, versteht sich. Sicher? Für jede/-n? Was ist los im Lande?!

In mehreren Städten haben Menschen gegen die Grundrechts-Einschränkungen in der Corona-Krise demonstriert. Kundgebungen gab es etwa in Stuttgart, München, Frankfurt am Main und Berlin. Dabei galten scharfe Auflagen, um eine Verbreitung des Coronavirus zu verhindern. Dazu gehört eine Maskenpflicht, Mindestabstand und eine begrenzte Teilnehmerzahl.

Nach Polizeiangaben gab es zahlreiche Verstöße gegen die Auflagen. In München standen demnach zeitweise mehrere hundert Schaulustige entlang des Absperrbands. Der Mindestabstand von 1,5 Metern wurde deutlich unterschritten, schrieb die Polizei auf Twitter. Rund um die Theresienwiese wurden Platzverweise erteilt (tagesschau.de).

Was treibt die Leute an? Woher kommen Thesen wie Bill Gates sei schuld, moderne Sklaverei bezogen auf die Maskenpflicht, Kanzlerin Merkel müsse weg, usw.? Der Bock wird zum Gärtner gemacht, wenn Parteien, die die freiheitlich demokratische Grundordnung bekämpfen, sich anmaßen, unserer Regierung vorzuwerfen, man nehme den Bürger/-innen die Freiheit. Was bewegt Menschen in Pandemiezeiten, sich ohne Maske in der Masse ohne Sicherheitsabstand aufzuhalten?

Es verhält sich hier wie bei kleinen Kindern: volle Freiheiten ohne Beschränkungen ausnutzen. Bei den ersten Problemen besinnt man sich wieder auf den Staat und dessen Infrastruktur. Anders ausgedrückt: die Freiheit der Ansteckung, aber im Fall des Falles die klare Erwartung einer möglichst besten Behandlung im Krankenhaus. Freiheit wird privatisiert, Pflichten und Probleme sozialisiert. Wie lösen wir diesen Zwiespalt in der Masse der Bevölkerung? Dieses Verlangen nach unbeschränkter Freiheit (man macht, was man will) einerseits und anderseits dieser – teilweise unverschämten – Erwartungshaltung, der (eigentlich abgelehnte) Staat müsse es im Notfall richten.

Ist die Bevölkerung „virusmüde“, wie die BILD dieser Tage schrieb? Oder härter ausgedrückt: haben die Kinder „keinen Bock“ mehr?! Die Fähigkeit zu verantwortungsvollem Handeln bröckelt in der Bevölkerung, man hat keine Lust mehr auf Corona. Aber die Gabe zu denken, Nutzung vorausgesetzt, bewahrt uns vor noch Schlimmerem.

Rechtsextremisten suchen Anschluss an bürgerliche Spektren und rufen Anhänger auf, sich aktiv in die Proteste einzubringen. Es besteht die Gefahr, dass Rechtsextremisten sich mit ihren Feindbildern und staatszersetzenden Zielen an die Spitze der Corona-Demonstrationen stellen, die aktuell mehrheitlich von verfassungstreuen Bürgern durchgeführt werden“ (Thomas Haldenwang, Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, t-online.de). Zwar gebe es keinen Schulterschluss des heterogenen Protestpublikums. Sorge bereite aber, dass Extremisten die aktuelle Lage genauso nutzten wie 2015 in der sogenannten Flüchtlingskrise.

Man kann nur wenig Verständnis für die Proteste haben. Die Fakten liegen klar auf dem Tisch, dass man sich nicht ernsthaft darüber austauschen kann, ob Corona eine Verschwörung ist,

Politische Meinungsäußerungen müssen auch in Coronazeiten ernst genommen werden, das schulden wir der Demokratie. Die diskutierten Massenaufläufe dürfen aber nicht soweit gehen, dass die Demokratie hiervon Schaden nimmt.

Ohne Rücksicht auf Abstandsregeln, ohne Mundschutz, ohne Rücksicht auf Präzedenzfälle (Viren-Schleudern durch Massenansammlungen), kurz: ohne Verstand, wurde die Tage in Stuttgart und anderswo für eine Freiheit geworben, eine Freiheit ohne Maß, ohne Verantwortung, ohne Folgenabschätzung, ohne Staatsbürgerlichkeit. Diese Freiheit gehört aber nicht zu den Grundrechten. Das ist einfach nur primitiv.

Die Eigenverantwortung, die von den Protestierenden so gerne im Munde geführt wird, ist in Wahrheit eine Ego-Verantwortung (faz.net), ein Widerspruch in sich. Eigenverantwortung hieße, in Betracht zu ziehen, dass das eigene Verhalten dazu führen könnte, andere zu infizieren – und damit in ihrer Freiheit auf dramatische Weise einzuschränken.

Man kann viel lernen in diesen Tagen – über den Föderalismus, über Entscheidungsprozesse in der Politik. Besonders eindrucksvoll fällt der Unterricht in Sachen Freiheit aus. Denn alle Beispiele aus dem täglichen Leben zeigen, was staatliche Eingriffe, die viele Deutsche in Corona-Zeiten zunehmend befürworten, in ihrer Konsequenz bedeuten. Viele denken sicher, das sei unfair. Ist es das? Nein, die Pandemie bedroht uns, wir müssen uns wehren. Das ist mit Einschränkungen verbunden. Manche mögen das als hart empfinden, aber die Regeln sind notwendig.

Man kann momentan ein interessantes Phänomen entdecken: Vor Corona haben nicht wenige nach dem starken Staat geschrien, wollten mehr Regeln, mehr Polizei. Jetzt gehen genau diese auf die Straße und fordern mehr Freiheit. Man werfe einen Blick auf gewisse rechtspopulistische Parteien … Haben unsere Bürger/-innen so wenig Durchhaltevermögen? Offensichtlich …

Manchmal braucht man den Staat wirklich, um sich vor einer Gefahr zu schützen. Aber jede Einmischung in das private Leben hat ihren Preis. 

Für liberale Demokratien sind Krisenzeiten ein Stresstest. Die Ausbreitung des Coronavirus in Europa und Deutschland führt zu Einschränkungen der liberalen Demokratie, die noch vor wenigen Wochen unvorstellbar gewesen wären. Durch Grenzkontrollen und Kontaktverbote ist die Bewegungsfreiheit massiv eingeschränkt. Die Funktionsfähigkeit der Gerichte, bei denen sich die Bürger/-innen über diese Maßnahmen beschweren können, ist ebenso beeinträchtigt.

Diese Maßnahmen mögen im Wesentlichen notwendig sein, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen. Eines ist aber sicher: Sie dürfen den liberalen Charakter westlicher und europäischer Demokratien nicht beschädigen!

Der Schutzbereich der Artikel 2 Absatz 2 Satz 2 und Artikel 104 des Grundgesetzes umfasst gerade nicht die Freiheit von jeglichem staatlichen Druck bzw. Zwang, sondern gewährt lediglich die körperliche Fortbewegungsfreiheit.

Die Politik sollte in diesen Zeiten offen und ehrlich ihre inneren Konflikte und Dilemmata kommunizieren. Bundeskanzlerin Merkel tut gut daran, wenn sie ihre Fernsehansprachen zu den Coronaregelungen fortsetzt. Transparenz in der Krise erhöht für den Souverän die Nachvollziehbarkeit und macht ihn zum Verbündeten (faz.net, 24.03.2020), etwa bei der Durchsetzung von Verhaltensempfehlungen gegen Ansteckungen mit dem Virus.

Da keiner von uns (Virologen und Epidemiologen eingeschlossen) die aktuelle Pandemie umfassend beurteilen kann, beruht diese Akzeptanz nur bedingt auf Vertrauen. Wenn Regierungen sachlich, konsequent, strategisch koordiniert und auf Expertenwissen gestützt kommunizieren, mag das beruhigender wirken als wenn sie sprunghaft und irrational agieren. Letztlich jedoch fahren alle auf Sicht, und man weiß das. Ob die bisherige hohe Akzeptanz der Maßnahmen, die unser Leben und Arbeiten, unsere ökonomische wie soziale Zukunft verändern und einengen, auf Vertrauen oder Angst beruht, kann dahinstehen.

Jeder spricht davon, was wissen wir darüber?

Die Süddeutsche bespricht dieser Tage postkoloniale Literatur, Traumtagebücher aus der Zeit vor der Kolonialisierung (sueddeutsche.de, 06.05.2020). Um was geht es hier, in unserer heutigen Zeit?

Was ist Kolonialismus? Die herkömmlichen Definitionen betonen dreierlei:

erstens ein territorial bestimmtes Herrschaftsverhältnis – das unterscheidet Kolonialismus von dem breiteren Begriff des Imperialismus, der auch Formen der informellen Steuerung ohne Ansprüche auf Gebietsherrschaft mit einschließt; zweitens die Fremdherrschaft, die dadurch charakterisiert ist, dass kolonisierende und kolonisierte Gesellschaften unterschiedliche soziale Ordnungen aufweisen und auf eine je eigene Geschichte zurückblicken; drittens schließlich die Vorstellung seitens der Kolonisatoren, dass beide Gesellschaften durch einen unterschiedlichen Entwicklungsstand voneinander getrennt sind (bpb.de, 23.10.2012).

Es gibt den Vorwurf, dass wir das klischeebehaftete Bild der Länder in Asien, dem Nahen Osten oder Afrika gerade nicht beerdigen, sondern wieder aufleben lassen – und damit genau das tun, was Europäer lange getan haben: beherrschen! Es ist nicht mehr das Gewehr oder Panzer, nein, die Mittel sind ganz profan: Sie alle vereinen sich im Kapitalismus.

Als George Bush jr. in den Irak einmarschierte, sagte er, die Iraker müssten in Sachen Demokratie erzogen werden, und daher müsse man die Demokratie exportieren“ (deutschlandfunkkultur.de). Damit meinte er nicht nur, die USA sollten gewisse Institutionen der Demokratie exportieren, wie das Parlament oder den Kongress. Was Bush vertrat war eine Demokratie als Konzept des Westens, die so besonders und wertvoll sei, dass Menschen aus aller Welt sie wertschätzten. Und genau diese Werte würden in den östlichen Kulturen fehlen. Daher müsse man den Menschen dort den Wert der Demokratie beibringen.

Niemand weiß, wie sich die von Europa okkupierten Länder entwickelt hätten, hätten wir nicht versucht, ihnen unsere Werte überzustülpen. Europäische Arroganz! Selbst die Vereinigten Staaten sind im Grunde – zumindest überwiegend – europäisch geprägt.

Mit dem Kolonialismus ging die Zerstörung sozialer, wirtschaftlicher, religiöser und kultureller Werte einher. Man erinnere sich an die Missionare … Wollen Menschen im Osten oder Afrika eigentlich die Demokratie? Oder haben bzw. hätten sie eine andere politische Herrschaftsform gehabt? Wir wissen es nicht.

Die Hauptkritik an der postkolonialen Theorie ist, dass sie zwar anfangs rassistischen Einstellungen zum Beispiel gegenüber dem Orient oder der arabischen Welt kritisch gegenüberstand, aber im Laufe der Zeit viele dieser Ansichten neu belebte und sogar erneuerte. Nehmen wir die Literatur: wie viele Autoren aus ehemaligen Kolonien werden eigentlich berücksichtigt, wenn es um Weltliteratur geht? Wenige, Europäer und US-Amerikaner entscheiden, wie unser Bild von den ehemaligen Kolonien heute ist, ja, wie es zu sein hat …

Den Aspekt der wirtschaftlichen Abhängigkeit zu erörtern, würde den Rahmen dieses Artikels sprengen. Erwähnt seien nur Begriffe wie Billiglohnländer, moderne Sklaverei, Made in China usw.

Die Ausbreitung des Kolonialismus als modernes Phänomen geht auf den Kapitalismus zurück. Die postkolonialistische Theorie behauptet dagegen, dass der Kapitalismus aus dem Kolonialismus entstanden sei. Das Problem mit dieser Ansicht ist nur: Historisch gesehen sind Eroberung und politische Dominanz etwas sehr Übliches. Die moderne Ausbreitung des Imperialismus kommt dagegen mit der britischen Herrschaft (a.a.O.).

Das britische Weltreich ist ein Produkt des kapitalistischen Englands.

Heute zum Muttertag dürfen wir allen Müttern gratulieren. Wir wollen uns aber mit einem anderen Thema beschäftigen: dem 8. Mai!

Der Tag, an dem der Krieg verloren war oder doch letztlich der Tag der Befreiung? Seit den 1980er Jahren gilt die zweite Lesart, und das ist auch gut und richtig so.

Die Kanzlerin hat in diesen Wochen auch schon betont, mit Corona lebten wir in der schlimmsten Krise seit 1945.

Als Richard von Weizsäcker in seiner Amtszeit als Bundespräsident am 8. Mai 1985 vor Bundestag und Bundesrat zum 40. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs in Europa sprach, war man sich schnell einig: Weizsäcker hatte die Erinnerung an diesen Tag, diese Zäsur, auf ein neues Niveau (tagesspiegel.de) gehoben.

Es ist nicht trivial festzustellen, dass der 8. Mai 1945 eine historische Zäsur geblieben ist. Denn manches, was den Zeitgenossen zunächst als ein tiefer Einschnitt erscheint, relativiert sich im weiteren Fortgang der Geschichte. Nicht selten arbeitet die Geschichtswissenschaft später Kontinuitäten heraus, die über dramatische Ereignisse, über einen harten Bruch hinweg ältere Grundmuster fortsetzen.

Unter anderem in Frankreich, Tschechien und der Slowakei ist der Tag ein offizieller Feiertag. Der Umgang mit dem historischem Datum in Deutschland gestaltet sich bis heute schwierig. In der rechten Szene wird der Tag häufig für Aufmärsche genutzt.

In der Bundesrepublik wurde daraus bis dato kein Feiertag, obwohl auch bei uns der Tag von symbolischer Bedeutung ist. So stimmten am 8. Mai 1949 Vertreter unterschiedlicher Parteien im parlamentarischen Rat für das Grundgesetz als Verfassung der Bundesrepublik Deutschland. 

Befreiung Ein seltsames Wort, wenn man bedenkt, dass es die Deutschen waren, die den Krieg angezettelt, die Nachbarn überfallen und unter anderem sechs Millionen Juden ermordet haben. Normalerweise sind es die Opfer, die befreit werden, nicht die Täter (SPON).

Über 75 Jahre ist dieser Tag jetzt schon her. Ja, Tag der Befreiung passt. Wie hat Bundespräsident von Weizsäcker am 40. Jahrestag 1985 in seiner Rede gesagt: „Er hat uns alle befreit von dem menschenverachtenden System der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft“. Das klingt nicht nach Niederlage, nein, es war ein Ende mit der Chance, etwas Großes daraus zu machen. Wenige Deutsche begriffen 1945, dass der 8. Mai kein Tag der nationalen Schmach und Schande war, nicht die „dunkelste Stunde“ der deutschen Geschichte, sondern die Chance zu einem Neubeginn unter Berufung auf die geschichtlichen Traditionen. Und die Bundesrepublikaner/-innen und auch Europa haben hier schon einiges geleistet.

Im Zentrum des Verhaltens an diesem 8. Mai stehen wir selbst (William Born, Stellungnahmen zum 8. Mai, blaetter.de, 1985 S. 310). Wir in vorderer Linie setzen Daten für die Zukunft. Was also sollte uns am 8. Mai bewegen? Er bliebe ein nichtssagendes Datum, wenn wir ihn nicht in den geschichtlichen Ablauf stellten. Warum ist er über Europa gekommen? Welche Schuld tragen die Älteren, die den Krieg zugelassen haben? Welche Lehren haben wir aus der Vergangenheit zu ziehen? Diese letzte Frage ist die entscheidende. Der 8. Mai ist für uns also vor allem ein Tag der Besinnung.

Es ist tragisch und eine Frechheit des Schicksals, dass das Jubiläum in diesem Jahr von der Coronavirus-Pandemie überschattet wird. Dass in unserer schnelllebigen Welt aus dem Blick zu geraten droht, was sich vor mehr als sieben Jahrzehnten zugetragen hat. Wer aber die Erinnerung an die deutsche Todsünde des Nationalsozialismus verdrängt, läuft Gefahr, die historischen Fehler zu wiederholen.

Der 8. Mai als Feiertag wäre ein wirksames Instrument, dem entgegenzuwirken.

Ein 8. Mai als Feiertag dürfte allerdings keinesfalls dazu dienen, die Mehrheit der Deutschen von damals pauschal freizusprechen.

Schließlich war sie es, diese Mehrheit, die nationalsozialistische Verbrechen ermöglichte und beging.