Mit dem Denken hast du aufgehört, Stumpfsinn regiert in deinem Kopf.

Lange genug belastet und nunmehr nicht mehr belastbar fällst du in deine heile Trance.

Essen. Putzen. Schlafen. Überleben. Nicht mehr aufregen. Nicht mehr erregen. Mausetot.

Der Schatten läuft nicht mehr voran, du hast den Spieß rumgedreht.

Er lacht dir hämisch von hinten in die Hacken und reibt sich die Hände.

Eine Illusion deines kleinen Lebens, es geschah vor langer Zeit.

Jugend, Heroes, was kostet denn die Welt?

Hast über deine Grenzen hinausgelebt und jetzt hängst du an dem Nektar des Systems.

Grenzenlos haben sie dich ausgebeutet, jetzt erbeutest du, was du kriegen kannst.

Gnadenlos mit zwölf Kindern häufst du dir Vermögen der Gesellschaft an, reichst es weiter in den Topf der gold´nen, fetten Bäuche. Der Clan reibt sich die Hände und zeugt fröhlich weiter kleine Knirpse. Die werden rausgeschickt in fiktive Gebilde, um dort die Kohle zu kassieren und nach außen heile Welt zu spielen.

Drei Kinder von drei Männern mögen deine Erklärung dazu nicht hören. Aus Lust Schrott gezeugt, dessen frühe Fäulnis und Verrottung jedem Spross schon am Anfang in die Wiege blickt. Erzeuger zeugen wahllos, um auszubeuten. Die Brut folgt in Kürze.

Zuviel hast du genossen und immer den großen „Max“ gespielt. Weiber lagen dir zu Füssen, das Glück kostete dich nur dein Lachen. Halligalli und Juchhe, her mit dem weißen Schnee!

Kopf einziehen und sich einreden, du seist noch zu etwas nütze.

Bist du nicht. Zecken haben auch irgendwie keine Funktion.

Die Keule schwingt über dem, der zweifeln möchte an der Gerechtigkeit, die dich wahrhaftig rettet.

Es ist nicht dein Verdienst, wirklich nicht. Du hast alles bewusst versemmelt.

Hebe dein Glas auf diejenigen, die dir jetzt dein Leben geben.

Doch hochmütig willst du dir nichts sagen lassen, bildest dir ein, ein guter Mensch zu sein.

Das ist mehr als absurd, arrogant und überzogen.

Bist ein zum Vegetieren verkommenes Ding – alleine nicht mehr überlebensfähig.

Lache über deine Helfer, sehe nichts, höre nichts, weiß nichts.

Ignoriere alles, was echt hartes Leben ist.

Anforderung, Mensch! Anforderung Mensch. Der Mensch ist ohne Anforderung kein Mensch.

Brauchst das Hoch und runter der Leistung und Achtung und erntest oft nur Mitleid.

Was macht Leben lebenswert und spannend? Den Berg, den du erklimmen kannst und todmüde und innerlich glücklich weißt, dass du eine Säule bist.

Doch du bist keine Stütze, „die Stütze“ stützt dein Leben!

Gibst aber rein gar nichts mehr zurück. Nehmen, nehmen, nehmen.

Alle Achtung vor so viel Einfalt. Keinen Knicks. Kein Respekt.

Es kam so, du hast es kommen sehen. Darauf wartend, dass andere dich überleben lassen.

Welt, so sozial und gnädig. Der rebellische Krieg der brav Malochenden klopft schon an deine Tür.

 

© Petra M. Jansen

http://literatourpoetictext.blogspot.com/

 

 

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