Lieber Pierre,

ja so ist es, wer sich stets mit Negativmeldungen und negativen Dingen auseinandersetzt, wird seine Motivation verlieren und genau das ausstrahlen, was er fühlt und ihn umgibt. Es ist keineswegs ein Leugner oder eine Vogel-Strauß-Taktik, wer den Kopf frei macht und sich den eher angenehmen Meldungen oder Geschehnissen widmet. Täglich erreichen neue Hiobs-Botschaften die Bevölkerung, es geht von Todesschüssen vor einer Bäckerei in Fulda, über ein 7-monatiges Baby, das vom Familien-Stafford-Terrier tot gebissen wurde (der zweite Fall in dieser Woche mit drei Toten durch Kampfhund-Attacken) bis zur Syrienkrise und Trumps aggressiven Drohungen des unmittelbar bevorstehenden Bomben-Einsatzes. Ach ja, die Russen habe ich vergessen, mit ihrem tatsächlich noch nicht 100% bewiesenem Giftgasanschlag in Großbritannien, oder wieder einmal das Kopftuchverbot für Minderjährige an deutschen Schulen. Weiß Gott keine heile Welt, aber ich bleibe bei meiner Bitte an dich, die ich abends am Telefon aussprach. Nehmen wir ein Beispiel aus dem direkten Umfeld: Alte Menschen verbringen ihren Lebensabend oft vor dem Fernseher und sehen Mord, Krieg, Totschlag, Raub, Aggression…das schürt in ihnen die nackte Angst. Sie sitzen da, haben vielleicht noch den zweiten Weltkrieg in Erinnerung und trauen sich vor lauter Angst kaum noch auf die Straße. Auch haben sie die ständige Angst, was aus den Kindern und Enkelkindern werden könnte – bei der Weltlage. Lieber Pierre, diese Angst-Macherei findet in Deutschland einen sehr fruchtbaren Nährboden, denn wir sind wahrlich eine Angstnation.

Ich erlebe es immer wieder, dass sich negative Assoziationen weiter fortsetzen und die Familien, in denen eine negative Stimmung mehr vorherrscht als eine positivere Betrachtung der gleichen Dinge, haben mehr Pech und dort passieren auch messbar verstärkt negative Ereignisse. Alles, aber auch alles ist eine Grundeinstellung und sie bewahrheitet sich. In jeder Scheiße findest du einen positiven Ansatzpunkt, das kann niemand bezweifeln. Bei einigen Dingen brauchen wir nicht nachzudenken, sie werden ohnehin ohne unser Zutun oder unsere Befragung geregelt. Wir sitzen drin im Boot und wenn es untergeht, gehen wir vielleicht sogar mit unter, aber dann werde ich immer noch sagen: „Es könnte immer alles noch viel schlimmer werden und es gibt immer etwas Schlimmeres als schlimm. Aber es gab etwas Gutes und das Gute nehme ich mit. Helau!“ Faschingsstimmung als Galgenhumor? Kann sein, wenn man es so interpretieren mag, aber ich bin durchaus gut informiert, belesen und habe keine rosarote Brille auf.  Doch ich arbeite mit klarem Blick auf die unangenehmen Tatsachen um uns herum und dem festen Willen, alles dagegen zu tun, was mit meiner Arbeitskraft und in meinem Umfeld möglich ist, um einen Gegenpol zu setzen. In die gleiche Jammerlaune zu verfallen und demotiviert mit den Wölfen zu heulen, ist nicht meine Art. Meine angeborene Positivität ist und bleibt ungebrochen, sie wird niemals aufhören und mich auch nie verlassen, denn sie ist ein Teil meines Charakters. Schreiben, lehren, aufklären und meinen Söhnen die Angst vor der Zukunft nehmen, das ist meine Aufgabe. Wir können nicht die Retter der Welt sein, aber ein Stückchen dazu beitragen, indem wir Menschen aufmuntern, informieren, etwas zum Lesen geben oder ein wenig Hoffnung schenken –  in einer Welt in Schieflage, in der sie dringend etwas Positives hören müssen!

 

Gut auf, lieber Pierre

und herzliche Grüße aus Frankfurt,

 

Petra

© Petra M. Jansen

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