Herbst im August, eine Zeit des Wandels.
Die Sonne geht früher unter und die Blumen blühen.
Die Tage werden kürzer, die Nächte länger.
Die Blätter färben sich noch lange nicht in Orange- und Gelb.
Die Luft ist klar und kühl, der Duft des Herbstes liegt in der Luft.
Die Tage sind grau, noch dunkler die Nächte.
Es ist immer noch lau, dunstig, aber die Nächte werden hoffnungsloser
Sind die Tage des Sommers schon vorbei?
Eine Zeit, um nachzudenken und
Auf den Sommer zurückzublicken.
Sich an die Tage in der Hitze zu erinnern.
Lachen und Jammern, Freunde über Sonne, Leiden unter Hitze.
Herbst im August, Zeit des Klimaübergangs
Eine Zeit, um sich auf die kommende Kälte vorzubereiten,
aber auch, um die Tage noch zu schätzen,
während sich die Welt verändert und neue Anfänge entstehen.
Der August herbstelt dahin, der Sommer war kurz.
Das Wasser der Freibäder kringelt sich im Regen.
Wir tragen Jacken und Hosen.
Die Felder um uns sind gelb und leer.
Kategorie: Thomas´ Gartenzaun
Adam Smith
Geboren wurde er 1723 in Kirkcaldy/Schottland. Adam Smith wird der „Vater der klassischen Nationalökonomie“ genannt, das heißt er gilt als der Begründer der modernen ökonomischen Theorie. Für ihn galt: Ursprung des Wohlstands ist die menschliche Arbeit. Die Steigerung der produktiven Kräfte der Arbeit und damit nationaler Wohlstand waren für Smith Voraussetzungen für eine „zivilisierte“ Gesellschaft. Sein Denken wurde beeinflusst von den Ideen der Aufklärung, von der englischen Naturrechtslehre, der schottischen Moralphilosophie und die Mechanik Newtons. Er war Professor für Moralphilosophie, Erzieher eines jungen Herzogs und wurde später höchster Zollbeamter von Edinburgh. Sein Hauptwerk „Wohlstand der Nationen“ war auch sein erfolgreichstes wissenschaftliches Werk. Diesem Werk wurde eine ähnliche Wirkung zugesprochen wie der Bibel oder dem „Kapital“ von KARL MARX. Mit diesem Werk prägte er entscheidend die ökonomische Entwicklung. Die meisten Ökonomen und einige Historiker legen nahe, dass das, was wir den Kapitalismus des freien Marktes nennen, von Adam Smith in seinem Buch „The Wealth of Nations“ konzipiert wurde und sich mit der industriellen Revolution entwickelte. Smith war bekanntlich Moralphilosoph, d e n Ökonomen gab es zu seiner Zeit noch nicht. Früher war es gängig, dass die Ökonomie von Fachfremden vorangetrieben wurde, denn die Volkswirtschaftslehre hat sich erst sehr spät als Fach etabliert. Karl Marx war auch Philosoph und der wichtigste Ökonom des 20. Jahrhunderts, John Maynard Keynes, hat zunächst als Mathematiker begonnen. Schon zu Smiths’ Zeiten gab es Diskussionen, die überaus vertraut anmuten. Großbritannien war damals die führende Industrienation, und die Engländer machten sich Sorgen, dass die anderen europäischen Länder genauso reich werden könnten, wenn man ihre Waren unbeschränkt importierte. Die Angst vor der Globalisierung ist also nicht neu – nur dass man sich damals vor
Frankreich fürchtete. Denken wir heute an China, geht es uns nicht anders …
Smith hatte ein Phänomen erkannt, das bis heute zu beobachten ist: Reiche Länder handeln vor allem mit anderen reichen Ländern, denn nur wo Wohlstand herrscht, kann Nachfrage nach auswärtigen Produkten entstehen.
Kolonien waren nach ihm ein kolossales Verlustgeschäft. Es kostet viel Geld, die fremden Gebiete militärisch zu dominieren, und zugleich können sich die entrechteten Völker ökonomisch nicht entwickeln – fallen also als Kunden
aus. Seine Reformanregungen waren wirkungsmächtig – weit über Schottland hinaus. Die praktische Wirtschaftspolitik nutzte sie bald, in Preußen zum Beispiel in den Stein-Hardenberg’schen Reformen von 1807 an. Smith wurde an den Universitäten Königsberg und Göttingen sehr früh rezipiert (laut einem Schüler Immanuel Kants war Smith „Kants Liebling“, faz.net, 15.06.2023) und floss damit in die Beamtenausbildung ein. Die Abschaffung von Privilegien, etwa der Zünfte, kombiniert mit dem Vertrauen, dass die Großgesellschaft innerhalb eines rechtsstaatlichen Ordnungsrahmens durchaus zur Balance und Selbstorganisation fähig ist, erwies sich als bestechendes Narrativ und bleibt bis heute ein zentrales Versprechen des Liberalismus. Ja, Smith hat viel bewegt, bis heute! Am 16. Juli 1790 starb er im Alter von 68 Jahren in Edinburgh. Nichtsdestotrotz: Herzliche Glückwünsche zum 300sten!
Gipfelkreuz
Gipfelkreuz, derzeit im Trend! Für und Wider! Oder ist die ganze Debatte genereller Unsinn?
Ist das Kreuz überhaupt religiös konnotiert oder hat es eine andere Bedeutung? Müssen wir alles internationalisieren, auch unsere Berggipfel? Letzte Frage: Wen haben die Kreuze bisher gestört?
Tausend, zweitausend, dreitausend Meter oder mehr – der Weg ist oft weit und beschwerlich, anstrengend. Belohnt werden jene, die sich auf die Berge wagen, mit einem grandiosen Ausblick. Und einem besonderen Fotomotiv: das Gipfelkreuz im Sonnenschein. Das Gipfelkreuz, es symbolisiert für viele das Ziel eines anstrengenden Abenteuers.
Für andere hingegen hat es einen spirituellen Aspekt als Verbindung zwischen Himmel und Erde. Für wieder andere hat es eine religiöse Bedeutung – immerhin steht das Kreuz als Symbol fürs Christentum. Gipfelkreuze gibt es bereits seit dem 13. Jahrhundert (rnd.de)! Rund viertausend gibt es in Österreich, 327 in den italienischen Alpen. Für Deutschland sind keine verlässlichen Zahlen bekannt. Die meisten Gipfelkreuze, vor allem in kleineren Höhen, kommen von öffentlichen, privaten oder kirchlichen Institutionen. Auch Tourismusverbände und Privatpersonen können die Holzkonstruktionen aufstellen. Seit dem 13. Jahrhundert zierten sie die ersten Bergspitzen, ursprünglich auch häufig als Grenzmarkierungen und Unwetterschutz (etwa auch als als Blitzableiter!). Waren es zunächst noch Fahnen, die Bergbezwinger hoch oben aufstellen, um ihren Sieg zu dokumentieren, wurden diese nach und nach durch Kreuze ersetzt – weil man fürchtete, Gott durch die Fahnen zu verärgern …
Unter anderem stellt sich die Frage, ob Kreuze als Symbole des christlichen Glaubens und Herrschaftsanspruchs noch zeitgemäß sind. Ein Blick in die Vergangenheit zeigt: Gipfelkreuze waren schon immer auch ein politisches Symbol (Claudia Paganini, Philosophin und Bergsteigerin, br.de, 02.07.2023). Beispielsweise wurde es in der Frage „Gehört Südtirol zu Italien“ massiv politisch missbraucht, mit nationalistischen Sprüchen. In der Nazizeit waren die Gipfelkreuze verboten, dazumal wurden die Querbalken abgenommen. Das Kreuz stand für die Nazis zu sehr für die Eigenständigkeit der Bevölkerung. In Nacht- und Nebelaktionen wurden die Querbalken immer wieder hinaufgetragen und von nationalsozialistischen Behörden immer wieder abgenommen. Kanonische Regeln für Gipfelkreuze gibt es nicht. Gipfelkreuze sind eine spezielle Form des Wege- oder Flurkreuzes (web.de). Manche Kreuze wurden nach den beiden Weltkriegen aufgestellt, aus Dankbarkeit für das Überleben. Andere gingen auf Wetterkreuze zurück, die Hirten und Waldarbeiter an Übergängen und Pässen aufstellten, um für einen unfallfreien Auf- und Abstieg zu danken. Eine Mannigfaltigkeit an Gründen. Setzen wir das Scheuleder ab und lassen´s beim Alten?! Nur ein Vorschlag ….
Katastrophen
des Vesuv in Pompeji im Jahre 79 n. Chr. Anders gesehen haben. Was erwartete der Beerdigungsgast im barocken Deutschland, wenn er in der Leichenpredigt hörte, der Verstorbene habe „eine glückliche Katastrophe“ durchlaufen? Er hoffte, dass auch ihn, wenn es einmal soweit wäre, eine solche Katastrophe ereilt, um Glück und Unsterblichkeit zu erlangen. Wo aber blieben die Schrecken von Naturkatastrophen? Wo blieben überhaupt die Negativeffekte? Von ihnen war nicht die Rede. Katastrophe war von der griechischen Antike bis hin zu Diderots und d’Alemberts „Encyclopédie“ (1751) fast ausschließlich ein Begriff für die glückliche Wendung eines Dramas (tagesspiegel.de, 07.02.2010). Während sich die Psychologie mit dem Phänomen Angst befasst, wird ihm abseits dieser Disziplin häufig wenig Beachtung geschenkt. Selbst in der Katastrophenforschung ist ein expliziter Bezug zur Angst seltener zu finden, als vermutet werden könnte. Tatsächlich fungieren Erdbeben, Sturmfluten oder
Flugzeugabstürze jedoch als Auslöser existentieller Ängste, denn sie bedrohen das Bedürfnis nach Sicherheit und infolgedessen die Identität sowohl von Individuum als auch Kollektiv. Schon vor über vierzig Jahren wurde die deutsche Bevölkerung von einer Untergangsstimmung erfasst. Energiekrise, Waldsterben, Ozonloch oder die
Reaktorkatastrophe von Tschernobyl bezeichneten Grenzüberschreitungen, deren Folgen offensichtlich nicht mehr beherrschbar waren. Die sogenannte Risikogesellschaft sah sich im Schatten der selbstverschuldeten, drohenden
Katastrophe. Die hergebrachte Deutung der Katastrophe als Strafgericht Gottes machte dem Bewusstsein Platz, dass der Mensch sich selber und seiner Umwelt zur tödlichen Gefahr geworden war. Schon um die Mitte des vorigen Jahrhunderts gingen in den USA Wissenschaftler der Frage nach, wie sich Gesellschaften besser gegen Katastrophen schützen können. Viele Beispiele der historischen Katastrophenforschung verdeutlichen die
Möglichkeiten und Grenzen geschichtlichen Lernens aus verheerendem Unglück. Schon Begriffe wie Brand- und Umweltschutz verdeutlichen bei objektiver nüchterner Betrachtung, dass wir oft völlig naiv mit den Phänomenen umgehen. Schützen wollen wir in obigen Beispielen nicht den Brand oder die Umwelt per se, sondern, wir wollen
Maßnahmen ergreifen, dass uns diese beiden Phänomene als Menschen nicht zum Feind werden. Der Schwerpunkt liegt dabei auf kulturellen und sozialen Aspekten: Katastrophen müssen hiernach in ihren kulturellen und gesellschaftlichen Zusammenhängen verstanden werden. Bspw. werden Extremwetterlagen erst im Zusammentreffen mit gesellschaftlichen und kulturellen Einrichtungen und Verhaltensweisen zu Risiken.
Schlechtes Wetter
Im Landkreis Sonneberg
Wird es düster.
Sie kamen um
Die Frauen zu schützen
Vor den Muslimen,
Die Grenzen zu schließen
Und alle fortzuschicken.
Tun kann man, nun,
Eine Abfallsatzung beschießen,
Einen Zebrastreifen verschieben
Und die Kindergärten sanieren.
Aber:
Die Zeichen sind gesetzt!
Wache Cherub!
Armageddon
Der Schlächter vor Moskau
Verspricht, kein Blut zu vergießen.
Die Autobahn nach Norden
Und zurück nach nirgendwo.
Was wird werden?
Kohlendioxid und fossil,
Das geht nun nicht mehr.
Heizverbote stehen im Raum,
Ausgesprochen von Leuten
Ohne Berufsabschluss.
Der Weg ist das Ziel,
Das Leben ein Spiel.
Unbedacht mag es böse enden.
Was wollen wir eigentlich hier?
Ahnungslos geht es weiter.
Straßen ohne Namen,
Das Licht ist aus.
Sind wir denn alle hier
Die große Simulation?
Alles Figuren auf dem Brett …
Mager ist in, Glamour pur!
Die Kilozahl leicht.
Nebenher tun sich
Tiefe katholische Abgründe auf.
Geht beten!
Die Welt ist verrückt,
Populisten schreien.
Und die Schafe grasen …
Glotzen blöd,
Der Hirte ist weg!
Die Straßen der Seele sind leer,
Stumpf tappen wir vorwärts.
Die Wölfe sammeln sich,
Blitze zucken, der Donner grollt.
Die roten Augen am Horizont …
Japan-Syndrom
Rang als größte Volkswirtschaft ablaufen. Die aktuellen Zahlen aus China zeigen, dass sich die USA vorerst wohl keine noch größeren Sorgen hinsichtlich der Konkurrenz aus Fernost machen müssen. Tatsächlich scheint es angesichts der Prognosen für das laufende Jahr, also könnte sich Washington einstweilen auf heimische Probleme konzentrieren. Nach dem Ende der strikten Corona-Politik strebt die chinesische Regierung in diesem Jahr einen wirtschaftlichen Aufschwung an. Im ersten Quartal lag das Wirtschaftswachstum bei 4,5 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Für das Gesamtjahr hat die Führung ein Wachstumsziel von „rund fünf Prozent“ ausgegeben.
Rüber nach Tokio: Verglichen mit anderen großen Volkswirtschaften ist die Teuerung in Japan zwar niedriger, für japanische Verhältnisse ist sie aber hoch. Zwar erholte sich Japans Wirtschaft im Schlussquartal des vergangenen Jahres von einem unerwarteten Rückgang in den drei Monaten zuvor. Im Vergleich zu dem Vorquartal wuchs sie jedoch lediglich um knappe 0,02 Prozent statt der zunächst berechneten 0,2 Prozent. Der private Konsum, der in Japan zu etwa 60 Prozent zur wirtschaftlichen Leistung des Landes beiträgt, stieg um 0,3 statt zunächst gedacht 0,5 Prozent (merkur.de, 09.03.2023).
Chinas Probleme sind vielfältig: Die Null-Covid-Politik lähmte das Land. Der Immobilienboom ist vorbei, die Jugendarbeitslosigkeit steigt. Die Bedrohung Taiwans und willkürliche Eingriffe kosten Vertrauen. Die chinesische Machtelite sieht sich durch das Problem der sogenannten „Falle der mittleren Einkommen“ bedroht: Mit dem starken Wachstum in China gingen steigende Löhne und ein höherer Lebensstandard einher – von 1998 bis 2010 wuchsen die Reallöhne von Industriearbeiterinnen und -arbeitern jährlich um etwa 10 %. Doch damit stiegen auch die Produktionskosten, was die Wettbewerbsfähigkeit schwinden lässt. Daraus ergibt sich folgendes Szenario:
Man kann nicht mehr mit den Billiglohnländern mithalten, ist aber auch noch nicht so weit entwickelt, dass sie in Bezug auf die technologische Qualität der Produkte mit den am höchsten entwickelten Industrieländern konkurrieren könnte. Wirtschaftliche Stagnation ist die Folge. Solch eine Lage hat bereits eine Reihe anderer Volkswirtschaften in diese Situation geführt. Die Staatsführung versucht daher, mit mehr Nachdruck als je zuvor, durch Upgrading-Maßnahmen die „Falle der mittleren Einkommen“ (bpb.de/themen/asien/china) zu umgehen und den Sprung zu einer Industrienation mit durchschnittlich hohen Einkommen zu schaffen. Produktivitätsfortschritt wird vor allem durch technologische Entwicklung angestrebt. Umfangreiche Programme im Bereich der Technologieentwicklung wie die „Made in China 2025“-Strategie waren die Folge, ergänzt um steigende Bildungsausgaben.
Nachlese zum 17. Juni
Welcher Geschichtslehrer kennt heute noch die Köpfe der damaligen Revolution? Am 17. Juni 1953 protestieren rund eine Million Menschen in Ost-Berlin und in der DDR weitgehend friedlich gegen die politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse. Sie äußern ihre Unzufriedenheit über wachsende soziale Probleme, Bevormundung
und Repression. Die SED-Führung ist überfordert von den Demonstrationen, die Sowjetunion reagiert mit Härte: Sie verhängt den Ausnahmezustand. Mit massivem Einsatz von Militär, Volkspolizei und Staatssicherheit wird der Aufstand des 17. Juni niedergeschlagen. Die Ursachen des Volksaufstands in der DDR gehen auf die II. Parteikonferenz der SED im Juli 1952 zurück, auf der Walter Ulbricht den „planmäßigen Aufbau des Sozialismus“ verkündet. Dessen Umsetzung führt zu einer schweren Ernährungskrise, zum Absinken des Lebensstandards und zum Rückgang der industriellen Produktion. Viele Menschen flüchten in den Westen. Die tief greifende wirtschaftliche, politische und gesellschaftliche Krise der DDR ist unübersehbar. Der Tod Stalins im März 1953
nährt Hoffnungen auf Verbesserungen. Doch die SED-Führung reagiert im Mai 1953 mit der Erhöhung der Arbeitsnormen um 10,3 Prozent, während die Löhne gleich bleiben. Der Juniaufstand war die erste Massenerhebung im Herrschaftsbereich der Sowjetunion nach Ende des Zweiten Weltkrieges. Er leitete eine Kette von Erhebungen und Aufständen (Ungarn und Polen 1956, Tschechoslowakei 1968, Polen 1980) ein, die in die erfolgreichen Aufstände und den Sturz der kommunistischen Herrschaftssysteme in Europa 1989/90 einmündete.
Die Gewerkschaft versuchte, die Arbeitenden davon zu überzeugen, dass an eine Rücknahme der Normen nicht zu denken sei. Damit war für die Bauarbeiterinnen und Bauarbeiter das Maß voll. Da die Baustellen Tore während der Versammlung verschlossen worden waren, befürchteten die Arbeitenden, verhaftet zu werden. Um ihnen zu Hilfe zu kommen, legten Arbeiterinnen und Arbeiter von Nachbarbaustellen an der Stalinallee die Arbeit nieder, zogen vor das Tor des Krankenhauses Friedrichshain, brachen es auf und forderten ihre Kolleginnen und Kollegen auf, sich an der Demonstration zu beteiligen. Die DDR kämpfte seit ihrer Gründung mit innenpolitischen Problemen. Die hohen Reparationszahlungen an die Sowjetunion belasteten ihre wirtschaftliche Entwicklung. Um dem entgegenzuwirken, beschloss die SED auf ihrer zweiten Parteikonferenz im Juli 1952 den Aufbau des Sozialismus nach sowjetischem Vorbild: Parallel wurde die Abschottung der DDR vom Westen Deutschlands vorangetrieben. Die Bevölkerung litt im Vergleich zur Bundesrepublik unter Versorgungsengpässen und Lebensmittelrationierungen, da die Regierung den Wiederaufbau des Militärs und der Schwerindustrie der Lebensmittel- und Konsumgüterindustrie vorzog. Allein im Jahr 1952 verließen 182.000 Ostdeutsche die DDR, 1953 waren es bis Ende Mai knapp 186.000. Der DDR-Wirtschaft mangelte es an Arbeitskräften. Die SED-Führung reagierte auf diese ökonomische Krise am 28. Mai 1953 mit besagtem Beschluss zur Erhöhung der Arbeitsnormen. Günter Schliepdieck, Hardy Firl und Günter Kröber, nur um einige Namen zu nennen. Sie wurden verhaftet, in Schauprozessen verurteilt. Angestiftet durch den Hauptschuldigen: den Klassenfeind!