Gipfelkreuz, derzeit im Trend! Für und Wider! Oder ist die ganze Debatte genereller Unsinn?
Ist das Kreuz überhaupt religiös konnotiert oder hat es eine andere Bedeutung? Müssen wir alles internationalisieren, auch unsere Berggipfel? Letzte Frage: Wen haben die Kreuze bisher gestört?
Tausend, zweitausend, dreitausend Meter oder mehr – der Weg ist oft weit und beschwerlich, anstrengend. Belohnt werden jene, die sich auf die Berge wagen, mit einem grandiosen Ausblick. Und einem besonderen Fotomotiv: das Gipfelkreuz im Sonnenschein. Das Gipfelkreuz, es symbolisiert für viele das Ziel eines anstrengenden Abenteuers.
Für andere hingegen hat es einen spirituellen Aspekt als Verbindung zwischen Himmel und Erde. Für wieder andere hat es eine religiöse Bedeutung – immerhin steht das Kreuz als Symbol fürs Christentum. Gipfelkreuze gibt es bereits seit dem 13. Jahrhundert (rnd.de)! Rund viertausend gibt es in Österreich, 327 in den italienischen Alpen. Für Deutschland sind keine verlässlichen Zahlen bekannt. Die meisten Gipfelkreuze, vor allem in kleineren Höhen, kommen von öffentlichen, privaten oder kirchlichen Institutionen. Auch Tourismusverbände und Privatpersonen können die Holzkonstruktionen aufstellen. Seit dem 13. Jahrhundert zierten sie die ersten Bergspitzen, ursprünglich auch häufig als Grenzmarkierungen und Unwetterschutz (etwa auch als als Blitzableiter!). Waren es zunächst noch Fahnen, die Bergbezwinger hoch oben aufstellen, um ihren Sieg zu dokumentieren, wurden diese nach und nach durch Kreuze ersetzt – weil man fürchtete, Gott durch die Fahnen zu verärgern …
Unter anderem stellt sich die Frage, ob Kreuze als Symbole des christlichen Glaubens und Herrschaftsanspruchs noch zeitgemäß sind. Ein Blick in die Vergangenheit zeigt: Gipfelkreuze waren schon immer auch ein politisches Symbol (Claudia Paganini, Philosophin und Bergsteigerin, br.de, 02.07.2023). Beispielsweise wurde es in der Frage „Gehört Südtirol zu Italien“ massiv politisch missbraucht, mit nationalistischen Sprüchen. In der Nazizeit waren die Gipfelkreuze verboten, dazumal wurden die Querbalken abgenommen. Das Kreuz stand für die Nazis zu sehr für die Eigenständigkeit der Bevölkerung. In Nacht- und Nebelaktionen wurden die Querbalken immer wieder hinaufgetragen und von nationalsozialistischen Behörden immer wieder abgenommen. Kanonische Regeln für Gipfelkreuze gibt es nicht. Gipfelkreuze sind eine spezielle Form des Wege- oder Flurkreuzes (web.de). Manche Kreuze wurden nach den beiden Weltkriegen aufgestellt, aus Dankbarkeit für das Überleben. Andere gingen auf Wetterkreuze zurück, die Hirten und Waldarbeiter an Übergängen und Pässen aufstellten, um für einen unfallfreien Auf- und Abstieg zu danken. Eine Mannigfaltigkeit an Gründen. Setzen wir das Scheuleder ab und lassen´s beim Alten?! Nur ein Vorschlag ….

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