Geboren wurde er 1723 in Kirkcaldy/Schottland. Adam Smith wird der „Vater der klassischen Nationalökonomie“ genannt, das heißt er gilt als der Begründer der modernen ökonomischen Theorie. Für ihn galt: Ursprung des Wohlstands ist die menschliche Arbeit. Die Steigerung der produktiven Kräfte der Arbeit und damit nationaler Wohlstand waren für Smith Voraussetzungen für eine „zivilisierte“ Gesellschaft. Sein Denken wurde beeinflusst von den Ideen der Aufklärung, von der englischen Naturrechtslehre, der schottischen Moralphilosophie und die Mechanik Newtons. Er war Professor für Moralphilosophie, Erzieher eines jungen Herzogs und wurde später höchster Zollbeamter von Edinburgh. Sein Hauptwerk „Wohlstand der Nationen“ war auch sein erfolgreichstes wissenschaftliches Werk. Diesem Werk wurde eine ähnliche Wirkung zugesprochen wie der Bibel oder dem „Kapital“ von KARL MARX. Mit diesem Werk prägte er entscheidend die ökonomische Entwicklung. Die meisten Ökonomen und einige Historiker legen nahe, dass das, was wir den Kapitalismus des freien Marktes nennen, von Adam Smith in seinem Buch „The Wealth of Nations“ konzipiert wurde und sich mit der industriellen Revolution entwickelte. Smith war bekanntlich Moralphilosoph, d e n Ökonomen gab es zu seiner Zeit noch nicht. Früher war es gängig, dass die Ökonomie von Fachfremden vorangetrieben wurde, denn die Volkswirtschaftslehre hat sich erst sehr spät als Fach etabliert. Karl Marx war auch Philosoph und der wichtigste Ökonom des 20. Jahrhunderts, John Maynard Keynes, hat zunächst als Mathematiker begonnen. Schon zu Smiths’ Zeiten gab es Diskussionen, die überaus vertraut anmuten. Großbritannien war damals die führende Industrienation, und die Engländer machten sich Sorgen, dass die anderen europäischen Länder genauso reich werden könnten, wenn man ihre Waren unbeschränkt importierte. Die Angst vor der Globalisierung ist also nicht neu – nur dass man sich damals vor
Frankreich fürchtete. Denken wir heute an China, geht es uns nicht anders …
Smith hatte ein Phänomen erkannt, das bis heute zu beobachten ist: Reiche Länder handeln vor allem mit anderen reichen Ländern, denn nur wo Wohlstand herrscht, kann Nachfrage nach auswärtigen Produkten entstehen.
Kolonien waren nach ihm ein kolossales Verlustgeschäft. Es kostet viel Geld, die fremden Gebiete militärisch zu dominieren, und zugleich können sich die entrechteten Völker ökonomisch nicht entwickeln – fallen also als Kunden
aus. Seine Reformanregungen waren wirkungsmächtig – weit über Schottland hinaus. Die praktische Wirtschaftspolitik nutzte sie bald, in Preußen zum Beispiel in den Stein-Hardenberg’schen Reformen von 1807 an. Smith wurde an den Universitäten Königsberg und Göttingen sehr früh rezipiert (laut einem Schüler Immanuel Kants war Smith „Kants Liebling“, faz.net, 15.06.2023) und floss damit in die Beamtenausbildung ein. Die Abschaffung von Privilegien, etwa der Zünfte, kombiniert mit dem Vertrauen, dass die Großgesellschaft innerhalb eines rechtsstaatlichen Ordnungsrahmens durchaus zur Balance und Selbstorganisation fähig ist, erwies sich als bestechendes Narrativ und bleibt bis heute ein zentrales Versprechen des Liberalismus. Ja, Smith hat viel bewegt, bis heute! Am 16. Juli 1790 starb er im Alter von 68 Jahren in Edinburgh. Nichtsdestotrotz: Herzliche Glückwünsche zum 300sten!

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