Überflussgesellschaft pisst die Gesellschaft an. Selbst geschaffen, bis an der Rande der Dekadenz gedrückt. Ja, das waren wir! Vom Jäger zum fetten Sammler, dessen Jagd sich nur noch auf das Geld beschränkt. Mittellos stehen viele da, früher war das anders.
Ausbeutung des Meeresgrundes. Der Millionen von Jahren unberührt war. Zerfurcht innerhalb weniger Minuten, irreparabel. Wen stört´ s, wenn wir was zu fressen haben? Das Spiegelbild, abends in dummen Dokus serviert, schaltest du einfach weg. Lieber eine American Soap, das erheitert das Gemüt. Schreckensmeldungen haben wir schon genug.
Kauen bis zum Erbrechen, um im Fitnessstudio in Form zu kommen, ist dies Fortschritt? Ist das moderne Zeit, die alles nieder gewirtschaftet hat, was einst Herausforderungen und Präsentation von Lorbeeren war? Ach was, Schwarzseher… was redest du?
Beeren naschen, tote Vögel essen, Braten von Schwein und von der Wildsau. Dazu ein Tröpfen edle Reben, „gehefte“ Hopfen und Malz… da schreit schon mal der Darm. Kennen wir nicht, der ist tief da drinnen, der blubbert nur. Pilze inklusive, vor lauter Zucker.
Puderzucker in den Arsch gepustet, Tätowierungen ein Zeichen zurück zum Busch? Naturvölker sind ja angesagt, Modepuppen ebenfalls. Die Vielfalt der Geschmäcker kennt keine Gnade. Sogar die kleine 7jährige wird begrabscht. Na und? Waren die früher nicht auch so jung? Fette Eier, fette Säcke, wollen wir mal sehen, wer hier der Herrscher ist. Wenn man sonst schon keine Errungenschaften zu erringen hat.
Wen stört´ s denn eigentlich, dass die Küsten kippen? Der Sand kommt aus der Wüste, da gibt´s genug davon. Oder vom Meeresboden. Da nehmen es schließlich auch die Araber her für ihre Luxusinseln. Ist vollkommen egal, wie wir uns selbst ausbeuten in dem Spiel des Untergangs. Hauptsache die Kasse stimmt, der Schein der Perfektion. Nahe am ökologischen Grab, an dem wir singend Halleluja trällern und ganz sicher sind, uns kann nichts passieren. Amen.
© Petra M. Jansen