Liebe Medan-Platz-Aktivisten,

natürlich verstehe ich euch, auch ich würde gegen die Willkür protestieren und auf die Barrikaden gehen. Dennoch sind spontane politischePierre Mathias Handlungen nicht ganz ohne. Sie werden sehr oft emotional geführt und können kontraproduktiv sein, warum? Weil es beim Volksprotest meistens an Strategie fehlt. Jeder kühler Kopf hätte sich leicht vorstellen können wie Wladimir Putin reagiert und dass die Ukraine ihm ein Dorn im Auge ist, war und ist kein Geheimnis. Wer eine staatliche Verantwortung tragen will, muss ein guter Schachspieler sein, ein Realist und er muss erwägen, was möglich ist oder nicht. Das wurde unterlassen, aus Angst, der Bewegung Wind aus den Segeln zu nehmen und hier liegt der Hase im Pfeffer!Seid doch endlich realistisch! Wenn ihr glaubt, dass die EU und die Nato euch zur Seite stehen, kann das nur als ein Wunschtraum bezeichnet werden. Sie werden euch schon verbal unterstützen, euch einige Moneten zukommen lassen, aber sehr viel mehr ist nicht drin. Habt ihr mitbekommen, dass Westeuropa vom russischen Gas abhängig ist, dass die Wirtschaft auf den Export gen Russland nicht verzichten möchte? Das sind Tatsachen, die ihr nicht übersehen dürft. Deswegen wird die Unterstützung nur halbherzig sein und dazu kommt, dass die Eurozone noch immer dabei ist, Finanzlöscher zu beseitigen. Das kostet etliche Milliarden – Milliarden, die ihr in der Ukraine bräuchtet um dem Konkurs zu entgehen. Es wird schwer möglich sein, die EU-Bevölkerung zu überzeugen, weitere Opfer zu bringen. Die Gefahr, dass Europa daran zugrunde gehen könnte, ist nicht vom Tisch gefegt. Die Bürger können nicht weiter belastet werden, auch wenn es für einen guten Zweck dient und mit leeren Kassen kann nicht richtig gehandelt werden.

Das Zeitalter der Nationalisten, wie in der Ukraine auch, ist wieder voll im Gang. Der Gedanke, dass die Völker nur in enger Kooperation ihre Zukunft weiter entwickelt können, ist leider Schnee von gestern. Wladimir Putin handelt dementsprechend. Er scheint zu glauben, dass eine einfach Annektierung der Krim ihn weiter bringen wird. Er weiß, dass im wirtschaftlichen gebeutelten Russland so eine Invasion von den vorhandenen Problemen ablenkt. Die Frage stellt sich aber, ob er mit den Konsequenzen, die diesen Einmarsch verursacht, gerechnet hat? Auch er handelt nicht pragmatisch, das macht die Sache so schwer. Liebe-Medan-Platz-Aktivisten, von euch erwarte ich jetzt politische Vorschläge, wie diese Katastrophe abgewandt werden könnte. Ich persönlich sehe als einzige Lösung, die Errichtung einer Föderation mit umfangreichen Befugnissen für die Regionen. Die Ost-Provinzen und die Krim sollten die Möglichkeit haben, ihre Bindung zu Russland auszuleben, die Westliche mit der EU. Anders wird es niemals funktionieren, zu hart sind die Fronten. Es bedeutet für alle in den Konflikt verwickelten Parteien, die Suche nach Kompromissen anzupeilen. Ich weiß, das tut weh, aber anders wird es nicht gehen, eine Wiederholung von 1914 darf es nicht mehr geben!

//pm

Link zum Thema Krim:

http://de.wikipedia.org/wiki/Krim

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