Wir sprechen heute von „Ostern“. Das feiern wir seit Jahren, vielleicht Jahrzehnten. Was hat es damit auf sich, warum sagen wir „Ostern“?
In den meisten europäischen Sprachen ist der Ursprung des Namens für das Osterfest eindeutig: Ob französisch paques, italienisch pasqua, schwedisch paskdagen oder Niederländisch pasen: Alle diese Bezeichnungen leiten sich vom jüdischen Pessach ab, dem Fest, an dessen Vorabend sich der Bibel nach die Kreuzigung Jesu ereignete. Woher aber kommt der Name Ostern?
Ein Blick in die Vergangenheit:
Die älteste Bezeichnung für Ostern „Eostro“ geht auf das 8. Jahrhundert zurück (planet-wissen.de) und lässt sich mit „Morgenröte“ übersetzen. Eostro leitet sich vom indogermanischen Wortstamm „ausos“ ab, das im Griechischen zu „eos“ – Sonne – und im Lateinischen zu „aurora“ – Morgenröte – wurde.
Ja, da lagen wir wohl falsch, wenn wir an „Ostara“ dachten. Mit ging es auch so. Die weit verbreitete Annahme, Ostern beziehe sich auf die germanische Frühlingsgöttin Ostara, ist nicht bewiesen. Vielmehr steht dahinter die landläufige Vorstellung, Ostern müsse eine heidnische Entsprechung haben und sich auf eine solche Figur zurückführen lassen.
Honorius Augustodunensis (12. Jh.) leitet Ostern von „von Osten“ ab, der Himmelsrichtung des Sonnenaufgangs als Symbol der Auferstehung. Somit leitet sich von dem lateinischen alba, in albis (im Sonn von „bei Sonnenaufgang“, althochdeutsch „zu den ostarun“ ab,- wohl auf dem Hintergrund von Mk 16,2.
Nach Knobloch (theology.de) steht das Wort Ostern im Zusammenhang mit der christlichen Benennung der Osterwoche als albae paschales (österlich weiße Kleider der Neugetauften. Die Kurzform albae wird als Plural von alba – „Morgenröte“ – verstanden und mit dem althochdeutschen Wort eostarum übersetzt.
In den romanischen Sprachgebieten lässt sich die Verbindung zum Passahfest in dem Wort für das Osterfest finden (französisch: paques).
Andere, wie der Deutsche Sprachforscher Jürgen Udolph, verknüpfen den Namen eher mit dem nordgermanischen Begriff „austr“ (wissen.de) – begießen. Demnach war es auch in vorchristlicher Zeit in Nordeuropa üblich, die Neugeborenen mit Wasser zu beträufeln und so zu segnen. Im Christentum wurde die Bezeichnung dafür übernommen, weil die Taufe auch ein zentraler Teil vieler christlicher Osterfeiern war. Diese These ist allerdings umstritten, da die vorchristliche Taufe nur in Skandinavien verbreitet war und zudem im Althochdeutschen für die Taufe eher das Wort „toufan“ verwendet wurde.
Nach altem Brauch fällt Ostern immer auf den Sonntag nach dem ersten Frühjahrsvollmond (nach gregorianischem Kalender frühestens der 22. März und spätestens der 25. April), was auf dem Konzil von Nicäa im Jahre 325 endgültig festgelegt wurde. Den Vollmond deutet der hl. Ambrosius von Mailand (339-397) als ein Symbol für die Fülle der göttlichen Liebe (vivat.de).
Viele Begriffe, viele Erklärungsversuche … Was bleibt, ist ein Hase, der die Eier bringt; sehr zur Freude der Kinder.
Vielleicht auch im Gedenken:
Frohe Ostern!