Geboren wurde Joseph („Joe“) Robinette Biden während des zweiten Weltkrieges im Jahr 1942, im US-Bundesstaat Pennsylvania. Er studierte Politik, Geschichte und dann Jura. Ein paar Jahre arbeitete er als Anwalt. In den 1960er Jahren heiratete er seine erste Frau, mit der er drei Kinder hatte. Einige Jahre später starben sie und ihre Tochter bei einem Verkehrsunfall. Später verlor er auch noch seinen erwachsenen Sohn nach einer schweren Krankheit. Mit seiner zweiten Frau hat er noch eine Tochter bekommen. Inzwischen ist er Opa von sieben Enkeln (zdf.de).
Joe Biden arbeitet schon jahrzehntelang als Politiker der Demokraten. Zweimal wollte er sogar Präsident werden, konnte sich dann aber schon vor den eigentlichen Wahlen nicht gegen seine Mitbewerber durchsetzen.
Schon als Kind soll er auf die Frage nach seinem Traumjob geantwortet haben: „Präsident“. Und er hat es tatsächlich geschafft, jetzt mit seinem Amtsantritt im Januar.
Vielleicht ist es etwas unfair, nach drei Tagen schon zu versuchen, Bilanz zu ziehen. Joe Biden wurde erst am Mittwochmittag als neuer US-Präsident vereidigt. Er hatte also bisher nicht allzu viel Zeit, um tatsächlich zu regieren.
Dass Biden in seinen ersten 60 Stunden im Amt trotzdem gut zwei Dutzend Verordnungen, Memoranden und Präsidialerlasse abgearbeitet hat, liegt daran, dass diese in den vergangenen Wochen sorgfältig vorbereitet wurden. Früher kamen US-Präsidenten mit einer Agenda für ihre ersten 100 Tage ins Amt. Inzwischen ist dieser Zeitraum auf die ersten zwei, drei Amtstage geschrumpft, die dann großzügig und werbewirksam als „Day One“ zusammengefasst werden.
Ihm zur Seite die Vizepräsidentin: Kamala Harris, die Tochter einer indischen Mutter und eines jamaikanischen Vaters, ist die erste Frau, die erste Schwarze und die erste asiatischstämmige Amerikanerin in diesem Amt. Mehr Vielfalt ist eigentlich kaum möglich. Und die zieht sich durch Bidens Kabinett, es spiegelt die US-amerikanische Bevölkerung.
Unter Donald Trump war Amerika weiß, nationalistisch, rassistisch. Ja, es wird sich etwas ändern …
Der POTUS hat einige Maßnahmen seines Amtsvorgängers revidiert. So hat er unter anderem nicht nur den Austritt aus dem Klimaabkommen von Paris und der Weltgesundheitsorganisation (WHO), sowie das Einreiseverbot für Menschen aus muslimisch geprägten Ländern zurückgenommen, sondern zusätzlich auch das Frauenwahlrecht, Englisch als Amtssprache und die Unabhängigkeit der USA (welt.de). Slapstick, bei all den Aktenbergen im Oval Office …
Leute, Fehler macht jeder. Gebt dem Mann eine Chance!
Biden weiß um all die gigantischen Hoffnungen, die nun auf ihm und seiner Stellvertreterin ruhen.
Das kommende Neue spürte man bei der Zeremonie der Amtseinführung vor dem Kapitol, bei der Lady Gaga die Nationalhymne schmetterte und Jennifer Lopez inbrünstig „This Land is Your Land“ und dann „America the Beautiful“ sang, unterbrochen von einem Ausschnitt des Fahneneids – auf Spanisch. Die Regierung Biden wird das inklusivste Kabinett sein, das die Vereinigten Staaten jemals regiert hat, ein Kabinett, das die Vielfältigkeit dieses Einwandererlandes endlich zur Kenntnis nimmt.
Congratulations, Mister President!