Fridays for Future (FFF) ist eine globale Schüler- und Studierendenbewegung, die sich für den Klimaschutz einsetzt. Nach dem Vorbild der Initiatorin Greta Thunberg, auf das sich die meisten Klimastreiker berufen (darunter alle, die sich selbst als FFF-Anhänger etikettieren), gehen Schülerinnen und Schüler freitags während der Unterrichtszeit auf die Straßen und demonstrieren. Der Protest findet weltweit statt und wird von den Schülern und Studierenden selbst organisiert.

Zwei Tage vor der heutigen Europawahl haben deutschlandweit erneut Zehntausende überwiegend junge Menschen für eine bessere Klimapolitik demonstriert. Allein in Hamburg waren beim zweiten Klimastreik der FFF-Bewegung bis zu 17.000 Demonstranten in der Innenstadt unterwegs. „Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr uns die Zukunft klaut!“, so die Parolen (zeit.de). Die Organisatoren waren ursprünglich von etwa 10.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern ausgegangen.

Die Proteste in Deutschland waren eingebettet in einen globalen Streik, der in rund 1.600 Städten in weit mehr als hundert Ländern stattfinden sollte. Schon im März hatte es einen solchen globalen Aktionstag gegeben (tagesschau.de).

Kurz vor der Europawahl wollte die Bewegung das Thema noch einmal in den Fokus rücken. Viele der Teilnehmer dürfen noch nicht wählen und ihre Interessen daher nicht an den Wahlurnen zum Ausdruck bringen. Die Aktionen standen daher unter dem Motto #voteclimate.

Statt weiter auf dem Vorwurf des Schwänzens und der absurden Forderung, wahre Klimaschützer müssten wie Steinzeitmenschen leben, herumzureiten, sollten sich die Erwachsenen bedanken, dass es „FFF“ gibt. Die junge, angeblich so unpolitische Generation hat es geschafft, ein im wahrsten Sinne des Wortes existentielles Thema so weit nach oben auf die Tagesordnung zu bringen, dass es nun als mitentscheidend für die Europawahl gilt.

Greta Thunberg hatte unter anderem schon einen Auftritt im Europäischen Parlament, beim UNO-Klima-Gipfel und sogar in Davos hinter sich und wurde sogar auf den Friedensnobelpreis nominiert.

Die Ziele der Bewegung scheinen ja zweifellos etwas Gutes zu bezwecken. Doch eine Frage sei erlaubt: Konnte das kleine Mädchen ernsthaft das Ganze allein in Gang setzen? Und: Wie werden diese Riesenprotestbewegungen organisiert?

Wenn man den deutschen Protest der FFF-Bewegung etwas näher betrachtet, erkennt man nicht ganz durchsichtige, aber sehr gut organisierte Strukturen, die sehr gut und reibungslos funktionieren – und die Protestbewegung mit Daten unterstützen und das Funktionieren der Aktionen gewährleisten (sputniknews.com).

FFF-Aktivisten sind in allen bekannten sozialen Netzwerken präsent – die ökologische Bewegung gibt es auf Facebook, Instagram, Youtube, Spotify und Twitter. Allein in Deutschland sollen es über 155 Internet-Gruppen sein.

Die neue Bewegung wurde in Deutschland weitgehend positiv eingestuft, obwohl es in der Politik in den ersten Monaten auch kritische Stimmen gegeben hat.

So werden Youtube-Videos auf Englisch weiterverbreitet, in denen am Ende ebenso aufgerufen wird: „Everyone has a choice, but not everyone has a vote. Make the European election about climate“.

Danach wird den Kindern gesagt, dass sie „eine besondere Verantwortung tragen“. Dafür sollten sie das Werbevideo anschauen, sich auf der Webseite der Bewegung „informieren“ und eine Briefwahl beantragen – und natürlich für das Klima streiken sowie die Nachricht an alle weiterverbreiten.

Eine so genannte virale Verbreitungstaktik also. Die Schüler werden gelobt und direkt instruiert, wie sie weiter vorgehen sollen.

Zwar werden keine konkreten Parteien benannt, die man unbedingt bei der Wahl unterstützen sollte, doch es wird wohl keine allzu fantastische Vermutung sein, dass eben die Partei, bei der Ökologie in ihrer Ideologie einen ganz besonderen Platz einnimmt, der zukünftige Nutznießer dieser Werbung bei der kommenden Europawahl sein könnte: Die Grünen!

Instrumentalisierung von noch nicht wahlberechtigten jungen Menschen?! Ja, aber hat uns nicht unsere klassische Schulausbildung in den letzten 200 Jahren genau dahin gebracht, wo wir jetzt sind?! Die Gegenfrage muss doch lauten: Instrumentalisieren unsere Schulen nicht die jungen Menschen zu einem klimaschädlichen, klassisch wirtschaftlichen Verhalten?!

Es ist die Zukunft der jungen Generation, sie hat nicht die Wahl über die Urne. Also stimmt sie mit Füßen über ihre Zukunft ab.

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