Das Valentinsbrauchtum ist schon alt.
Doch erst nach dem Zweiten Weltkrieg gewann es in Deutschland wieder an Bedeutung. Ein gängiges Gerücht sagt, die Floristen hätten den Valentinstag erfunden, schließlich machen sie am Tag der Verliebten ein lohnendes Geschäft. Der Brauch hat jedoch einen anderen Ursprung.
Zumindest dem Namen Valentinstag stand der Heilige Valentin Pate. Meist wird die Tradition auf die Sage des italienischen Bischofs Valentin von Terni zurückgeführt. Der Sage nach soll Bischof Valentin, der im dritten Jahrhundert nach Christus gelebt haben soll, begeisterter Gärtner gewesen sein und den verliebten jungen Menschen, die an seinen Klostergärten vorbeigingen, eine Blume geschenkt haben. Zudem habe er Verliebte christlich getraut.
In ein paar Tagen ist es wieder einmal soweit: Wir haben Valentinstag! Das Ganze nämlich am 14. Februar! Die Herren seien daran erinnert. Männer gelten bekanntlich als Valentinstag-Muffel.
Mal abgesehen von dem ganzen Kommerzgedöns um diesen Tag: Wo hat er seinen Ursprung? Was liegt dem Tag zugrunde?
Der Heilige Valentin soll nach der einen Ansicht ein römischer Priester gewesen sein, andere sagen, er soll Bischof von Terni gewesen sein.
Der Überlieferung zufolge lebte der Heilige Valentin von Rom im dritten Jahrhundert nach Christus im heutigen Italien und war schon als junger Bischof durch Wundertaten aufgefallen. Deshalb wurde er nach Rom gerufen, um Cheremon, den verkrüppelten Sohn des Rhetors Craton zu heilen.
Es hieß, dass er zudem auch bekannt dafür war, Paare mit Blumen aus seinem Garten zu beschenken. Vor allem aber soll er Verliebte nach christlicher Tradition vermählt haben – womit er gegen das ausdrückliche Verbot des römischen Kaisers verstieß. In der damaligen Zeit durften Paare nicht kirchlich heiraten, weil das Christentum als Religion verboten war. Obwohl Valentin auch beim Kaiser Claudius II ein hohes Ansehen gehabt haben soll, konnte er der Strafe nicht entgehen. Weil er es sich nicht verbieten lassen wollte, seinen Glauben auszuüben, ließ ihn der Kaiser verhaften, er wurde gefoltert, und schließlich am 14. Februar 269 in Rom enthauptet (infranken.de).
Die andere Vermutung ist die, dass die Valentinsbräuche erst im 14. Jahrhundert und damit über 1.100 Jahre nach dem sagenumwobenen Bischof Valentin und seinem Einsatz für die Liebenden auftauchten. Der von Frankreich ausgehende Minnegesang und seine Liebeslyrik könnte die Valentinstradition hervorgebracht haben (focus.de).
Damals entstand ein neuer Blickwinkel auf die Frau. Ihr wurde nun mehr Respekt entgegengebracht. Diese Tradition soll zuerst vom Adel eingeführt und später auch auf das Bürgertum übergegangen sein und sich als Brauchtum verfestigt haben.
Das älteste erhaltene Werk zum Valentinstag ist ein Rondeau von Herzog Karl von Orléans aus dem 15. Jahrhundert an seine Frau, das wie folgt beginnt:
„Je suis desja d’amour tanné,
Ma tres doulce Valentinée,“
Karl von Orléans, Rondeau VI („I am already sick of love“ – Medieval Valentines, Sarah Peverley)
Schlussendlich findet sich noch eine weitere mögliche Erklärung für den Ursprung des Valentinstags in der römischen Götterwelt. Demnach gedachte man im alten Rom am 14. Februar Juno, der Göttin der Ehe und Familie. Der Brauch, den Frauen an diesem Tag Blumen zu schenken, könnte auf den Valentinstag übergegangen sein (augsburger-allgemeine.de).
Gesichert sind die Geschichten über Sankt Valentin also nicht. So schließt zum Beispiel das Ökumenische Heiligenlexikon (heiligenlexikon.de) nicht aus, dass es mindestens zwei verschiedene Märtyrer namens Valentin gab, deren Lebens- und Leidenswege in der Überlieferung miteinander verschmolzen. Auch wenn sich der Ursprung des Valentinstags also nicht mehr ganz gesichert nachvollziehen lässt, wird er doch in mehreren Ländern gefeiert.
In Italien zum Beispiel nutzen Verliebte den Tag oft, um zusammen Schlösser mit ihrem Namen an Brücken aufzuhängen. Diese Liebesschlösser sind mittlerweile unabhängig vom Valentinstag auch in Deutschland und vielen anderen Ländern bekannt.
In Japan hingegen läuft der Tag etwas anders ab. Am 14. Februar schenken die Frauen den Männern dunkle Schokolade – übrigens nicht nur dem Partner, auch Verwandten oder dem Chef. Einen Monat später, am 14. März, bekommen sie dafür eine weiße Schokolade zurück.
Ja, ein paar Gedanken! Praktisch wird es wohl doch so ablaufen: Das Gedenken an den Patron der Liebenden, dem heiligen Valentin von Terni, der christliche Ehepaare traute und sie mit Blumen aus seinem Garten beschenkte, hält uns mit Erfindergeist und kaufmännischem Geschick auf Trab. Am Valentinstag werden neue Mitbringsel auf den Markt gebracht, die dann das ganze Jahr über in den Geschäften zu erwerben sind. Wie immer!