Autorennen im Urwald? Welch ökologische Sünde! Nein, es geht um die Banane! Genug verwirrt?! Kein Obst erfreut sich so großer Popularität wie die Banane. Nach dem Apfel ist sie die liebste Frucht der Deutschen. Während die südostasiatische Frucht bereits im 19. Jahrhundert in Nordamerika eingeführt und auch in Mittelamerika und der Karibik gezüchtet wurde, brauchte es noch einige Zeit bis sich die Banane in Deutschland etablierte. Erst nach dem ersten Weltkrieg wurden auch wir zur „Bananen-Republik“. Rund zwölf Kilo vertilgt jeder Deutsche im Schnitt nach statistischen Erhebungen im Jahr. Doch der Exportschlager könnte in absehbarer Zeit aus dem Supermarkt verschwinden. Denn Pilzbefall bedroht die weltweit gängigste Sorte „Cavendish“, die in den Industriestaaten fast alle Bananen-Regale füllt. Ein tauglicher Ersatz ist nicht in Sicht.
Dabei ersetzte die „Cavendish“ einst selbst die bis in die 1960er Jahre vertriebene Sorte „Gros Michel“, die von der Panamakrankheit dezimiert wurde. „Cavendish“ ist zwar resistent gegen den Pilzstamm TR1, der „Gros Michel“ heimgesucht hatte, kann sich aber des Stammes TR4 nicht erwehren. Schuld an der verheerenden Auswirkung des Krankheitsbefalls ist der Anbau in Monokulturen.
Der Massenanbau konzentriert sich nur auf wenige Pflanzensorten. Bei der Ernte will man Pflanzen haben, die auf dieselbe Höhe wachsen und am selben Tag reif sind. Diese Uniformität gefährdet aber unser Nahrungssystem, weil eine einzelne Krankheit alles ausrotten kann.
Schuld an der Vermehrung des Pilzes ist also der Anbau von Bananen in Monokulturen. „Das weltweite Problem mit TR4 besteht darin, dass es bisher keine wirksamen Möglichkeiten der Ausrottung gibt“, heißt es von der UN-Weltgesundheitsorganisation (FAO). TR4 kann rund 30 Jahre in der Erde überleben.Nach seiner ersten Entdeckung in den 1990er Jahren in Südostasien breitete sich TR4 auch in Afrika und im Nahen Osten aus. Vernichtend wäre es, sollte der Pilz auch den weltweit größten Bananenproduzenten Indien erreichen, oder das größte Exportland Ecuador.
Laut FAO hat sich die Bananenproduktion in den vergangenen 50 Jahren weltweit mehr als vervierfacht – 2013 waren es 107 Millionen Tonnen. Doch beim Pflanzenanbau fehlt es an Vielfalt. Nach Schätzungen des Forschungsinstituts Bioversity International gibt es rund 30.000 essbare Pflanzenarten auf der Welt. Vier davon – Weizen, Mais, Reis und Soja – nähmen derzeit 50 Prozent der weltweiten Anbauflächen ein.
„Verschiedene historische Beispiele zeigen, warum die genetische Vielfalt von Pflanzen wichtig ist. Das sei wie bei den Spareinlagen auf der Bank. Ein Finanzberater werde einem Kunden immer raten, seine Investitionen breit zu fächern (Stefano Padulosi, Forscher derBioversity International). Die große Hungersnot in Irland im 19. Jahrhundert mit rund eine Million Toten sei unter anderem darauf zurückzuführen gewesen, dass der Kartoffelanbau des Landes weitgehend auf einer einzigen Sorte basiert habe, die von einer Krankheit zerstört worden sei.
Von den 1.500 registrierten Bananensorten dürfte wohl keine als direkter Ersatz für die „Cavendish“ infrage kommen.
Forscher wollen nun resistente Bananensorten züchten – gegebenenfalls mit Hilfe von Gentechnik. Eine nachhaltigere Methode, um Pilzepidemien zu vermeiden, wäre sicherlich der Rückzug vom monokulturellen Anbau.
Die Honduranische Stiftung für Agrarforschung (FHIA) setzt – statt auf Genveränderung – lieber auf Kreuzungen bei der Züchtung. Die Erfolge sind zwar kleiner und eine Entwicklung von Resistenzen dauert zwar länger, aber dafür erfolgt die Resistenz auf natürlichem Weg. Und wenn die Banane bis dahin nicht ausgestorben ist, wird sie es dann auch nicht tun …
Es ist unwissenschaftlich, weiß ich, aber mir schwirren diverse Gedanken im Kopf herum: Vogelgrippe, Schweinegrippe, Spritpreise. Immer viel Gedöns, oft ganz einfache Lösungen. Zweitere wurde hochgebauscht. Wissenschaftlich erwiesen war die Schweinegrippe wesentlich harmloser als andere Grippearten. Dringende Impfung musste erfolgen! Gegen eine harmlose Grippeart. Noch dazu mit zwei Impfstoffen: einen für Militärs und Politiker, der andere für das gemeine Volk. Die Schatzmeister der Pharmaindustrie wieherten vor Glück, ob der Gewinne.
Die Spritpreise steigen wieder zu Jahresanfang, die Inflation kommt. Erschreckende Nachrichten, völlig neu! Ein „Geheimnis“: die Saudis haben die Ölproduktion gedrosselt, somit steigt der Preis. Also: Völlig harmlos!
„Gros Michel“ alias „Big Mike“, verstarb in den 1960er Jahren am Erreger der Panamakrankheit TR1. „Cavendish“ war ab da die Zukunft der Banane. Jetzt kommt TR4 und macht dieser Sorte als nahezu Monokultur den Garaus. Der Schrecken zu Jahresanfang! In allen Gazetten steht es, dass krankheitsbedingt das Angebot schrumpft, so dass die Deutschen sich gefügig auf höhere Bananenpreise einstellen können. 2017: der Wettlauf mit der Zeit zur Rettung unserer Banane! Eines verstehe ich nicht: Laut Wikipedia befällt der Pilz TR4 die Stauden seit den 1990er Jahren. Rund 25, vielleicht noch mehr Jahre. Wozu jetzt die Hektik? Pure Preistreiberei! Wo doch die einschlägigen Pressequellen schon seit mindestens 2014 über die Misere berichteten.
http://dradiowissen.de/beitrag/tropical-race-4-der-pilz-tr4-vernichtet-cavendish-bananen
Nur so ein Gedanke …