Wie oft im Leben hat man eigentlich zu büßen für die Fehler der anderen? Dein eigenes Leben geht den Bach runter, weil das Leben deines/r Liebsten schon lange vorher beschissen war. Dabei konntest du gar nichts dazu, hast dich einfach verliebt. Und das kommt – wie immer – ohne Warnung, ohne Ankündigung, ohne Schutzschild. Mittendrin steckst du plötzlich in einem verkackten Leben, das nicht mal deines ist. Freude und Liebe bekommen den Rost der Vergangenheit und steht eigentlich schon auf dem Abstellgleis. Doch es dauert, bis du das merkst und bis es soweit ist, verläuft die Kurve von ganz oben nach ganz unten. Zum Schluss kriegst du nicht nur das Elend des anderen aufgedrückt, sondern der/die macht dich auch noch dafür verantwortlich und wertet dich ab. Sonst könnte wohl niemand den selbst verzapften Mist ertragen. Wie kommst du eigentlich dazu, dass man dich in so einen Film verstrickt und du am Ende der Verlierer ist? Der traurige Abschied kommt bestimmt. Am Ende stehst du da und fragst dich, welche Chance das eigentlich hatte. Gar keine. Es bestand nicht wirklich eine echte Chance, denn die Vergangenheit prägte zu sehr. So düster es auch klingen mag: lieber alleine weiter, als der Sündenbock oder das seelische Auffangbecken für gescheiterte Existenzen zu sein und mag es wenig altruistisch klingen: bist du ein Schwein, dass die Jauche eines alten Schweinestalls aufsaugen muss? Nein.
©Petra M. Jansen