Ich muss ihnen einfach eine bitterböse Kolumne widmen, diesen Halsabschneidern im Anzug und Kostüm, die gerne in schwarzen Coupés Marke BMW, Benz, Audi oder einem vollausgestattetem – in der Stadt völlig unbrauchbaren – Geländewagen vorfahren. Sie sind unbeliebt wie Kakerlaken und existieren dennoch zum Himmel stinkend, wurmartig, aus allen Löchern kriechend. Wie Pilze schießen sie aus dem Boden, um dem armen Bürger, der lediglich ein warmes Dach über dem Kopf sucht, „fachkundig“ und – für mich oft zu unrecht – das Geld aus der Tasche zu ziehen. Dass diese fiesen Machenschaften funktionieren, erkennen wir an den Palästen, die sie selbst bewohnen, in bevorzugter Wohnlage selbstverständlich. Womit haben diese Hyänen es eigentlich verdient, dass sie für die Besichtigung einer schnöden 2-Zimmer-Wohnung mindestens zwei Nettomonatsmieten verlangen dürfen? Die utopischen Vermittlungssummen beim Hauskauf lasse ich außen vor, sie sind vollkommen ungerechtfertigt. Wir sollten sie sofort boykottieren, das ist der einzige Weg, wie wir diesen
Raffzähnen das Handwerk legen können. Vor einiger Zeit fragte mich ein Makler: „Was würden sie als Makler tun, wenn ein altes Ehepaar dringend eine Wohnung benötigt, sie diese im Angebot haben, aber die Leutchen wenig Geld? Würden sie ihre Courtage geringer ausfallen lassen?“ „Na klar doch!“, war meine sofortige Antwort und er haute auf den Tisch und meinte, mit dieser Einstellung würde ich den Markt kaputt machen und so was wie mich nennt man in seiner Branche schwarzes Schaf. Am liebsten hätte ich dem Kerl eine Backpfeife gegeben, stand auf und war sicher, dass ich für solch einen Schmodder ungeeignet bin.
Die Unbeliebtheit der Makler ist unbestritten und warum stoppen wir sie nicht? Liebe Hausverkäufer, Ihr Häuschen verkauft sich auch ohne diese Gangster, vielleicht sogar schneller als Sie denken. Die richtige Klientel (vorhandenes Aushängeschild einer gut sortierten Kartei, mit der die Fritzen sich gerne selbst promoten) trennt sich sowieso schon im Vorfeld bei der Preisangabe. Liebe Vermieter, sie tun sich keinen Gefallen mit der Beauftragung eines Maklers, denn vielleicht würden die lieben, netten Menschen, die in Ihr Objekt einziehen wollen, dieses Geld lieber in die Substanz und Ausstattung Ihrer Wohnung investieren? Und außerdem scheinen Sie mir eine faule Sau zu sein, wenn Sie ihre Vermietung nicht einmal selbst in die Hand nehmen können. Der Makler-Geier kann Ihnen ebenso gute wie schlechte Mieter bringen, eine Garantie haben Sie also ohnehin nicht.
Liebe Käufer und Mieter : wenn Ihr bei der Suche nach einem geeigneten Dach über dem Kopf alle „beanzugten“, geldgeilen Makler ignoriert, werden wir bald alle einen Makel weniger haben – die Makler…und ich fordere, dass der Gesetzgeber diesen Berufsstand umgehend verbietet.
© Petra M. Jansen