Pierre MathiasLiebe Antisemiten,

am Autobus-Bahnhof von Marseille wurde der 29-jährige Franzose Mehdi N. verhaftet, er soll das Attentat beim jüdischen Museum von Brüssel am 24. Mai vollzogen haben. Dabei wurden drei Menschen getötet und einer schwer verletzt. Leute, euer Hass richtet sich oft gegen Menschen, die den gleichen Ursprung haben wie ihr. Das macht den Antisemitismus so unberechenbar, er hat keine rationale Basis und bekämpft oft nur Ideen oder Lebensarten, die euch nicht genehm sind – das macht die Sache so schwierig und wenn der Rassismus noch ins Spiel kommt, sind Peinlichkeiten vorprogrammiert. Der „reine Mensch eurer Vorstellungen“ gibt es Gott sei Dank nicht. Wäre das der Fall, wären wir alle degeneriert, blöd in der Birne, oder? Dass ihr damit Wind in die Segel der Rechtsextremisten blast, scheint euch nicht bewusst sein. Wenn ihr aber Ziel der Willkür seid, kommt das große Klagen, da fühlt ihr euch diskriminiert, misshandelt und meistens vergesst ihr, dass ihr genauso handelt.

Immer wieder finde ich es erstaunlich, dass die Menschen Ungerechtigkeit mit Ungerechtigkeit bekämpfen wollen. Leute wie Mehdi N. haben sich entschlossen in Syrien zu kämpfen, weil ein Diktator einen Teil der Bevölkerung durch seine Armee schlachten lies. Was zunächst wie ein Kampf gegen einen Machthaber, der nicht abdanken will, begann, entwickelte sich immer mehr zu einem ideologischen Konflikt. Die Islamisten, zu denen der Mörder von Brüssel gehört, wollen partout die gute Botschaft durch blutige Feldzüge verkünden und dazu gehören auch Angriffe auf Menschen, die niemand etwas böses angetan haben. Ich kann durchaus verstehen, dass man mit der israelischen Politik nicht einverstanden sein kann, aber diese Auseinandersetzung muss human durchgeführt werden, nicht mit der Gewalt!

Liebe Antisemiten, es ist schon unerträglich, dass ihr uns eure Lebensart erzwingen wollt, das hat schon Adolf Hitler versucht und am Ende wurden er und seine Schurken von der Geschichte eingeholt und verkamen in einem Trümmerfeld. Das nur, weil sie eine Gesellschaft aufbauen wollten, in der keine Gerechtigkeit herrschen durfte. Das Endziel alle Juden zu vernichten, wurde nicht erreicht, auch wenn Millionen dabei starben. Was den Islamisten angeht, ist das der Versuch, das Rad der menschlichen Entwicklung zurück zu drehen. Wenn Mädchen verhindert werden in die Schule zu gehen, ist das einfach pervers, abgesehen von der Scharia. Es ist ein markantes Zeichen der Ignoranz. Wenn die Fundamentalisten sich mehr mit dem Koran beschäftigen würden, würden sie sehen, dass Juden, Christen und Muslime im gleichen Boot Platz genommen haben. Wenn Semiten Semiten töten, töten sie sich selbst. Nein, Intoleranz ist eine Pest, die sich leider immer mehr verbreitet. Einfach gestrickte Gestalten wie Mehdi N. handeln, ohne genau zu wissen, was sie tun – sie werden ferngesteuert und merken es nicht.

//pm

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