Liebe Kapitalisten,

der französische Konzern Alstom sucht nach Geld. General Electric und Siemens sind bereit, einzusteigen. Es sieht so aus, dass die amerikanische Firma die Nase vorne hat. Vielleicht ist die Entscheidung schon getroffen, wenn dieser Artikel erscheint.Pierre Mathias Was gefällt mir dabei nicht? Einmal wieder spielt das Geld die einzige Rolle. Seht ihr nicht, liebe Kapitalisten, dass ihr die EU immer mehr schwächt? Ist das in eurem Sinne? Das ist der Beweis, dass nur kurzfristig gedacht wird. Es ist keine globale Strategie zu erkennen und das ist aus meiner Sicht fatal. Am Ende werden wir ganz blöd da stehen, ohne Geld im Sparschwein. Wenn die Wirtschaft sich einfach aus der Politik ausklingt, hat es böse Folgen. Nein, es gibt keine andere Wahl als alles zu unternehmen, um Europa zu stärken. Das tun wir nicht, indem wir uns aussaugen lassen. Ihr werdet sehr wahrscheinlich behaupten, dass wir das Gleiche in Amerika tun können. Hat Fiat nicht Chrysler geschluckt? Ja schon, ist das aber für die Bürger dort von Vorteil? Ja und nein. Eines sollten wir wissen: sobald fremdes Kapital vorhanden ist, übt es einen politischen Einfluss, das sollte uns klar sein!

Solche Transaktionen können zum modernen Kolonialismus führen, das ist der Haken bei der Globalisierung. Sobald ein Land wie Frankreich schwächelt, sind die Haie nicht weit entfernt und hier gilt es, sehr wachsam zu sein. Ich bin bei weitem nicht ein Befürworter des Protektionismus, aber wenn Anarchie herrscht, wird es gefährlich. Regeln müssen im Namen einer ausgewogenen Weltwirtschaft eingehalten werden und den Spekulanten soll das Handwerk gelegt werden. Europa ist zurzeit sehr anfällig, was die industrielle Potenz betrifft. Liebe Kapitalisten, das kann doch nicht in eurem Sinne sein, wenn gesunde Unternehmen ganz einfach zerfleischt werden. Oft sind die Flauten momentan und auch, wenn Brüssel es im Prinzip verurteilt, finde ich es sehr legitim, dass die Regierungen Einfluss üben – im Fall Alstom wäre das von Nöten. Es wurde bereite in dieser Richtung agiert und das ist gut so. In einer europäischen Logik sollte Siemens den Vorrang haben, wird es so kommen? 

Gerade wenn es um Technologie geht, ist der Fall noch delikater. Seit der Enthüllung der Lauschangriffe der USA ist Vorsicht angesagt. Sollen unsere Wissenschaftler ihre Entdeckung ganz einfach weitergeben? Dann sind sie verpflichtet, wenn sie für ein Unternehmen arbeiten. General Electric kann unsere Kreativität aussaugen und uns abhängig machen. Das wird der Konzern ohne Hemmungen durchführen, mit dem Resultat, dass unsere Patenten alleine ihrer Allmacht dienen werden und das nenne ich nicht freien Wettbewerb. Machen wir uns nichts vor: ein Teil unserer Kreativität wird somit pervertiert. Wenn wir uns im Weltmarkt behaupten wollen, müssen wir viel konsequenter sein. Der Fall Alstom ist die gute Gelegenheit, endlich Gesicht zu zeigen. Lassen wir uns nicht vom größeren Bruder einnehmen, wir haben die Fähigkeit, uns selbst zu entwickeln. Fazit: Kooperation ja, Übernahme nein und hier wäre die Gelegenheit, die deutsch-französische Freundschaft wiederzubeleben.

//pm

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert